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Emotionslos werden?

229 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Emotionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Emotionslos werden?

04.04.2017 um 18:40
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ok, ich habe aber keinen PC vor mir, also weiter mit Handy.
Wenn es dir lieber ist am PC zu antworten, bin ich dir auch nicht böse, wenn du deine Antworten auf einen für dich passenderen Zeitpunkt verschiebst.
Ansonsten bin ich mit deinen Antworten soweit zufrieden, egal ob Handy oder PC. Ich finde den Austausch sehr interessant und halte dich auch für einen angenehmen Gesprächspartner.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ok, Menschen mit normal funktionierender Emotionalität sind natürlich stabil in ihren Gefühlen, das bedeutet, die sind nicht ständig überemotional.
Bei denen kann sich auch eine bestimmte Distanz zu einem Thema äußern, das eigentliche Problem ist dabei das Ego.
Mit Frauen diskutiert man sachlich besser, aber wehe, du bist in einer Beziehung.
Ja, mit deinem ersten Satz hast du selbstverständlich recht.

Sich mit einer gewissen Distanz zu einem Thema zu äußern, setzt aber auch voraus, dass man Gefühle wie z.B. die Angst abgelehnt zu werden (Sprichwort: Ego) situativ ausschalten kann, oder sich ihnen zumindest so bewusst ist, dass man ihnen nicht den Raum gibt, die Diskussion zu torpedieren. Dass das sehr schwer ist, kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich würde an dieser Stelle fast sagen, dass es sogar sinnvoll ist, seine eigenen Gefühle der Angst und Aggression in diesem Kontext zu akzeptieren, um ihnen so ihre Kraft zu nehmen. Ich kann ja schließlich nur mit Dingen arbeiten, derer ich mir bewusst bin. Aber das ist ein anderes Thema.

Was die Frauen angeht, habe ich irgendwie andere Erfahrungen gemacht. Frauen tendieren allgemein dazu, emotionaler zu argumentieren, haben oft ein ausgeprägteres Empathievermögen und ein größeres Empfinden für Moral und Ethik.
Das kann man aber natürlich mal wieder nicht pauschalisieren - es gibt sicher auch Frauen, die da auch dem Rahmen fallen, ebenso wie es Männer gibt, die sehr emotionale/leidenschaftliche Diskussionspartner sind.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Naja, es liegt ein gewisses Herzblut in der Faktenfindung und wenn eine Diskussion deswegen hitzig wird, wird es dadurch auch nicht fad und der Einsatz wird größer.
An dieser Stelle bin ich mir nicht sicher, ob ich zustimmen und widersprechen soll.
Ich bin grundsätzlich für Herzblut bei Themen aller Art und mag Menschen, die sich für etwas begeistern, aber in der Diskussion selbst, ziehe ich es vor eher nüchtern zu argumentieren um nicht zu riskieren, dass sich die Atmosphäre so auflädt, dass eine vernünftige Disskussion irgendwann nicht mehr möglich ist.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Also es gibt Filme, die sollen super sein.
Die sind ausgezeichnet mit ner Million an Oscarn und trotzdem finde ich den Film voll nicht gut.
Die Fakten sind: Auszeichnungen ohne Ende, also gut.
Aber auch ein Fakt ist: ich find den Film total doof.
Muss ich den Film trotz Auszeichnungen jetzt gut finden?
Oder darf ich ihn rechtmäßig weiterhin doof finden?
Das Beispiel hinkt ein wenig.
Ja, Filme bekommen für ihre technische Umsetzung z.B. einen Oskar - aber Filme, und Kunst im Allgemeinen, sind immer von der subjektiven Betrachtung, vor allem vom persönlichen Geschmack abhängig. Jemand, der grundsätzlich keine Komödien mag, wird eine ebensolche natürlich anders bewerten, als ein Freund dieses Genres.
Mir geht es in dieser Diskussion um eindeutig belegbare Fakten. Wissenschaftliche Fakten. Natürlich gibt es auch in der Wissenschaft Kontroversen, die anhand bestimmter Indizien und Studien diskutiert werden - aber sie haben dann immerhin Grundlagen, die sich objektiv belegen lassen.
Es gibt aber leider Menschen, die auf belegbare Fakten und Quellen mit "Ich finde das aber doof, dass das so ist, also ist das nicht so, sondern so wie ich das gern hätte" reagieren. Das ist dann eben das große Gegenteil von Sachlichkeit.

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Emotionslos werden?

04.04.2017 um 18:50
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hm, nee, ich empfinde es eher als fehlende Sicht, nämlich die Sicht auf die emotionale Schiene des anderen auf Erlebten und seinen Eindrücken.
Ich habe vergessen auf diesen Punkt einzugehen.

Ja, du magst mit deiner Sicht vielleicht recht haben. Ich persönlich bin mir nicht ganz sicher, ob es an dieser Stelle ausschließlich mit einer gewissen kognitiven Empathie zusammenhängt, oder mit dem Wissen über die psychologischen Mechanismen und Verhaltensweisen eines Menschen.
Je mehr Wissen ich über das Wesen des Menschen besitze, desto leichter fällt es mir, sein Verhalten einzuschätzen und auf logische Zusammenhänge zurückzuführen, was wiederum dafür sorgt, dass ich die Tatsache einer divergierenden, auf unterschiedlichen Erlebnissen basierenden Meinung akzeptieren und mich besser auf sie einstellen kann.
Das ist dann aus meiner Sicht aber noch immer nicht emotionsbasiert. Der Mensch ist häufig sehr berechenbar und auch aus dem menschlichen Verhalten lassen sich Wahrscheinlichkeiten errechnen oder Zusammenhänge herausarbeiten, die erklären, warum Person A sich so und so verhält oder verhalten könnte.

Ich denke aber auch, dass man mit unterschiedlichen Sichtweisen und Erlebnissen durchaus vernünftig und sachlich kommunizieren kann, solange beide Seiten sich der Diskrepanz bewusst sind und ihre eigenen Sichtweisen wertfrei und für den anderen so verständlich wie möglich schildern. Das ist ein von mir angestrebtes Ideal, was ich in der Praxis aber leider selten erlebe.


