Warum Obdachlose ganz unten in der Gesellschaft sind

@dirt-mc-girt: kannst du nicht zu Freunden ziehen für die Zeit?
Ich hatte das Problem auch mal : mit 18 hatte ich psychische Probleme und auch mit der Familie. Hatte dann auch keinen Cent in der Tasche und niemanden zu dem ich hätte gehen können. Hab mich dann heulend zum Bahnhof gesetzt weil ich absolut keine Ahnung hatte was ich jetzt machen sollte. In solchen Situationen, merkt man wie extrem egoistisch die meisten Menschen doch sind. Alle Passanten haben es gesehen , aber keiner hat auch nur gefragt was passiert ist. Irgendwann kam dann aber ein Rucksacktourist, der mich direkt gefragt hat was passiert ist und ob er mir irgendwie helfen kann. Ich hab ihn dann nach einem Taschentuch gefragt und ihm die Geschichte erzählt. Er hat mir das Taschentuch gegeben, mir 10 € geschenkt und mir alles Gute gewünscht.
Ein paar Stunden später hab ich dann einen Typen getroffen der auch ziemlich mitgenommen aussah und bin dann mit ihm ins Gespräch gekommen. Ich hab ihm meine Geschichte erzählt und er hat mir angeboten dass ich die nächste Zeit bei ihm bleiben kann. Hab dann die nächsten 4 Tage bei ihm verbracht .

@Reila
Trotz "Happy End" eine traurige Geschichte! (klingt allerdings so, als seien die psychischen Probleme behoben worden!? :) )
Das kommt drauf an, wo ich im Endeffekt studieren werde, ob ich jemanden habe, wo es mit Übernachtungen klappt. Sollte ich in meiner Stadt bleiben, wird das Ganze kein großes Problem darstellen. Wenn's allerdings 250-300KM entfernt ist (soweit liegt die fernste Uni-Stadt entfernt) dann könnte das was tricky werden! Selbst, wenn ich dort ziemlich schnell nette Leute kennen lerne, will ich denen dann nicht lange auf die Nerven gehen und mich da einquartieren. Und aus Erfahrung gehen einem selbst die allerliebsten Leute nach ner Zeit auf die Eier, wenn man dauerhaft zusammen hängt (eigene Erfahrung oder weil ein Kumpel mal ein paar Monate keine Bleibe hatte und bei mir unterkam...) Naja, abwarten. Denke mal, dass diese oder spätestens nächste Woche Gewissheit über die Uni-Stadt besteht und dann versuch ich mal weiter zu planen ;)

@dirt-mc-girt : ja jetzt geht's mir wieder besser. Hab ne zeit lang in der Psychiatrie verbracht, und Krieg Tabletten gegen Schizo. Aber es hilft :)

Viel Glück :)

@Reila
Dann drück ich dir mal die Daumen, dass du bald ohne die Tabletten klar kommst (also falls es möglich ist, natürlich) :Y:

Danke :)

Der Doc sagt das ich die wohl das ganze Leben lang nehmen muss :(

Aber trotzdem danke :)

@Reila

Oh :( Naja, solang sie zumindest helfen :)

Obdachlose werden gar nicht bezuschusst Tuner müssen obdachlos bleiben?

Hier in Deutschland muss keiner auf der Strasse leben. Die, die es tun, tun es, weil sie es einfach tun. Wer keine Hilfe will, dem kann auch nicht geholfen werden.

Obdachlose sind die Gewinner der Gesellschaft :troll:

Ich denke, es gibt hier genügend Beiträge - auch von Leuten, die persönliche Erfahrungen mitnehmen - die zeigen, dass man selbst in Deutschland nicht vor Obdachlosigkeit gefeit ist. Es wird einen guten Grund haben, dass es soviele Obdachlose hier gibt. Man kann es nicht einfach auf den "Willen" schieben und sagen, dass die keine Hilfe wollen. Das wäre wohl die Minderheit. Wer will schon im Winter ohne Dach über dem Kopf leben? Im Übrigen kenne ich auch aus eigener Erfahrung den Irrsinn der Ämter. Soweit hergeholt sind die Stories hier sicher nicht.

@satansschuh
Man kann immer Hilfe bekommen, oft nur nicht so schnell und viele geben dann auf.


Ein Obdachloser ist erst ganz unten, wenn er auch so behandelt wird! Viele von denen sind immer froh, wenn man mal mit ihnen quatscht.

fark schrieb: Man kann immer Hilfe bekommen, oft nur nicht so schnell und viele geben dann auf.

