Eltern und ihre Kinder?

obwohl in meinem elternhaus ein strenges regelwerk herrschte, hatte ich doch genügend freiraum was das weggehen mit freunden betrifft.
meine eltern haben mir da wohl vertraut. ich hatte nie ärger wegen der ausgehzeiten und wann ich wieder zuhause sein sollte.
ich hab meinen eltern eine uhrzeit vorgeschlagen und mit ihnen abgesprochen wie ich nach hause komme. mein pappa hat es sich auch nicht nehmen lassen, mich öfter mal persönlich abzuholen ;)

ich scheine da echt glück gehabt zu haben, wenn ich mir das schicksal anderer hier durchlese.

aber ich glaube, meine eltern wussten auch, dass sie mir vertrauen entgegen bringen konnten.
und da ich ältere brüder habe, kannten sie die pubertierenden macken ja schon, auch wenn mädchen da wohl noch schwieriger sind ;)

@Crusi
dass du ein einzelgänger bist und dich damit nicht wohlfühlst tut mir leid und ich kann es verstehen. aufgrund einer psychischen krankheit hatte ich mich stellenweise auch sehr isoliert und es war schwer wieder anschluss zu finden.
da darf man dann nicht aufgeben ;)

Syrah schrieb: Ich versteh die Einstellung von manchen nicht, Punkt 18 könne man alles selbst entscheiden??? Solange man zuhause wohnt muss man sich an die Regeln der Eltern halten, sie sitzen einfach noch am längeren Hebel. Und die Vorteile von Hotel Mama nutzen aber sonst machen wollen was man will find ich nicht okay.

Es gibt nichts schlimmeres als den Spruch : So lange du die Füße unter meinem Tisch hast......

Die Eltern haben die Kinder in die Welt gesetzt, also haben sie auch für sie zu sorgen.
Nix da Hotell Mama.
In meinen Augen ist das selbstverständlich

Aber die Eltern sollten den Kindern, Jugendlichen ihren Freiraum lassen, sich nicht zu viel einmischen, Vorschriften machen

So lange sie nicht für sich selbst sorgen können ja. Was man helfen kann das hilft man mit ich finde DAS sollte selbstverständlich sein.

Ich hatte ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu meiner Mutter und konnte schon mit 16 Jahren lange weg gehen - natürlich nie alleine, mein damaliger fester Freund hat mich immer nachhause gebracht/begleitet. Meine Mutter hat mich halt öfters angerufen, weil sie wissen wollte, ob alles gut ist usw. das fand ich allerdings nicht schlimm, das hat sie auch noch mit 21 gemacht, als ich noch Zuhause gewohnt habe xD

Ich hatte schon eine große Freiheit, jedoch habe ich sie mir auch verdeint - ich habe meine Mutter nie angelogen oder ihr Vertrauen missbraucht, das hat sich später ausgezahlt. :D

@Syrah
@.lucy.
Das Problem "Hotel Mama" entsteht eigentlich erst wenn der Nachwuchs auch als Jugendlicher oder sogar als junger Erwachsener nicht einsieht irgendetwas eigenverantwortlich zu erledigen. Also weder zu schauen das man einen Ausbildungsplatz bekommt, noch den Eltern im Haushalt ein wenig zu helfen.
Wenn man keinen Finger rührt, sondern immer nur nimmt und erwartet.

irgendwie finde ich mit 17 um halb 12 zuhaus sein zu müssen, bisschen heftig!

ich war mit 15 länger unterwegs!
ich hatte alle freiheiten, die ich wollte! und das ergebnis?

hab nie scheisse gebaut, hab immer brav mama angerufen, auch noch mit 20, wenn ich angekommen war, trank nicht, und hatte keine männergeschichten ;)

also zwang, oder besser gesagt zuviel davon, kann nur nachn hinten los gehen!
und wenn man nicht in dem alter erfahrungen machen soll und sich die nächte um die ohren schlagen soll (wo und wie auch immer), wann dann?

@.lucy.
ich empfinde es schon, dass man sich an gewisse regeln zu halten hat, wenn man noch bei den eltern lebt. egal wie alt man ist.
wenn man kinder in die welt setzt, heißt das ja nicht, dass man ihnen noch hinterräumen muss, wenn sie über 20 sind.
selbstständigkeit muss natürlich von den eltern auch vermittelt werden. das finde ich sehr wichtig.

@Haret
Wann? Später :D

Ich begann mit 20 (kurz nach meinem Auszug) alles mögliche auszureizen... und lernte dadurch was ich meinem Körper zumuten kann und was nicht.

