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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

783 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: England, Banane, UK ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

27.03.2010 um 17:27
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb: Es gibt einige die werden schon böse geboren.
Auch zu viel Omen geschaut, oder kannst du das näher erklären?

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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

27.03.2010 um 17:51
Omen :) @insideman

Schau da mal rein.
http://www.welt.de/wissenschaft/article1847275/Werden_wir_bereits_boese_geboren.html


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

27.03.2010 um 18:06
Schon sehr kleine Babys zeigen ein deutliches und meines Erachtens auch angeborenes oder wenigstens evolutionär eingebautes Sozialverhalten. Wir haben Studien durchgeführt mit sechs und zehn Monate alten Babys. Dafür machten wir die Babys mit „Puppen“ vertraut, die aus je einem runden, quadratischen und dreieckigen Holzklotz bestanden, denen wir große Augen angeklebt hatten. Je eine der „Puppen“ mühte sich ab, einen Hügel zu erklimmen. Eine half ihr dabei. Eine andere schubste sie hinunter. Danach forderten wir die Babys auf, sich eine Puppe auszusuchen. Fast alle zogen die „Helferpuppe“ der „Verhindererpuppe“ vor.

Nette Versuche

Auf die Frage ob Babys nicht auch schon in den ersten Monaten geprägt werden sagt sie :

Zehn Monate alte Kinder sind sicherlich einem hohen Grad an Prägung ausgesetzt. Aber sechs Monate alte Babys hatten noch keine ausreichende Gelegenheit, dieses Verhalten zu erlernen. Sie können gerade sitzen, reagieren auf ihren Namen, verfügen aber noch nicht über sprachliche Ausdrucksmittel. Eine größere „soziale Welt“ eröffnet sich erst, wenn sie beginnen zu krabbeln und Entscheidungen treffen, auf wen sie „zugehen“.

OK also 6 Monate alte Babys können das nicht

Dann aufeinmal :

trotzdem bevorzugen sie den Helfer, sie sagen im Grunde: Ich mag, was du tust, und ziehe den Umgang mit dir vor. Während sie den Umgang mit jenem meiden, dessen Verhalten sie als schädlich empfinden.

Und jetzt testen sie dann wohl die Genies unter den Kindern :

Wir arbeiten jetzt an einer Studie mit Babys und Kleinkindern, in der es um die Frage der Belohnung oder Bestrafung geht. Wer darf einen Keks bekommen, der Helfer oder der Verhinderer? Oder wir verteilen alle Kekse und erklären dann, dass wir leider einen zurückhaben müssen. Wem soll man ihn wegnehmen? Natürlich sind unsere Babys wieder nicht selbst von diesem Verhalten betroffen. Und trotzdem werden sie eindeutige Bewertungen abgeben müssen, die noch weiter entfernt sind von sozialem Eigeninteresse.


Auch wieder mit 3 oder 6 Monate alten Kindern??? Man nicht mal ich kapier den Test^^

Das Wichtigste sagt sie aber schon zu Beginn :

und meines Erachtens auch angeborenes oder wenigstens evolutionär eingebautes Sozialverhalten.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

01.04.2010 um 18:18
Teil ZWEI

http://www.strimoo.com/video/10248521/Unforgiven-The-Boys-Who-Murdered-Jamie-Bulger-Part-2-Veoh.html

Es gibt leider viele Beispiele
Der Fall von Amy Fisher,
Der Mordfall von Nancy Knuckles die von den Kindern mit einer Garotte umgebracht wurde
Unschuldige Kinder werden rücksichtslosen Mörder ... hasserfüllten und zutiefst beunruhigt ... Sie töten mit kaltblütige Brutalität ...



Hinter verschlossenen Türen in ihrem Vorort von Chicago , war Nancy Knuckles ein sadistischer Zuchtmeister, der seit Jahren ihre vier Kinder mit religiösem Fanatismus quälte, mit Schlägen und psychischer Folter, bis diese schließlich rebellierten mit einer grausamen Rache. Nachdem die älteste Tochter MUTTER erwürgte und stopfte sie in einen Koffer, feierten die Kinder eine Party, luden ihre Freunde zum Saufen und Rock 'n' Roll ein.
Pamela, die Tochter war damals wohl 17 und wurde soweit ich weiß dann gegen kaution entlassen...1990, i Frühjahr 1993 war das Verfahren noch in der Schwebe...


Der Mordfall Susan Cabot

1964 brachte sie, selbst nur 1,57 m groß, einen zwergwüchsigen Sohn zur Welt; 1968 heiratete sie ein zweites Mal, den Schauspieler Michael Roman. Die Ehe ging zu Beginn der 1980er Jahre in die Brüche, nachdem Cabot zunehmend psychische Probleme entwickelte.

Seit 1975 lebte Cabot mit ihrem Sohn in Encino; beide hatten ein überaus enges Verhältnis, das 1986 tragisch endete, als Cabot von ihm mit einer Gewichtheberstange im Schlaf erschlagen wurde. Dieser stellte den Mord zunächst als Überfall dar, wurde jedoch überführt und verurteilt. Zu Tage kam dabei eine jahrelange Misshandlung mit Wachstumshormonen, die beidseitig zu Psychosen führte.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

09.04.2010 um 15:12
Hallo!

Ist schon ein paar Tage her dass jemand was dazu geschrieben hat, aber ich möchte meinen Beitrag auch noch schreiben weil ich mich mit dem Fall auch sehr intensiv beschäftigt habe. Wie so vielen Müttern mit einem Kind in dem Alter ist er mir natürlich auch sehr nahe gegangen, was jedoch nicht ausschließlich daran liegt dass ich einen Bezug zu meinem eigenen Kind sehe, sondern vielmehr daran, dass es mir für den kleinen James so unglaublich leid tut und ich einfach nicht begreifen kann wie das passieren konnte. Einerseits kommt es mir fast krank vor, sich damit intensiv zu befassen, doch irgendwie habe ich das Gefühl, mich in das hineinzufühlen, was er erdulden musste, bin ich dem Opfer irgendwie schuldig. Der Wunsch zu verstehen ist natürlich auch da.

