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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

44 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Staat, Studium, Schüler ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:02
Gestern las ich folgenden Artikel auf Spiegel.de: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mindestlohn-fuer-praktikanten-gefaehrdet-betriebspraktika-a-962404.html
Die Bundesregierung feiert den Mindestlohn - doch für längere, freiwillige Betriebspraktika könnte er das Aus bedeuten. Denn auch Praktikanten, die länger als sechs Wochen im Unternehmen sind, müssen künftig im Regelfall 8,50 Euro pro Stunde erhalten.
Darin geht es um den neuen gesetzlichen Mindestlohn, der ab voraussichtlich 2017 auch für Studenten und Auszubildende und insbesondere allgemein für freiwillige Praktika die länger als 6 Wochen andauern, gelten soll.
Bisher ist gesetzlich noch nichts festgeschrieben. Die Gültigkeit des Lohns kann also noch für weitere Personengruppen ausgeweitet oder sogar eingegrenzt werden.

In diesem Spiegel-Artikel steht, dass Schüler, Pflichtpraktika (und somit auch Schülerpraktika) vom Mindestlohn ausgenommen werden sollen.
Weiterhin las ich in den Leserkommentaren, dass sehr viele Unternehmer zukünftig ihre angebotenen Praktikumsplätze einstampfen wollen, weil sie es nicht einsehen, Praktikanten auch noch für eine erbrachte Arbeitsleistung zu bezahlen. Argumentiert wird dabei mit fehlendem Mehrwert den die Praktikanten erbringen und die anfallenden Kosten für einen beaufsichtigenden Meister. Arbeitserfahrung sei schon Entlohnung genug, so meinen führende Firmenleiter.

Was meinen Die Allmyaner dazu?

Ich kann nachvollziehen, dass besonders kleine Unternehmen keinen Mindestlohn zahlen können. Auch in der Medien- und Kreativbranche wird das wahrscheinlich nicht möglich sein. Vielleicht sollte der Staat diese Fälle in der Gesetzgebung berücksichtigen?

wenn man Glück hat, dann lernt man innerhalb eines 1-6 monatigen Praktikums wirklich viel dazu und bekommt danach sogar eine (befristete) Festanstellung! Natürlich erzeugt ein Praktikant Aufwand und Kosten in einem Unternehmen - wenn man denn nicht nur Kaffee kochen und Dokumente abheften darf. Es gibt aber wie bereits erwähnt einige schwarze Schafe unter den Unternehmen, die Studenten und ausstudierte Akademiker unter dem Deckmantel des freiwiligen Praktikums ausbeuten! Es wird mit einer möglichen Festanstellung nach den langen Praktika gelockt, aber nach dieser Zeit wird meist das nächste Opfer ausgenutzt und die Anstellung bleibt ein Fantasiegebilde.
Und viele Unternehmer scheinen die Praktika mit der Probezeit zu verwechseln. Erst innerhalb dieser 6 Monate sollte man sich doch bewähren müssen, oder habe ich da was falsch verstanden? Dient ein Praktikum nicht zum Kennenlernen von Berufsbranchen und sammeln von ersten, zwanglosen Arbeitserfahrungen?

Was mir eigentlich am Wichtigsten bei dieser Thematik ist, im Folgenden:

Der Staat will, dass viele Menschen einen akademischen Abschluss machen, er will "Fachkräfte". Dafür stellt er BaföG zur Verfügung.
Wie aber sollen die jungen Menschen, die eben KEINEN BaföG-Anspruch haben (sei es, wegen Überschreitung der Regelstudienzeit, einem zu hohen Einkommen der Eltern oder Sonstigem) die von der Studienordnung der Unis vorgegebenen Pflichtpraktika überhaupt finanzieren, wenn alles unter 6 Wochen entweder UNBEZAHLT sind oder nur weniger als 200€ im Monat abwerfen?
Nur mal so zum Verständnis: In der Regel steht einem nicht-baföG-berechtigten Studenten KEINERLEI Unterstützung seitens des Staates zu! Nichteinmal Wohngeld oder Sozialhilfe, von HartzIV ganz zu schweigen...

