Seltsames Verhalten bei einer Beerdigung

Was ich auch nicht leiden kann auf Beerdigungen sind Pfarrer die ihren Job nicht gut machen. Auf meiner letzten hat der während der Rede sich mehrmals versprochen, Sachen falsch genannt, Namen verwechselt aber wieder korrigiert und sich immer geräuspert. Den hätte ich am liebsten rausgescheucht den Sack!

@CthulhusPrison

tja, menschen machen fehler!

@dasewige
Der Pfarrer war schon in Rente. Der sollte das besser lassen wenn er es nicht mehr schafft ein paar einfache Dinge vom Zettel abzulesen.

Und ich schreibe niemanden vor wie er zu trauern hat. Ich sage auch nichts zu diesen Leuten das sie es sein lassen sollen. Aber es ist nunmal meine Meinung dazu das ich das respekt- und anstandslos finde.

Ich mache niemanden Vorschriften wie er sich zu verhalten hat, aber der eigene "Hausverstand" sagt einem doch schon, dass man sich zu Benehmen hat bei einer Beerdigung.
Ich glaube aber, dass der Anstand heutzutage sowieso sehr verloren geht. Jeder macht was er will, auch wenn es dem anderen weh tut...

Liebe Grüße
Luma30

Ein Arbeitskollege... Hunderte von Leuten...

Nun, du kannst davon aus gehen.. dass der Verstorbene nicht Allen nahe stand. So kamen die Meisten wahrscheinlich aus Respekt gegenüber ihrem ehemaligen Arbeitskollegen oder auch Nachbarn oder nur Bekannten. Daher haben auch nur jene Trauer empfunden, die im Nahe standen.

Ich kann da kein verwefliches Verhalten entdecken. Und ich meine man kann ja wohl Andere bergrüßen, auch wenn es so ein Anlass ist.

So gesehen könntest du dich über das Essen.. oder sagen wir Leichenschmaus auch aufregen. Denn damit wird auch Gezeigt.. das Leben geht weiter.

Jeder trauert anders. Und wahrscheinlich ist es auch von Kultur zu Kultur verschieden. Was @Fenris
erzählt hat, KÖNNTE aber auch darauf hinweisen:

Wikipedia: Parathymie

Deshalb sollte man niemanden gleich Respektlosigkeit vorwerfen, der z.B. in solch genannten Fällen lacht.

@Blödmann11
Ganz ehrlich, bisher gab's auf jeder Beerdigung auf der ich war zu irgendeinem Zeitpunkt was zu lachen! Oftmals auch in der Trauerhalle. In Deinem Fall waren die Leute wahrscheinlich einfach nicht traurig, weil ihnen die Person nicht nahe stand, und Taktgefuehl ist fuer viele Leute heutzutage leider einfach fremd.

Auf der anderen Seite bin ich aber auch ein Verfechter der Beerdigung als Feier des Lebens des Verstorbenen, und nicht als Beklagung des Todes.

Ich glaube halt schon, dass es der Frau/Mann, Tochter/Sohn, Vater/Mutter, Neffe/Nichte, Oma/Opa..., also den trauernden Menschen, schon weh tut, wenn hinter ihnen gelacht und "gewitzelt" wird.
Dieses Jahr ist ein Arbeitskollege meines Mannes auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen, er hinterließ seine 3 jährige Tochter und seine Frau.
Seine Frau, Mutter, Vater, Bruder haben alle bitterlich geweint, ich kann mir dann nicht vorstellen, dass ich da lachen muss, sowas würde mich eher berühren und ich glaube auch nicht, dass die Hinterbliebenen dies toll gefunden hätten, wenn Arbeitskollegen oder weitschichtig Verwandte/Bekannte, da lachen, das tut doch weh, denke ich...

