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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

7.496 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Doppelmord, Prozess, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:00
Das Vorspiel war nicht schlecht. Sie hatte sich redlich bemüht bis 21.00Uhr ein Alibi zu haben, hat sogar im hintersten Winkel des Gartens mit B.? telefoniert obwohl man da doch eigentlich hätte sagen können:"Du ich geh jetzt mal rüber, der B. ist dran und das kann dauern und schönen Abend noch."

Der Hauptteil war durchweg gelungen, ganz ohne DNA-Spuren, trotz defektem Auto alles in time.

Das Nachspiel hat m.E. alles versaut. Sie hat sich selbst und ihrer spurenfreien Täterschaft nicht getraut. Sie wußte, dass B. am WE in KO bleiben wollte um nach zu arbeiten und auch mit Sicherheit, dass man den Geburtstag mit dem Kollegen gemeinsam feiern wollte und trotzdem konfrontierte sie ihn am Freitag morgen mit dem Ü.besuch bei den Schwie.

Sie hatte nicht wie @greif schreibt der KP mißtraut den richtigen Mörder zu finden, sie hatte der KP eher zugetraut, dass diese belastende Spuren von ihr finden könnte und das galt es zu korrigieren.

Hildegard Knef sang einmal:" Von da an gings bergab....."

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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:12
Was hat man denn wirklich gegen sie vorliegen?

Sie hat gelogen. Gut, aber gerade in der Sendung von gestern Abend hies es, dass es sogar falsche Geständnisse gab und es nur anhand der DNA aufgeklärt wurde Jahre später.

Es wird unterstellt, dass sie nicht der Typ für Selbstmord ist. Dass sie nach aussen zu hart und zu fröhlich wirkte. Es gibt 1000e die das so überspielen.

Sie ist gross und wird von vielen deshalb als kräftig angesehen, obwohl sie auf den Fotos normal schlank aussieht. Durch diese Größe wird ihr unterstellt, dass sie die Kraft hatte das zu machen.

Ihre Ängste, dass sie unter Verdacht gerät kann in meinen Augen sehr wohl daher rühren, dass man sie mit der Aussage extrem verängstigt hat. Und das ist eine extreme Situation.

Der ach so engen Freundin erzählt sie etwas von der Enterbung. Diese weiss aber nichts von den Vorfällen die dazu führten.

WS schimpft über die Schwiegertochter. Aber wenn HS dann anderen gegnüber kontert mit Betonschuhen überschreitet das Grenzen. Für mich kann das schwarzer Humor ebenso sein wie Hilflosigkeit gegenüber einer Situation an der man nichts ändern kann.

Gegenüber dem Metzger spricht sie von Angst. Sagt aber gleichzeitig dass der Sohn alles erbt.

Sie reisen früher ab. Aber telefonieren kmmer noch oft mit dem Sohn. Js was denn nun? Doch wieder besseres Verhältnis.

Wenn es ein Fremder war, dann hat auch der ein Motiv. Auch wenn wir es nicht wissen.

Die Gerichtsmedizin kann praktisch nichts wirklich sagen.

Der BMW ist zu defekt für eine lange Fahrt. Dad Risiko zu gross. Aber der Motorradfahrer der sich nur an Ort, Teil des Kennzeichens erinnert, muss Recht haben? Irren ausgeschlossen?

Das sind nur viele Klejnigkeiten durch die ich versuche mir ein Bild zu machen


Ich verwehre mich dagegen, dass Meinungen wie meine zur Schliessung des alten Thready geführt haben. Ich bin nie ausfallend geworden jnd gabe auch stehen lassen können, dass jemand anderer Meinung ist.

Aber warum sollte ich nichg auch überlegen, ob der Metzger sich irrt? Die Nachbarn haben sich ja auch nach Meinung der meisten svhon geirrt bevor der Gerichrsmedizjner sich äusserte.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:26
@xyfan72

Noch nicht mal den BMW.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:28
@Willy Oh schon wieder sorry. Was hat der Zeuge den genau gesehen? Dachte er hätte einen BMW erkannt weil er in dem Bereich tätig ist.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:34
@xyfan72

Ja, ich bin Rechtsanwalt, aber im Zivilrecht tätig. Als Volljurist lernt man aber auch Strafrecht. @Verbum_peto kennt sich in dem Gebiet aber sicher besser aus, als ich.