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04.04.2017 um 19:11
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Sich mit einer gewissen Distanz zu einem Thema zu äußern, setzt aber auch voraus, dass man Gefühle wie z.B. die Angst abgelehnt zu werden (Sprichwort: Ego) situativ ausschalten kann, oder sich ihnen zumindest so bewusst ist, dass man ihnen nicht den Raum gibt, die Diskussion zu torpedieren.
Nein, das war eher nicht damit gemeint und so empfinde ich es auch nicht.
Es geht mehr um das Recht haben wollen, also diese Egoschiene.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Was die Frauen angeht, habe ich irgendwie andere Erfahrungen gemacht. Frauen tendieren allgemein dazu, emotionaler zu argumentieren, haben oft ein ausgeprägteres Empathievermögen und ein größeres Empfinden für Moral und Ethik.
Was ich nicht bestätigen kann.
Wenn Frauen wirklich Ahnung haben, argumentieren sie gekonnt mit schlüssigen Sätzen und guten Beispielen.
Fakten kommen auch gut rüber.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:An dieser Stelle bin ich mir nicht sicher, ob ich zustimmen und widersprechen soll.
Ich bin grundsätzlich für Herzblut bei Themen aller Art und mag Menschen, die sich für etwas begeistern, aber in der Diskussion selbst, ziehe ich es vor eher nüchtern zu argumentieren um nicht zu riskieren, dass sich die Atmosphäre so auflädt, dass eine vernünftige Disskussion irgendwann nicht mehr möglich ist.
Wenn dir das Thema egal ist, findet absolut keine Diskussion statt. Zu einer guten Diskussion gehört Leidenschaft. Und was ist Leidenschaft? Emotionsbeladen.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Das Beispiel hinkt ein wenig.
Ja, Filme bekommen für ihre technische Umsetzung z.B. einen Oskar - aber Filme, und Kunst im Allgemeinen, sind immer von der subjektiven Betrachtung, vor allem vom persönlichen Geschmack abhängig.
Genau deswegen kannst du nicht emotionslos an die Sache rangehen. Aber nicht nur die Regie wird ausgezeichnet, sondern auch Darstellung und Performance und Story.
Das Beispiel zeigt einfach, dass es viel mehr gibt als seinen eigenen Horizont und auch seine eigenen Eindrücke.
Das macht es lebendig.

Bringst du noch viel weniger mit, bist du auf verlorenem Posten.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Je mehr Wissen ich über das Wesen des Menschen besitze, desto leichter fällt es mir, sein Verhalten einzuschätzen und auf logische Zusammenhänge zurückzuführen, was wiederum dafür sorgt, dass ich die Tatsache einer divergierenden, auf unterschiedlichen Erlebnissen basierenden Meinung akzeptieren und mich besser auf sie einstellen kann.
Aber was tust du, wenn du keine Ahnung hast, wie die Emotionen sich auswirken, wenn du sie kaum fühlst?
Du wirst da nie ganz rankommen, da dir für diese Analyse wichtige Infos fehlen.


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Emotionslos werden?

04.04.2017 um 19:42
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Nein, das war eher nicht damit gemeint und so empfinde ich es auch nicht.
Es geht mehr um das Recht haben wollen, also diese Egoschiene.
Ja, du meinst die Egoschiene, aber dort zählen ja auch Emotionen mit rein. Jemand, der emotional kaum ansprechbar ist, wird in einer Diskussion auch eher weniger den "Macker" spielen wollen, weil er dafür gar keinen Grund hat.
Sich nach Außen als jemand zu präsentieren, der recht hat und von diesem Standpunkt keinen Millimeter abzurücken, zeugt von Selbstwertproblemen und der Angst vor Ablehnung und Blamage. So meine ich es.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Was ich nicht bestätigen kann.
Wenn Frauen wirklich Ahnung haben, argumentieren sie gekonnt mit schlüssigen Sätzen und guten Beispielen.
Fakten kommen auch gut rüber.
Ich denke das lässt sich auch ohne Geschlechterklischees umformulieren.
"Wenn Menschen wirklich Ahnung haben, argumentieren sie gekonnt mit schlüssigen Sätzen und guten Beispielen. Fakten kommen auch gut rüber"
Ich kenne nämlich auch einige Männer, die gut argumentieren können. Ich denke das ist nicht unbedingt eine Geschlechterfrage. Wobei es schon so ist, dass Frauen aufgrund ihrer hormonellen Schwankungen zu Zeiten der Menstruation auch emotionalen Schwankungen ausgesetzt sind.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wenn dir das Thema egal ist, findet absolut keine Diskussion statt. Zu einer guten Diskussion gehört Leidenschaft. Und was ist Leidenschaft? Emotionsbeladen.
Das kann schon sein. Ein Interesse muss auf jeden Fall da sein und dazu gehört auch ein Mindestmaß an Emotion, ja.
Was einen allerdings nicht daran hindern sollte, die Diskussion so klar und faktenbasiert wie möglich zu führen, sofern die Thematik es zulässt (es sich also nicht um ein von vornherein subjektiv-emotionales Thema handelt).
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Genau deswegen kannst du nicht emotionslos an die Sache rangehen. Aber nicht nur die Regie wird ausgezeichnet, sondern auch Darstellung und Performance und Story.
Das Beispiel zeigt einfach, dass es viel mehr gibt als seinen eigenen Horizont und auch seine eigenen Eindrücke.
Das macht es lebendig.
Das hast du falsch verstanden.
Ich habe dir auf dein Beispiel bezogen nicht widersprochen, sondern zugestimmt. Aber du solltest den Unterschied erkennen zwischen einem Thema, das "Geschmackssache" ist und einem, das sich zweifelsfrei belegen lässt. Um festzustellen, dass die Erde eine Kugel ist, brauche ich keine Emotionen, weil es ein klarer Fakt und belegbar ist.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Aber was tust du, wenn du keine Ahnung hast, wie die Emotionen sich auswirken, wenn du sie kaum fühlst?
Du wirst da nie ganz rankommen, da dir für diese Analyse wichtige Infos fehlen.
Ich gebe dir insofern recht, als es jemandem wie mir niemals möglich sein wird, sich in einen Menschen wirklich aktiv hineinzufühlen und Mitgefühl mit ihm zu empfinden.
Allerdings halte ich diese Fähigkeit nicht in jeder Diskussion für notwendig. Sicher - würde ich darüber diskutieren wollen, wie sich "Mutterliebe" anfühlt, dann stünde ich definitiv auf verlorenem Posten. Jedenfalls wenn ich den Anspruch habe, gleichberechtigt mitreden zu können. Aber es gibt ja Themen, die es einem durchaus ermöglichen, sich kognitiv in jemanden hinein zu "denken". Und was die Auswirkungen bestimmter Emotionen bzw. Erlebnisse im Bereich der Psychologie und Psychiatrie angeht, gibt es ja Studien und Statistiken, die einem die Wahrscheinlichkeiten vorgeben. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich mit dieser Grundlage zweifelsfrei jeden Menschen richtig klassifizieren kann - aber es ergeben sich daraus Muster, die ich intuitiv auf meine Mitmenschen anwenden kann und die erstaunlich aussagekräftig sind, zumindest wenn ich zusätzlich dazu gewillt bin, mich immer auf die Person individuell einzulassen und keine voreiligen Schlüsse ziehe.