Mit 15 war ich dagegen noch mit der Schule beschäftigt. Da es langsam Richtung Realschulabschluss ging wäre "unter der Woche" sowieso kein Ausgehen drin gewesen.
Bei uns gab es eben die Regel das man unter der Woche abends daheim bleibt und grade vor Prüfungen oder einem Abschluss vermehrt sich auf das Lernen konzentriert.
Fand ich damals scheiße, aber mittlerweile kann ich es verstehen.

Naja, ... einen wirklichen Freundeskreis plus Treffen, wochenends Geburtstagspartys oder am Wochenende beim Freund übernachten begann sowieso erst im Alter von 16 (Gottseidank war mein damaliger Freund "der perfekte künftige Schwiegersohn" für meine Mutter).

Es stimmt aber... "Zuviel" ist nie gut.
Weder zuviel Zwang und starre Regeln, noch garkeine Regeln.
Im einen Fall hat man am Ende einen Menschen mit Zwängen oder Ängsten (unter Umständen) oder jemanden der nie gelernt hat was Regeln sind und somit sozial inkompetent ist.

@slobber
ich bin auch erst viel später unartig geworden :)
da war ich lange ausgezogen und studierte schon.
da gings dann los, feiern, nicht mehr schlafen, uni schwänzen, piercings, tattoos und pinke haare :D
aber das bedürfnis hatte ich zuvor gar nicht. ich hatte die schule, das pferd und dann später noch meinen mann. der musste dann meine 'flegelphase' aushalten ;)

@slobber
mit 20 ist ja noch alles möglich ;)
aber ich möchte meine jugend nicht missen, so wie sie war!
und wir mussten alle in die schule, aber es hat uns keinen abbruch getan, dass wir nachteulen waren.

und mit 17 habe ich das arbeiten angefangen, also wäre schon blöd gewesen, wenn ich um 23 uhr schluss hatte, sofort zuhause sein musste ;)

wobei ich aber den eindruck habe, dass nicht viele so ihre jugend verbringen können, wie ich es tat.

slobber schrieb:Im einen Fall hat man am Ende einen Menschen mit Zwängen oder Ängsten (unter Umständen) oder jemanden der nie gelernt hat was Regeln sind und somit sozial inkompetent ist.

sowas ist dann natürlich echt... sowas muss nicht sein, so nimmt man den jungen leuten jede möglichkeit zum erwachsenwerden :/

.lucy. schrieb:Die Eltern haben die Kinder in die Welt gesetzt, also haben sie auch für sie zu sorgen.
Nix da Hotell Mama.
In meinen Augen ist das selbstverständlich

Ach, tatsächlich?
Und was ist, wenn der Sohnemann mit 40 noch Zuhause wohnt?

dann zieh ich aus:)

@TinaMare
Achtung Ironie (und leider oft tatsächlich wahr):
Dann hat man ein erwachsenes Kind das nie wirklich selbständig werden konnte.
Ich kannte eine Person die noch mit 40 nicht wusste wie eine Waschmaschine bedient wird, die Mama bekam jede Woche einen Koffer voll Schmutzwäsche und das erwachsene Kind ging mit einem Koffer voll gebügelter Wäsche wieder nach Hause)... wozu denn eine Waschmaschine kaufen, wenn das doch die Mama macht?


Ich finde, das sich manche Leute es viel zu einfach machen. "Ach, meine Eltern helfen mir schon, egal was ich anstelle und egal wie alt ich bin" und wenn das irgendwann aufhört (da die Eltern ins Altersheim kommen oder einfach nur irgendwann die Notbremse ziehen) "Meine Eltern sind schuld daran das ich das und das nie lernen konnte".

Letztlich ist man eigentlich nie zu alt um etwas zu lernen. Ob es um die Finanzen geht, oder um die Haushaltsführung, oder um soziale Kompetenzen. Nur ists eben schade wenn man dies erst mühsam im Erwachsenenalter lernen muss (soweit man nicht zu den Leuten gehört die sich darauf ausruhen das sie es nicht im Jugendalter vermittelt bekamen)

Seh ich auch so. Meine Kinder sind 11 und 7 und sie räumen natürlich ihre Zimmer alleine auf, machen kleinere Einkäufe, putzen das Bad, räumen die Spülmaschine aus und ein, jäten Unkraut, saugen ihre Zimmer und erledigen kleinere Dinge um die ich sie bitte.
Und das aus folgenden Gründen:
1. gibt es keinen Grund warum sie es nicht machen sollten
2. bin ich nicht die Putzfrau
3. finde ich Paschas die nichts im Haushalt machen super ätzend und so sollen sie nicht werden.