Wenn man nicht reich ist, oder sich horrend hoch verschuldet mittels Studienkredit (bin selbst betroffen), sieht es schlecht aus mit der Finanzierung des Lebensunterhalts. Miete und Essen wollen auch bezahlt werden, liebe Unternehmeschaft!
Und man kann als Student oder Auszubildender schlecht noch in dieser Zeit einem Nebenjob nachgehen, wenn man während der Praktika eine 40 Stunden-Woche ableisten soll! Viele Studenten müssen ja nebenbei sogar noch die ein oder andere Hausarbeit schreiben.
Da bleibt doch nur das Fazit: Nur die Oberschicht oder 1,0er Abiturienten dürfen zukünftig studieren und dazu noch unbezahlte Praktika ableisten.

Warum denken die Unternehmer nicht an sowas?
Es muss ja kein Mindestlohn für ein Praktikum sein. Aber wenn es einen Monat dauern sollte, dann wäre es schön, wenn man am Monatsende 400-450€ Netto für die Miete erhält.

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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:26
Ich finde es hängt definitiv auch vom Unternehmen ab.
Welche mit größerem Umsatz sollten ihre Praktikanten definitiv finanziell unterstützen.
Bei kleineren Betrieben finde ich es sowieso schon lobenswert, dass sie überhaupt Chancen auf Praktika bieten.

Und aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich sagen: Als Praktikant ist man der größte Depp im Betrieb und muss am besten alles machen, während die alt eingesessene Belegschaft Kaffee trinkt.
Von daher kann man je nach Leistung und Engagement ruhig was springen lassen


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:26
Dieser Logik zufolge sind es aber eben NICHT nur die reichen und außergewöhnlich guten Schüler, sondern durch das Bafög auch die Kinder der Unterschicht, die studieren gehen können.
Ich hatte in der letzten Zeit durch Bekannte auch etwas Kontakt mit dem Studienkredit und musste feststellen, dass es ein recht humanes System ist. Sicherlich nicht so magenschmeichelnd wie Bafög, aber unter der Maßgabe, dass man nach dem Studium mal arbeiten gehen wird, durchaus gemütlich zurückzahlbar.

Ganz allgemein zu dem Thema gesprochen wäre ich auch dafür, dass JEDE Tätigkeit in irgendeiner Art und Weise vergütet wird. Keine unbezahlten Probezeiten und Praktika mehr.
Mag die Ausrede, Prakikanten würden sogar Kosten verursachen, garnichtmehr hören. Habs v.A. im Sozialen Sektor oft erlebt, dass Praktikanten für umme eine Entlastung waren.

Klar, das ist schwierig für kleine Unternehmen. Andererseits erwarten im Umkehrschluß kleine Unternehmen von Leuten, die höchstwahrscheinlich auch kein monströses finanzielles polster haben, dass sie für nix arbeiten gehen. Beknackt. Genau wie beim Mindeststundenlohn. Komme aus der überaltertsten Ecke Deutschlds. Die jungen Menschen ziehen Reihenweise ab und die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben meist kaum die Chance, zu bestehen. Bin schon reichlich gespannt, welchen Impact der Mindestlohn auf unsere Ecke hat. Ich schätz mal, dass er nicht zu mehr Wohlstand führen wird.(Was nicht heißt, dass ich generell gegen einen Mindestlohn wäre)


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:28
@Milano

Da decken sich unsere Erfahrung betreffs des Beanspruchens von Praktikanten.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:36
Zitat von schleim-keimschleim-keim schrieb:Mag die Ausrede, Prakikanten würden sogar Kosten verursachen, garnichtmehr hören
Kann ich dir nur zustimmen! Für ein Unternehmen würde es sich immens lohnen anstatt 3 Mitarbeiter und einen Praktikanten zu haben, 1 Mitarbeiter und 3 Praktikanten...

Mit dem Mindestlohn als Allheilmittel habe ich auch noch Zweifel...


