Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

@Novanova ich bin auch blond und stelle mir das in meinem blonden Denken so vor, dass das ähnlich ist wie mit einem Starfriseur ;) Man hört davon ;)
Also ich meine im Ernst: wenn man in so eine Lage kommt, dann beschäftigt man sich doch auch erst damit.
Also man googelt nach ähnlichen Sachverhalten und den dort eingesetzten Anwälten und man hört sich eben um. Vielleicht schaut man auch nach Anwälten, die in besonders öffentlichkeitsträchtigen Prozessen involviert waren.
Ich persönlich glaube eh nicht, dass das Huhn, das am lautesten gackert unbedingt die besten Eier legt...
Aber ich denke, dass man in so einem Fall eben wie in jeder anderen Situation, in der man sich mit neuen Problemen konfrontiert sieht (schwere Erkankung, kein Spezialist bekannt) immer anfängt, sich im Bekanntenkreis umzuhören, zu googeln usw...

@sensibella
ja, aber zum Friseur gehe ich einmal pro Monat -oder wie nennt man den Zeitraum, der sieben Tage umfasst?-, und da tausche ich mich ständig mit den besten Freundinnen aus. Anwälte braucht man ja nicht so oft, und die einzige Freundin, die jemals Kontakt zu einem hatte, die brauchte ihn für einen Unfallschaden. Ich würde mich auch wundern, wenn meine Bekannten die besten Strafrechtler gut kennen würden... mal offen gesagt.

@Novanova der Starfriseur war doch nicht ernst gemeint ;)
Ich gehe stark davon aus, wenn man in so eine Lage kommt, dass man schnell viele "gute Ratschlaggeber" an der Seite hat und, dass man im I-net sicher viele Infos finden kann.
Die Frage ist, ob ein "bekannter" Anwalt auch immer der Beste ist.

@Novanova

Gute Frage !

s.a.Sensibella

Ob Du einen guten Anwalt ( Strafverteidiger ) hast oder hattest merkst Du erst während der Verhandlung.Ein Wechsel ist dann in der Regel fast nicht mehr möglich.
In der Regel bleibt einem U-Häfling keine Zeit zum suchen,da er gar keine Möglichkeiten hat sich vom Knast aus schlau zu machen das geht nur extern.Als U-Häftling gibt es kein INet oder Ratgeber.Da man mit einem Besucher z.B.Ehemann/Kinder in der genehmigten Besuchszeit über seinen Fall aber nicht reden darf ist es dann meistens ein Balance Akt schnell zu reagieren denn man will ja möglichst auch schnelle Hilfe bzw.Beratung.Was dir vorgeworfen wird erfährt man mit dem Haftbefehl Akteneinsicht hat nur ein Anwalt.
Deine Zwangslage und Zeitproblem nutzt STA und das Gericht dann aus ,einen ihnen genehmen Anwalt (Pflichtverteidiger)vorzuschlagen.
Es sei denn Du kannst dir einen Wahlverteidiger leisten.

@Willy
ja, und selbst mit dem Internet ist es nicht einfach. Ich habe mal soeben "bester Strafverteidiger Koblenz" gegoogelt. Der erste Eintrag ist unbrauchbar, da er auf ein Portal hinweist, der zweite ist ein Fachanwalt für Strafrecht, aber wenn der in seinen Key-Words auf der Website zufällig die Worte bester und Strafrechtler stehen hat, dann ist er das Google-Ergebnis auf meine Frage. Und wie kollegial ist man denn unter Anwälten? Kann ich da einen Anwalt fragen: Können Sie mir Ihren besten Kollegen nennen? oder würde ein nicht hochspezialisierter Anwalt von sich aus sagen: "das ist mir eine Nummer zu groß, fragen sie den XYZ"? Also, wenn ich die Wahl hätte, wie finde ich den besten Anwalt?

