Anschlag mit Quecksilberspritze

Sherlock_H schrieb:Vielleicht wollte er CB aber auch gar nicht töten, sondern ihm nur einen schweren gesundheitlichen Schaden zuführen, und war dann selbst über CBs Tod so erschrocken, dass er nie wieder einen Anschlag durchgeführt hat.

Würde er z.B. eine eigene Gesundheitsschädigung auch auf das Opfer übertragen wollen, wäre das ein typisches Rachemotiv. Diese Rache könnte sich natürlich auch gegen eine Organisation, nicht eine spezielle Person gerichtet haben. CB wäre dann sozusagen stellvertretend für die Organisation für die er tätig war geschädigt worden. Aber wie auch immer es gewesen sein mag, dass bedeutet nicht, dass es keinerlei weitere Anschläge mehr gegeben hat. Giftmorde werden z.B. nicht immer als solche erkannt. Er kann auch ganz woanders weitergemacht haben und wird in dem Fall auch die Methode (Schirm) gewechselt haben.

Sherlock_H schrieb:Eine andere Theorie, um zu erklären, warum wir keine weitere Tat des Täter kennen, wäre, dass er an seinen gesundheitlichen Schäden selbst gestorben ist.

Es könnte sogar beides zutreffen. Er beging noch eine oder mehrere Taten, bevor er starb. Diese könnten als Giftmorde übersehen oder ihm nicht zugerechnet worden sein.

Hat es nach der Aktenzeichen xy-Ausstrahlung nun konkrete Hinweise gegeben? Gibt's News diesbezüglich?

laempy schrieb:Hat es nach der Aktenzeichen xy-Ausstrahlung nun konkrete Hinweise gegeben? Gibt's News diesbezüglich?

Leider nein...

Zunächst brachte die TV-Fahndung allerdings keine neue heiße Spur. Bisher seien etwa zwischen 10 und 30 Hinweise eingegangen, hieß es am Donnerstag von der Polizei Hannover. Der

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Nach-TV-Fahndung-Keine-heisse-Spur-bei-Giftspritzen-Attacke,aktenzeichenxy132.html

Oh, das hörte sich dann leider am Ende der aktenzeichenfolge zum Thema vielversprechender an. Schade.

@laempy das ist bei jeder XY-Sendung so. Das ist natürlich auch taktische Ansicht, schließlich will man Druck auf die Täter ausüben.

Möglicherweise waren weitere Attentate auf weitere Mitarbeiter der Gewerkschaft geplant, Rache wie bereits vermutet, jedoch sah der Täter davon ab nachdem das Opfer ihn beinahe erwischt hätte und auch wahrscheinlich entgegen des Plans ein Teil der Tatwaffe zurück geblieben war.

Ich hatte heute Vormittag einen Termin in Hannover und bin mal bei der IG BCE vorbeigefahren. Ich gebe zu, ich war neugierig. Ich verstehe nicht, warum man den Filmfall nicht am Originalschauplatz, sondern in München gedreht hat. Ok, Kostengründe, das leuchtet natürlich ein. Aber ich weiß nicht, wie sich Zeugen nach elf Jahren an etwas erinnern sollen, dass im Film ganz anders aussieht. Das Gebäude ist doch sehr markant und die lange Brücke dürfte es so in der Form nicht so häufig geben.

In der Gegend, besonders unter der Brücke, sind mir einige, sagen wir mal, auffällige Typen begegnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da vor elf Jahren wesentlich anders aussah und der Typ mit dem Regenschirm da wirklich aufgefallen wäre. Gleich gegenüber von der IG BCE auf dem Gehweg wäre ich fast in einen riesigen Hundehaufen getreten, weil ich damit beschäftig war, rüber zu glotzen. Weiter hinten kurz vor der Brücke, standen drei Frauen, deren angeleinte Hunde sich ineinander verknotet hatten. Ich bin auf die Straße ausgewichen. Wenn man sich länger dort aufhält, würde wohl jeder, der nicht besonders tierlieb ist, etwas abfälliger über Hunde reden. ;-)

Gleich vorn an der Brücke steht ein alter bemalter Bauwagen, davor ein Berg von alten Fahrrädern in unterschiedlichem Erhaltungszustand. Sieht aus wie ein Schrottplatz. Vielleicht versucht der mürrische junge Mann in dem Bauwagen die Räder wieder zusammenzuflicken. "Da geht es immer noch nicht weiter." raunte er mir zu, als ich durch die Räder zu dem Aussichtsplatz ging, von dem man auf die Leine runter schauen kann. Ich drehte mich dann um und sah in in der offenen Tür des Bauwagens lehnen. Auf mein freundliches "guten Morgen" erwiderte er dann nichts mehr und schaute mich nur mürrisch an.