Liebe Grüße
Luma30

@Luma30

Luma30 schrieb:Ich mache niemanden Vorschriften wie er sich zu verhalten hat, aber der eigene "Hausverstand" sagt einem doch schon, dass man sich zu Benehmen hat bei einer Beerdigung.
Ich glaube aber, dass der Anstand heutzutage sowieso sehr verloren geht. Jeder macht was er will, auch wenn es dem anderen weh tut...

du sprichts von anstand und s.g. hausverstand, dann muß es dir ja ein richtger dorn im auge sein, wie man beerdigungen in new orleans begeht, oder in anderen kulturen.
die singen und tanzen, für dich sind das dann menschen ohne anstand und dem s. g. hausverstand.

@Blödmann11

Blödmann11 schrieb:Wie ist das Verhalten der eher "lustigen" zu erkären?

Das muss diese Phantomfröhlichkeit sein. Das kennt man sonst eigentlich nur von Hühnern, die laufen ja auch noch zehn Minuten in der Gegend herum, ohne Kopf... :troll:

Man kann es sehen wie man will. Vorschreiben kann man niemanden wie er trauern soll .Nur ich finde es respektlos den Angehörigen gegenüber ,für die der Verlust sicherlich schmerzlich ist, sich so
>lustig<zu verhalten. Deshalb mag ich auch kein sogenanntes Beerdigungsessen. Ich musste öfters bei diesen Essen anwesend sein, und habe häufig Entgleisungen mit bekommen, ausgelöst durch übermäßigen Alkoholgenuß.

dasewige schrieb:du sprichts von anstand und s.g. hausverstand, dann muß es dir ja ein richtger dorn im auge sein, wie man beerdigungen in new orleans begeht, oder in anderen kulturen.
die singen und tanzen, für dich sind das dann menschen ohne anstand und dem s. g. hausverstand.

Jedem das Seine und mir das Meine. Wenn das wie du sagst in New Orleans so Brauch ist, zu tanzen und singen bei Beerdigungen ist das deren Sache, aber ich für meinen Teil kenne das in Österreich nicht so. Mir wäre auch ehrlich gesagt nicht zum Tanzen zumute, wenn ein naher Angehöriger verstorben ist... Es ist halt nur meine Meinung, aber soll doch jeder Mensch nach seiner Fasson glücklich werden...

Liebe Grüße
Luma30

Kritiker schrieb:Man kann es sehen wie man will. Vorschreiben kann man niemanden wie er trauern soll .Nur ich finde es respektlos den Angehörigen gegenüber ,für die der Verlust sicherlich schmerzlich ist, sich so
>lustig

Genau so sehe ich das auch...

auf der beerdigung meines vaters wurde auch gelacht. ich empfand es nicht als schlimm, denn es wurden anekdoten aus seinem leben erzählt die wirklich witzig waren. er war computerbegeistert und als ein studienfreund dann meinte, das erste was mein vater oben im himmel machen würde wäre sich einen internetanschluss zu besorgen konnte ich mir selbst das lachen nicht verkneifen. denn es traf einfach so gut auf meinen vater zu, ich konnte ihn mir bildlich mit engelsflügeln vorstellen wie er da oben auf einer wolke sitzt und über die lahme verbindung schimpft!

es tat mir auch gut zu merken dass andere leute ihn in guter erinnerung behalten. kann mir auch nicht vorstellen, dass er gewollt hätte das wir zusammenhängen und alle nur heulen.

@Avery88
Wenn es so abläuft ist es ja in Ordnung aber oftmals muss man feststellen das das Thema nicht der Verstorbene und die gute Erinnerung an sein Leben ist sondern da wird über schwachsinnige Sitcoms gelacht, über den neusten Gag des Arbeitskollegen oder was man nicht alles erlebt hat auf der Fahrt zur Beerdigung. Sowas kann ich einfach nicht für gut heißen.