Um nochmal kurz auf die Lügen zu kommen:

Ein Richter sollte die Tatsache, dass sie lügt, nicht bewerten.

Um noch mal klarzustellen, was ich damit meine (nur ein einfaches Beispiel!):
Falsch: "Die Angeklagte hat gelogen, um sich ein Alibi zu verschaffen. Das spricht dafür, dass sie die Täterin ist."
Richtig: "Die Angeklagte hatte kein Alibi. Ihre anderslautenden Aussagen waren Schutzbehauptungen, wie die Angeklagte später selber zugegeben hat. Dass die Angeklagte kein Alibi hat, spricht dafür, dass sie die Täterin ist."

Entscheidend ist doch, dass sie gelogen hat, um ein Alibi zu haben. Das Alibi hatte sie nun nicht, und das kann ich als Richter als Indiz für eine Tatbegehung werten. Dass sie gelogen hat, um ein Alibi zu konstruieren aber nicht. Erstens darf sie das, und zweitens kann man auch unschuldig ohne Alibi sein, und sich einfach besser fühlen, wenn man eines hätte, insbesondere wenn schon sonst viel gegen einen spricht.

Versetze Dich doch mal in ihre Situation:
- Deine Schwiegereltern wurden ermordet
- Du hast ein Motiv (Streit, Geld)
- ein alternatives Motiv wie Raubmord ist erstmal nicht ersichtlich
- der Täter ist ohne einzubrechen eingedrungen
- Du hast einen derben, tiefschwarzen Humor und mehrmals geäußert, die Schwiegermutter gerne umzubringen, bzw. hast sogar einmal im Scherz nach einem Auftragsmörder gefragt
- und Du hast kein Alibi, warum auch immer (Du wolltest Dich umbringen, hast eine/n Geliebte/n besucht oder besuchen wollen, warst psychisch fertig und musstest einfach mal raus) und jetzt kommt die Polizei und fragt Dich, wo Du in der Tatnacht warst

Also ich kann da voll und ganz nachvollziehen, wenn sie da anfängt zu lügen, um zu einem Alibi zu kommen.

Die anderen Punkte sind da das entscheidende oder wären das, worüber ich mir als Richter Gedanken machen würde.

Dass andere Täter gelogen haben, lässt nicht den Schluss zu, dass jeder Angeklagte, der lügt, auch der Täter ist. Schon gar nicht in der oben angegeben Situation.

Zum BMW: Der Motorradfahrer sah ein Auto mit dem fraglichen Kennzeichen, aber konnte sich nicht an die Marke erinnern.

@Indizien1213
Danke auch für das Lob! :)

@regenbogen1
Das ist Deine Interpretation des Sachverhalts, ein möglicher aber nicht zwingender Schluss.

@all
Nochmal ganz allgemein zum Tathergang und meinen Spekulationen dazu:
Ich gehe schon davon aus, dass die Tat von einem Bekannten ausgeführt worden sein muss. Was anderes als ein persönliches Motiv kommt hier kaum in Betracht. Auch dass der Täter so unproblematisch eindringen konnte, ist für mich schon ein recht klarer Hinweis darauf, dass der Täter entweder mit den Opfern bekannt war und eingelassen wurde, oder wusste, wie er an einen Schlüssel kommt. Das kann HS gewesen sein, es kann aber auch ein anderen Bekannter gewesen sein.

Ich frage mich, ob die Polizei und die StA hinreichend in Richtung andere Bekannte ermittelt haben, insbesondere was ein potentielles Tatmotiv und was Alibis angeht.

Mal eine Frage, weil ich dazu jetzt auf die schnelle nichts gefunden habe. War der Mann von WS eigentlich bereits bettfertig (im Schlafanzug oder ähnlichem) oder noch voll angezogen?


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:35
Wurde denn der Motorradfahrer zu seinem Helm befragt? Hatte er eventuell ein abgetöntes Visier wegen der Sommersonne montiert?


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15.02.2013 um 14:46
Mir ist es selbst schon passiert. Festgequatscht und dann in der Dunkelheit mit abgetöntem Visier gefahren. Fahrbahnmarkierungen und die Lichter der Autos sind zu erkennen aber kein Fahrzeugtyp.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:46
@DerGreif Danke nochmals für Deine Erklärung - ich werde mir das in Ruhe mal zu Gemüte führen.