Es wurde ja nun relativ viel darüber geschrieben wie die Täter bestraft werden sollten, ich will aber auf die Fragen eingehen, die zu Beginn des Threads gestellt wurden.

Ob James von Jon Venables und Robert Thompson sexuell missbraucht wurde, konnte entweder nicht eindeutig geklärt werden, oder aber es wurde nicht öffentlich gemacht. Laut der Vernehmungsprotokolle, die in einigen Büchern zu lesen sind, reagierte Thompson auf Fragen in diese Richtung sehr heftig, wurde knallrot, schwitzte... Aufgrund der Vielzahl der Verletzungen ließ es sich nicht eindeutig feststellen. Die Vorhaut des Penis war zurückgezogen, was ja normal bei Jungs in dem Alter nicht geht, und es gab auch immer wieder Behauptungen, sie hätten dem Kind Batterien in den Anus gesteckt.
Dass es verschiedene Tatorte gab kann ich mir nicht erklären, die Attacke startete wohl damit dass die Farbe in James Gesicht geschüttet wurde, die Schläge mit der Stange können ja etwas weiter weg passiert sein. Die untere Körperhälfte wurde wohl vom Zug ein paar Meter weggeschleift.
Was genau auf dem Bahndamm passierte wird mit Sicherheit nie ganz geklärt werden, denn beide Jungs schoben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Die Vielzahl der Schläge mit der schweren Stange sagen jedoch aus, dass unmöglich nur einer der beiden der Täter gewesen sein kann, auch wenn Jon Venables aussagte "Ich habe ihn getötet".

Ich habe zur Bestrafung der Täter natürlich auch eine Meinung. Natürlich hat man an vielem gemerkt, dass die Täter Kinder sind. Die Naivität, mit dem Kleinen erst stundenlang durch die Stadt zu laufen, von vielen Leuten angesprochen zu werden und sich trotzdem keine Gedanken zu machen dass man sie dann auch als Täter identifizieren kann - das ist eindeutlich kindliches Denken. Auch die Blutspritzer und Farbflecken auf der Kleidung kaum zu verstecken sondern der Mutter einfach zum Waschen hinzulegen, die Aussagen bei der Vernehmung - es waren Kinder, die das getan haben. Trotzdem kann mir keiner erzählen, dass ein 10jähriges Kind NICHT weiß, dass es schweres Unrecht begeht, wenn es ein Kleinkind von der Mutter wegführt und ihm eine solche Gewalt antut. "Ich würde doch kein Baby schlagen!" sagte Robert Thompson bei der Vernehmung. Beide hatten kleinere Geschwister. Eine schlimme Kindheit ist keine Entschuldigung für alles. Niemand kann ihnen etwas vergleichbares angetan haben - sonst wären sie schon lange tot. Lehrer der beiden wurden dazu befragt und alle sagten, dass in der Schule bereits 6jährigen vermittelt wird, was richtig und falsch ist. Jon Venables hat in der Schule versucht, ein anderes Kind mit einem Lineal zu würgen, und die Reaktion von Eltern, Lehrern und Mitschülern müsste ihm ziemlich deutlich vermittelt haben, dass so etwas falsch ist.

Ich denke, es ist zum großen Teil eine Frage der Hemmschwelle, die beim einen vorhanden ist und beim anderen nicht. Vielen Kinder macht es Spaß, einem Kleineren mal das Spielzeug wegzunehmen damit es heult, oder es umzuschubsen. Kinder sind oft grob miteinander, aber um ein Kind dermaßen bestialisch umzubringen muss man eine schwerwiegende Störung haben, woher auch immer, und es ist einfach auch eine Frage des Schutzes der anderen, so jemanden einzusperren, wenn man nicht sicher sein kann ob er das wieder macht. Jon Venables war wohl phasenweise aggressiv, und ich schätze, während einer solchen Phase hatte er sich einfach nicht im Griff.

Wie Erwachsene wurden sie nicht bestraft, ein Erwachsener, der sowas getan hätte, wäre niemals wieder aus dem Knast gekommen. Sie kamen in eine Jugendstrafanstalt. Es gab viele Rufe nach Todesstrafe für die beiden, das lehne ich natürlich ab. Aber ich hätte es nicht übertrieben gefunden, sie noch länger einzusperren. Nicht unbedingt als Strafe - auch zum Schutz anderer, Unschuldiger, die die nächsten Opfer werden könnten. Wollt IHR mit Eurem Kleinkind neben Jon Venables wohnen und nicht mal wissen wer er ist, weil er Anonymität genießt? Also, ich nicht. Außer ich wüsste, dass er sehr genau überwacht wird, was aber wohl nicht der Fall war.

Robert Thompson ist nicht wieder auffällig geworden, aber Jon Venables ist wieder im Knast, weil er anscheinend Kinderpornographie der Stufe 4 auf dem Laptop hatte.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

09.04.2010 um 16:18
Dazu noch

Jon Venables war zehn Jahre alt, als er zum Mörder wurde. Gemeinsam mit einem Freund erschlug er in Liverpool den damals zweijährigen James Bulger – eine bestialische Tat, die die Welt erschütterte. Jetzt ist der verurteilte Kinder-Killer wieder im Gefängnis, weil er offenbar Kinderpornos besessen hat. Großbritannien ist entsetzt, die Eltern des Opfers sind verzweifelt.

Das brutale Verbrechen an James „Jamie“ Bulger (†2), sein qualvoller sinnloser Tod, hat sich in die Köpfe und die Herzen der Engländer gebrannt.

Es ist der 12. Februar 1993, als Jamies Mutter Denise mit ihrem zweijährigen Sohn in ein Liverpooler Einkaufszentrum geht. Als sie ihrem Kind erlaubt, allein auf sie zu warten, weiß sie nicht, dass sie es gerade zum letzten Mal lebend sieht.

