Tabuthema Vergewaltigung!

@Alarmi
Mir ist es ehrlich gesagt egal, womit das zu tun hat. Aber ich finde es eben wichtig, dass andere Vergewaltigte das vielleicht lesen, und merken dass man darüber reden kann. Ich finde ehrlich gesagt dass das hier gut klappt. Man kann sich ja selbst aussuchen wie distanziert man das alles sieht. Vermutlich liegt darin doch auch ein Geheimnis der Verarbeitung oder?

@Alarmi

Scham und ambivalentes Selbstbild, ich sagte ja, sowas verhindert, dass man rechtzeitig offensiv selbst damit umgeht. Dazu vielleicht noch die Konditionierung : "Hey, wenn du das irgendwem erzählst, ist dein Ansehen futsch!"

Ist immer eine Frage, wie man die Situation selbst erfahren hat,von wem die Gewalt ausging und wie vielleicht auch manipuliert wurde, gefälligst darüber zu schweigen...

Ich sag ja rückblickend wäre ich froh gewesen, ich hätte jemandem sagen können was damals alles war, aber an wen soll man sich wenden, wenn keiner kapiert, dass Lernverweigerung und chronische Erkrankungen im Grunde Hilfeschreie und Fluchten waren?

Ich sag ja genauer hinsehen wäre die beste Gewaltprävention!

Dr.Thrax schrieb:Mir ist es ehrlich gesagt egal, womit das zu tun hat. Aber ich finde es eben wichtig, dass andere Vergewaltigte das vielleicht lesen, und merken dass man darüber reden kann.

Wie ich schon einmal gesagt habe: Vergewaltigte WISSEN, dass man darueber reden KANN. Die Entscheidung ist aber unglaublich persoenlich, und jeder wird sich selbst aussuchen, mit wem er darueber redet und wann. Mit gesellschaftlichen Strukturen oder Tabuisierung hat das nichts zu tun. Persoenlich sehe ich auch keine Tabuisierung des Themas, eigentlich eher im Gegenteil.

DieSache schrieb:Ich sag ja rückblickend wäre ich froh gewesen, ich hätte jemandem sagen können was damals alles war, aber an wen soll man sich wenden, wenn keiner kapiert, dass Lernverweigerung und chronische Erkrankungen im Grunde Hilfeschreie und Fluchten waren?

Es ist auch ein gewaltiger Unterschied, ob es sich bei der vergewaltigten Person um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt.

Dr.Thrax schrieb:Man kann sich ja selbst aussuchen wie distanziert man das alles sieht. Vermutlich liegt darin doch auch ein Geheimnis der Verarbeitung oder?

Aussuchen!? O weia, ich merke, das Du tatsaechlich keine Ahnung von dem Thema hast. Denkst Du, sowas ist eine freie Entscheidung?

@DieSache
Ich finde das unglaublich wichtig. Genau solche Fälle können durch offenes Verhalten gerettet werden. Der Punkt ist doch im Grunde ganz simpel: Nachdem es passiert ist, nach der Vergewaltigung, ist es halt passiert. Es ist einfach so. Es lässt sich nicht mehr ändern. Dann ist alles was man tun kann, sofort die Folgen zu bekämpfen. Es ist ja auch alles kein Hokuspokus sondern es sind physiologische Vorgänge, die im Gehirn stattfinden. Und der Begriff Konditionierung fällt korrekterweise. Man sollte am besten sofort die Erfahrungen wieder überarbeiten, wenn man langfristig wenig Folgeschäden haben will.

@Alarmi
Ich schließe es nicht aus, etwas von euch zu lernen ;)

@Dr.Thrax
Wow, Du bis ja soooo logisch und so vernuenftig. :) Was nach einer Vergewaltigung in einem Menschen vorgeht, hat mit Logik und Vernunft absolut nichts zu tun! Das ist rein emotional, und gegen Emotionen kommt man nicht einfach so an.

Man setzt sich nicht hin und sagt "Hm, ich wurde vergewaltigt...ist jetzt halt so...ich ruf mal einen Psychologen an, damit ich keine Folgeschaeden mitbekomme...."