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04.04.2017 um 20:15
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ja, du meinst die Egoschiene, aber dort zählen ja auch Emotionen mit rein.
Ganz genau.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Jemand, der emotional kaum ansprechbar ist, wird in einer Diskussion auch eher weniger den "Macker" spielen wollen, weil er dafür gar keinen Grund hat.
Hm, vielleicht täuschst du dich. Er vertritt einen Standpunkt nüchtern, aber inwieweit kann man nüchtern einen Standpunkt mit vollem Recht vertreten?
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb: Ich denke das ist nicht unbedingt eine Geschlechterfrage.
Doch, finde ich schon. Weil bei Männern ein gewisses Testosteron dafür sorgt, dass sie sich gern mal behaupten wollen, was bei Frauen weniger der Fall ist.
Aber richtig, das heißt nicht, dass Männer das nicht können. Trotz Gefühle.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Aber du solltest den Unterschied erkennen zwischen einem Thema, das "Geschmackssache" ist und einem, das sich zweifelsfrei belegen lässt.
Bei einer Diskussion, an der zwei Fronten gute Fakten auf den Tisch legen, gibt es Zweifel. Solange besteht auch eine Diskussion.
Andernfalls bedarf es keiner.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ich gebe dir insofern recht, als es jemandem wie mir niemals möglich sein wird, sich in einen Menschen wirklich aktiv hineinzufühlen und Mitgefühl mit ihm zu empfinden.
Allerdings halte ich diese Fähigkeit nicht in jeder Diskussion für notwendig.
Stimmt, bei einer Diskussion darüber, welche Farbe der Himmel hat, ist es nicht notwendig.
Oder wie viele Spitzen eine Gabel hat.
Aber ist da überhaupt eine Diskussion nötig?
Ich denke nicht.
Diskussionen sind immer von mehreren Meinungen abhängig.
Etwas, was jeder anders empfinden kann.
Und da weniger Emotionen zu haben, ist dabei nicht gerade vorteilhaft, wenn du aktiv mitdebattieren willst.


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04.04.2017 um 20:44
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:    hyphaema schrieb:
   Ja, du meinst die Egoschiene, aber dort zählen ja auch Emotionen mit rein.

Ganz genau.
Ja, und das habe ich ein paar Beiträge zuvor ja angesprochen. Die Egoschiene bzw. das Bedürfnis sein Ego in einer Diskussion aufzupolieren, ist emotionaler Natur. Dieses Bedürfnis schadet meiner Ansicht nach aber einer vernünftigen Diskussion, weil sie einem den Blick für das Wesentliche raubt, wenn man sich nur darauf konzentriert, selbst krampfhaft recht zu behalten.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hm, vielleicht täuschst du dich. Er vertritt einen Standpunkt nüchtern, aber inwieweit kann man nüchtern einen Standpunkt mit vollem Recht vertreten?
Indem man sich z.B. mit der Faktenlage auseinander gesetzt hat und somit seinen eigenen Standpunkt nüchtern mit Argumenten, die darauf fußen, untermauert.
Das funktioniert natürlich nicht bei Diskussionen über subjektiv-emotionale Themen - aber auch hier finde ich schon, dass man seine Meinung nüchtern/rational rüberbringen kann. Man kann seine Emotionen ja auch sprachlich erklären und analysieren, damit es meinem Gegenüber leichter gemacht wird, mich zu verstehen und meinen Standpunkt nachzuvollziehen.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Doch, finde ich schon. Weil bei Männern ein gewisses Testosteron dafür sorgt, dass sie sich gern mal behaupten wollen, was bei Frauen weniger der Fall ist.
Aber richtig, das heißt nicht, dass Männer das nicht können. Trotz Gefühle.
Ich habe da, wie gesagt, andere Erfahrungen gemacht und denke auch nicht, dass man das so pauschal belegen kann. Du kannst mich natürlich gern eines Besseren belehren, wenn du dazu eine gute Quelle hast.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Bei einer Diskussion, an der zwei Fronten gute Fakten auf den Tisch legen, gibt es Zweifel. Solange besteht auch eine Diskussion.
Andernfalls bedarf es keiner.
Muss nicht unbedingt so sein. Es gibt gar nicht mal so wenig Themen, bei denen die Faktenlage einigermaßen klar ist - in die Diskussion werden dann allerdings häufig moralische Aspekte gemengt, die eine differenzierte Betrachtung der Sachlage erschweren. Versteh mich nicht falsch - man kann auch moralische Aspekte diskutieren, für die gibt es dann wiederum keine klaren Fakten.
Darüber hinaus gibt es, wie ich ebenfalls bereits sagte, auch Themen, in denen die Beweislage nicht ganz klar ist. Da liegt es in der Natur der Sache, dass sich Diskussionsstoff ergibt - wichtig ist hierbei eben, dass man seine Argumente auf Beweisbares stützt und nicht auf persönliche, emotionale Befindlichkeiten.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Stimmt, bei einer Diskussion darüber, welche Farbe der Himmel hat, ist es nicht notwendig.
Oder wie viele Spitzen eine Gabel hat.
Aber ist da überhaupt eine Diskussion nötig?
Ich denke nicht.
Es war ein Beispiel meinerseits um zu verdeutlichen, dass dein Film-Beispiel nicht aussagekräftigt war bzw. einen Fehler aufwies. Ich bezog mich auf Thematiken, die durchaus mit Hilfe wissenschaftlicher Fakten diskutiert werden können - du jedoch bezogst dich auf ein äußerst subjektives Thema, bei dem der persönliche Geschmack entscheidend ist. Das ist ein Unterschied, den man differenzieren sollte.
Überhaupt kann man nicht jede Diskussion und jede Thematik miteinander vergleichen. Es gibt Diskussionen, bei denen ich dir recht gebe, wenn du behauptest, dass man sie nicht ohne Emotionen führen kann.
Es gibt aber auch welche, in denen überschäumende Emotionen eher fehl am Platze sind und einen vernünftigen, zielführenden Austausch erschweren.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Diskussionen sind immer von mehreren Meinungen abhängig.
Etwas, was jeder anders empfinden kann.
Und da weniger Emotionen zu haben, ist dabei nicht gerade vorteilhaft, wenn du aktiv mitdebattieren willst.
Wie gesagt -> Jein.
Es kommt immer auf das Thema an.
Wenn ich mit dir über die statistische Häufigkeit von Kindesmissbrauch diskutiere, aus der sich beispielsweise herauskristalliert, dass Pädophile unter den Missbrauchstätern die absolute Minderheit darstellen, dann ist das eben nichts, was du anders empfinden kannst, sondern ein beweisbares Ergebnis einer Statistik. Deswegen ist das Thema Kindesmissbrauch ja dennoch dikussionswürdig - es wird aber innerhalb einer Diskussion IMMER Dinge geben, die keine Meinungssache sind sondern Fakt.


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04.04.2017 um 21:04
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb am 29.03.2017:Ich bin der kritischen Meinung, dass es keine Depression gibt und auch kein Borderline. Es gibt eine tiefe Unzufriedenheit und auch emotionale Schwankungen und Bindungsprobleme etc. JA.
Aber das alles hat seinen Grund und niemals möchte ich diese Charakterzüge als "Störung" bezeichnen
Diese Aussage, auch, wenn sie bereits zweifach aufgegriffen und kritisiert wurde, möchte ich nicht so stehen lassen.

