Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Warum aber auch sollte jemand, der nach wie vor die Tat bestreitet einem Deal zustimmen? Das käme doch einem Schuldeingeständnis gleich.

@ Anästhesist

Da spielen dann andere Gründe eine Rolle. Der Richter sagt das er Dir nix glaubt und Dich zu ... verurteilen wird, aber wenn Du gestehst, dann bekommst Du nur .... . Weil der Richter dann weniger Arbeit und Probleme mit einer Revison bekommen kann.
War da nicht kürzlich ein Verfahren vor dem BGH mit einem Polizisten, der sich so zu einem falschen Geständnis motiviert sah um Bewährung zu bekommen, was zu Neuregelungen bei Deals führte???

Der Fall hier gibt keinen Deal her.

@Tom_Ripley

meinst du diesen Fall?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bundesverfassungsgericht-zu-deals-klaeger-rohde-im-interview-a-889580.html

@ Interessent01
Ja
Danke

nur zur Erinnerung: hier steht nicht einfach lebenslänglich, sondern lebenslängliche Freiheitsstrafe mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld im Raum. Den Richter möchte ich persönlich kennenlernen, der der Verteidigung da noch einen Deal anbietet.

@ lawine

Echt? Mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld? Wird das nicht ausschließlich bei Wiederholungsgefahr bzw. Gefahr für die Allgemeinheit ausgesprochen?

Vollkommen verwirrt bin!?

Ok, hat sich erledigt.

Habe mich kurz eingelesen und ja, tatsächlich, KÖNNTE die Besondere Schwere der Schuld verhängt werden.

KÖNNTE... aber davon sind wir ja noch weit entfernt.

Aber Danke für den Hinweis, diese Möglichkeit war mir bisher nicht bekannt.

MfG
Putztuch

@Willy

Willy schrieb:Ein kleiner Überblick von seriösen Berichterstattern !

Wenn DU von seriösen Berichterstattern sprichst, ist davon auszugehen das du auch welche unseriös findest. Ansonsten hättest du dir diese Betonung sparen können! Klar
soweit?

Willy schrieb:Auch deine Behauptung das ich einem oder anderen Berichterstatter fehlende Objektivität andichte ist von mir nie behauptet worden.

Das ist meine persönliche Schlussfolgerung auf deinen oben genannten Satz. Und die lass ich mir nicht nehmen, von dir schon gar nicht!


Das man dir nichts unterstellen soll, beanspruchst du anscheinend nur für dich selber?!

Willy schrieb:Was hat seriöse Berichterstattung mit deiner Wahrheit zu tun oder willst Du behaupten das hier nicht die Wahrheit gesagt wird ?

Oder was möchtest du mir denn gerne mit diesem Satz sagen?

Ich stehe auf sehr festen Boden glaub mir..... Aber dein Teppich scheint sehr ausgelatscht... Jedenfalls wenn ich mir deine Kommentare so durchlese!

Der war toll ;)

Das Lka und BKA tätig waren besagt rein gar nichts.... .....Also keine Götter bei LKA und BKA.

@ Putztuch

"Schwere der Schuld"


Die Feststellung verlangt vom verurteilenden Gericht in einer zusammenfassenden Würdigung von Tat und Täterpersönlichkeit die Schuld daraufhin zu bewerten, ob sie nach seiner Auffassung besonders schwer ist. Maßgebend sind hierfür beispielsweise:

die besondere Verwerflichkeit der Tat
die Art der Tatausführung
die Täterpersönlichkeit
die Motive
die Zahl der ermordeten Menschen
mehrere Mordtaten
ohne Zusammenhang mit dem Mord begangene weitere schwere Straftaten


Das Strafvollstreckungsgericht entscheidet in diesem Fall nach 15 Jahren, wie viele Jahre der Gefangene noch zu verbüßen hat, bevor eine Entlassung möglich ist.

Quelle:
http://www.anwalt.de/rechtstipps/lexikon/schwere-der-schuld-besondere.html (Archiv-Version vom 05.04.2013)

@Tom_Ripley

Müssen bei SCHWERE DER SCHULD alle 7 Punkte, die aufgeführt wurden zusammen kommen oder reichen auch von diesen Punkten ein oder zwei oder vllt auch drei?
Und wie würde es bei Doppelmord aussehen..gelten da auch die 15 Jahre oder bekommt man da mehr?

@ almera

Leider kann ich deine Frage nicht zuverlässig beantworten, aber wenn man sich die 7 Merkmale anschaut, würde ICH auf jeden Fall zwei Drittel als Voraussetzung ansehen. Bei zwei Drittel, sofern man nicht kleinlich rechnet, müssten zwingend 4 bis 5 von den 7 zutreffen.

