Vor- und Nachteile eines Metzgerei-Franchise für Metzgermeister!

@DonFungi
Jupp...

@fumo
Kann denn ein Franchise-Nehmer Ware günstiger anbieten, als ein Meister, der einen eigenständigen Betrieb führt? Das wäre dann ja auch ein Nachteil/Vorteil dem anderen gegenüber. Denn andere Preise locken ja unterschiedliches Klientel/Kaufkraft an.

Ich kaufe meine Brötchen nur beim traditionsbacker meines Vertrauens. Es ist zwar teurer, aber
1) Qualität kostet eben
2) Esse ich bei dem industriezeug 3 Brötchen um satt zu werden, reichen mir von dem handwerklichen 2.
Aber ist halt immer die frage was man bereit ist für Qualität zu Zahlen.

@Crusi
Franchising ist im Einkauf meist wesentlich billiger. Weil er die Produkte meist über den Geber bezieht und der große Mengen abnimmt.

@Butterbirne

Butterbirne schrieb:Wenn er seine Nehmer so einschränkt, dass sie weniger Umsatz generieren als eigentlich möglich wäre, so schneidet er sich doch ins eigene Fleisch. ?

Der Punkt trifft vollkommen zu, jedoch gewährleistet der Geber dadurch auch, dass die angebotene Ware immer der gleichen Qualität und Güte entspricht, was beim individuellen Handeln nicht immer der Fall sein muss.

Man stelle sich vor, der Meister eines Franchiseunternehmens würde eine individuelle Arbeit erledigen, die fehlerhaft ist. Der Fehler würde doch dem Ansehen des Gebers schaden.

Es ist ein zweischneidiges Schwert!

@fumo
Naja so einfach ist das auch nicht. Oder hattest du bei McDonald's noch nie einen schlecht gemachten burger? Auch bei Standardisierung gibt es noch genug Spielraum für Fehler. Muss ja nur ein Schlachter mal eine schlechte Wurst verkaufen.

Ein Metzgemeister sollte genug Erfahrung haben um auf das know-how von Franchisegebern nicht angewiesen zu sein. Eine normale Metzgerei hat doch kein Alleinstellungsmerkmal bzw so exklusive Produkte die sie Großartig von einer anderen Metzgerei abheben würde. Das ist bei den bekannten fast-food Ketten was anderes, weil ich deren Produkte ja nur dort kaufen kann. Metzgereien haben eine weitestgehend homogene Produktpalette. Wozu soll ein Metzger da 10% oder wieviel auch immer an einen Franchisegeber zahlen? Und was soll einem Metzger die überregionale Werbung nutzen? Artikel des täglichen Bedarfs werden lokal gekauft.

Es kommt ja drauf an, wo man lebt. Wenn man in einer Stadt wohnt, wo es in einer Straße schon drei Metzgereien gibt, ist es natürlich extrem schwierig.
Man muss dafür sorgen, dass man ins Gespräch kommt, (Werbung machen!) aber man muss auch einen Service anbieten, der sich von anderen abhebt (Kundenwünsche z.B.)
Hier auf dem Dorf ist es leicht. Es gibt nur einen Metzger weit und breit :D
Und auf dem Dorf wird dann doch mehr auf Kundenwünsche geachtet, würde ich sagen, vom Gefühl her.
Partyservice ist eigentlich IMMER inbegriffen, ob Metzger, Bäcker oder was auch immer. :D

@Meningito
Billiger Einkauf bspw.

@fumo

Der gelackmeierte beim Konsumenten ist immer das Geschäft, nicht jene die das Geschäft beliefern.
Es liegt am Franchise Nehmer die Ware zu kontrollieren, immerhin nennt er sich Meister und sollte entscheiden können in welcher Qualität sich das Angebot befindet.

@Butterbirne

günstigere Einkaufspreise, beispielsweise durch Mengenrabatte kann man auch durch Kontoreien erreichen. Darüber hinaus ist man, je nach Vertrag, gezwungen jede Kleinigkeit, von der Glühbirne bis zum Klopapier vom Franchisegeber beziehen zu müssen. Und dort wird auch wieder auf die Ware drauf geschlagen. Dabei handelt sich beinahe immer um Waren die ich genauso auch im Supermarkt kaufen kann.

@Meningito
Ich bin ja auch kein Fan davon. Aber Fakt ist einfach der Einkauf ist wesentlich billiger. Und je nach Geber musst du auch nicht alles über diesen beziehen. Bestes bespiel ist hier kfc, achte mal drauf, einige setzen auf Pepsi andere mittlerweile auf Coke. Es steht und fällt halt mit dem Geber. Was man auch nicht unterschätzen darf, das Machtgefüge. Mit einem franchisegeber sind das andere bespiele.
Nehmen wir an dir gehört n Café bzw. ne Starbucks Filiale. Wenn dir dein Kaffeeimporteur beim Café den Preis einfach mal erhöht, kannst du nicht viel machen. Denn andere werden den Preis auch erhöhen. Starbucks aber sagt, Hey ihr erhöht den Preis nicht um 10% sondern nur um 8% sonst suchen wir uns einen anderen Partner. Da wird man verhandeln, denn man sich nicht einfach leisten Starbucks als Partner zu verlieren. Bei einem kleinen Café sieht das anders aus. Als franchisenehmer hast du dazu noch im Idealfall die Anwälte der Geber die dich unterstützen, gebietsschutz etc etc.
Wer sagt denn, dass wenn der Metzger das Angebot ablehnt der Geber sich nicht einen anderen Partner sucht und den gegenüber hinsetzt? Bist du an einem franchisegeber gebunden mit Gebietsschutz hast du schonmsl garantiert einen Konkurrenten weniger.