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:38
Zitat von schleim-keimschleim-keim schrieb:Ich hatte in der letzten Zeit durch Bekannte auch etwas Kontakt mit dem Studienkredit und musste feststellen, dass es ein recht humanes System ist. Sicherlich nicht so magenschmeichelnd wie Bafög, aber unter der Maßgabe, dass man nach dem Studium mal arbeiten gehen wird, durchaus gemütlich zurückzahlbar.
Jahaaa... das stimmt soweit, da gebe ich dir recht. Mit der Problematik, dass man nach Studienabschluss innerhalb von 6 Monaten eine feste Beschäftigung finden muss, die auch soviel abwirft, dass man die Raten+Zinsen abbezahlen kann :D
Dann muss man nicht nur für Miete und Lebenserhaltungskosten aufkommen, sondern zusätzlich noch für die Kredittilgung. Zugegebenermaßen habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wie ich den Kredit nach dem Abschluss abbezahlen soll und kann. Man verlässt sich eben darauf, dass Akademiker gleich in besser bezahlte Stellen reinrutschen. Aber irgendwie doch ein wenig schizophren, wenn man als Akademiker anfangs von Praktikum zu Praktikum springen muss.
Das habe ich nicht bedacht. Man wird doch nur mit Glück ein halbes Jahr nach Studienabschluss gleich eine Festanstellung bekommen. Aber dafür gibt es dann ja HartzIV, Lach :D In solchen Fällen zahlt der Staat also den Studienkredit ab. Dann ist das ja quasi eine indirekte (wenn auch eher ungewollte) BaföG-Förderung.

@schleim-keim
@Milano
Übrigens sprechen wir auch immernoch vom Mindestlohn!
D.h. zum Leben zu viel, zum Sterben zu wenig. Was ist, wenn nichtmal dieser Mindeslohn ausreicht, um Miete und Essen zu zahlen? In Ballungsgebieten beispielsweise. Wie gesagt, ein Student hat keinen Anspruch darauf, irgendwie beim Staat aufzustocken.

Und der Studienkredit ist auf max. 650€ pro Monat begrenzt.

Den Mindestlohn sollten wirklich nur ungelernte Hilfskräfte erhalten, aber heutzutage ist so ein Stundenlohn ja sogar bei Facharbeitern üblich...

Hier sind noch zwei Links, wen es interessiert, kann sich noch weiter belesen:
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/generation-praktikum-fuer-firmen-sind-dauerpraktikanten-ein-fiasko-a-468199.html

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/mythen-der-arbeit-eine-ganze-generation-macht-nur-noch-praktikum-stimmt-s-a-759837.html


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:39
@Crusi
Du musst auch die andere Seite sehen: Welchen Nutzen hat ein Student, der ein 6-wöchiges Praktikum absolviert für das Unternehmen. Primär dienen diese Praktika dazu, das Unternehmen kennen zu lernen - oder nicht?
Zitat von schleim-keimschleim-keim schrieb:Mag die Ausrede, Prakikanten würden sogar Kosten verursachen, garnichtmehr hören.
Aber in manchen Fällen stimmt das einfach. Es müssen Ressourcen des Unternehmens darauf verwandt werden, ohne dass das Unternehmen viel davon hat.
In manchen Fällen ist das sicher anders, wenn der Praktikant als billige Arbeitskraft missbraucht wird.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:41
@kleinundgrün
Das ist richtig und das habe ich ja in meinem Eingangspost auch erwähnt.


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04.04.2014 um 12:48
@Crusi

was passiert aber, wenn man in 6 Monaten keine Anstellung findet? Weiß nicht, wie es bei dir ist, aber wenn bei mir der Gerichtsvollzieher kommen würde, würde er mir wahrscheinlich noch was zustecken und weinend wieder gehen ;-) und dann gibts hartz. und dann kann man suchen. Will sagen: man wird wegen Schulden nicht totgeschlagen. ;-)
och, 650€ im Monat finde ich schon recht viel. Muss derzeit mit erheblich weniger leben. Aber da zu vergleichen ist schwierig, das kommt auch immer auf den Standort an. Bei mir sind beispielsweise die Mieten spottbillig, das würde aber ein Student in Heidelberg oder München ganz anders beschreiben.