Man muss streng zwischen "endogenen" und "exogenen" Depressionen unterscheiden - beide treten nicht grundlos auf, sie entstehen nicht "de novo" und sind in der Regel entweder durch eine genetische Veranlagung oder durch äußere Einflüsse, insbesondere im Fall der exogenen Depression, bedingt. Nichtsdestotrotz sind Depressionen mittlerweile medizinisch nachweisbar, ihre Existenz sollte somit als bewiesen gelten, solange keine anderen Untersuchungen (die eigenen Ansichten würde ich an dieser Stelle ausklammern) andere Ergebnisse hervorgebracht haben.
"Endogene Depressionen" beruhen vor allem auf Ungleichgewichten / Über-/Unter-Produktion von Neurotransmittern, i.E. v.a. Serotonin und Noradrenalin - hier sind wiederum zwei Formen zu unterscheiden - folgender Artikel (schon 2 Jahre alt) scheint es gut zu erklären: http://www.menschenswetter.de/.../forscher-finden-zwei...
"Exogene Depressionen" hingegen haben nichts mit Neurotransmittern zu tun, sondern begründen auf ganz realen Depressions-Anlässen, Hilflosigkeiten, Auswegslosigkeiten, falsche Einstufung (inkl. Fehlurteile) und/oder schlechte Behandlung seitens Ämtern und der Gesellschaft, Partnerverlust, Kinderverlust, ... etc.

Beide Formen sind überaus real und überaus problematisch für den Betroffenen, auch wenn sie einer unterschiedlichen Einstufungen und Behandlung bedürfen.


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04.04.2017 um 21:51
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ja, und das habe ich ein paar Beiträge zuvor ja angesprochen. Die Egoschiene bzw. das Bedürfnis sein Ego in einer Diskussion aufzupolieren, ist emotionaler Natur.
Es gibt immer paar Dinge, die einen bitteren Beigeschmack haben, aber es ist eben nur bei Männern so. Da auch Frauen Gefühle haben, ist es nicht rein emotional.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ich habe da, wie gesagt, andere Erfahrungen gemacht und denke auch nicht, dass man das so pauschal belegen kann. Du kannst mich natürlich gern eines Besseren belehren, wenn du dazu eine gute Quelle hast.
Nein, ich kann nur aus Erfahrung sprechen.
Frauen neigen dazu, einzusehen, wenn sie falsch liegen, eher als Männer.
Eine Beziehung ist da natürlich außen vor... :troll:
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Muss nicht unbedingt so sein. Es gibt gar nicht mal so wenig Themen, bei denen die Faktenlage einigermaßen klar ist - in die Diskussion werden dann allerdings häufig moralische Aspekte gemengt, die eine differenzierte Betrachtung der Sachlage erschweren.
Was definierst du als differenziert?
Eine Findung erfolgt aus eigenen Ideen und seinen Entschlüssen, seinen Vorstellungen.
Wenn die zutreffen, treffen die zu, wenn nicht, erfolgen andere Versuche.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Es gibt aber auch welche, in denen überschäumende Emotionen eher fehl am Platze sind und einen vernünftigen, zielführenden Austausch erschweren.
Dann wäre ich für ein Beispiel sehr dankbar.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Wie gesagt -> Jein.
Es kommt immer auf das Thema an.
Wenn ich mit dir über die statistische Häufigkeit von Kindesmissbrauch diskutiere, aus der sich beispielsweise herauskristalliert, dass Pädophile unter den Missbrauchstätern die absolute Minderheit darstellen, dann ist das eben nichts, was du anders empfinden kannst, sondern ein beweisbares Ergebnis einer Statistik
Ja, aber da bedarf es keiner Diskussion, es sei denn, man kann darlegen, dass diverse Statistiken einige Fälle nicht berücksichtigt haben, von denen du halt weißt.


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04.04.2017 um 22:18
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es gibt immer paar Dinge, die einen bitteren Beigeschmack haben, aber es ist eben nur bei Männern so. Da auch Frauen Gefühle haben, ist es nicht rein emotional.
Und wie kommst du darauf, dass sich meine Aussage nur auf Männer bezieht? Es gibt sehr wohl auch Frauen, die polemisch sind und auf ihrer Meinung beharren, das ist keineswegs ein reines Männerphänomen.
Der letzte Satz ergibt keinen Sinn. Ja, Frauen haben auch Gefühle und reagieren auch emotional, natürlich. Das widerlegt nicht das, was ich schrieb, zumal es mir um das Grundsätzliche geht und nicht um Geschlechterklischees. Die Egoschiene, die auf Emotionen basiert, ist nahezu immer Gift für eine Diskussion - ob nun von einem Mann oder einer Frau ausgehend, spielt keine Rolle.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Nein, ich kann nur aus Erfahrung sprechen.
Frauen neigen dazu, einzusehen, wenn sie falsch liegen, eher als Männer.
Eine Beziehung ist da natürlich außen vor... :troll:
Und ich habe andere Erfahrungen gemacht. Was machen wir nun? Darauf einigen, dass es Charaktersache ist, die eher weniger vom Geschlecht abhängig ist? Oder dabei bleiben, dass wir in diesem Punkt nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Was definierst du als differenziert?
Dass ich in der Lage bin, mich offen allen Seiten eines Themas zuzuwenden, dass ich die wesentlichen Informationen von den unwesentlichen zu unterschieden weiß, je nachdem wie diese gelagert sind. Dies kann sich auf die grundsätzliche Ausrichtung des Diskussionsthemas beziehen (Worüber wird gerade diskutiert? Was ist der Schwerpunkt? Was spielt für diese Frage eine größere Rolle?) oder aber auch auf die Einteilung nach Fakten. Wenn es mir möglich ist, in einer Diskussion das herauszufiltern, was klar belegbar ist, fällt es mir leichter, unwichtige Aspekte herauszufiltern und zu isolieren - was nicht bedeutet, dass diese nicht auch begutachtet und analysiert werden sollten. Auch hier finde ich es wichtig, sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen und zu prüfen, wie dieser Aspekt bzw. diese Ansicht zustande gekommen ist und worauf sie fußt
Kurzum: Eine differenzierte Sicht ist für mein Empfinden eine ganzheitliche Sicht oder zumindest das Streben danach.
Und jemand, dem es in einer Diskussion z.B. nicht mehr um das Thema, sondern um sein Ego geht, der argumentiert nicht differenziert, sondern sehr einseitig und absolut nicht zielführend.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Eine Findung erfolgt aus eigenen Ideen und seinen Entschlüssen, seinen Vorstellungen.
Wenn die zutreffen, treffen die zu, wenn nicht, erfolgen andere Versuche.
Dagegen sage ich auch gar nichts. Du erinnerst dich - es ging um Emotionen in einer Diskussion, nicht um Ideen oder den Aufbau der Diskussion als solches.
Allerdings trifft deine Aussage eben nicht auf alle Teilbereiche einer Diskussion zu. Ich kann über ein großes Ganzes diskutieren, das sich sowohl aus Meinung als auch Fakten zusammen setzt. Und diese Fakten basieren dann eben nicht auf den persönlichen Einstellungen, sondern auf Statistiken, Studien, Forschungsergebnissen, etc.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dann wäre ich für ein Beispiel sehr dankbar.
Gut zu sehen in der Kriminalfälle-Sparte.
Wenn man darüber diskutiert, welche Faktoren maßgeblich dazu beitragen, dass jemand kriminell wird und dazu Quellen nennt, die dies belegen, dann spielen etwaige Emotionen von erbosten oder entsetzten Mitmenschen in dieser Diskussion eben keine Rolle, weil sie nichts an der Faktenlage ändern und das Ganze nur auf eine Empörungsebene ziehen, die eine sachliche Diskussion erschwert.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ja, aber da bedarf es keiner Diskussion, es sei denn, man kann darlegen, dass diverse Statistiken einige Fälle nicht berücksichtigt haben, von denen du halt weißt.
Ich glaube so langsam, dass wir aneinander vorbei reden. Innerhalb einer Diskussion über eine Thematik wirst du immer Teilbereiche haben, die sich durch Fakten irgendwie belegen lassen. Natürlich müsste man darüber dann nicht diskutieren, aber mir geht es eben darum, dass es Menschen gibt, die es trotzdem tun. Die Fakten negieren. Fakten bewusst falsch interpretieren. Fakten ignorieren. Und ihre emotionalen Befindlichkeiten zu einem Argument erheben, das aus ihrer Sicht allen anderen gegenüber erhaben ist. Und genau DAS meine ich mit "Emotionen können eine sachliche Diskussion erschweren, da sie den Blick für das Wesentliche trüben".
Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Eine Diskussion ist nichts Statisches, sondern ein sich stetig verändernder "Prozess" und getrieben von vielen kleinen Teildiskussionen, in denen es durchaus immer wieder zu Fragen kommt, die sich ganz einfach und simpel und völlig unemotional durch Fakten klären lassen. Und wenn man die Faktenlage kennt, werden manche Fragen obsolet und eine Diskussion verläuft möglicherweise in eine ganz andere, vielleicht zielführendere Richtung, als wenn jeder nur irgendwie seinen "Senf" und seine Meinung dazu gibt, ohne diese auch konkret zu erläutern.