Soweit ich weiss und in xy wurde es so gezeigt das HS im Schlafanzug war. Bei xy ist er nachts nochmal aufgewacht und musste auf Toilette.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:53
Nochmal zum fehlenden Alibi als Beweisindiz und zur Tatsache, dass der Angeklagte lügt als Beweisindiz. Sehr instruktiv hierzu, BGHSt 41, 153 (156):

"Für die Beurteilung von Fällen, in denen der Angeklagte - anders als hier - eine Alibibehauptung vorgebracht hatte, gilt der Grundsatz, daß ein Scheitern des Alibibeweises für sich allein noch kein Beweisindiz für seine Täterschaft liefert. Der Angeklagte ist nicht gehalten, sein Alibi zu beweisen; er hat aber das Recht, einen Alibibeweis anzutreten. Mißlingt dieser Beweis, so fällt damit eine ihm zustehende Verteidigungsmöglichkeit weg. Dies bedeutet, daß gegebenenfalls eine schon anderweit gewonnene Überzeugung des Tatrichters nicht erschüttert wird. Der Fehlschlag kann jedoch für sich allein, das heißt ohne Rücksicht auf seine Gründe und Begleitumstände, noch kein Beweisanzeichen dafür sein, daß der Angeklagte der Täter ist (BGH StV 1982, 158; 1982, 158 f mit Anm. Strate, st. Rspr., vgl. BGHSt 25, 285, 287; BGH StV 1983, 267; BGHR StPO § 261 Überzeugungsbildung 11; BGH, Urt. v. 19. Januar 1995 - 4 StR 589/94). Dabei handelt es sich um die Anwendung eines allgemeinen, über die Fälle des Alibivorbringens hinausreichenden Grundsatzes, der besagt, daß eine für widerlegt erachtete Behauptung des Angeklagten nicht ohne weiteres ein Täterschaftsindiz abgibt (st. Rspr., BGH StV 1985, 356; 1986, 286; 1986, 369; BGHR StPO § 261 Aussageverhalten 5 und Beweiskraft 3). Dieser Grundsatz beruht letztlich darauf, daß eine Strafrechtsordnung, die für jede Verurteilung den vollen Beweis der Tat fordert und Zweifel daran stets zugunsten des Angeklagten ausschlagen läßt, es nicht hinnehmen kann, wenn schon das bloße Fehlen entlastender Umstände als Belastungsindiz gewertet wird.
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Was aber für den Fall des gescheiterten Alibibeweises gilt, muß auch und erst recht gelten, wenn der Angeklagte - wie hier - einen Alibibeweis gar nicht erst zu erbringen versucht, sondern sich auf die Erklärung beschränkt, er wisse nicht, wo er zur Tatzeit gewesen sei. Der Angeklagte darf nicht nur schweigen, sondern ebenso auf den Antritt eines Entlastungsbeweises verzichten, ohne deshalb in Kauf nehmen zu müssen, daß dieses Verhalten als belastender Umstand bewertet wird und ihm damit zum Nachteil gereicht (BGHR StPO § 261 Überzeugungsbildung 8). Die Beweiswürdigung des Landgerichts ist mithin zu beanstanden, denn es hat die Tatsache, daß der Angeklagte kein Alibi hat, nicht etwa nur als Fehlen eines Umstands bewertet, der seiner schon aus dem sonstigen Beweisergebnis gewonnenen Überzeugung von der Täterschaft des Angeklagten den Boden entziehen würde, sondern diesen Umstand als Belastungsindiz zur Bildung dieser Überzeugung verwendet."