@kleinundgrün
"in manchen nicht, in manchen schon" ich kann nur von meinen Erfahrungswerten ausgehen und würde behaupten, das was bisher für mich als Prakikanten ausgegeben wurde, würde nichtmal für die große Ritterburg von Lego reichen (etwas überspitzt und merkwürdig formuliert)^^


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 12:58
Meine Meinung dazu, kurz und bündig:

Gleicher Mindestlohn für alle!

Der einzige Grund für die Versuche, dies zu verweigern, ist pure Profitgier von Lobbyisten und Akteuren, die blind dem Kapitalismus huldigen.

Sie fürchten sich davor, mal etwas weniger Gewinn auf die Schnelle zu machen, vor allem davor, weniger Profit für sich persönlich herausschlagen zu können.

Anständige, ehrliche Arbeit muss auch anständig bezahlt werden. Hier setzt der Mindestlohn das Minimum!

Das ganze Geseiere von wegen:,,Das wird Arbeitsplätze kosten, buhuu, der deutsche Wirtschaftsstandort wird gefährdet, heul..." ist nichts weiter, als eine Nebelkerze.

In Wahrheit geht es um Profit und fast religiösen Eifer pro Marktradikalismus.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:02
@Crusi
Stimmt, das habe ich doch glatt überlesen.

Aber das ist eben der springende Punkt. Wie soll eine solche Differenzierung statt finden?

Außerdem hast Du doch die Möglichkeit, in einem nichtstudienbezogenen Bereich Geld zu verdienen. Kellnern z.B.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:04
@schleim-keim
650€ sind nicht wenig. Vor allem, wenn man allein lebt und studiert. Da reicht dann ein einzelnes Studentenzimmer irgendwo. Kostet ca 250€ inkl. Heizung, Strom, Wasser, Internet.
Bloß lebe ich jetzt mit meinem Partner zusammen. Und der studiert auch unter gleichen Voraussetzungen. Natürlich bemühen wir uns um Nebenjobs. Aber meist sind die Arbeitszeiten (verständlicherweise) nicht vereinbar mit meinem Stundenplan... oder es werden Leute gesucht, die bereits Erfahrungen in dem angebotenen Bereicht haben. Da hilft keine super Motivation allein.

@all Übrigens weiß ich noch von einem Pflichtpraktikum zu Schulzeiten. Ich habe mein Praktikum (nur 2 Wochen) sogar bei einer Bundesbehörde (ein Wasserstraßen-Neubauamt) abgeleistet und keinen Cent dafür gesehen. Als Schüler braucht man auch kein Geld, da wird man von den Eltern durchgefüttert. Aber die fehlende Bezahlung war für mich sooo unmotivierend. Es verdarb mir den ganzen Spaß an der Sache... Und wenn es nur 20€ gewesen wären, ein symbolisches Gehalt sozusagen. Gerade weil ich von anderen Schülern wusste, dass sie 7€/std. bei anderen Betrieben erhielten. Aber das kann auch am fehlenden Taschengeld, dass ich von meinen Eltern nie bekommen hatte, gelegen haben. Vielleicht schraubt das die Erwartungshaltung zu hoch.

@kleinundgrün
Quasi die Minijobs als Praktikumsersatz. Finde ich legitim, anders macht man es jetzt ja auch nicht. Aber man ist auf das Geld angewiesen und jobbt nicht allein, weil man Erfahrungen sammeln möchte.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:45
Ein Praktikum ist nicht vergleichbar mit einer Anstellung.

Daher bin ich gegen einen Mindestlohn für Praktikanten.


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bmo ehemaliges Mitglied

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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:46
@Crusi
Aber bei dem 2 Wochen Praktikum hast du was geleistet? Das unternehmen gewährt dir einen Einblick. Es ist auch für die arbeiter anstrengend immer einen Praktikanten zu betreuen.