@Novanova ich glaube nicht, dass man da den Ort in seine Suche einbeziehen sollte und "bester Anwalt am Platz" ist vielleicht auch etwas platt ;)
Ich hätte jetzt eher gegoogelt nach Fällen, von denen ich weiß, dass da Leute freigesprochen wurden (trotz vieler Indizien) und hätte da geschaut, wie die Anwälte hießen.
Vielleicht bin ich da auch zu blauäugig und sehe das zu leicht. Und klar kann man das in U-Haft dann eher nicht machen. Ich hätte mich da vermutlich im Vorfeld schon informiert, weil man ja einkalkulieren muss, dass was schief geht.
Wobei ich von der wahrscheinlichsten Variante ausgehe: nur weil BS sich mit ihr nicht über die Tat und alles damit zusammenhängende unterhalten darf, kann er ihr doch sicher im Hintergrund einen guten Anwalt organisieren?! Und er hat ja alle Möglichkeiten der Welt, sich umzutun...

Das für mich bemerkenswerte ist das es bis jetzt nicht öffentlich bekannt geworden ist wer HS als Anwalt vertritt.

@Tom_Ripley was mich darin bestärkt, dass sie im Hintergrund Unterstützung hat. Denn, wenn alle von ihrer Schuld überzeugt wären und sie hätten fallen lassen, dann würde sicher mehr an die Öffentlichkeit dringen. Auch nur so ein Gefühl aber ich denke sie hat einen Rückhalt und Menschen, die auch auf den Schutz ihrer Person achten, soweit das möglich ist.

@sensibella

sensibella schrieb: ich glaube nicht, dass man da den Ort in seine Suche einbeziehen sollte und "bester Anwalt am Platz" ist vielleicht auch etwas platt ;)

Na ja, der einzigen Fall, den ich noch kenne, ist Kachelmann, und dort kam der erste Anwalt aus Köln und der dann eingewechselte, wenn ich mich nicht irre, aus Hamburg. Ich frage mich halt, ohne jetzt auf das Ergebnis im Fall Kachelmann zu achten, ob es sinnvoll ist, einen Anwalt aus 700km Entfernung zu engagieren? Der kennt nicht die örtlichen Gepflogenheiten und der muss für jede Kleinigkeit mehrstündig anreisen. Daher war der örtliche Bezug schon beabsichtigt.

@Novanova ich weiß nicht, wie wichtig die örtlichen Gegebenheiten sind. Wichtig ist sicher, eine Ahnung zu haben, über die Denkweise der Richter und StA vor Ort.
Aber wenn ich davon ausgehe, dass ich den "Besten" suche, dann würde ich nicht unbedingt irgendeinen vor Ort nehmen, sondern eben einen, dessen guter Ruf mich überzeugt.
Da ja das Tatortprinzip gilt, wird es wohl öfter so sein, dass Fälle nicht am Wohnort des Täters verhandelt werden. Und wenn ich dann eh schon keinen Anwalt kenne, dann würde ich vom Gefühl her lieber einen nehmen, der mir empfohlen wird oder der eben einschlägig bekannt ist für seine Hartnäckigkeit als einen Unbekannten. Wobei wie gesagt: der Bekannte muss nicht der Beste sein. Aber gerade der Fall Kachelmann zeigt ja zumindest, dass sich Aufwand und Mühen für ihn gelohnt haben. Obwohl beide Anwälte nicht aus Mannheim kamen.

@sensibella
Kachelmann war aber auch ein Medienereigniss erster Güte, den kannte fast jeder in Deutschland, neben dem Kölner Strafrechtler B, waren ja auch noch der sogenannte "Medienanwalt" Höcker und die Verteidigerin Combe involviert, also drei Anwälte (ich zitiere aus Spiegel-Online: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/prozess-gegen-tv-moderator-ueberraschender-anwaltswechsel-im-fall-kachelmann-a-731876.html ) insgesamt. Bei einem solchen Medienrummel wird RA Schwenn sich sicher ins Gespräch gebracht haben, vermute ich mal. Im vorliegenden Fall ist ja kein solcher Medienrummel zu erwarten, außer in diesem Forum und in der Lokalpresse in Haaren und Koblenz dürfte der Fall ja keine allzu großen medialen Wellen schlagen.