Und vor allem (Hervorhebungen von mir):
"Wird unterstellt, daß der Angeklagte entgegen seiner Angabe wußte, wo er zur Tatzeit war, so durfte doch aus dem Umstand, daß er insoweit gelogen hat, nicht ohne weiteres auf seine Täterschaft geschlossen werden. Die Widerlegung bewußt wahrheitswidrigen Entlastungsvorbringens (auch falscher Alibibehauptungen, vgl. BGH StV 1984, 495; 1992, 259) liefert in der Regel kein zuverlässiges Indiz für die Täterschaft des Angeklagten. Lügen lassen sich nur mit Vorsicht als Beweisanzeichen für seine Schuld werten, weil auch ein Unschuldiger vor Gericht Zuflucht zur Lüge nehmen kann und ein solches Verhalten nicht ohne weiteres tragfähige Rückschlüsse darauf gestattet, was sich in Wirklichkeit ereignet hat (st. Rspr., BGH StV 1985, 356; 1986, 286; 1986, 369; BGHR StPO § 261 Aussageverhalten 5 und Beweiskraft 3). Das schließt zwar nicht aus, im Rahmen einer Gesamtwürdigung aller Beweistatsachen eine erlogene Entlastungsbehauptung überhaupt als - zusätzliches - Belastungsindiz zu werten. Doch muß sich das Tatgericht dabei bewußt sein, daß eine wissentlich falsche Einlassung des Angeklagten ihren Grund nicht darin zu haben braucht, daß er die ihm zur Last gelegte Tat begangen hat und verbergen will, vielmehr gegebenenfalls auch eine andere Erklärung finden kann. Soll die Lüge als Belastungsindiz dienen, dann setzt dies voraus, daß mit rechtsfehlerfreier Begründung dargetan wird, warum im zu entscheidenden Fall eine andere Erklärung nicht in Betracht kommt oder - wiewohl denkbar - nach den Umständen so fernliegt, daß sie ausscheidet. Diesen Anforderungen wird das angefochtene Urteil nicht gerecht. Das Landgericht hat eine andere Erklärung nicht in Erwägung gezogen."

Das ganze Urteil nachzulesen hier: http://www.hrr-strafrecht.de/hrr/2/95/2-137-95.php

@xyfan72

Danke nochmal für den Hinweis mit den Schlafanzug.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 14:56
@DerGreif
Nach Bekannten und anderen Bezugspersonen ist wochenlang gesucht worden. Man hat alle ehemaligen Angestellten, Mieter usw. gesucht und wohl auch gefunden und überprüft.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 15:00
@wurstscheibe

Danke für den Hinweis. Ich stehe dem aber nach wie vor etwas skeptisch gegenüber.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 16:26
Ich möchte nochmal auf die gestern aufgekommene Diskussion zurück kommen.

Ich habe versucht, den thread so zu leiten, dass die Sache im Mittelpunkt steht und frei ist von Spam und Beleidigungen.

Dafür wurde ich nicht nur kritisiert, sondern teils öffentlich, teils in pn, beleidigt. Eiserner Besen oder Diktator war das geringste.

Eine neue Dimension wurde heute Nachmittag erreicht, als man mich on meinem Büro anrief und mir mitteilte, dass man mich wegklatschen werde.

Ich bitte um Verständnis, wenn ich den genauen Wortlaut nicht widergebe, da er auch Tätereissen enthält.

Aus drm Wissen von pn kann ich jedoch einen unmittelbaren Bezug zu der hier geführten Diskussion herstellen.

Da allmy für mich Option und nicht Priorität darstellt, biete ich auf diesem Weg die Diskussionsleitung an.

Ich hoffe, dass sich insbesondere aus dem Kreis derer, die hier auf mich eingedroschen haben, jemand findet, der die Verantwortung übernimmt und die Aufgabe sicherlich besser erfüllt als ich.

Ich werde, solange ich noch Diskussionsleiter bin, hier alles laufen lassen. Und wenn der thread geschlossen wird, dann ist es so.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 16:34
das hier welche sich das rausnehmen :shot: aber es war ja vorherzusehen, geboren um zu vergiften :shot: nicht nur dieses forum


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 16:44
@Verbum_peto

Das ist eine unglaublich schlimme Sache und überschreitet ganz klar eine Grenze OO

Bedauerlicherweise können wir dir da wenig weiterhelfen, da sich die betreffende Person, die den Drohanruf getätigt hat, wohl kaum namentlich vorgestellt haben wird.

Ist denn deine Telefonnummer so bekannt oder hast du sie ausgewählten Leuten gegeben?