Unter der Brücke nun stehen vorn ein paar PKW und weiter hinten jede Menge Wohnwagen, Wohnmobile und Busse, teilweise mit einer dicken Staubschicht. Einige davon sind offensichtlich bewohnt, einige Türen standen offen und es schallte Musik hinaus. In einige Wohnwagen konnte man auch hineinsehen, weil die Vorhänge nicht zugezogen waren. In einem lag ein älterer Mann, der wirkte, als ob er seinen Rausch ausschläft.

Der Platz unter der Brücke ist nach allen Seiten offen, zu Fuß gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten zu fliehen. In der einen Richtung liegt das Unigelände mit vielen Gebäuden, Sportplätzen und gleich geradeaus die Herrenhäuser Gärten. Man könnte auch um die Ecke gleich in die Stadt, dort gibt es einige verwinkelte Straßen und ganz viel grün.

Also wenn es jemand auf CB abgesehen hatte, war das der perfekte Ort, ganz anders als die kleine verschlafene Siedlung, wo er wohnte und jeder Fremde sofort auffällt.

@cjelli

Ich komme aus Hannover und kenne den Tatort. Die Wohnwägen unter der Brücke sind mWn. das Zuhause von Bulgaren/Rumänen. Diese, insbesondere Frauen und Kinder sind in der Innenstadt am betteln.

Hier mal eine Karte.

Original anzeigen (0,4 MB)



Blau: Gebäude der IG BCE
Rot: Unterführungen unter der Schnellstraße (Bremer Damm) mit besagten Parkplätzen, wo jetzt die Wohnmobile stehen und alles so ein bisschen „verdreckt“ ist.

Für mehr kann jeder Interessierte sich selbst auf Maps ein besseres Bild machen. Das Streetview-Bild, dass zur Verfügung steht ist allerdings 14 Jahre alt und die Wohnwägen sind noch nicht da. Damals parkten dort ganz normal Autos. Sicherlich auch der ein oder andere Mitarbeiter der IG BCE.

Natürlich ist die XY Version nicht 1:1, aber ich fand schon, dass zumindest Teile der Umgebung einigermaßen gut nachgestellt werden. Du sagtest ja in München.

Ich persönlich denke auch, dass die Tat irgendwas mit dem Arbeitgeber des Opfers bzw. seiner Tätigkeit dort zutun haben muss. Was genau ist halt die Frage. Die Gewerkschaften sind ja im Grunde die Interessenvertreter der Angestellten.

Also möglicherweise eine Rachetat. Der Täter könnte mal abgestellter eines Chemie,Bergbau oder Energieunternehmens gewesen sein und hatte bspw. einen Unfall und wurde im Stich gelassen. Oder ein Auftragstäter eines Unternehmens, dem von der Gewerkschaft bzw. dem Opfer ganz direkt ans Bein gepisst wurde.

Die Ermittler sollten natürlich direkt diese Möglichkeiten untersuchen, Kollegen befragen etc. Es ist aber mWn nichts bekannt, zB in welcher Funktion das Opfer bei der Gewerkschaft arbeitet? Wie sah sein Arbeitsalltag aus?

adajio schrieb:Rot: Unterführungen unter der Schnellstraße (Bremer Damm) mit besagten Parkplätzen, wo jetzt die Wohnmobile stehen und alles so ein bisschen „verdreckt“ ist.

Kommt man da noch zum Lodyweg durch? Ich habe da vor gut 10 Jahren zum letzten Mal geparkt, das war damals schon ziemlich runtergekommen und da lungerten zwielichtige Figuren rum.

Der Parkplatz hat schon mal beim Vermissten(Mord)Fall Bolchert /Dreyer eine Rolle gespielt. Da wurde der Mercedes vom Vermissten gefunden.

@ExilHarzer

Ja, kurz nach dem Parkplatz unter der Brücke geht ein Fuß-/ Radweg ab, parallel zum Bremer Damm führt er zum Lodyweg. Warum?

Den von dir genannten Fall kenne ich nicht, werde mal schauen was ich finden kann.

@adajio
Der Weg interessiert mich um Mal die etwaigen Fluchtpläne des Täters zu verstehen.

@ExilHarzer

Das ist zwar eine sehr belebte und zentrale Ecke dort am Königsworther Platz und auch der Park in unmittelbarer Nähe zur Uni… aber ausgerechnet dort unter der Brücke mit dem Weg zwischen Morwegsgasse und Lodyweg lässt sich relativ leicht zur Leine (Fluss) und den angrenzenden Fuß- und Radwegen kommen. Kein Autoverkehr dort.

Sollte der Täter in die entgegengesetzte Richtung geflüchtet sein, also zum Königsworther Platz über Morwegsgasse und Fischerstrasse, dann tobt am Königswortherplatz der Autoverkehr sowie Fußgänger und Radfahrer. Dort ist auch direkt eine unterirdische U-Bahn Station.

Ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht was bzw. ob bekannt ist wohin der Täter flüchtete?! Das Opfer gab doch die Verfolgung auf und ging zu seinem Auto, richtig?

Muss nochmal nachlesen

Wohin der Täter geflüchtet ist, ist nicht bekannt. Sonst hätte man ihn ja erwischt. ;-)

Ich vermute, er ist in die von der IG BCE entgegengesetzte Richtung gelaufen. Durch einen Schlenker könnte er so natürlich auch wieder vorn beim Königsworther Platz rauskommen. Hinten an der Uni ist auch eine Haltestelle und weiter hinten an den Gärten natürlich auch.

ExilHarzer schrieb:Der Parkplatz hat schon mal beim Vermissten(Mord)Fall Bolchert /Dreyer eine Rolle gespielt. Da wurde der Mercedes vom Vermissten gefunden.

Das war der Mercedes von Bolcherts Vater, mit dem er und Petra Dreier in den Urlaub fahren wollten. Beide sind bis heute verschwunden. Das war aber 1987 und hat sicher nichts mit diesem Fall zu tun.

Klar, wird nichts mit dem Fall zu tun haben.

Dass nicht bekannt ist solang der Täter flüchtete, verstehe ich eigentlich nicht. Das Opder hatte ihm doch noch die Spritze entrissen und wird ja wohl auch gesehen haben, in welche Richtubg der Täter flüchtete.

Muss schon sagen, einiges in diesem Fall ist sehr komisch. Auch das mit den Quecksilberspuren im Auto und der zweiten Spritze… wie kann das sein? (Oder ist das keine verlässliche Info?)

adajio schrieb:Muss schon sagen, einiges in diesem Fall ist sehr komisch. Auch das mit den Quecksilberspuren im Auto und der zweiten Spritze… wie kann das sein? (Oder ist das keine verlässliche Info?)

Das kommt aus der Dokumentation zur Krankheit Minamata, die aus dem Quecksilbergift entsteht. In den Zeitungsberichten und bei Aktenzeichen ist davon nicht die Rede. Ich würd das gedanklich ausblenden.

adajio schrieb:Dass nicht bekannt ist solang der Täter flüchtete, verstehe ich eigentlich nicht

Der Mann mit dem Pflaster im Gesicht. Ob das der 60-jährige ist, der am Anfang des Threads erwähnt wird, dem man aber nichts nachweisen kann?

adajio schrieb:Muss schon sagen, einiges in diesem Fall ist sehr komisch. Auch das mit den Quecksilberspuren im Auto und der zweiten Spritze… wie kann das sein? (Oder ist das keine verlässliche Info?)

Könnte einfach die eine Spritze vom Attentat sein. CB hatte zunächst keine Symptome, da wird die Polizei nicht viel unternommen haben. Vielleicht haben sie die Ermittlungen erst aufgenommen und die Spritze abgeholt, als er stark erkrankt ist. Sie könnte so lange im Auto gelegen haben. Vielleicht gab es deswegen auch das Missverständnis der Rechtsmediziner oder die Polizei hat es einfach nicht erwähnt, dass CB sofort die Polizei informiert hat.

Dancingfool schrieb am 18.10.2022:Der Mann mit dem Pflaster im Gesicht. Ob das der 60-jährige ist, der am Anfang des Threads erwähnt wird, dem man aber nichts nachweisen kann?

Daran habe ich auch gedacht. Ich meine auch, dass Aktenzeichen sagte, er käme aus dem Landkreis Celle, was ja dafür spricht, dass der Typ immer noch im Fokus der Ermittlungen ist, sonst würde man ja sagen „Großraum Hannover“ oder Ähnliches.

dead_souls schrieb:Daran habe ich auch gedacht. Ich meine auch, dass Aktenzeichen sagte, er käme aus dem Landkreis Celle, was ja dafür spricht, dass der Typ immer noch im Fokus der Ermittlungen ist, sonst würde man ja sagen „Großraum Hannover“ oder Ähnliches.

In Aktenzeichen XY wurde mit keiner Silbe erwähnt, dass ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte, somit auch nicht, wo der Mann herkommt.

Im Trailer wurde der Fall anmoderiert mit: „Landkreis Celle: ein Mann bastelt…“ Der Tatverdächtige wurde an anderer Stelle erwähnt.

dead_souls schrieb:Im Trailer wurde der Fall anmoderiert mit: „Landkreis Celle: ein Mann bastelt…“ Der Tatverdächtige wurde an anderer Stelle erwähnt.

Genau, ich denke, sie vermuten, wer der Täter ist, aber können im nichts nachweisen.