Dass man das tun KOENNTE, ist jedem Vergewaltigungsopfer bekannt. Aber so denkt niemand!

@Alarmi
Spar dir den Zynismus. Sag mir lieber was man tun könnte, um zu helfen?

@Dr.Thrax
Sorry, der ist bei Dir mehr als angebracht!

@Alarmi

nun ja als Kind war ich nur "Prügelknabe" und Manipulationsopfer, die eigentliche Tat betraf jemand anderen, aber ich wurde gezwungen zu schweigen und tat dies brav, da ich Angst hatte meine Familie weiter zu zerstören...die weiteren Jahre sollte sich die Gewalt wie ein roter Faden durch meine Vita ziehen, dann auch in sexueller Form.

Vergewaltigung zerstört das Innere eines Menschen derart nachhaltig, wenn ihm nicht zeitnah geholfen wird, solche Taten vorzubeugen, dazu brauchts offene Worte und Courage und kein Schweigen, wenn man mitbekommt dass Kinder in Not sein könnten!

DieSache schrieb:nun ja als Kind war ich nur "Prügelknabe" und Manipulationsopfer, die eigentliche Tat betraf jemand anderen, aber ich wurde gezwungen zu schweigen und tat dies brav, da ich Angst hatte meine Familie weiter zu zerstören...die weiteren Jahre sollte sich die Gewalt wie ein roter Faden durch meine Vita ziehen, dann auch in sexueller Form.

Und das ist meistens das tatsaechliche Problem. Nicht, dass die Gesellschaft das Thema tabuisiert.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Wie ich schon einmal gesagt habe: Vergewaltigte WISSEN, dass man darueber reden KANN. Die Entscheidung ist aber unglaublich persoenlich, und jeder wird sich selbst aussuchen, mit wem er darueber redet und wann. Mit gesellschaftlichen Strukturen oder Tabuisierung hat das nichts zu tun. Persoenlich sehe ich auch keine Tabuisierung des Themas, eigentlich eher im Gegenteil.

Ja klar, man kann ja über alles reden ;) Dennoch ist es doch oft so, dass bei Gesprächen über dieses Thema, derjenige der es erlebt hat, von Beginn an als Opfer gesehen wird" Ach du Ärmste;Das tut mir aber leid" Dieser Punkt reicht vielen schon, gar nicht erst darüber sprechen zu wollen, denn damit werden sie in eine schwache Position gerückt. Das ist aber nicht gewollt, denn das hervorheben der eigenen Stärke würde viel mehr zur eigenen Heilung beitragen. Und dieses Opferdenken ist gesellschaftlich verankert, genauso ergeht es Kriegsüberlebenden, Gewaltopfer etc... Man sollte sich davon lösen und viel rationaler darüber sprechen, es als Lebensereignis und nicht als unerträgliche Schändung sehen.

@DieSache
Dann ist dieser Thread aber sinnlos...

wie @Dr.Thrax bereits schrieb "dient dieser Thread nicht der Prävention"
Also geht hier LEDIGLICh darum, dass die Opfer schreiben, dass sie Opfer sind.... hilft zukünftigen Opfern kein Stück.

Wichtiger wäre die Aufklärung wie man Anzeichen erkennt und handelt, wenn man vermutet ein Opfer zu kennen.

@cassiopeia88
Welches Verhalten sich ein Opfer von seinen Mitmenschen erhofft und welches Verhalten das Beste ist, ist von Opfer zu Opfer hoechst unterschiedlich und kann nicht pauschalisiert werden. Abgesehen davon reagiert auch nicht jeder so auf so eine Eroeffnung wie Du gerade beschrieben hast.

Magerstufe schrieb:Wichtiger wäre die Aufklärung wie man Anzeichen erkennt und handelt, wenn man vermutet ein Opfer zu kennen.

Sehr richtig und sehr gut, das ist das einzig vernuenftige Thema, das ein solcher Thread haben kann.