Finde es richtig das du kein Geld bekommen hast.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:48
Zitat von KcKc schrieb:Gleicher Mindestlohn für alle!
Höre ich da etwa sozialistische Tendenzen raus? :o: So in der Art: "Alles für alle und zwar umsonst"? ;)


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bmo ehemaliges Mitglied

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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:49
@Kc
Ed gibt Branchen die sind an der Grenze der Rentabilität und da werden definitiv Arbeitsplätze bzw. Wirtschaftszweige Flöten gehen. In welchem Ausmaß ist eine andere frage.


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:49
@CthulhusPrison

Ich bin der Überzeugung, dass es ein MINIMUM an Bezahlung für ALLE Arbeitenden geben sollte.
Genauso, wie etwa grundlegende Menschenrechte für ALLE Menschen gelten sollen.

Für ehrliche, gute Arbeit sollte es auch eine ehrliche, gute Bezahlung geben, statt immer nur den Götzen Gewinn anzubeten.

Weiss ich nicht, ob das sozialistisch ist ;)


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Gesetzlicher Mindestlohn für Studenten? - Pro und Kontra

04.04.2014 um 13:50
Hier ist auch nochmal ne ganz gute zusammenfassung:
Wer hat Anspruch auf 8,50 Euro brutto in der Stunde? Grundsätzlich alle Arbeitnehmer in sämtlichen Branchen. Dazu zählen auch Personen, die mit einem Werkvertrag arbeiten. Aber es gibt trotzdem Ausnahmen.

Aha! Wer geht leer aus? Langzeitarbeitslose in den ersten sechs Monaten, in denen sie auf einer neuen Stelle arbeiten. Als langzeitarbeitslos gilt, wer offiziell ein Jahr lang arbeitslos war. Zuletzt waren das rund eine Million Personen.

Und wer muss noch verzichten? Zum einen Lehrlinge und ehrenamtlich Tätige. Sie sind keine Arbeitnehmer. Außerdem profitieren Jugendliche unter 18 Jahren nicht von den 8,50 Euro. Damit will die Bundesregierung verhindern, dass junge Erwachsene eine Ausbildung verschmähen, weil ihnen ein okay entlohnter Schülerjob wichtiger ist.

Etwas knifflig wird es bei den Praktikanten: Jugendliche, die ein Pflichtpraktikum für die Schule, im Rahmen der Ausbildung oder für das Studium absolvieren, haben keinen Anspruch auf 8,50 Euro. Wer freiwillig zur Orientierung für eine Lehre oder ein Studium oder ausbildungs- oder studienbegleitend ein Praktikum absolviert, hat zumindest in den ersten sechs Wochen keinen Anspruch auf den Mindestlohn. Danach schon.

Wieviele werden profitieren? Nach unterschiedlichen Studien gab es 2012 zwischen 5,2 und 6,6 Millionen Beschäftigte, die für weniger als 8,50 Euro in der Stunde gearbeitet haben. Bundesarbeitsministerin Andreas Nahles (SPD) geht davon aus, dass zum 1. Januar 2015 erst einmal 3,7 Millionen Menschen mehr Geld verdienen werden.

Ab wann gilt das ganze? Eigentlich ab 2015. Allerdings kann es in einzelnen Branchen bis 2017 dauern. Aber nur, wenn in diesen Branchen Tarifverträge existieren und sich repräsentative Tarifpartner darin auf Löhne von weniger als 8,50 verständigt hatten. Außerdem ist eine Voraussetzung, dass dieser Lohn bundesweit gilt. Das ist etwa in der Leiharbeit der Fall. Oder bei den existierenden Branchenmindestlöhnen.

Was soll denn diese Regelung? So sollen sich Arbeitgeber Schritt für Schritt auf höhere Löhne einstellen können. Laut Bundesarbeitsministerium möchte jetzt etwa auch die Taxibranche noch schnell einen Tarifvertrag abschließen, um so erst ab Januar 2017 8,50 Euro bezahlen zu müssen.