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04.04.2017 um 22:36
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Und wie kommst du darauf, dass sich meine Aussage nur auf Männer bezieht? Es gibt sehr wohl auch Frauen, die polemisch sind und auf ihrer Meinung beharren, das ist keineswegs ein reines Männerphänomen.
Dafür gibt es eine Reihe an Beispielen.
Polemik ist die Variante, wenn der Gegenüber auf etwas pocht, was vollkommen abwegig ist und aufgezeigt bekommen muss, wie hart er doch falsch liegt.

Da er es ganz normal nicht verstehen möchte.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Und ich habe andere Erfahrungen gemacht. Was machen wir nun? Darauf einigen, dass es Charaktersache ist, die eher weniger vom Geschlecht abhängig ist? Oder dabei bleiben, dass wir in diesem Punkt nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen?
Ich glaube, wir kennen die unterschiedlichsten Frauen und sind selber auch vollkommen unterschiedlich.
Vielleicht gibt es da einfach Überschneidungen?
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Dass ich in der Lage bin, mich offen allen Seiten eines Themas zuzuwenden, dass ich die wesentlichen Informationen von den unwesentlichen zu unterschieden weiß
Aber wenn du differenzierst herangehst, bist du ja irgendwo verschlossen.
Zum Beispiel auf einer Ebene, auf der dein Gegenüber sich befindet.

Ist das echt differenziert? Oder eigenbetont?
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Gut zu sehen in der Kriminalfälle-Sparte.
Wenn man darüber diskutiert, welche Faktoren maßgeblich dazu beitragen, dass jemand kriminell wird und dazu Quellen nennt, die dies belegen, dann spielen etwaige Emotionen von erbosten oder entsetzten Mitmenschen in dieser Diskussion eben keine Rolle, weil sie nichts an der Faktenlage ändern und das Ganze nur auf eine Empörungsebene ziehen, die eine sachliche Diskussion erschwert.
Gutes Beispiel.
Die Leute, die sich zum Beispiel der Psyche des Täters distanzieren, sind diejenigen, die Recht behalten?
Sie sagen, das ist ein Monster und Punkt?
Der war schon immer so und es wäre immer so gekommen? Finito?
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Die Fakten negieren. Fakten bewusst falsch interpretieren. Fakten ignorieren
Gut, aber so ist auch nicht jeder.


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04.04.2017 um 22:49
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dafür gibt es eine Reihe an Beispielen.
Polemik ist die Variante, wenn der Gegenüber auf etwas pocht, was vollkommen abwegig ist und aufgezeigt bekommen muss, wie hart er doch falsch liegt.

Da er es ganz normal nicht verstehen möchte.
Die da wären?

Ich muss zugeben, dass ich deinen Ausführungen mittlerweile nicht mehr folgen kann. Was genau möchtest du mir sagen? Ich weiß was Polemik ist, aber was genau hast du gegen Männer oder was veranlasst dich, diesen Punkt weiter auszuführen, nachdem wir bereits darüber einstimmten, dass ein Ego-Gehabe in Diskussion emotionaler Natur ist und eben nicht unbedingt zelführend?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich glaube, wir kennen die unterschiedlichsten Frauen und sind selber auch vollkommen unterschiedlich.
Vielleicht gibt es da einfach Überschneidungen?
Sicher. Männer sind verschieden. Frauen sind verschieden. Ich kenne feingeistige Männer, feingeistige Frauen, Männer, mit denen ich kein zweites Wort wechseln würde und Frauen, die keine normale Diskussion führen können, ohne wutentbrannt in Tränen auszubrechen. Ich bin der Meinung, dass es in jedem Fall individuell und nicht grundsätzlich geschlechtsabhängig ist.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Aber wenn du differenzierst herangehst, bist du ja irgendwo verschlossen.
Zum Beispiel auf einer Ebene, auf der dein Gegenüber sich befindet.