@Dr.Thrax
ganz ehrlich? Vielleicht drückst Du Dich nur etwas falsch aus, aber ich denke nicht, dass ein "erzählen, was mir als Vergewaltigungsopfer passiert ist" irgendetwas daran ändert, wie manche Nicht-Betroffene Vergewaltigungsopfer sehen. Oder wie sie Täter oftmals verharmlosen. Darum sollte es gehen und dazu braucht es, meines Erachtens keine "Erfahrungen, die Tat betreffend", sondern ein Reflektieren des eigenen Denkens und Fühlens, dem Opfer und dem Täter gegenüber. Und dem auf den Grund gehen, der eigenen Wahrnehmungen, des Urteils, das man fällt. Darüber sollte man reden.

@Magerstufe

ein Thread ist das was wir Alle gemeinsam aus ihm machen, selbst wenn ein Thema anders gemeint war, wenns zu Aufklärung beiträgt mir wurscht mit welcher Ambition letztendlich der Thread gestartet wurde...

Fakt ist Vergewaltigung und Gewalt in Ehe und Familie ist ein Thema, eines das für ettliche Familien da draußen tagtäglich relevant ist und daran soll sich künftig so Gott will was ändern!

@Dr.Thrax

Dr.Thrax schrieb:Aber ich finde es eben wichtig, dass andere Vergewaltigte das vielleicht lesen,

Was glaubst Du, was diese für Ergebnisse erhalten, wenn sie:
Selbsthilfe, Vergewaltigung, Tabuthema
in eine Suchmaschine einhacken? Dieses Forum?
Wohl eher weniger. Denn dieses Forum hat nach außen hin ja eine ganz andere Intension, so das Dein Thema hier lediglich ein Nebenschauplatz vom eigentlichen Thema ist.

Erreichen kannst Du damit allenfalls die angemeldetetn User hier, aber wohl kaum welche von "draußen".
Und es wird hier wohl kaum ein bekannter User hier mit Dir über seine Vergewaltigung reden wollen, wo alle anderen User die ihn kennen mitlesen können.
Dafür ist DIESES Thema für DIESES Forum viel zu sensibel und gibt es auch genügend plattformen auf denen dieses besprochen werden kann, eben WEIL man dort verstanden wird.
Ich meine dies ist ein MYSTERY-Forum mit dem UNTERforum "Menschen". Ich bin der Meinung, das eben Themen, die persönlicher und intimer Natur sind, auch nicht in ein Unterforum eines Mysteryforums, denn wie gesagt, existieren dafür entsprechende Plattformen, die auch vor öffentlichen Lesern geschützt sind.

Wann ein Opfer spricht entscheidet das Opfer selbst - oft noch nicht mal das!
Ich hätte gerne gesprochen, relativ früh sogar.
Aber worüber soll man sprechen wenn man es selbst noch gar nicht begreift? Wovon erzählen wenn der eigene Kopf das Geschehene für Tage, Wochen, Monate ausblendet?
Ich selbst habe Monate gebraucht um mich an alles erinnern zu können. Dann musste ich es verstehen (wobei man sich lange fragt ob man das überhaupt verstehen kann) und dann kann man vielleicht irgendwann drüber reden. Niemand wird hier still mitlesen und irgendwann Juhuu schreien weil er dadurch glaubt endlich reden zu können.
Meine Meinung dazu

Magerstufe schrieb:Wichtiger wäre die Aufklärung wie man Anzeichen erkennt und handelt, wenn man vermutet ein Opfer zu kennen.

Auch sehr richtig. Aber dem steht mein Vorhaben auch nicht im Entferntesten im Weg.

Aber um ehrlich zu sein finde ich Allmystery deswegen gut geeignet für so ein Thema, weil hier wirklich eine breite Userschaft vertreten ist. Wer hier nichts schreiben will, muss das nicht tun. Ich schätze dass das sogar gerade der Fall ist, dass hier einige User mitlesen denen ähnliches widerfahren ist, die sich aber nicht trauen etwas dazu zu schreiben, weil sie es verdrängen. Was würdet ihr diesen Menschen raten?

Dr.Thrax schrieb:Was würdet ihr diesen Menschen raten?

Den Besuch eines Fachmanns ihrer Wahl, wenn sie unter dem Erlebnis stark leiden und wenn es sie einschraenkt. Ansonsten sollten sie damit umgehen, wie sie es fuer richtig halten.