Mir als unerfahrener Metzgergeselle egal. Esse eh wenig Fleisch. Sollen Franchiser der Branche den letzten Todesstoss verpassen. Als Leiharbeiter verdiene ich mehr als der Geselle in meinen drei jahren Langeweile. Das Los der Kleinbetriebe ist unterbezahlung und das is für nen gesellen wie mich (eh nie Interesse gehabt, sondern mich zu der Tortur überreden lassen) frustrierend. Da kommt Franchise was das betrifft besser.

Hat sich eigentlich mal wer gefragt wer am der ganzen Misere schuld ist? Die Supermärkte. Seit Aldi und co Frischfleisch anbieten gehts der Lebensmittelbranche so richtig scheisse. Grade deswegen sollte man als Meister ein Franchise aufmaxhen um die Discounter auszuknocken

@fumo

Ich hatte damals die Möglichkeit gehabt, als Subunternehmer Tiefbau
Aufträgen entgegennehmen zu können..
Nach langen Überlegung habe ich abgelehnt.

Eine weile habe ich die anderen Sub.-Firmen beobachtet..
Keiner von denen hatte sich wirklich gut gehalten. Eher schlecht als Recht.

Zum Vergleich andere Tiefb.-Haupt. Firmen sind zwar unterschiedlich.
Dennoch alle Verträgen / Vereinbarungen zu deren Vorteil gekordelt!
Zahlt die Firma kaum oder gar nichts.. Sieht es rauh aus, um seine eigene Mitarbeiter zu entlohnen.
Aufträgen von der Stadt, bis die Auszhalen mit sehr langer Geduld gebunden!

Meiner Meinung / Aphorismus Bezug Gewerbe - Es zahlt sich weitaus besser aus:
"Mach Dein eigenes Ding! "

@fumo

schrieb:

Es scheint also so zu sein, dass die Meister in Großbetrieben Freiheiten haben, die über die Produktpalette des Mutterkonzerns hinausgehen, wenn es darum geht, spezielle Kundenwünsche zu erfüllen.
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Auch ein Großbetrieb, kann sich das nicht leisten.

Ein Kunde der weggeschickt und enttäuscht wird, meckert die nächsten Wochen im Kreis der Verwandten und Arbeitskollegen herum.

Diese Negativ-Publicity möchte man soweit als möglich vermeiden.

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Diese Negativ-Publicity möchte man soweit als möglich vermeiden

Sehe ich ebenso!

@EDGARallanPOE
@Eigenartiger
@Gruselschinken
@Butterbirne
@Meningito
@DonFungi
@Addy
@Crusi
@icbm
@SCHMANDY

Ich möchte noch einmal eine mir wichtig erscheinende Frage in den Raum werfen.

Riskiert ein Metzgermeister, der in einem enggefassten Franchiseunternehmen arbeitet, seinen Leumund als hochqualifizierte Fachkraft, wenn er individuelle Kundenwünsche zurückweisen muss, da sie nicht der Produktpalette des Franchisegebers entsprechen?

fumo schrieb:Riskiert ein Metzgermeister, der in einem enggefassten Franchiseunternehmen arbeitet, seinen Leumund als hochqualifizierte Fachkraft

Ehrlich gesagt glaube ich kaum das ein Metzgermeister der seinen Beruf liebt freiwillig in ein Franchise gehen würde....

Grad im Metzgergewerbe würde ich von einem Franchise abraten, wenn gute Qualität zum fairen Preis geboten wird, rennen die Kunden einem die Bude ein.

Generell ist das Franchise-System mit Vorsicht zu genießen, gerade solche vermeintlichen Heiligen wie Burger Kind und McD sind schon des Öfteren aufgefallen, wie sie mit rabiatesten Methoden gegen Partner vorgehen, um diese aus den Geschäft für neue Partner zu drängen. Und ich rede hier nicht von erfolglosen Dullis, sondern u.a. Nehmer, die mehrere Filialen betrieben.

@univerzal

univerzal schrieb:Grad im Metzgergewerbe würde ich von einem Franchise abraten, wenn gute Qualität zum fairen Preis geboten wird, rennen die Kunden einem die Bude ein.

Das sehe ich auch so. Die Frage ist nur, wie sich ein Metzgermeister, der zuvor in einem Großbetrieb gearbeitet hat und keinem direkten Kundenkontakt ausgesetzt war, einen Namen bei der Kundschaft machen soll, wenn er einen neuen Laden eröffnet.

Ich möchte das an einem ähnlichen Fallbeispiel verifizieren.

Zwei Küchenmeister, die ich kenne und die beide hervorragend kochen - einer ist sogar Saucier -, haben sich selbstständig gemacht, ohne dass ihr Name zuvor bekannt war, beide mussten nach kurzer Zeit das Geschäft schließen, da sie nicht genug Stammkunden akquirieren konnten.

Anmerkung: Die Küche war bürgerlich - zu humanen Preisen - ausgerichtet.

@SCHMANDY

SCHMANDY schrieb:Ehrlich gesagt glaube ich kaum das ein Metzgermeister der seinen Beruf liebt freiwillig in ein Franchise gehen würde....

Das ist genau die bohrende Frage, die wir hier zu erörtern versuchen! :)