Ist das echt differenziert? Oder eigenbetont?
Nein, eben nicht!
Ich habe es doch erklärt - differeziert ist genau das Gegenteil von verschlossen. Und wenn ich sage, dass ich innerhalb eines Themas beiden Seiten gegenüber versuche offen zu sein, dann schließt das logischerweise den Standpunkt des Gegenübers mit ein. Ich habe in meiner Definition auch geschrieben, dass ich in jedem Fall Hintergründe, die zu einer bestimmten Meinung führten, betrachten muss, wenn ich differenziert diskutieren will. Ich muss mich fragen, warum mein Gegenüber so argumentiert, welche Gründe er dafür hat, allein schon um zu sehen, ob er (oder möglicherweise ich selbst) in irgendeiner Weise subjektiv beeinflusst oder befangen ist. Dasselbe sollte ich mich übrigens auch fragen - Stichwort Selbstreflexion.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Gutes Beispiel.
Die Leute, die sich zum Beispiel der Psyche des Täters distanzieren, sind diejenigen, die Recht behalten?
Sie sagen, das ist ein Monster und Punkt?
Der war schon immer so und es wäre immer so gekommen? Finito?
Eben. Es geht darum, dass bei solchen Themen, auch wenn das aus emotionaler Hinsicht vollkommen verständlich ist, oft die Emotionen hochkochen, die dann wiederum einen sachlich-freundlichen Austausch behindern. Das heißt nicht, dass Emotionen nicht legitim wären, aber sie machen eine Diskussion unübersichtlich und führen schnell zu vorschnellen Urteilen - zB. wenn jemand, wie du sagst, einfach von vornherein behauptet, dass jemand, der einen Mord begangen hat, ein Untier sei und jeder, der sich mit den Hintergründen befassen möchte, dies glorifiziere. Das ist eben emotionales Geschwurbel und aus meiner Sicht nicht zielführend - zumindest nicht, wenn man sich tatsächlich mit den Fällen auseinandersetzen will und sie nicht nur zum Frustabbau zweckentfremdet.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Gut, aber so ist auch nicht jeder.
Das stimmt! 


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04.04.2017 um 23:42
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Mister-Ry schrieb:
Dafür gibt es eine Reihe an Beispielen.
Polemik ist die Variante, wenn der Gegenüber auf etwas pocht, was vollkommen abwegig ist und aufgezeigt bekommen muss, wie hart er doch falsch liegt.

Da er es ganz normal nicht verstehen möchte.
Die da wären?
Polemik ist eine Sache, an der man seine Überlegenheit der anderen Partei demonstriert und ihm aufzeigt, dass er das, was er sagt, nicht stimmen kann und das mit einem so besonderem Nachdruck, dass der andere als “dumm“ oder “unwissend“ bloßgestellt wird, um jeglichen Wind aus seinen Segeln zu nehmen.
Das passiert, wenn das Gegenüber einfach immun gegen Argumente zu sein scheint, die absolut schlüssig sind und gut untermauert werden.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:aber was genau hast du gegen Männer oder was veranlasst dich, diesen Punkt weiter auszuführen, nachdem wir bereits darüber einstimmten, dass ein Ego-Gehabe in Diskussion emotionaler Natur ist und eben nicht unbedingt zelführend?
Es geht immer noch um Gefühl und für was diese stehen.
Wenn einer aus einem Ego heraus sich den Argumenten verschließt, ist das ein schlechter Diskussionsstil.
Sicherlich aber weiß er, dass er falsch liegt, kann aber aus seiner Haut nicht heraus.
Erst dann wird das Gefühl zu einem Problem, was aber auf ein gewisses Ego zurückzuführen ist, was Männer des Öfteren halt so aufweisen.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Sicher. Männer sind verschieden. Frauen sind verschieden. Ich kenne feingeistige Männer, feingeistige Frauen, Männer, mit denen ich kein zweites Wort wechseln würde und Frauen, die keine normale Diskussion führen können, ohne wutentbrannt in Tränen auszubrechen. Ich bin der Meinung, dass es in jedem Fall individuell und nicht grundsätzlich geschlechtsabhängig ist.
Vielleicht kannst du aber oft auch nicht nachfühlen, warum so manche Frauen in Tränen ausbrechen, weil du einfach falsch liegst, da du es einfach nicht nachfühlen kannst.
Vielleicht ist deine “Sachlichkeit“ einfach eine Illusion, deine eigene kleine Wahrheit?
Deine eigene Welt?
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:- zB. wenn jemand, wie du sagst, einfach von vornherein behauptet, dass jemand, der einen Mord begangen hat, ein Untier sei und jeder, der sich mit den Hintergründen befassen möchte, dies glorifiziere. Das ist eben emotionales Geschwurbel und aus meiner Sicht nicht zielführend
Da treffen zwei Parteien aufeinander, aber welche ist da jetzt das Problem?
Die, die sagen, es braucht keine Hintergründe, Monster, bumm, erledigt...?
Oder die, die alles wissen möchten, wie es gelaufen ist und das auch nachvollziehen können?
Ich sage: letzteres!


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04.04.2017 um 23:50
Ähhh, ersteres, ups. :D


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05.04.2017 um 00:06
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Polemik ist eine Sache, an der man seine Überlegenheit der anderen Partei demonstriert und ihm aufzeigt, dass er das, was er sagt, nicht stimmen kann und das mit einem so besonderem Nachdruck, dass der andere als “dumm“ oder “unwissend“ bloßgestellt wird, um jeglichen Wind aus seinen Segeln zu nehmen.
Das passiert, wenn das Gegenüber einfach immun gegen Argumente zu sein scheint, die absolut schlüssig sind und gut untermauert werden.
Du. Ich habe in meinem letzten Beitrag bereits gesagt, dass ich weiß, was Polemik bedeutet. Der Begriff "Polemik" ist hier nicht der Inhalt unserer Diskussion, sondern Emotionen. Von daher verstehe ich nicht, wieso du jetzt so abdriftest.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es geht immer noch um Gefühl und für was diese stehen.
Wenn einer aus einem Ego heraus sich den Argumenten verschließt, ist das ein schlechter Diskussionsstil.
Sicherlich aber weiß er, dass er falsch liegt, kann aber aus seiner Haut nicht heraus.
Erst dann wird das Gefühl zu einem Problem, was aber auf ein gewisses Ego zurückzuführen ist, was Männer des Öfteren halt so aufweisen.
Und ich verstehe immer noch nicht, wieso du dich lediglich auf Männer beziehst. Ich finde ehrlich gesagt auch, dass wir uns gerade ziemlich im Kreis drehen - ich habe dir meinen Standpunkt nun oft genug erläutert, denke ich.
Ja, das ist dann ein schlechter Diskussionsstil, aber auch dieser liegt in etwas begründet - und dass Gefühle per se schlecht in Diskussionen sind, habe ich nie behauptet. Nur, dass sie es sein können und dass sie mitunter, wie im Ego-Schienen-Beispiel, eine objektive und sachliche Diskussion erschweren.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Vielleicht kannst du aber oft auch nicht nachfühlen, warum so manche Frauen in Tränen ausbrechen, weil du einfach falsch liegst, da du es einfach nicht nachfühlen kannst.
Vielleicht ist deine “Sachlichkeit“ einfach eine Illusion, deine eigene kleine Wahrheit?
Deine eigene Welt?
Die Frau aus meinem Beispiel war ein Beispiel um zu verdeutlichen, dass man Frauen sowie Männer nicht über einen Kamm scheren kann.
Ja, ich kann und will einiges an Menschen nicht nachempfinden oder nachfühlen, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht in der Lage bin, jemandem die Chance zu geben, seinen Standpunkt zu erklären. Wenn sich jemand weigert mir seine Gefühle zu erklären, weil er darauf pocht, dass ich sie nachempfinden müsse, dann ist das in meinen Augen unfaires Verhalten und keine Diskussionsgrundlage. Ich kann schließlich auch nicht von jedem erwarten, dass er meinen Standpunkt versteht, ohne mich so verständlich wie möglich zu erklären.