Denn zwei junge Schulschwänzer, Jon Venables und Robert Thompson (damals beide 10), entdecken Jamie. Sie nehmen das Kleinkind an die Hand, locken es aus dem Einkaufszentrum.

Mehrere Kilometer weit führen sie ihn an einen abgelegenen Ort, schlagen und misshandeln ihn bereits unterwegs. Später sollte sich herausstellen, dass sogar Passanten aufmerksam wurden, weil Jamie weinte, doch niemand hielt die Jungen auf.

Schließlich erreichen sie ein Bahngleis – und die Gewalt ihren schockierenden Höhepunkt.

Die Jungen stopfen Jamies Mund mit Batterien voll. Sie schütten blaue Farbe über sein Gesicht. Mit Eisenstangen und Backsteinen prügeln sie auf ihr wehrloses Opfer ein. Sie schlagen Jamie zu Tode.

Dann legen sie den geschundenen Körper des Zweijährigen auf die Gleise. Beschweren den Kopf mit Schutt. Zwei Tage später wird die Leiche des Jungen entdeckt – ein Güterzug hat den Körper des Kindes zerteilt.

Bei der Obduktion stellt sich heraus: James war zu dem Zeitpunkt bereits tot.

Ganz Großbritannien ist im Schock: Am Fundort der Leiche legen Hunderte Menschen als Zeichen der Trauer Blumen nieder – auch Jon Venables.

Nur zwei Tage später werden er und Robert Thompson verhaftet. Bilder aus der Überwachungskamera des Einkaufszentrums haben die Ermittler auf ihre Spur gebracht.

Die Polizeibilder der Jungen gehen um die Welt und sorgen für Fassungslosigkeit: Das Böse hat ein Gesicht – ein Kindergesicht! Zarte Züge, ängstlich und verunsichert blicken sie in die Kamera.

Venables und Thompson werden wegen Mordes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Aus Angst vor Racheakten bekommen sie neue Namen, geheime Identitäten.

Nach ihrer Haft-Entlassung 2001 stehen beide unter lebenslänglicher Bewährung.

Doch nun hat eine Nachricht Großbritannien erneut entsetzt und den Mordfall von Jamie mit grausamer Wucht in die Gegenwart geholt: Jon Venables (mittlerweile 27) wurde wieder verhaftet.

Der offizielle Grund: Verstoß gegen die Bewährung. Seine Identität bleibt weiterhin unter Verschluss, ebenso wie die Hintergründe seiner Festnahme.

Doch der Druck der Öffentlichkeit wächst und die Eltern des ermordeten James Bulger fordern Antworten. Geht es um Gewalt, Drogen?

Die britische Zeitung „Sunday Mirror“ enthüllt schließlich: Venables war offenbar im Besitz von Kinderpornografie. Justizminister Jack Straw räumte ein, die Vorwürfe gegen Venables seien „sehr ernst“.

Aufgeflogen war er offenbar durch Zufall: Weil die Polizei befürchtete, die geheime Identität des Killers sei aufgeflogen, sollte Venables zu seiner Sicherheit in Schutzhaft. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung entdeckten Ermittler wohl die Kinderpornos.

„Wie zur Hölle konnte ein entlassener Kindermörder, von dem jede Bewegung überwacht werden sollte, überhaupt Straftaten begehen und offenbar Kinderpornos sammeln?“, fragt Jamies Mutter Denise Fergus im britischen „Daily Mirror“.

Damit spricht sie aus, was ganz England denkt – hat die Justiz versagt?

„Einmal bösartig, immer bösartig – ich habe nie anders für Venables und Thompson empfunden“, sagt der Vater von Jamie dem „Mirror“.

„Sie werden sich niemals darum scheren wie sehr sie Menschen verletzten und ihr Leben zerstören. Es macht mich krank, zu hören, dass er wegen eines angeblichen Sex-Verbrechens wieder im Gefängnis ist.“

Quelle Child abuse fight

http://www.trutv.com/library/crime/notorious_murders/young/bulger/1.html

^^ recht ausführliche englische seite mit Interviews und mehr

http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://karisable.com/youngmurder.htm

angeblich wollte Michale jackson sogar die Mörder besuchen:
wußte ich auch nicht bisher ??
http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.mirror.co.uk/celebs/news/2009/09/25/jacko-i-love-killers-115875-21698854/


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

09.04.2010 um 21:18
@Karateka1711
Zitat von Karateka1711Karateka1711 schrieb:Einerseits kommt es mir fast krank vor, sich damit intensiv zu befassen, doch irgendwie habe ich das Gefühl, mich in das hineinzufühlen, was er erdulden musste, bin ich dem Opfer irgendwie schuldig. Der Wunsch zu verstehen ist natürlich auch da.
Besser hätte ich es nicht formulieren können. Genau so geht es mir dabei.
Ich habe mir gestern das nunmehr 3. Buch zum Thema bestellt:
Blake Morrison: "Jamie - As if"

Die Bücher
Mark Thomas:"Alptraum einer Mutter."
David James Smith: "Der Schlaf der Vernunft."
hatte ich in jeweils 2 Tagen durch.
In beiden Büchern stehen noch sehr viele details die im Internet nicht zu
finden waren. Aber es wird klar, das die schlimmsten Sachen, nie an die
Öffentlichkeit gelangt sind. Die Verhöre der beiden haben 9(?) Stunden
gedauert - auf mehrere Tage verteilt. Man kann sich vorstellen, das Jon
Venables deutlich mehr gesagt haben muss über das was auf den Bahngleisen
passiert ist, als das was öffentlich wurde. Der Chef Ermittler der Polizei, sagte
dazu sinngemäß : "Die grausamen details muss niemand kennen - Es genugt
wenn ich das tue!" Der Verteidiger von Venables gab an das er noch Jahre später
von Alpträumen heimgesucht würde. Als Grund nannte er die Tatort Fotos.
Und wir reden hier von einem Star-Anwalt für Strafprozesse, der sicherlich
schon sehr, sehr vieles gesehen hat.......