@Blödmann11

Blödmann11 schrieb:Dennoch viel mir unangenehm auf, dass sich einige Trauergäste wie auf einer Party verhielten. Sie lachten also schon, als die Veranstaltung noch gar nicht richtig zu Ende war; begrüßten ihre Kumpels etc. Andere weinten ehrliche Tränen. Wie ist das Verhalten der eher "lustigen" zu erkären?

Dieses Verhalten ist eine bodenlose, unverschämte, pietätlose Frechheit. Wer nicht um einen geliebten Menschen trauert oder eine Beerdigung als "Happening" verkennt, sollte fernbleiben.

Ich kenne einen Fall einer telefonierenden Frau (während der Beisetzung; katholisch), die von der Trauerfamilie des Friedhofs verwiesen wurde, was richtig gewesen ist!

Die Ursache liegt sicherlich in einem rücksichtslosen, egoistischen Fehlen von primitivsten Anstandsformen!

@fumo
Übertreiber. Wieso sollte man auf einer Beerdigung nicht lachen dürfen? Darf man den Verstorbenen nicht mit Anekdoten gedenken. Soll man seine Freunde nicht mehr begrüßen dürfen. Und wieso spricht das alles gegen ehrliche Trauer?
Jeder geht sowohl mit dem Leben als auch mit dem Tod anders um. Manch ein Mensch wünscht sich sogar, dass man auf seiner Beerdigung lacht und sich amüsiert. Manch ein Mensch ist sogar froh, wenn ein Anderer aufgrund einer langen Leidensgeschichte erlöst wird und bewältigt die Trauer möglicherweise schon lange vorher.

@vincent
Hmmmm, ich finde Deinen Ansatz schwierig. Schau mal, Du hättest jetzt ein geliebtes Familienmitglied "Opa-Vincent" verloren, zu dem Du seit Deiner Kindheit ein enges Verhältnis hattest (nur als Beispiel). Dieser Opa stirbt nun und Du verspürst einen großen, inneren Schmerz, weil Du ihn sehr geliebt hast.

Nun kommt Deine Cousine "Hot-Pants-Mandy" lachend und kichernd zu dieser Beerdigung, tackert auf ihrem unbezahlten I-Phone herum, unterhält sich und erzählt den Anwesenden von ihren lebenswichtigen Erlebnissen im Manikürestudio usw. da sie sich einen Scheiß für Opa interessiert und von ihrer geldgierigen Mutter, die noch auf Erbschaft hofft, gezwungen wurde, mitzukommen

Wie würdest Du Dich in einem solch großen Moment des Schmerzes fühlen?

@vincent
Nachtrag: Dieser geschilderte Fall mit der Cousine in Hot-Pants und dem Telefon habe ich im realen Leben erlebt, er ist NICHT erfunden!

@fumo
Ich sag Übertreiber, und du kommst mir mit deiner Hot-Pants-Mandy Geschichte um deine Aussage zu untermauern?
Kannst doch genauso ein Anderes, in diesem Fall fiktives Ereignis heranziehen.
Opa-Fumo ist gestorben. Auf seine Beerdigung kommen seine alten Kriegsveteranen-Freunde und begrüßen sich herzlich und innig, weil sie sich seit Jahrzehnten nicht gesehen haben.
Dabei lachen und freuen sie sich sogar. Anschließend erählen sie sich gegenseitig Anekdoten über ihren alten Freund, bis einer mit einer witzigen Geschichte aufwartet.
Die Freunde lachen in ihrer Runde und schwelgen weiter in Erinnerungen.

pietätlos, unverschämt etc.?

Kommt doch immer auf die Menschen an.

@vincent

vincent schrieb:Kommt doch immer auf die Menschen an.

Ist richtig, es kommt immer auf die Situation an.

Aber selbst im Opa-Fumo-Beispiel könnten auch Menschen vor Ort sein, die sehr leiden, das kann man ja nicht völlig ausschließen. Wie wäre dann das Verhalten der Russlandveteranen zu bewerten?