Was meinst du mit deinen letzten 2 Sätzen?
Natürlich ist kein Mensch immer zu 100% sachlich oder objektiv - ich ebenso nicht. Ich habe auch nicht behauptet, ein Paradebeispiel für Sachlichkeit zu sein, nur, dass ich Sachlichkeit in einer Diskussion sehr schätze, sie anstrebe und für angenehmer befinde, als übertriebene oder unangebrachte Emotionalität.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Da treffen zwei Parteien aufeinander, aber welche ist da jetzt das Problem?
Die, die sagen, es braucht keine Hintergründe, Monster, bumm, erledigt...?
Oder die, die alles wissen möchten, wie es gelaufen ist und das auch nachvollziehen können?
Ich sage: ersteres!
Wir sind in diesem Punkt einer Meinung.
Das Problem sind die, die in dieser speziellen Diskussion ihren persönlichen Ärger über eine Tat nicht von der Sachlage trennen können und sich somit einer differenzierten Betrachtung im Weg stehen. Dies gilt, bevor das jetzt wieder kritisiert, natürlich nicht für alle Diskussionen.

____________________

Ich glaube erkennen zu können, dass wir mittlerweile sehr abschweifen und ich habe überdies das Gefühl, dass wir in einigen Punkten aneinander vorbei reden, weil wir zu einigen Dingen komplett andere (Grund-)Auffassungen zu haben scheinen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob es noch weiteren Sinn hat, diese Diskussion fortzuführen, oder ob wir uns damit nur im Kreise drehen.
Ich würde jedenfalls vorschlagen, die Diskussion über Männer und Frauen zu beenden, da ich sie in diesem Kontext unangebracht finde. Ansonsten bin ich für Fragen offen, falls du noch welche haben solltest.


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05.04.2017 um 00:18
Du kannst dir sedierende Neuroleptika verschreiben lassen oder alternativ, bei bestimmter Veranlagung: nimm Drogen bis du depressiv wirst oder gar schizophren mit Negativsymptomen. Dann bist du ziemlich emotionlos. 



http://m.flexikon.doccheck.com/de/Negativsymptomatik
schreibt: 
Negativsymptomatik betrifft Affekt, Antrieb, Psychomotorik und Denken:
Der Affekt ist verarmt, d.h. die emotionale Erlebnisfähigkeit ist eingeschränkt, das Spektrum an Gefühlen ist reduziert. Der Patient kann unfähig sein, Freude zu empfinden (Anhedonie) und erscheint indifferent bzw. gleichgültig. Eine derartige Affektverarmung geht praktisch immer einher mit einer Affektverflachung, d.h. einer ausgeprägt herabgesetzten affektiven Schwingungsfähigkeit.
Der Antrieb ist vermindert; die Betroffenen zeigen weniger Interesse und sind weniger aktiv.
Die Psychomotorik ist reduziert. In Mimik und Gestik wirken Patienten wenig lebhaft oder sogar starr, die Stimme ist kaum moduliert.
Das Denken ist ebenfalls verarmt, leer und einfallslos, mit allgemein weniger Denkinhalten.
Hinzu kommen zumeist kognitive Einschränkungen in Form von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen.
Ausgeprägte Negativsymtomatik führt oft zu sozialer Isolation und beruflichem Abstieg.


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05.04.2017 um 12:38
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Du. Ich habe in meinem letzten Beitrag bereits gesagt, dass ich weiß, was Polemik bedeutet. Der Begriff "Polemik" ist hier nicht der Inhalt unserer Diskussion, sondern Emotionen. Von daher verstehe ich nicht, wieso du jetzt so abdriftest.
Das gehört zur Diskussion dazu.
Polemik bearbeitet Gefühle.
Das ist allesamt mit drin.
Die Gefühle, die irgendwann in der Diskussion kippen.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Und ich verstehe immer noch nicht, wieso du dich lediglich auf Männer beziehst.
Weil ich das eigentlich schon erläutert habe, warum.
Männer sind komplizierter in einer Diskussion, deswegen enden so viele auch in Beleidigungen und die Sachlichkeit ist dahin.
Und warum das so ist, kann natürlich viele Gründe haben.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Die Frau aus meinem Beispiel war ein Beispiel um zu verdeutlichen, dass man Frauen sowie Männer nicht über einen Kamm scheren kann.
Genau das tue ich ja nicht.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ja, ich kann und will einiges an Menschen nicht nachempfinden oder nachfühlen, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht in der Lage bin, jemandem die Chance zu geben, seinen Standpunkt zu erklären.
Worte beschreiben aber nicht immer das, was dein Gegenüber dabei empfindet.
Seine Fakten sind etwas intensiver.
Wenn es zum Beispiel darum geht, wie sehr ein Messerstich wehtut, wie willst du als einer, der es nicht nachempfinden kann, einem anderen, der es erlebt hat, ganz sachlich erklären, wie es sich anfühlt?
Und wenn er es dir erklärt, du dich aber aus irgendwelchen Quellen von anderen Menschen berufst, dann ist das schon etwas skurril. 
Wenn du dich dann auf die Internetstories versteifst, dann ist der andere natürlich genervt und nicht mehr so ganz sachlich.
Das machen tatsächlich viele. Die berufen sich auf Quellen von irgendwelchen Leuten und begraben die Erfahrungen des Leibhaftigen vor ihm.
Und das wäre natürlich falsch.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Wir sind in diesem Punkt einer Meinung.
Ja, der letzte Satz war falsch, musste nachposten.
Ich hoffe, das hast du noch gesehen.