Was mch persönlich so sehr beschäftigt ist mein Kopfkino - da eben noch
so viele sachen im dunkeln liegen. Vorallem: Wie lange war der kleine bei bewusstsein?
Jon und Robert waren zwischen 17:30 und etwa 18:45 Uhr auf den Bahngleisen.
75 Minuten! Dies konnte ziemlich genau ermittelt werden. In den Büchern
habe ich immer auf einen Satz gehofft wie: "Nach dem ersten Steinwurf viel
er bewusstlos um" oder so ähnlich. Aber leider finde ich nicht darüber......

Eine Stelle möchte ich hier erwähnen. Eine Stelle die mich für einen kurzen
Augenblick auf die Bahngleise am 12.Februar, irgendwann zwischen
17:30 und etwa 18:45 Uhr geholt hat und mich traf selten etwas:
An Venables Ärmel der Jacke wurde der farbige Abdruck einer kleinen
Kinderhand sichergestellt. Im Verhör sagte er auf die Frage wie er sich den
Handabdruck (von James) auf seinem Ärmel erklären könne, er sei bei James
niedergekniet, der ihm am Ärmel gefasst und gesagt habe."Nicht wehtun!"
Als ich das gelesen habe, heulte ich wie ein kleines Kind. Für viele mag diese Stelle
nicht so schlimm sein - für mich aber ich sie der Einblick direkt in die Hölle.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

09.04.2010 um 22:19
??? was 10 jahre waren sie alt? zu der Zeit spielte noch Aufkleber und sie foltern und töten ein Kind? unvorstellbar


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

09.04.2010 um 22:24
@rainlove
es gab mal ein fall in berlin...da haben kinder tagelang mit einer leiche gespielt..die von einem serienmörder auf einer baustelle versteckt worden war ..


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

10.04.2010 um 00:09
Zitat von M11M11 schrieb:es gab mal ein fall in berlin...da haben kinder tagelang mit einer leiche gespielt..die von einem serienmörder auf einer baustelle versteckt worden war .
WTF?


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

10.04.2010 um 18:36
Text
Als ich das gelesen habe, heulte ich wie ein kleines Kind. Für viele mag diese Stelle
nicht so schlimm sein - für mich aber ich sie der Einblick direkt in die Hölle.

Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen. Als ich zum ersten Mal von dem Fall hörte (weil Jon Venables wieder eingesperrt wurde) war mein Sohn auch exakt so alt wie James - nämlich vier Wochen vor seinem dritten Geburtstag. Die "Nebensächlichkeiten" in den Berichten, dass Passanten sich erinnerten dass er "verzweifelt" dreinschaute, nach seiner Mutter weinte, etc., haben mich immer sehr mitgenommen und ich konnte nicht aufhören, mir vorzustellen wieviel Angst er gehabt haben muss. An den ersten Tagen nachdem ich die Einzelheiten gelesen habe, musste ich immer wieder einfach heulen und konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken. Das Buch von Blake Morrisson habe ich ebenfalls gelesen. Er schreibt am Ende, dass er sich immer wieder vorstellt, rechtzeitig zum Bahndamm zu kommen und zu verhindern, was dort geschehen ist. Diese Gedanken suchen mich auch immer wieder heim, auch wenn sie unangemessen sind und niemandem helfen können.

Kaum zu glauben dass es schon so lange her ist. Es kommt mir vor, als wäre es erst vor kurzem geschehen, natürlich, weil ich den Fall noch nicht so lange kenne. Dass die Wirklichkeit noch grausamer sein soll als das, was bereits bekannt war, ist auch kaum vorstellbar. Ich habe ebenfalls einen Beweis dafür gesucht, dass James relativ schnell ohne Bewusstsein war und keine Schmerzen mehr hatte, doch genau wird man es wohl nie wissen.

James Mutter sagte übrigens mal in einem Interview, dass es ihr auch wehtut wenn ihr Sohn jetzt überall als "Jamie" bekannt ist. Er wurde nie anders als James genannt. Außerdem weiß sie nicht genau, was ihm angetan wurde. Wenn ihre anderen Kinder fragen will sie wahrheitsgemäß sagen können, dass sie es nicht weiß. Viel Respekt habe ich vor James Vater, der sich im Gerichtssaal die Grausamkeiten angehört hat. Der Vater wird immer sehr schnell vergessen...


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

14.04.2010 um 16:09
Ich habe ebenfalls viel über den Fall gelesen, bin auch Vater, und war sehr ergriffen.
@ gatersrecont: In dem Autopsiebericht, ist davon die Rede, dass die Art der Verletzungen darauf schließen lassen, dass es nach dem Beginn des Angriffs eine "Phase des Überlebens" von bis zu 5 Minuten gegeben habe. Der arme Junge mußte also nicht etwa 75 Minuten leiden (zum Glück).

Ich glaube das Problem ist, dass vieles wirklich im Dunkeln liegt. Vieles war für die juristische Verurteilung wegen Mordes nach englischem Recht nicht notwendig oder sollte den Eltern erspart werden (etwa ein sexueller Übergriff, das Motiv etc.) anderes darf nicht veröffentlicht werden (Therapegespräche mit den Tätern in Haft etc.).
Hinzu kommt, dass es keine "Mustererklärung" gibt. Die Kindheit der Täter war nicht so schrecklich wie etwa die von Mary Bell, wobei davon auszugehen ist, dass auch diesbezüglich nicht die volle Warheit erzählt wurde.

Was nach meinem Erachten in den Büchern nicht ausreichend untersucht wurde ist die Frage, was treibt ein Kind eigentlich dazu, ein Kleinkind zu entführen? Das ist doch kein "dummer Jungenstreich". Angesichts der Entsetzlichkeit des Mordes wird die entführung als wenig erwähnenswert betrachtet.