Aber natürlich wüsste ich es auch gerne genauer.

Was für mich auch noch interessant wäre, zu erfahren:

Falls jetzt ein Freispruch mangels Beweise erfolgen sollte und später stellt sich heraus, dass sie es doch gewesen ist, kann sie dann noch einmal vor Gericht gestellt werden oder sieht das die Deutsche Rechtsprechung nicht vor?

Mein Respekt gilt allen Juristen, die sich im §§-Dschungel zurecht finden...

@Putztuch
Das weiss ich jetzt nicht so genau..ich hatte mal gelesen das in Amerika das so ist, dass man nicht wegen der Gleichen Sache vor Gericht gestellt werden kann, aber wie das hier in Deutschland ist..???..

Aber ich weiss nicht, ob das überhaupt geht ..aus mangel an Beweisen..weil es ist ja ein reiner Indizienprozess..aber ich glaube das ist für Nichtjuristen zu schwierig..da müssen echt mal wieder die Juristen unter uns ran..

Aber du hattest mal den schlechten Gesundheitszustand erwähnt..den Gedanken den du hattest hatte ich auch schon..wer weiss wie es jetzt in ihr nagt, wo es langsam zum Ende kommt..wer weiss was in dem Abhörprotokoll noch kommt und da war ja auch noch das verwanzte Auto

@almera
@Putztuch

Zum einen denke ich, daß nur ein Merkmal ausreichend ist, denn da steht "Beispielsweise" und ich finde jeden Punkt für sich schon schlimm genug.

Was die andere Frage betrifft, habe ich schon mal danach erkundigt und von unseren Juristen die Antwort bekommen, daß das einzige Vergehen in Deutschland, das nicht verjährt, der Mord ist. Man kann also jederzeit wieder für den bereits schon mal verhandelten Mord wieder angeklagt werden.

@janborn
Ja danke..stimmt..hatte ich nicht mehr dran gedacht..Mord verjährt ja nie..und zu den Merkmalen..da kämen zwei schon mal in frage..zu einem das Motiv..nämlich Habgier und zum anderen die Anzahl der Ermordeten..ist jetzt dann nur noch zu klären, ob sie es denn wirklich war

@almera

Dazu kämen für mich noch die Verwerflichkeit und die Tatausführung.
Ich denke es ist ein heimtückischer Mord, wenn die Opfer in der Nacht im Schlafzimmer überrascht werden und wenn ich an den Bericht von den Verletzungen denke, dann war es wohl ein ziemliches "gemetzel". Leider fällt mir kein anderes Wort ein, welcheses besser beschreibt.

Tja, und ob sie es war??? Wir wissen es nicht und die Meinungen gehen darüber ja wirklich sehr weit auseinander. Ich hoffe nur, dass wir am Ende des Prozesses schlauer sind, als heute. Und darum hoffe ich, wie viele hier, dass da noch was kommt. Machnmal überkommen mich da Zweifel und dann wiederum denke ich, dass für eine öffentliche Fahndung, die Verhaftung und die lange U-Haft stärker Gründe vorhanden sein müssen, als die bisher bekannten.

@janborn
Genau..diese lange Haft etc.. muss sich durch irgendetwas rechtfertigen lassen..wie gesagt..wir kennen ja noch nicht alles..

@Putztuch
Ich könnte mir auch vorstellen, dass, wenn jemand mit dem Vorsatz der Tatausübung
selbst nach 350 km sein Vorhaben nicht überdacht hat, sich eine Bewertung der Tat nicht
strafmildernd auswirkt. Aber abwarten, wie der Prozess weiter verläuft und wir uns nicht
auf eine Vorverurteilung einlassen. Das Ergebnis kommt zum Schluss.

@salbei
Also Mord im Affekt kann man hier definitiv ausschliessen

@ Almera

a) Es gibt nur lebenslänglich für 1 - ... Morde. früher gab es soetwas wie mehrfaches Lebenslänglich.

b) Schwere der Schuld, nicht alle Kriterien müssen vorliegen. Das Gericht hat Spielraum.
Aber falls es HS war, dann könnte sie mit den ersten 5 Kriterien schaffen eine "schwere Schuld zu bekommen":

die besondere Verwerflichkeit der Tat
die Art der Tatausführung
die Täterpersönlichkeit
die Motive
die Zahl der ermordeten Menschen

Nicht schafft sie hier zu erfüllen:

mehrere Mordtaten
ohne Zusammenhang mit dem Mord begangene weitere schwere Straftaten