Vor- und Nachteile eines Metzgerei-Franchise für Metzgermeister!

@icbm
Das habe ich ja noch nie gehört. Naja aufn Dorf ist wohl einiges anders :D

@Crusi
Auch die verwenden mittlerweile meist fertige teiglinge speziell für Bäckereien. Leider.

@DonFungi

Sind das nicht so genannte ,,Teiglinge", die in grossen Unternehmen vorgemischt und vorgebacken werden?

@Butterbirne
Und das ist auch gut so.

Ich habe keine Ahnung ob das so usus ist. Bei ihm ist das so, und ich dachte immer das das in jedem Edekamarkt so wäre.

@icbm
Ich finde die idee auch gut so. Aber hier im Edeka ist das definitiv nicht so. In keinen. Musst mal bei deinem drauf achten, ob das Fleisch (auch in der frischetheke) von gutfleisch kommt. Das ist nämlich eine Tochter von Edeka. Deshalb wundert es mich, dass man das so einfach angibt. Aber wie gesagt, die Edeka Markte selbst sind ja schon Franchising. Da können dir Inhaber wohl wieder machen wie sie wollen.

@icbm
@Kc
@Butterbirne
@Crusi
@DonFungi
@emanon

Und noch ein weiteres Problem, das wir bedenken sollten.

Ein Meister in einem Franchisebetrieb wird im höheren Sinne aller seiner fachlichen Fähigkeiten beraubt, wenn er nicht mehr auf Spezialwünsche des Kunden eingehen darf.

Wozu brauche ich die fachliche Kompetenz eines Meisters, wenn dieser sie nicht anwenden darf und seine Arbeit auch von einem Gesellen in gleicher Qualität und Güte bewältigt werden kann?

@fumo
Mal ganz plump gesagt, um sich meisterbetrieb nennen zu dürfen. Hört sich halt besser an ;)

@Butterbirne
Nein, das hast Du falsch verstanden, in dem Moment, wo er Franchisenehmer ist, taucht sein Name und seine Qualifikation ja überhaupt nicht auf.

@fumo
Es ist vor allem enttäuschend für die Kunden mit Sonderwünschen, wenn der Meister diese Wünsche aufgrund der Franchise-Vertragsregeln nicht erfüllen darf. Viele Kunden wandern in dem Falle wahrscheinlich zu einem anderen Betrieb ab.

@fumo

fumo schrieb:Ein Meister in einem Franchisebetrieb wird im höheren Sinne aller seiner fachlichen Fähigkeiten beraubt, wenn er nicht mehr auf Spezialwünsche des Kunden eingehen darf.

Das würde ich so nicht sagen. Ohne jetzt nachgelesen zu haben, ist der Grund für den Meisterzwang im Metzgerhandwerk wohl der das er mit Lebensmitteln umgeht und alle Hygiene- und Gesundheitsvorschriften kennt und einhält. Das muss er ja auch als Franchisenehmer, und das wird wohl auch der Grund sein das die einen Metzgermeister und keinen Gesellen wollen.
Wessen er beraubt wird ist meiner Meinung nach seiner Kreativität und seines Selbständigseins.

@fumo
Doch. Der Inhaber des Betriebs muss trotzdem ausgeschildert sein. Ist nur meistens klein zu finden. Findest du aber auch in jedem McDonald's.

Butterbirne schrieb:Auch die verwenden mittlerweile meist fertige teiglinge speziell für Bäckereien.

Ähm ja was zum Teufel sind fertige Teiglinge?

In kleinen Bäckereien wird meisten für die laufende Woche vorproduziert. Besonders bei spezialbrötchen von denen man am Tag vielleicht 5 Bleche schiebt werden 30 vorbereitet und die
landen im Froster. Dann nimmt man Morgens 5 Bleche raus haut sie in den Gährschrank und schiebt sie dann.

Nicht jeder ist ein Meister der sich Meister nennt.
Ein Meister ist erst ein Meister wenn er die Meisterprüfung gemacht hat.

Kc schrieb:Sind das nicht so genannte ,,Teiglinge", die in grossen Unternehmen vorgemischt und vorgebacken werden?

Ja.
Rohlinge, Teiglinge.