Ich glaube nicht, dass die Täter James entführten, um ihn zu töten. Ich fürchte sie entführten ihn, weil sie die Macht über ihn genossen, während sie sie ausübten, während sie ihn verletzten und während sie immer wieder logen um seiner habhaft zu bleiben. Ebenfalls interessant ist, dass Jon Venables die treibende Kraft hinter der Entführung war und kurz vor dem Mord, als Robert Thompson fast bereit schien, den Kleinen einem Erwachsenen zu übergeben, dies verhinderte. Über die Tatbeteiligung von Robert Thompson ist nichts zu lesen. Lediglich, dass er Jahre nach der Verurteilung seine Tabeteiligung am Mord eingeräumt hat.

Die Geschehnisse auf dem Bahndamm sind ebenfalls unklar. Zu beachten ist aber, dass beide Täter auf das Kind eintraten und schlugen. Sie haben also nicht Ziegel und das Schienenstück geworfen, wie behauptet, sondern waren nah an ihrem Opfer und schlugen mit den Ziegeln. Zudem war das Schienenstück mit 10 Kg Gewicht wohl zu schwer, um von einem der Täter geworfen zu werden. Wahrscheinlicher ist, dass sie es gemeinsam auf den Kopf des Opfers fallen liessen.
Was mit den Batterien geschah ist auch ungklärt. Der Pathologe schloss aus, dass irgendetwas in das Rektum des Opfers eingeführt worden war. Einer der Täter hat ausgesgt, die Batterien wären dem Opfer in den Mund gesteckt worden. Aber warum?

Wofür ist das aber von Bedeutung:
1. Die Motivation eines Täters ist entscheidend für seine potentielle Gefährlichkeit. Sexuelle Sadisten etwa sind fast nicht therapierbar.
2. Ich würde gerne wissen, was da eigentlich passiert ist. Es war kein Streich der ausgeartet ist, weil die Täter müde waren und nach Hause wollten (das war die Verteidigungsstrategie der Täteranwälte im Prozess). Dagegen spricht der gesamte Tathergang. Unabhängig von der Bestrafung der Täter ist eien irgendwie geartetet Erklärung einer solchen Tat notwendig, die bislang nicht gegeben wurde. Bei ähnlichen Fällen hat man immer die tatsächlich schreckliche Kindheit o.Ä, die ein Verständnis (ohne Entschuldigung der Tat) ermöglicht.
Hier waren die Täter 10 jährige Scheidungskinder mit Verhaltensauffälligkeiten, die angeblich vorher nie aggressiv oder sadistisch in Erscheinung getreten sind und eines Tages ein Kleinkind entführten, verletzten, mit ihm zwei Stunden lang durch die Gegend liefen, es schließlich töteten, von der Hüfte abwärts entkleideten und das Verbrechen dann noch als Unfall tarnten. Das passt nicht......


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

14.04.2010 um 16:40
Hallo!

Jon Venables ist durchaus vorher bereits durch Aggressionen aufgefallen, als er versuchte, ein anderes Kind mit einem Lineal zu würgen. In dem Buch "Alptraum einer Mutter", eins der dreien die ich gelesen habe, habe ich bislang noch die meisten Theorien und Erklärungsversuche gelesen, warum genau die beiden auf den Kleinen losgingen. Dort hieß es unter anderem, dass der Tod des Opfers oftmals nicht das Ziel des Täters ist, sondern die Erniedrigung, die Qual, der Missbrauch.

Es gilt jedoch als so gut wie sicher dass zumindest die Entführung, wenn auch vielleicht nicht der Mord im Einzelnen, geplant war. Ein paar Tage vorher ließen sie wohl Roberts kleinen Bruder am Kanal zurück, wo er weinend aufgefunden wurde weil er nicht wieder heimfand. Sie versuchten ein Kleinkind durch Klopfen an die Scheibe des Geschäftes herauszulocken, am Tag des Mordes selber starteten sie auch mehrere Versuche, ein Kind mitzunehmen und wurden bei einer Aussage belauscht "sollen wir eins von diesen nehmen?" Jon Venables fiel am Vortag durch extremes Verhalten im Unterricht auf. Der ursprüngliche Plan, ein Kind vor ein Auto laufen zu lassen, wurde aus welchen Gründen auch immer, zwar fallen gelassen, doch ich zweifle wirklich daran, dass die beiden vorhatten, das Kind wieder in Sicherheit zu bringen. Sie hätten viele Möglichkeiten gehabt es einem Erwachsenen aufzuhalsen, der letzten Zeugin gegenüber bestanden sie jedoch darauf, es selber zur Polizei zu bringen.

Was genau auf den Gleisen geschah, haben sie wohl nie erzählt, sondern sich gegenseitig die Schuld zugeschoben. Robert Thompsons Schuhabdruck im Gesicht von James Bulger spricht eine deutliche Sprache und besagt, dass er nicht unbeteiligt daneben stand.

Wie auch immer, es ist nicht unbedingt Rachsucht, die einen dazu bringt, die beiden für immer eingesperrt sehen zu wollen, sondern die Sorge um andere potentielle Opfer. Beide waren lt. Aussagen der Therapeuten von dem Geschehen selber schwer traumatisiert, und ich fand ich es unverantwortlich, dass sie als junge Erwachsene wieder freikamen.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

14.04.2010 um 19:04
Hi,

Alptraum einer Mutter habe ich noch nicht gelesen. Ich finde nur diese fürchterliche sadistische Explosion von Gewalt und Grausamkeit kommt relativ plötzlich bei Thompson und Venables,wenn mann die uns bekannte vita ansieht. Gewlttätige Sadisten und Mörder haben meist eine jahrelange Historie von Tierquälerei oder Ähnlichem.
Ich denke auch, dass die Entführung geplant war und finde das bereits pervers.

