Assistierter Suizid für Sicherheitsverwahrte?

Wie steht ihr dazu? Empfindet ihr es als humane Methode oder verschleierte Todesstrafe?

Es geht mit um die Möglichkeit Tätern welche als nicht therapierbar gelten und in Sicherheitsverwahrung bleiben, die Möglichkeit einzuräumen Selbstmord zu begehen. Diese haben ihre Strafe abgesessen, so kann man auch nicht davon reden, dass sie sich aus dieser flüchten wollen.

Oh Schreck wo hast Du denn sowas her oder hast Du Dir das ausgedacht?
Mir wird grad ganz schlecht...

Es erscheint nur unmenschlich, befasst man sich näher damit, sollte man zu der Erkenntnis gelangen, dass es nicht unmenschlich ist, Triebtäter, die trotz mehrfacher intensiver Therapien erkannten, dass sie sich niemals unter Kontrolle halten könnten, assistierten Selbstmord anzubieten. Es wäre für den Triebtäter der niemanden mehr Schaden will also für sich selbst die beste Möglichkeit keine Gefahr mehr für andere zu sein, da solche Menschen sicher auch unter diesen Trieben leiden.

@cucharadita
Warum? Kannst du das bitte begründen? Ja es ist meine eigene Idee, denn wie ich finde sollte man diesen Menschen erlauben, aus der Welt zu treten.

@Katori
Ja daran habe ich gedacht, in der Schweiz sind sie da schon weiter.
http://www.patientenverfuegung.de/info-datenbank/2004-12-20/entwicklungen-in-der-schweiz-suizidhilfe-auch-fuer-psychisch-kranke-moegli (Archiv-Version vom 20.05.2013)

@cassiopeia88 ich glaube das Menschen wie @cucharadita einfach sich nicht vorstellen können, dass es Menschen gibt die freiwillig abtreten würden wollen, um zu verhindern das sie wieder Opfer ihrer Triebe werden.

cassiopeia88 schrieb: verschleierte Todesstrafe?

Ich glaube nicht das es Sinn des Strafsystems sein sollte, seine Gefangenen bei einem
Suizid zu helfen oder es zumindest zu gestatten. Für mich hat das tatsächlich etwas
von einer passiven Todesstrafe.

@cassiopeia88
Ich versuche es mal,
äussern diese Menschen selber den Wunsch aus dem Leben scheiden zu wollen, okey-
kann man drüber nachdenken, dass dann auch wirklich zu vollziehen.

Jedoch Ihnen das anzubieten, ist meiner Meinung nach Pervers.
Du bist krank und abartig also würden wir Dich gerne umbringen, oder wie?

@Katori
Das klingt ja schon fast Heldenhaft, sich für die Gesellschaft opfer damit keinen mehr leid geschieht.

Sieht man auch oft in Filmen zwar nicht in diesem zusammenhang aber ja...

Also auf das eigentliche Thema jetzt, ich persönlich kann es mir garnicht vorstelln, höre heute zu erstenmal davon und klingt etwas erschreckend für mich.

@NagaSadow
Nun in Sicherheitsverwahrung kommt man erst, nachdem die Strafe abgesessen ist. Ich selbst halte sehr viel von Menschenrechten und auch dem freien Willen.

@cucharadita

Nein, nicht anbieten, sondern ermöglichen, wenn der Wunsch besteht :)

@Katori
Doch ich arbeite mit solchen Menschen zusammen und weiß wie groß deren Leidensdruck ist.

@soulbreaker nunja auch ein Triebtäter ist ein Mensch der nicht leiden will.

cucharadita schrieb:Jedoch Ihnen das anzubieten, ist meiner Meinung nach Pervers.
Du bist krank und abartig also würden wir Dich gerne umbringen, oder wie?

Das würde auf der Selbsterkenntnis beruhen und nicht auf aufgedrückten Meinungen anderer.

@Katori
ja verstehe schon aber dieser Gedanke eben, irgenwie haut der mich grade aus der Bahn das es sowas gibt.

@cassiopeia88

Trotzdem kein Grund demjenigen danach den Suizid anzubieten. Dann kann man ihm
auch gleich vor Haftbeginn hinrichten und ihm ne sehr lange Haftstrafe ersparen, wenn
er danach in die Sicherungsverwahrung muss. Am Ende läuft es ja darauf hinaus.

@Katori

Katori schrieb:Das würde auf der Selbsterkenntnis beruhen und nicht auf aufgedrückten Meinungen anderer

Tut mir Leid, aber diesen Satz in Zsammenhang mit dem was ich geschrieben habe, verstehe ich nicht :(

@NagaSadow
Ermöglichen,natürlich kommt keiner und fragt: Möchtest du nun lieber abtreten?
Und auch, dass die Strafe abgesessen wird ist wichtig, sonst könnte man unser Rechtssystem gleich über Bord werfen. Zudem weiss man bei Haftantritt, meistens noch nicht ob eine spätere Sicherheitsverwahrung erfolgt.

cucharadita schrieb:Jedoch Ihnen das anzubieten, ist meiner Meinung nach Pervers.
Du bist krank und abartig also würden wir Dich gerne umbringen, oder wie?

Also, der Täter erkennt sich selbst, und meint das er immerdar eine Gefahr für andere sein wird, und keine Lust auf Sicherheitsverwahrung hat, also entscheidet er sich für den assistierten Selbstmord, wo er sich selbst eine Dosis an einem Gift einnimmt, und das freiwillig ohne das ihm jemand als Monster oder was weiss ich noch betitelt und ihm einredete das er sich töten solle.

@cassiopeia88

cassiopeia88 schrieb:Nein, nicht anbieten, sondern ermöglichen, wenn der Wunsch besteht :)

Wenn tatsächlich der Wunsch besteht, sich umzubringen, dann muss das nicht extra ermöglicht werden, dann kriegt man das auch so hin.
Diesbezüglich Strukturen zu schaffen ist, die es speziell Sicherheitsverwahrten "ermöglichen", drückt m.E. nichts weiter als eine unterschwellige Erwartungshaltung an diese aus und das hat m.M.n. doch eher einen bitteren Beigeschmack.

@tris

So denke ich auch; auch würde die Motivation noch größer, die Verwahrten zu mobben bzw. "in den Tod zu treiben".

@Katori

Danke, kapiert!

Ich beschäftige mich schon lange mit dieser Thematik, da ich früher in der Altenpflege gearbeitet habe und es da ja auch ein großes Thema ist.
Ich mach mir nur immer Sorgen wegen dem Missbrauch der damit betrieben werden könnte, würde es erstmal legalisiert werden,
und komme für mich nicht wirklich zu einem klaren Ergebniss.

Wobei ich natürlich denke, ein Mensch der den Wunsch hat zu sterben, da er nicht länger Leiden möchte und keine Sicht auf Besserung besteht, diesen auch zu erfüllen.

Auf der anderen Seite sollte keinem Menschen gestattet werden ein anderes vorzeitig zu beenden.

Nur die heutige Medizin, die Dich auf Teufek komm raus am Leben erhält, zwingt einige Menschen nach dem Wunsch, aber das ist ein anderes Thema.

@tris...ja Danke!!!