Mir ist egal wer wo was konsumiert.
Tatsache ist, dass ein weiteres Handwerk und damit auch Landesweit Ausbildungs- und Arbeitsplätze verloren gehen. Die Industrie wird den Bauern den Preis diktieren, kleine Bauern werden da nicht mithalten können. Das eine bringt auch das andere mit ins Spiel. Stoppt den Ausverkauf, er generiert nur Arbeitslose und Abhängigkeiten.

@Crusi
Solange die Leute beim Bäcker einkaufen gehen wird das Handwerk erhalten bleiben.

Aber ein Grund dieser Frachiseunternehmen ist doch wohl, das es eben gewollt ist überall das gleiche belegte Brötchen, den gleichschmeckenden Kaffee usw. anzubieten. Das rationalisiert Arbeit und maximiert Gewinn, hat aber mit Handwerk nichts mehr zu tun.

@SCHMANDY
Na, fertige Brötchen die nur noch aufgebacken werden. Habe ich gerade letztes Jahr zahlreiche Varianten auf der internorga gesehen.

@icbm

icbm schrieb:Das würde ich so nicht sagen. Ohne jetzt nachgelesen zu haben, ist der Grund für den Meisterzwang im Metzgerhandwerk wohl der das er mit Lebensmitteln umgeht und alle Hygiene- und Gesundheitsvorschriften kennt und einhält. Das muss er ja auch als Franchisenehmer, und das wird wohl auch der Grund sein das die einen Metzgermeister und keinen Gesellen wollen.
Wessen er beraubt wird ist meiner Meinung nach seiner Kreativität und seines Selbständigseins.

Ja, ist vollkommen richtig, das würde ich so unterschreiben.

Ist es aber nicht eher abschreckend für den Kunden, wenn er auf einen Betrieb trifft (Franchise), der zwar über hoch qualifizierte Mitarbeiter verfügt, diese jedoch soweit eingeschränkt sind, dass ich nicht mit speziellen Sonderwünschen an den Betrieb herantreten kann, weil der Meister nicht von den Vorgaben abweichen darf?

Ist es vielleicht sogar schädlich für den beruflichen Leumund eines Meisters in einem solchen Betrieb zu arbeiten, denn für mich als Laie kommt dann schnell der Gedanke auf:" Geht nicht, heißt, kann nicht!"

DonFungi schrieb:Solange die Leute beim Bäcker einkaufen gehen wird das Handwerk erhalten bleiben.

Oh, oh... ich kenne z.B. viele Studenten, bei denen ist das gar nicht mehr drin, regelmäßig beim Bäcker einzukaufen...
Ich würde die Aldibrote und Backwaren liebend gern gegen ein Bäckerbrot austauschen, aber es macht schon einen Unterschied, ob ich für den selben Preis jetzt ein oder zwei davon bekomme...

Ich würde die Sache mal aus einer anderen Perspektive sehen, nämlich die des Franchisegebers. Ich frage mich nämlich gerade, was für ein schlechter Geschäftsmann das ist. Dir Franchisegebühr ist ein fester Prozentsatz vom Umsatz. Wenn er seine Nehmer so einschränkt, dass sie weniger Umsatz generieren als eigentlich möglich wäre, so schneidet er sich doch ins eigene Fleisch. ?

@fumo
Ich glaube wir schreiben etwas aneinander vorbei. Für mich ist ein Kunde der bewusst bei einer Franchisemetzgerei kauft, ein Kunde der das Individuelle grade nicht will.
Ich kenne viele leute die immer in dasselbe Restaurant gehen, immer beim gleichen Bäcker einkaufen usw. eben weil sie immer den gleiche Geschmack wollen. Bei einigen spielt auch der Gedanke mit das bei einer "Kette" die Lebensmittelhygienen besonders beachtet würde, was ich eigentlich eher gegenteilig sehe.
Leute die "anders" einkaufen, gehen z. Bsp. bei uns im Ort zur Vollkornbäckerei wo die Brötchen ab und an auch mal steinhart sind, aber der Teig täglich frisch zubereitet wird.

@Crusi
Ja stimmt, nur leider kann da der Bäcker nichts dafür.
Die Misere besteht darin, dass der Wert der Arbeit nicht erhalten bleibt.
Man kann und das habe ich einem anderen Thread schon mal geschrieben, nicht den Konsumenten in die Verantwortung ziehen. Brot erachte ich als Grundnahrungsmittel so wie ich Arbeit für gerechten Lohn als Menschenrecht sehe.