Die Täter hatten auch betsimmt nie wirklich vor, James wieder in Sicherheit zu bringen. Ich stimme nur mit Blake Morrison (allerdings nur in diesem Punkt) überein, dass es beachtlich ist, dass Thompson, als das Trio der letzten Zeugin vor dem Mord begenete James losließ und sich merklich unwohl fühlte. Venables ubernahm dann die Kontrolle, log weiter und wies Thompson an, James wieder an der Hand zu nehmen. Gegnüber dieser Zeugin gaben sie auch zum erstenmal James nicht als Familienmitglied aus. James wäre fast gerettet worden. Während die bisherigen Erwachsenen stets nicht eingriffen, weil sie James für einen Bruder eines der Täter hielten, sagten die Täter der Frau , dass sie James gefunden hätte (sogar dort, wo sie ihn entführten) und nun zu der Polizeistation Walton Lane bringen würden, die 4 Kilometer vom Fundort entfernt ist. Vielleicht wollte Thompson in diesem Moment, dass die Frau James übernimmt......? Es ist um so tragischer, dass es nicht geschah. Diese Zeugin tut mir neben der Familei Bulger am meisten Leid. Sie hatte das richtige, schlechte Gefühl bei der Sache und hätte alles zum Guten wenden können.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

15.04.2010 um 09:05
@1911
Zitat von 19111911 schrieb:In dem Autopsiebericht, ist davon die Rede, dass die Art der Verletzungen darauf schließen lassen, dass es nach dem Beginn des Angriffs eine "Phase des Überlebens" von bis zu 5 Minuten gegeben habe. Der arme Junge mußte also nicht etwa 75 Minuten leiden (zum Glück).
Leider habe ich das anders gelesen. Der Gerichtsmediziner der vor Gericht aussagte, meinte
das es einige anzeichen dafür gab das James noch einen Moment lebte nachdem die ihn
auf den Schienen zurück ließen. In dem Buch "Der Schlaf der Vernunft" von David J. Smith
wird aus dem Vernehmungsbändern der Jungen zitiert. Dort heisst es das James stark pulsierend aus dem Mund blutete, nachdem sie ihn rücklings über die Schiene gelegt hätten.
Außerdem hätte er "gurgelnde" Geräusche von sich gegeben.
In "Jamie - as if" von blake morrison ist von den 5 Minuten die rede. Er sagt aber es hätte
5 Minuten gedauert bis James endlich k.o. gegangen wäre. (Habe ich gestern Abend gelesen)
Das er nach 5 Minuten k.o. ging glaube ich aber (LEIDER!) nicht. Blake Morrison erwänt
dies so zwischendurch - ohne Angebe einer Quelle. In keinem der anderen Bücher ist davon die rede.












http://www.guardian.co.uk/bulger/subsectionmenu/0,5667,195330,00.html


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15.04.2010 um 09:08
nachtrag:
Habe im letzten Post noch ein link zu einem Prozessbericht beigefügt.


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

15.04.2010 um 13:49
Es war ein sehr erschütterndes Erlebnis für das Kind-nichts war leicht oder einfach schnell vorbei....das ist ganz sicher
und die Täter waren egal welchen Alters voll verantwortlich, denn leider läßt sich nicht alles entschuldigen oder einfach * klären.....
und dass es jemand durchaus richtig übel wird dabei ist verständlich-


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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

15.04.2010 um 13:58
DER LUZIFER EFEKT

http://www.translibri.com/pdf/Luzifer_Leseprobe.pdf

Der Fall Jamie Bulger: Rechte reagieren heftig auf die Freilassung von Thompson und Venables
Von Barbara Slaughter
3. Juli 2001
aus dem Englischen (27. Juni 2001)
Als am 22. Juni bekannt gegeben wurde, dass die Entlassung von Jon Thompson und Robert Venables aus dem Gefängnis bevorsteht, reagierten die britischen Medien darauf mit einer hysterischen Verleumdungskampagne.

Thompson und Venables waren 1993 im Alter von zehn Jahren wegen Mordes an dem Zweijährigen Jamie Bulger in Bootle, Merseyside verurteilt worden. Die Presse bezeichnete die beiden Jungen damals als "Wilde" und "böse Monster". Während ihrer achtjährigen Haft erhielten ihre Familien Todesdrohungen und waren gezwungen, in Anonymität zu leben.

Die Nachricht, dass die jetzt Achtzehnjährigen Thompson und Venables bald entlassen werden, versetzte Boulevardzeitungen wie News of the World, Daily Mail und Sun in helle Aufregung. Die Presse verhüllte kaum ihren Versuch, einen Lynchmob zu mobilisieren, und veröffentlichte schadenfroh Aufrufe, die Beiden zu jagen und zu töten. Die Sonntagsausgabe von News of the World zitierte James Bulger, den Onkel von Jamie, mit den Worten: "Der Tod ist noch zu gut für diese zwei. Es wird keinen Ort geben, an dem sie sich verstecken können." Die gleiche Zeitung berichtete über Susan Venables Angst um die Sicherheit ihres Sohnes unter der Überschrift: "Bulgers Mörder in vier Wochen tot".

Wegen der Gefahr für ihr Leben wurden Thompson und Venables unter einer gerichtlichen Verfügung entlassen, die ihnen lebenslange Garantie vor "Bloßstellung", also Anonymität verspricht. Sie wurden mit neuen Identitäten und falschen Biografien versorgt, wie sie normalerweise nur Spione und verdeckte Ermittler erhalten. Aber die Geheimhaltung gilt nur für England und Wales, das heißt ihre Identitäten können in Schottland, der ausländischen Presse oder dem Internet bekannt gemacht werden. Im Ergebnis müssen Thompson und Venables, obwohl sie entlassen sind, für den Rest ihres Lebens als Flüchtige leben und permanent um ihre Sicherheit fürchten.

