dead_souls schrieb:Also, auch wenn das politische Motiv nicht offensichtlich ist, würde ich es nicht grundsätzlich ausschließen.
Deshalb schrieb ich ja auch, dass ich ein politisches Motiv
nicht erkennen kann. Heißt: Es ist zwar nicht gänzlich auszuschließen, aber für mich persönlich mehr als unwahrscheinlich. Zusammen mit den anderen Tatumständen ergibt sich für mich da ein anderes Bild.
Klar politisch motivierte Morde wie die von Dir angeführten Taten des NSU oder den Mord an Walter Lübke finde ich mit dem hier vorliegenden Verbrechen allerdings nicht vergleichbar. Der NSU tötete in Serie und benutzte dazu vorderrangig "klassische" Mordwaffen wie Schusswaffen oder eine Rohrbombe für die Anschläge. Die Taten wurden aus dem terroristischen Untergrund verübt und es gab eine große Szene und Unterstützer dahinter. Es war bald erkennbar, welche "Zielgruppe" hier angegriffen wurde. Die Ermittler zogen leider daraus die falschen Schlüsse. Aber der NSU hätte nie einen Giftmord mit selbstgebastelter Spritze verübt. Schon gar nicht so semiprofessionell.
Das gilt auch für den Mord an Lübke. Der war politisch gewichtig, hatte sich stark für Flüchtlinge engagiert. Er war eine öffentlichre Person. Im vorliegenden Fall haben wir einen IT-Mitarbeiter ohne öffentliches Auftreten in einem Amt ohne politischen Einfluss.
Tut mir Leid. Da kann ich keine politische Dimension erkennen.