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05.04.2017 um 14:05
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Worte beschreiben aber nicht immer das, was dein Gegenüber dabei empfindet.
Seine Fakten sind etwas intensiver.
Wenn es zum Beispiel darum geht, wie sehr ein Messerstich wehtut, wie willst du als einer, der es nicht nachempfinden kann, einem anderen, der es erlebt hat, ganz sachlich erklären, wie es sich anfühlt?
Und wenn er es dir erklärt, du dich aber aus irgendwelchen Quellen von anderen Menschen berufst, dann ist das schon etwas skurril.
Wenn du dich dann auf die Internetstories versteifst, dann ist der andere natürlich genervt und nicht mehr so ganz sachlich.
Das machen tatsächlich viele. Die berufen sich auf Quellen von irgendwelchen Leuten und begraben die Erfahrungen des Leibhaftigen vor ihm.
Und das wäre natürlich falsch.
Das ist schon richtig. Ich persönlich käme auch nie auf die Idee, jemandem ein Gefühl auszureden, weil ich schon mal anderweitig davon gelesen habe, wie sich XY anfzufühlen hat. Ich glaube da hast du eine völlig falsche Vorstellung von mir oder von meiner Meinung.
Ich behaupte mal, dass auch ein sehr mitfühlender Mensch nicht in der Lage ist, nachzufühlen, wie sich ein Messerstich anfühlt, wenn er diesen selbst nie erlebt hat. Empathie ist auch nicht das Allheilmittel für alles und beugt nicht jedem Missverständnis vor.
Worum es mir geht, ist klare Kommunikation. Wenn ich merke, dass jemand erbost ist, dann frage ich nach dem Grund. Und ich erhoffe mir, dass mir derjenige erklären kann, warum er erbost ist - dafür muss ich seine Wut nicht fühlen können, ich kann sie doch trotzdem ernst nehmen, zur Kenntnis nehmen und akzeptieren. Das ist genau das gleiche, wie das, was wir gerade hier tun - wir erklären uns unsere Standpunkte, führen Unklarheiten aus um unsere Ansichten jemandem zugänglich zu machen, der sich auf einer völlig anderen Ebene befindet. Das klappt natürlich nicht immer vollkommen einwandfrei, aber das ist ja auch nicht unbedingt der Anspruch - wichtig ist nur, dass ein vernünftiger Austausch zustande kommt und man sein Gegenüber respektvoll behandelt. Und das kann ich als weniger emotionaler Mensch ebenso wie als normal emotionaler.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ja, der letzte Satz war falsch, musste nachposten.
Ich hoffe, das hast du noch gesehen.
Ja, das hatte ich gesehen und ich habe es in deinem Zitat direkt ausgebessert. Wir sind in diesem Punkt also immer noch einer Meinung. :)


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05.04.2017 um 14:16
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ich behaupte mal, dass auch ein sehr mitfühlender Mensch nicht in der Lage ist, nachzufühlen, wie sich ein Messerstich anfühlt, wenn er diesen selbst nie erlebt hat
Das ist richtig.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Empathie ist auch nicht das Allheilmittel für alles und beugt nicht jedem Missverständnis vor.
Ebenfalls richtig.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Worum es mir geht, ist klare Kommunikation. Wenn ich merke, dass jemand erbost ist, dann frage ich nach dem Grund.
Genau. Denn grundlos erbost ist niemand.
Da gibt es immer Faktoren.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:wichtig ist nur, dass ein vernünftiger Austausch zustande kommt und man sein Gegenüber respektvoll behandelt. Und das kann ich als weniger emotionaler Mensch ebenso wie als normal emotionaler.
Genau da kann ich nicht nachfühlen und was zu sagen.
Da ich keine verringerten Emotionen habe, weiß ich nicht, wie es ist, sich da “korrekt“ zu verhalten und wie man sich das vorstellen kann.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Ja, das hatte ich gesehen und ich habe es in deinem Zitat direkt ausgebessert. Wir sind in diesem Punkt also immer noch einer Meinung. :)
Gut, hatte es nicht gesehen. :D


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05.04.2017 um 14:38
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Genau da kann ich nicht nachfühlen und was zu sagen.
Da ich keine verringerten Emotionen habe, weiß ich nicht, wie es ist, sich da “korrekt“ zu verhalten und wie man sich das vorstellen kann.
Ich denke das sollst und musst du auch gar nicht. In unserem Falle wäre es ohnehin nicht möglich.
Du kannst es dann eben nur so zu Kenntnis nehmen, so wie ich deine Selbstbeschreibung zur Kenntnis nehme. Im Zweifelsfall hilft m.E. immer das Nachfragen, egal wie blöd die Fragen klingen.

Ich denke "korrektes Verhalten" definiert wohl jeder anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele "normale" Menschen ungeschriebenen sozialen Regeln folgen und diese auch bei anderen erwarten - sei es, wann man sich die Hand zu geben hat und wann eine Umarmung passender ist, oder welche Themen man besser nicht mit einer Person bespricht, die man erst seit 5 Minuten kennt. Damit habe ich, zugegeben, meine Probleme, obgleich ich mir Mühe gebe und mich für Fehlverhalten auch entschuldige.
Umgekehrt, also von meinem Standpunkt aus, macht man die Fehler eher, wenn man unehrlich ist oder Dinge von mir erwartet, die ich nicht wissen kann, weil ich in niemandes Kopf hinein sehen kann. Deswegen ist der richtige Umgang mit mir z.B. einfach Ehrlichkeit. Wenn du mich scheiße findest, sag es mir ins Gesicht und sagt mir am besten so sachlich wie möglich, was genau dich an mir stört und ich bin eventuell bereit mit dir darüber zu diskutieren. Als Beispiel.

Ich denke aber, dass es auch universelle "Tools" gibt, um mit Menschen auszukommen. Egal ob emotional, nicht emotional, überemotional, etc.
Man sollte Du-Sätze vermeiden ("Du bist immer so intolerant!") und stattdessen in der Ich-Form sprechen ("Ich fühle mich von dir nicht ernst genommen"), Menschen ausreden lassen, ihre Meinungen nicht aggressiv kritisieren, sondern sich stattdessen zunächst mit den Hintergründen dieser Meinung befassen, nachfragen und mit dieser Person zusammen, falls möglich, neue Konzepte und Denkmuster entwickeln. Falls nicht möglich, der Person ihre Meinung lassen, da man sie ohnehin nicht ändern kann. Menschen schätzen es, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet und ihnen das Gefühl gibt, sie nicht zu bewerten oder gar zu entwerten. Und viele Menschen, wenn auch nicht alle, mögen auch Ehrlichkeit, je nachdem wie sie formuliert ist.

Das sind so meine Erfahrungen, wenn es um "respektvollen Umgang" geht und danach versuche ich zu handeln.
Selbstverständlich passiert es mir auch das ein oder andere Mal, dass ich jemanden mit meiner eher unsensiblen Art vor den Kopf stoße - aber aus solchen Situationen kann ich dann lernen und versuchen, so etwas in Zukunft zu vermeiden.


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06.04.2017 um 02:53
Sie bilden sich das nur ein. Dann machen sie einen auf hart, unverletzbar und beweisen sich selbst, dass sie tough sind, indem sie ihre Liebsten verletzen und versinken in ihrem Hobby, nicht alleine sein zu wollen und suchen das nächste "Example", zum statuieren. I think.


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