Nur wenige Stunden nach der Ankündigung veröffentlichte die Manchester Evening News Informationen über die zwei Haftanstalten, in denen die Jungen gehalten wurden. Staatsanwalt Lord Goldsmith prüft derzeit, ob ein Unterlassungsbefehl gegen die Zeitung erwirkt werden kann. Es wird berichtet, dass Magazine in ganz Europa riesige Summen für aktuelle Fotos von den beiden Jungen bieten. Gerüchten zufolge verfügt eine der britischen Boulevardzeitungen bereits über eine Reihe von aktuellen Fotos von den beiden Jungen. Unterstützer einer Kampagne namens "Gerechtigkeit für Jamie" behaupten, ein wenige Jahre altes Foto von Thompson zu besitzen.

Letztlich liegt die Verantwortung für diese ungeheuerliche Situation bei den Politikern der regierenden Labour-Partei und der Konservativen sowie bei den korrupten und abscheulichen Medien. Innenminister David Blunkett hat zwar formal jede Forderung nach Selbstjustiz verurteilt, sich aber gleichzeitig der Lynchmob-Atmosphäre angepasst. Er wies darauf hin, dass die Verantwortung für die Freilassung allein bei der unabhängigen Behörde für Haftentlassung liege, und fügte hinzu: "Ich kann sehr gut verstehen, wie betrübt Jamies Familie ist, diese Nachricht zu hören." Die Samstagsausgabe der Sun stellte sich auf Blunketts Seite und erklärte, dass er die Freilassung akzeptieren musste, "weil er von den Gutmenschen in den europäischen Gerichten dazu gezwungen wurde".

Das Verfahren zum Mord an Jamie Bulger diente der Labour Party 1993 als Gelegenheit zu beweisen, dass sie endgültig mit allen Vorstellungen von einer progressiven Sozialreform gebrochen hatte und es mit den Tories in Fragen der Verbrechensbekämpfungsrhetorik aufnehmen konnte. Als Sprecher der Labour Party für innere Angelegenheiten forderte Tony Blair damals härtere Maßnahmen gegen Kinder und profilierte Labour damit als "Law and Order"-Partei und sich selbst als ihren zukünftigen Führer.

Als zehnjährige Kinder wurden Thompson und Venables als kriminell zurechnungsfähig und schuldfähig erachtet. Sie wurden in einem offenen Prozess vor einem Krongericht verurteilt, dessen Verhandlungen sie weder folgen noch verstehen konnten. Bis zu diesem Verfahren war es bis üblich gewesen, Kinder, die eines Tötungsdelikts angeklagt waren, vor der Öffentlichkeit zu schützen. Richter Morland allerdings erlaubte die Veröffentlichung von Fotos und persönlichen Daten von Thompson und Venables mit dem Scheinargument des öffentlichen Interesses. Vor allem seine Entscheidung ist maßgeblich verantwortlich für die Gefahren, denen die Jungen und ihre Familien heute ausgesetzt sind.

Es wurde überhaupt nicht versucht, die soziale und psychologische Notlage zu ergründen, die zu dem Verbrechen der Jungen geführt hatte. Und es wurde alles versucht, um sie als von Natur aus böse Menschen darzustellen. Folgender Ausspruch eines Polizisten, der mit dem Fall zu tun hatte, wurde häufig zitiert: "Ich glaube, dass die Natur Missgeburten ausspuckt. Diese beiden Jungen waren Missgeburten, die sich einfach gegenseitig gefunden hatten."

Nach dem Schuldspruch organisierte die Sun, die rechte Boulevardzeitung des Mediengiganten Rupert Murdoch, eine Petitionskampagne, die dann als Vorwand diente, die von Richter Morland verhängte Mindeststrafe von acht Jahren heraufzusetzen. Begründet mit der "öffentlichen Empörung" erhöhte zunächst der Lordoberrichter Lord Taylor die Strafe auf zehn Jahre, dann verlängerte der konservative Innenminister Michael Howard die Strafe auf fünfzehn Jahre.

Die Labour Party hätte diesen Angriff auf demokratische Rechte und die anhaltende Brutalisierung der beiden Jungen niemals rückgängig gemacht. Howards Entscheidung wurde zwei Jahre später von den Richtern des Oberhauses gekippt, nachdem die Anwälte der zwei Kinder das ursprüngliche Urteil mehrfach angefochten hatten. Im Dezember 1999 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass Thompson und Venables kein faires Verfahren hatten. Er urteilte auch, dass die Festlegung ihrer Strafe durch einen Politiker an Stelle einer unabhängigen juristischen Körperschaft einen Bruch der Menschenrechte darstelle.

Diese Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte führte dazu, dass die jungen Männer jetzt entlassen wurden. Im vergangenen Oktober legte Lordoberrichter Lord Woolf das Ende der Strafzeit fest - nach der Mindestzeit, die sie in Gewahrsam verbringen mussten. Er entschied, dass es nicht gut für die Jungen wäre, wenn sie weitere Zeit in der "zersetzenden Atmosphäre" der Jugendstrafanstalten verbringen müssten.

Anders als die Medien behaupten, ging der Freilassung von Thompson und Venables ein strenges Beurteilungsverfahren voraus. Beide wurden getrennt voneinander über Stunden von der Haftentlassungsbehörde befragt, um sicherzustellen, dass sie keine "Gefahr für die Öffentlichkeit" darstellen. Beide jungen Männer wurden von ihren Betreuern als extrem reife und mitfühlende junge Männer beschrieben, die von tiefem Bedauern und Reue erfüllt sind.

Doch auch nachdem sie ihre Strafe abgesessen haben, wird Thompsons und Venables Albtraum niemals wirklich enden. Neben der immer präsenten Möglichkeit, dass ein selbsternannter Rächer sie umbringen könnte, sind sie unter Bedingungen einer lebenslangen Bewährung entlassen worden. Jemand, der mit dem Fall näher zu tun hatte, wurde im Daily Telegraph folgendermaßen zitiert: "Sie sind Eigentum der Regierung und sie werden Eigentum der Regierung bleiben. [...] Das ist die Bedeutung davon, dass sie sich nach Gutdünken ihrer Majestät in Polizeigewahrsam befinden. Sie können jederzeit wieder ins Gefängnis gebracht werden, wenn es der Regierung ihrer Majestät gefällt. Sie sind keine freien Menschen und sie werden niemals freie Menschen sein. Sie laufen nur an einer längeren Leine als vorher."