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 16:59
Hallo Zusammen
Ich bin mehr oder weniger stille Mitleserin hier und verfolge diesen Fall auch aus der Schweiz sehr gespannt. Herzlichen Dank Euch allen, allen voran den Berichterstattern aus dem LG Konstanz – da ist man ja quasi in der ersten Reihe mit dabei. Vielen Dank aber auch den Profis hier welche ganz offensichtlich Bescheid über Recht und Ordnung in Deutschland wissen und immer wieder interessante Beiträge schreiben. Danke aber auch an alle anderen die sich hier beteiligen und das Mitlesen immer wieder spannend machen.
Ich bin – rechtlich, vor allem rechtlich in Deutschland – total unbedarft. Ich arbeite im Büro einer Airline, habe eine kaufmännische Ausbildung und bin Mutter eines Teenagers. Ich würde sagen, mein Verstand arbeitet recht gut, lege normalen Menschenverstand an den Tag und habe in meinem Leben doch schon einiges erlebt. Auf Grund all dieser Erfahrungen, zusammen mit einem grossen Stück innerem Gefühl, habe ich mir auch eine Meinung gebildet zu diesem Fall. Sehr viel von meiner Einschätzung hängt natürlich auch immer an der Frage „könnte ich …“, „würde ich …“, etc. Alles was ich hier schreibe ist reine Mutmassung, ist emotional total weiblich und basiert aus reiner Beobachtung von weitem. Ich bezieh mein Wissen lediglich aus der Presse und aus diesem Forum. Von „Wissen“ kann also nur bedingt gesprochen werden, ich kenne wohl einige Fakten vermischt mit Euren Meinungen, der Meinung von Journalisten und meiner eigenen Meinung. Dies einfach im Voraus;
Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass HS diesen Doppelmord begangen haben soll. Fakt ist ja immer noch, dass sie die Tat abstreitet. Das dies so ist nehme ich jetzt mal als Gegeben und als Voraussetzung und ich frage mich, wie alle Indizien welche da nach und nach zusammen kommen sich ergeben können:
Angefangen bei HS‘ Verhalten, was sie erzählt, was sie tut, resp. eben nicht tut. Ich habe schon viel erlebt, ob an anderen Menschen oder auch in meinem eigenen Verhalten. Zum Glück hat man mir noch nie einen Doppelmord unterstellt. Aber auch ich bin schon in Situationen gekommen wo ich völlig ungerechterweise eines Vorkommens beschuldigt wurde und ich habe dabei festgestellt, dass man völlig irrational reagieren kann in so einem Moment. Vor allem wenn einem jemand noch Indizien um die Ohren schlägt, die man selbst nicht erklären kann. Auch ich habe mich dann schon in Widersprüche verstrickt, habe Dinge verschwiegen die ich vielleicht besser gesagt hätte, die mir aber noch als Bestätigung meiner Beschuldiger schienen. Auch ich habe mich dann schon in Ausflüchte verrannt und aber letztlich immer darauf gehofft, dass die Wahrheit dann schon ans Tageslicht kommt und sich alles klärt. Egal was HS getan, gesagt oder wie sie sich verhalten hat. Jeder Mensch reagiert doch anders in verschiedenen Situationen. Mir ist einfach vom Gefühl her, dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass eine Frau in ihrem (meinem) Alter, sich ins Auto setzt (ob das jetzt zuverlässig läuft oder nicht) und eine so lange Strecke in einer Nacht fährt, um 2 Menschen umzubringen. Ich kann mir keinen Ärger vorstellen, der so gross ist, dass man so viele Risiken auf sich nimmt – vor allem wenn man bislang ein anständiges Leben als Ehefrau und Mutter geführt hat. Sie schien bislang ja keinerlei kriminelle Züge gezeigt zu haben. Dass ich meine Schwiegermutter manchmal am liebsten an einem Nagel an die Wand hängen würde, dieses Gefühl kann ich absolut nachvollziehen. Aber ich liebe doch meinen Mann und würde ihm das deswegen schon gar nicht antun. Und meine Schwiegermutter und ich sind schon vermehrt im Stile der Situation ‚Asozial‘ von HS aneinandergeraten. Aber deswegen fahre ich nicht mal die 10 Minuten bis zu meiner schwierigen Mutter, um sie umzubringen. Selbst wenn ich mir das noch überlegen würde, ich will doch nicht wegen meiner Schwiegereltern in den Knast wandern und dass man heutzutage den perfekten Mord eigentlich gar nicht mehr durchführen kann (DNA, Überwachung durch Handy und andere elektronische Mittel etc.), davon ginge ich einfach mal aus. Jeder weiss, dass man grundsätzlich dann gesehen oder irgendwo registriert wird, wenn man es eigentlich mal nicht möchte. Das ist doch das ganze Leben so. Also wollte ich wirklich jemanden ermordet sehen … dann lieber noch wirklich einen Auftragskiller engagieren. Aber danach frag ich doch nicht bei Leuten die mich kennen – so naiv kann man doch gar nicht sein, oder?! Ich kann es mir einfach nicht vorstellen.