Eines hab ich noch vergessen anzuschneiden (die Bearbeitungszeit reicht aber nicht aus um es noch an den vorigen Text anzuhängen) :

Der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen wenn es um die Regeln im Elternhaus geht.
Ich habe schon oft erlebt wie Jungs eher lässiger erzogen werden (maximal werden hohe Erwartungen in die berufliche Zukunft gesetzt). Im Haushalt helfen, sich mal ums Essen kümmern, die Waschmaschine bedienen - ach was, das macht die Mama schnell.
Im Gegensatz dazu die Mädchen: Möglichst früh wird die Haushaltsführung nach und nach beigebracht und es wird vom weiblichen Teenager eher erwartet von sich aus zu helfen und Aufgaben fest zu übernehmen.
Ich sehe folgende Problematik:
Ein Junge der so aufwuchs (als Mann legt man die Füße hoch) wird maximal in der Singelzeit aus der Notwendigkeit heraus selbst den eigenen Haushalt schmeißen (es sei denn Mama wäscht die Wäsche und kommt 1 Mal die Woche zum Putzen vorbei). Spätestens in der kommenden Beziehung oder gar Ehe wird diese vermittelte Einstellung aber wieder durchbrechen (wenn die Partnerin nicht rechtzeitig interveniert).



(by the way, ich danke auf Knien demjenigen dem es zu verdanken ist das ein grade geschriebener Text nicht komplett verloren ist wenn man aus Versehen auf eine falsche Taste kommt und sich eine neue Seite öffnet).

@slobber
oh ich weiß ganz genau was du meinst... ich hab vier brüder...

und komischerweise war ich es, die die wäsche machen musste, die küche sauber machen und das essen kochen. und ich bin die zweitjüngste.

meine brüder mussten auch im haushalt helfen, aber längst nicht so viel wie ich. fair fand ich das nie. zu widersprechen hab ich mich aber nicht gewagt.

mein mann ist von seiner mutter auch sehr verwöhnt worden. dementsprechend müsste ich vermutlich mit der peitsche hinter ihm stehen, damit er hier mal das bad sauber macht oder ähnliches.

von allein kommt er nicht auf die idee, dass mal die waschmaschine angestellt werden , oder gesaugt werden müsste. *seufz*
wenn ich söhne bekommen sollte, werden sie genauso lernen im haushalt zu helfen wie töchter.

slobber schrieb: Das Problem "Hotel Mama" entsteht eigentlich erst wenn der Nachwuchs auch als Jugendlicher oder sogar als junger Erwachsener nicht einsieht irgendetwas eigenverantwortlich zu erledigen. Also weder zu schauen das man einen Ausbildungsplatz bekommt, noch den Eltern im Haushalt ein wenig zu helfen.
Wenn man keinen Finger rührt, sondern immer nur nimmt und erwartet.

Wenn man sie so erzogen hat, sie von klein auf verwöhnt hat, woher soll dann plötzlich die Einsicht kommen ?

@feallai
Ja, ich werde auch nicht aufgeben. Meine Beiträge von vorhin sollten auch kein Suhlen im Selbstmitleid darstellen, sondern ich wollte nur mal erläutern wie und warum es auch sein kann, dass Erziehung mit vielerlei Verboten usw. durchaus bleibende Schäden beim Kind verursachen kann.

Du hattest etwas von einer psychischen Krankheit erzählt. Magst du mir darüber vielleicht was schreiben? :) Gern auch per PN, denn das ist ja eher offtopic und privat ;)

Ich wurde mit 18 aus dem Nest geschmissen und konnte mein eigenes Leben führen. Genauso würde ich es mit meinen eigenen Kindern machen. Meine Tür würde immer für sie offen stehen, aber ihnen alles ab nehmen, Neee.

Klar, wenn sich ein junger Mensch noch keine Waschmaschine leisten kann, ist das kein Problem, die Wäsche zu Mutti zu bringen. Hab ich auch gemacht und das hatte nichts mit Faulheit oder so zu tun. Der Weg zu Mudders war bedeutend aufwendiger, als der zur eigenen Waschmaschine.^^

@Crusi
ich hab das schon verstanden, dass es kein mitleid-heischen war. ich kann mir gut vorstellen, dass zu viele verbote sich sehr negativ auswirken können.
regeln find ich aber an sich nicht verkehrt.

@martialis
ich ibn auch mit 19, gleich nach dem abi zuhause ausgezogen. meine eltern hören mir heute noch zu und unterstützen mich, wenn ich sie brauche, aber ich musste früh relativ selbstständig werden. ich finds gut so. wenn ich meinen bruder anschaue, der jetzt mit 24 immer noch zuhause lebt und sich furchtbar über die eigenarten unserer eltern aufregt. da schüttel ich nur den kopf und rate ihm auszuziehen...