Dies allein ist bereits eine Tragödie, aber die rechte Kampagne, die von den Tories in Gang gesetzt und von den Medien und der Labour-Regierung genährt wurde, hat noch viel weitergehende Auswirkungen.

Die Bemühungen, Thompson und Venables zu dämonisieren, verfolgen das Ziel, sämtliche sozialen Reformen sukzessive rückgängig zu machen. Zu diesem Zweck muss jeder Versuch unterbunden werden, die umfassendere gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung zu verstehen, aus der ein abweichendes Verhalten von Kindern und andere gesellschaftliche Probleme hervorgehen. Jeder Versuch in dieser Richtung wurde als "weiches, liberales Weltverbesserungsgehabe" abgetan und gleichzeitig für die zunehmende Kriminalität verantwortlich gemacht. Die öffentliche Debatte wurde brutalisiert und dabei die weitere Brutalisierung der Gesellschaft selbst vorweg genommen.

Zur Zeit seiner Verurteilung wurde Venables als ein Kind beschrieben, das beinahe analphabetisch war, regelmäßig seinen Kopf gegen Wände schlug und sich mit Scheren ins Fleisch schnitt. Seitdem hat er sechs Abschlussprüfungen bestanden, gerade sein Abitur gemacht und wird aller Voraussicht nach ein Studium beginnen. Thompson hat fünf Abschlussprüfungen bestanden, ebenfalls sein Abitur gemacht und ein echtes künstlerisches Talent gezeigt.

Im Februar sagte ein Gerichtspsychiater für Heranwachsende, der regelmäßig mit kindlichen Mördern arbeitet, über Venables: "Er hat außergewöhnliche Fortschritte gemacht [...] in der persönlichen Entwicklung, der Anerkennung des Ausmaßes seines Verbrechens, dem Verständnis hinsichtlich seiner Taten als Kind und seiner ‚normalen‘ Entwicklung als Jugendlicher unter anormalen Bedingungen." Ein ähnlicher Bericht über Thompson lobt dessen "außergewöhnlichen Fortschritt [...] bezüglich Reife, Bildung und Einsicht, der durch die Therapie erreicht wurde. Er übernimmt Verantwortung für das schwere Verbrechen, das er begangen hat, und zeigt tiefes Bedauern über die Leiden und Schmerzen, die er verursacht hat."

Die Fortschritte beider jungen Männer sind ein Verdienst der menschlichen Behandlung von Seiten ihrer Betreuer. Doch die Behandlung von Thompson und Venables wird von den Medien nicht als schlagender Erfolg gewertet, sondern vielmehr als eine Verschwendung öffentlicher Gelder und Werk einer "liberalen Elite" verurteilt, womit angeblich die Nachricht verbreitet würde, dass Verbrechen sich auszahlt.

Seit dem Gerichtsurteil von 1993 war das Jugendstrafrecht Gegenstand noch weiter gehender Angriffe von Seiten der konservativen Regierung und der nachfolgenden Labour-Regierung. Kinder haben ihr Recht zu schweigen verloren, dürfen unter Hausarrest gestellt und ab einem Alter von neun Jahren für "anti-soziales Verhalten" verantwortlich gemacht werden. Immer mehr Kinder werden jetzt in Gefängnisse für Erwachsene gesteckt - was eigentlich nicht rechtmäßig ist, aber trotzdem im zunehmende Maße gemacht wird, da immer mehr junge Menschen ins Gefängnis geworfen werden. Inzwischen hat Innenminister Blunkett versprochen, eine Gesetzesänderung durchzusetzen, um Politikern das Recht zu geben, die Länge der Strafe für jugendliche Verbrecher festzulegen.

Die Inhaftierung von Thompson und Venables war somit Kernstück einer konzertierten Kampagne, die die Uhr zurückdrehen soll und eine Wiederherstellung der viktorianischen Ordnung und Werte anstrebt - Unmöglichkeit einer Rehabilitierung, Schuldfähigkeit ab dem Kindesalter, heftige Vergeltung und harte Strafe. Ihre erzwungene Haftentlassung wird von der herrschenden Klasse Großbritanniens als Rückschlag und Affront verstanden. Dagegen müssen alle, die für demokratische Prinzipien einstehen und um das Schicksal der verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft besorgt sind, die Freilassung der Jungen begrüßen und sich bewusst gegen das Geschrei der rechten Medien und des politischen Establishments stellen.

Quelle wsws.org
Das dazu wie es sehr oft gehandhabt wird-mehr Zuspruch für Täter als für Opfer, wobei das sicherlich nn vielen Fällen nicht außer acht zulassenist-ganz klar...aber kann man so alles entschuldigen ? und in diesen Außmsmaßen...ganz sicher nicht....
Bericht in einer engl. Zeitung gefunden, in dem stand, dass die Mutter des Kleinen einen anonymen Brief bekam (irgendwann mal) und den Hinweis, wo die Jungen leben. Und sie ist dann mehrfach dorthin gfahren und hat eines tages ca. 6m weiter entfernt von diesem jetzt wieder gefangenem Jungen gestanden!
Sie wollte ihn ansprechen, ihm etwas antun und ist vorher ohnmächtig geworden
Aussage eines Detective von damals ,der sagte: "Es ist besser, nicht alles darüber zu wissen! Es reicht, dass ich es weiß!"




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Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

15.04.2010 um 14:02
https://www.youtube.com/watch?v=pX8syQSwNYM

https://www.youtube.com/watch?v=DviHzZgHb7Y

denke gibt etwa 6 Teile zur DOKU


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