Und weil mein Vorstellungsvermögen soweit nicht reicht, kann ich mir halt eben auch nicht vorstellen, dass HS es getan haben soll. Und egal was ich bisher gelesen habe an „aber wenn meine Schwiegereltern ermordet worden wären, würde ich als Nichttäter doch nicht dies oder das“, kann ich mir besser erklären, als die Vorstellung, dass sie es wirklich getan haben soll.
Wenn sie es zugeben würde, tja, dann hätte sie halt tatsächlich so viel kriminelle Energie in sich, es würde mich schockieren – aber es wäre dann halt Fakt. Aber solange sie behauptet sie war es nicht, so lange versuche ich Erklärungen zu finden warum sie in gewissen Situationen reagiert oder gesprochen hat wie sie eben hat.
Mich erinnert viel an den Fall Amanda Knox aus Italien. Dort habe ich mir ja den gesamten Untersuchungsbericht von 400 Seiten durchgelesen und bin letztlich zur Überzeugung gekommen, dass Amanda wohl in einigen Situationen einfach Pech hatte. Ihr Verhalten wurde falsch interpretiert und dann als Schulderklärung genommen. Sie hat unter Druck (von wem auch immer der kam, man kann auch sich selbst unter Druck setzen) Dinge gesagt in der Hoffnung, ihre nicht wirklich erbauliche Situation zu beenden, aus denen ihr hinterher ein Strick gedreht wurde, etc.
Kann es nicht auch sein, dass man einfach einen Schuldigen brauchte und HS den Ermittlern wunderbar in die Hände gespielt hat durch ihr ungeschicktes Verhalten, durch dämliche Äusserungen und durch tiefschwarzen Humor (den ich by the way auch hin und wieder an den Tag lege)?
Bitte zerreisst mich jetzt nicht – aber für mich sind Indizien einfach wirklich keine Beweise und wer hat nicht schon mal in einer ungemütlichen Situation angefangen unangepasst zu reagieren und sich letztlich selbst total ins Aus manövriert – obwohl es anfangs absolut keinen Grund gab? Sogar das Erfragen um Alibis kann ich irgendwie nachvollziehen. Ich weiss, dass ich zu den vordersten Verdächtigen gehöre, ich weiss, dass ich kein vernünftiges Alibi habe, dann sag ich vielleicht schon mal „gell, Du hast mich einfach bis 23 Uhr bei Dir zu Besuch gehabt“ … Das kann so leicht daher gesagt gewesen sein – jeder Zeuge der hinterher in einer Gerichtsverhandlung sitzt, wird das in seinem eigenen Tonfall so wiederholen, dass es vielleicht dramatischer klingt als es effektiv war. Ohne den Zeugen etwas unterstellen zu wollen; die Situation wann und vor allem wie etwas gesagt worden ist, kann auf so viele Seiten interpretiert oder der Satz sogar völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden sein … Da kann ein Zeuge etwas sagen, Wort für Wort richtig widergegeben. Aber sagt er es im gleichen Zusammenhang? Im gleichen Tonfall?
Und dann kommt vielleicht noch etwas dazu; durch den Mord an den Schwiegereltern sind die Juniors etwas in den Mittelpunkt gerückt. Und so tragisch das Geschehen war, vielleicht wollte sich HS auch einfach interessant machen? Wie viele haben nach 9/11 nur mit viel Glück gerade keinen Besuch in den Twin Towers gemacht? Wie viele waren an einer Massenpanik nur durch Zufall gerade nicht dort? Ist es nicht menschlich, dass sie vielleicht gewisse Äusserungen auch einfach gemacht hat, um was Spannendes zu sagen? Sich selbst spannend zu machen?
Vielleicht habe ich ein paar Denkanstösse gegeben, vielleicht finden einige von Euch auch einfach nur Schrott was ich geschrieben habe … aber die Zweifel in mir bestehen einfach und ich stelle mir immer wieder vor, wie schrecklich es für HS sein müsste, so angeklagt zu sein, eingesperrt zu sein, wenn sie es wirklich gar nicht war?