@Novanova in meinem Fall wäre es mir herzlich egal, ob es sich um ein Medienereignis handelt oder nicht. Denn es würde sich um meine Haut handeln...und die wollte ich in jedem Fall mit bestmöglicher Unterstützung retten.
Aber ich verstehe schon, worauf du raus wolltest. Und vielleicht kann uns ja auch einer unserer Rechtsexperten da mal Auskunft geben, wie man wohl an den "optimalen" Anwalt für die eigene Sache kommt.

@sensibella
ja, die scheinen aber alle noch bei der Arbeit zu sein :-)

@Novanova dann müssen wir uns wohl gedulden ;)

@Novanova

Ja ein Anwalt darf eben für sich keine Reklame machen.
Schwenn wurde sicherlich dazu geholt weil K.seinen Freispruch in Gefahr sah.
Dieser kostet das 3 fache von dem von mir genannten Betrag ausserdem kann man ja noch eine Erfolgsprämie aushandeln.
Die Anwälte haben K.ja bekanntlich zum armen Mann gemacht.Dafür ist er aber frei.

Ich denke, dass nur ein Kollege beurteilen kann, ob jemand eine Sache wirklich gut macht. Der Zauber mag das Publikum beeindrucken bzw. beim Publikum eine Illusion hervorrufen, dass es beeindruckt wird, aber nur der Kollege wird sagen können, ob es wirklich gut war. Der Verteidiger muss ja auch nicht die Zuhörer im Saal überzeugen, dass die Mandantin unschuldig ist, er muss vielmehr die Strafkammer überzeugen, also meines Wissens drei Berufsrichter. Die von @sensibella
vorgeschlagene Methode, nach anderen Verfahren zu suchen, finde ich daher nicht zielführend. Mir würden gar nicht so viele Verfahren einfallen, @DolusDirectus, der ja vom Fach zu sein scheint, hat ja drei Mal den Namen eines Dr. P. ins Spiel gebracht, obwohl er nur auf die Anzahl der von diesem Anwalt vertretenen Strafrechtsfälle Bezug nimmt. Ok, Erfahrung ist sicher ein nicht zu unterschätzender Faktor, 200 Fälle sind sicher einiges an Erfahrung, aber erarbeitet man sich diesen Ruf in Fleißarbeit oder was zeichnet den sehr guten Strafrechtler aus? Ein Freund von mir ist Betriebswirt, Super-Examen an einer sehr guten Uni, aber er kann keinen Regenschirm bei Regen verkaufen. Er hat 10 Jahre versucht, sich im Verkauf zu bewähren, leider erfolglos. Alle Profs hatten ihm immer nahegelegt, im Lehrbetrieb tätig zu werden. Nun ist er da angekommen und ist sehr erfolgreich, aber die Noten sagten halt nichts über seine wirliche Berufung aus. Oder ist das beim Jurastudium anders? Kann man da an einem Prädikats-Examen erkennen, ob es ein guter Strafrechtler ist?

@Novanova

Alles gut erkannt.

@tom Ripley

Also mich wundert das überhaupt nicht. Hören wir von den anderen Mordfällen, die Monat für Monat bei XY vorgestellt werden, welchen Anwalt der Angeschuldigte nachher bekommt, wer ihn bezahlt und wie viel ? Hören wir wie sich die Angehörigen der Täter verhalten ?
Nein, denn dieser Fall, so grausam und unverständlich er auch ist, ist einer unter vielen. Nur für uns, die sich damit eingehend auseinandersetzen, hat eine größere Bedeutung als für den Rest der Öffentlichkeit. Weder Angeschuldigte noch die Opfer sind prominent, das macht halt den Unterschied.

@Willy
bitte nicht falsch verstehen, ich kenne weder einen Herrn Schwenn noch einen Dr. P., mich würde nur interessieren, warum die so einen tollen Ruf haben, wonach beurteilen die Kollegen die Qualifikation?

@beha

Du unterstellst ihm, dass er wenig Realitätssinn hat, falls er an ihre Unschuld glaubt?

Sie ist noch nicht verurteilt! Sie kann immer noch unschuldig sein.