Richtig! Und nicht nur das. Das Jobcenter will ja alle möglichen Belege haben. Zum Beispiel, dass man kein Einkommen hat. Dass man von Eltern kein Geld bekommt oder Unterkunft. Und bevor du nen Antrag machst, brauchst du erstmal eine Zustimmung für eine Wohnung. Geiles Gespräch mit den Vermietern, wenn man sagt: Vielleicht kann ich das bezahlen. Dann musst du natürlich noch Glück haben, dass gerade du die Wohnung kriegst und nicht jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht. Dann muss derjenige natürlich noch beachten, dass die Wohnung nur so und so viel kostet und nur so und so viel groß ist.

Da gucken die meisten die Sachbearbeiter an, als würden sie seine letzte Unterhose verlangen. Die geben auf, weil es für sie zu umständlich ist. Zumal, wie findet man etwas, wenn man auf der Strasse sitzt? Man hat ja keine Möglichkeit, Angebote zu durchwühlen.

Hab heut morgen eine Reportage gesehn und musste erst mal kräftig schlucken. Anscheinend sind 860.000 Menschen Obdachlos (die Unterscheidung Obdachlos/Wohnungslos ist ein Witz)! Das ist nicht nur traurig - das ist eine richtige Schande!

https://www.youtube.com/watch?v=kl1A8t2ujeA (Video: OHNE ZUHAUSE OBDACHLOS IN BERLIN DOKU 2018)

Wie kann das sein? Wer in der Lage ist, an dieser Situation etwas zu ändern (Politiker, einflussreiche Menschen) - es dennoch nicht macht, ist ein asoziales Dreckschwein!

Das sind Intelligente Leute darunter. Wie kann man da abrutschen?
Darüber hinaus - kein Mensch darf so behandelt werden - schon gar nicht in Deutschland!

Mich stören die Leute die immer rumheulen und einen auf Mitleid machen aber selbst sind sie sich zu fein zum helfen.
Ich habe mich mit welchen unterhalten die sogar kleine Jobs haben (so in Bars nebenbei oder putzen, alles eben bei dem man bar was bekommt)
Manche möchten dieses unabhängige "einfache", im Sinne von ohne viel Besitz, leben.
Von dem was sie verdienen holen sie sich essen, Kleidung und gehen sich in zB Schwimmbädern duschen.
Für mich sind es Menschen wie jeder andere auch.
Egal weshalb sie obdachlos geworden sind.
Entweder holen sie sich Hilfe um wieder einen Einstieg zu bekommen in die Arbeitswelt oder sie leben wie bisher.

Negev schrieb:Hab heut morgen eine Reportage gesehn und musste erst mal kräftig schlucken. Anscheinend sind 860.000 Menschen Obdachlos (die Unterscheidung Obdachlos/Wohnungslos ist ein Witz)! Das ist nicht nur traurig - das ist eine richtige Schande!

Naja, gibt aber auch genug Leute, die diesen Lebensstil freiwillig gewählt haben. In Deutschland muss niemand auf der Strasse verhungern!

Aniara schrieb:Naja, gibt aber auch genug Leute, die diesen Lebensstil freiwillig gewählt haben. In Deutschland muss niemand auf der Strasse verhungern!

Meine Vorstellungskraft reicht nicht aus, um zu glauben, das die Mehrzahl der Obdachlosen das freiwillig auf sich nimmt.

Ich glaube eher, das diese Leute in eine Situation geraden sind - in der sie einfach keine Wohnung gefunden haben. Und, schenkt man der Reportage hier glauben, ist es ziemlich schwer eine Wohnung zu finden, wenn man erstmal Obdachlos ist.

Negev schrieb:Das sind Intelligente Leute darunter. Wie kann man da abrutschen?

Hohe Schulden, vielleicht sogar noch in Kombination mit psychischen Problemen oder sogar Süchten und das wars.

Negev schrieb:ist es ziemlich schwer eine Wohnung zu finden, wenn man erstmal Obdachlos ist.

Na ja, man kann keine Luxus-Wohnung erwarten, wenn man vom Amt eine vermittelt bekommen, aber Sozialwohnungen sind besser, als auf der Strasse zu leben. Aber wie gesagt, viele machen lieber "ihr eigenes Ding" anstatt sich an den Staat und das "böse System" zu wenden. Das hörst du immer wieder von vielen Obdachlosen.

Aniara schrieb:Luxus-Wohnung

Es gibt Wohnungen, da schlackerst du mit den Ohren. Die Frage nach Luxus stellt sich sicher keiner ernsthaft. Aber man darf doch hoffentlich eine Wohnung erwarten die frei von Mängeln ist, welche eine Gefahr für die Gesundheit darstellen?!

Negev schrieb:Aber man darf doch hoffentlich eine Wohnung erwarten die frei von gesundheitsschädlichen Mängeln ist?!

Alles ist besser, als die Strasse. Aber ja, darauf hat man natürlich ein Anrecht.