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 17:22
Grüezi in die Schweiz! :D

Denkanstösse hast Du gegeben und einfach nur Schrott hast Du bestimmt nicht geschrieben. Das Du dir diese Tat nicht vorstellen kannst spricht für Dich und Deine Persönlichkeit. Ich glaube keiner hier kann sich das vorstellen was da passiert ist.

Du schreibst so naiv kann keiner sein. Kennst Du den Fall Magnus Gäfgen der in Frankfurt den kleinen Jakob von Metzler umgebracht hat? Dieser Täter war so sagt man hochintelligent, hat ein Jurastudium gemacht und war als Aufsicht viel mit kleinen Kindern unterwegs in Zeltlagern.

Dieser achso intelligente Mensch holt mit seinem eigenen PKW das geforderte Lösegeld an einer Bahnhaltestelle ab und fährt dann mehr oder weniger seelenruhig mit seinem Auto durch Frankfurt und schließlich in seine eigene Wohnung. Wie naiv ist bitteschön das? Aber so spielt das Leben...vielleicht denken wir manchmal einfach zu kompliziert und denken das kann einfach nicht sein aber die Realität sieht dann vielleicht anders aus.

So wie Du denke ich übrigens auch...ich hätte viel zu viel Schiss das man mich irgendwo sehen könnte. Kameras hängen heutzutage doch fast überall herum.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 17:54
Ich war so beschäftigt, verständlich zu schreiben was ich fühle, dass ich wohl auf den mir vertrauteren Städtenamen zurück gegriffen habe ... Natürlich LG Koblenz, nicht Konstanz. Danke für den Hinweis @Kookie


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 17:58
@xyfan72 Du hast sicher recht. Vor Naivität ist niemand gefeit. Aber war bei Gäfgen nicht schon kriminelles Verhalten vor dem Mord erkennbar? HS hatte vorher wohl recht unauffällig gelebt wie ich das verstanden habe - unauffällig in strafrechtlicher Hinsicht meine ich.


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 18:08
Das stimmt der Gäfgen hat wohl schon im Vorfeld einige Dinge gestohlen. Ich kann mich an eine Rolexuhr erinnern die er beim Verhör seiner Mutter übergeben hat. Die hatte er von einem Bekannten entliehen quasi auf Lebenszeit. ;)

Ja von irgendwelchen strafrechtlichen Dingen habe ich bei HS auch nichts gehört. Man könnte evtl. diesen "Dienstkraftstoff" als nicht ganz astrein bezeichnen bzw. man könnte auch sagen das sie den geklaut haben. :)


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Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

15.02.2013 um 18:42
Hier wurde ja nun ausführlich erklärt, warum die Lügen der HS kein Indiz für ihre Schuld sind. Was aber ist mit all den Zufällen?

Ausgerechnet in dieser Nacht schlafen 2 Töchter nicht zu Hause, sondern bei der Schwester. Warum? Wie oft kam das vor?
Ausgerechnet in dieser Nacht ist das Auto nicht da. Warum? Wie oft kam das vor?
Ausgerechnet wenige Stunden nach dem Tod der Schwiegereltern kommt HS auf die Idee dieses Überraschungsbesuchs. Hatte es einen solchen schon mal zuvor gegeben? Hätte WS sich darüber gefreut?
Ausgerechnet in den Tagen nach der Tat hat HS die verschiedenartigsten Schnittverletzungen an den Händen. Kam das häufiger vor?
HS gehört zufällig zu den 0,..% der Menschen, die sich so absonderlich verhalten beim Auffinden der Leichen. (Hierzu gibt es Erfahrungswerte.)
Der Mord geschieht ausgerechnet zu einer Zeit, als es nachweislich ernsthafte Konflikte mit den SE gab und sogar das Wort Enterbung gefallen ist.
Wenn es der große Unbekannte war: Warum schlägt er ausgerechnet in einer Nacht zu, in der HS kein Alibi hat? Er hätte es auch an 364 anderen Tagen des Jahres tun können.


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