Wer kontrolliert, ob Mindestlöhne gezahlt werden? Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die beim Zoll angesiedelt ist. Das Bundesarbeitsministerium hat angekündigt, das Personal aufzustocken. Um wieviele Personen, ist noch unklar. Auch Telefonhotlines, bei denen Beschäftigte Mindestlohnverstöße melden können, waren im Gespräch.

Werden Verstöße bestraft? Ja. Strafen schwanken je nach Art des Verstoßes zwischen 30.000 und 500.000 Euro.

Wann und wie wird der Mindestlohn erhöht? Frühestens ab 2018. Eine sogenannte Mindestlohnkommission, die sich das erste Mal Mitte 2017 zusammen setzt, soll dafür Vorschläge liefern. In ihr werden jeweils drei stimmberechtigte Mitglieder von den Arbeitgebern und von den Gewerkschaften sitzen. Zudem noch Wissenschaftler ohne Stimmrecht. Die Kommission muss Beschlüsse mit einfacher Mehrheit fällen. Im Zweifel entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Auf ihn müssen sich die Tarifpartner gemeinsam einigen. Können sie das nicht, benennt jede Seite einen Vorsitzenden. Sie wechseln sich dann an der Spitze ab.

Wird die Arbeitslosigkeit steigen? Das Bundesarbeitsministerium sagt: Nein. Denn: schon jetzt existieren in Deutschland 16 Branchenmindestlöhne. Etliche davon wurden in ihrer Wirkung genauer untersucht. Das Ergebnis: sie haben keine Arbeitsplätze vernichtet. Auch die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, dass Mindestlöhne in der Summe keine Arbeitsplätze kosten. Allerdings werden Betriebe, die ihr Geschäftsmodell allein auf Dumpinglöhne gründen, untergehen. Dafür könnten sich neue Unternehmen am Markt etablieren. Damit ein Mindestlohn keine Jobs kostet, sind aber gute Kontrollen wichtig. Denn wer den Mindestlohn unterläuft, verschafft sich Wettbewerbsvorteile – das kann genau solche Unternehmen in die Pleite treiben, die die 8,50 Euro bezahlen.

Was steht noch im Gesetz? Zwei Dinge, die die Position von Beschäftigten stärken. Zum einen soll es künftig einfacher werden, für weitere Branchen Mindestlöhne zu erlassen, die über 8,50 Euro liegen. Das geht aber nur, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaften darüber einig sind. Außerdem soll es künftig auch einfacher möglich sein, einen existierenden Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären. So könnte etwa ein Tarifvertrag im Einzelhandel eines Bundeslandes künftig für alle Einzelhandels-Beschäftigten dieses Bundeslandes gelten – egal, ob diese bisher von einem Tarifvertrag und seinen (besseren) Vorgaben erfasst wurden.
http://www.taz.de/Gesetzentwurf-zum-Mindestlohn/!136069/


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04.04.2014 um 13:53
@bmo

,,Arbeit um jeden Preis¨ kann nicht die Lösung sein.

Denn dies öffnet Ausbeutung Tor und Tür. Statt sich immer wieder den ,,allgemeinen Gesetzen des Marktes¨ zu unterwerfen sollte man zur Sozialen Marktwirtschaft zurückkehren, mindestens.

Mit ,,Arbeit um jeden Preis¨ und der Drohung des Arbeitsplatzabbaus wird standardmäßig von Wirtschaftsradikalen gedroht ;)


In Wahrheit geht es allen maßgeblichen Akteuren ausschließlich um möglichst hohe Gewinne für sich selbst.


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04.04.2014 um 13:55
Zitat von KcKc schrieb:Ich bin der Überzeugung, dass es ein MINIMUM an Bezahlung für ALLE Arbeitenden geben sollte.
Sollte einer der als Strafe Sozialstunden erhält eine Bezahlung für seine Arbeit erhalten? Das würde ja schon mal das ALLE ausschließen. ;)


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