Hilfe bei Depression

http://www.muk.uni-frankfurt.de/50112851/074?

Halte ich für eine sehr gute Idee. Das Hineinhören in den Körper, das Wahrnehmen von kleinsten Empfindungen, die Imagination, all das tut unheimlich gut, Gesunden wie auch Kranken. Viel Falsch machen kannst du nicht. Und selbst wenn die Meditation laienhaft ausgeführt wird, so hast du dennoch deinen Patienten einfach mal eine Neue Erfahrung bereitet, um sie aus ihrem Loch rauszuholen. Und nach einer Meditation kann man prima über das Erlebte in der Gruppe sprechen.


Also ehrlich, ärztlichen Rat wegen Meditation :D

Lasst uns mal auf dem Teppich bleiben.

Es gibt viele verschiedene Arten von Depressionen und ebenso viele Behandlungsmöglichkeiten.

Ich hatte Depressionen beim Ausschleichen und Absetzen von Cortison, nach über 10 Jahren Einnahme.

Auch leide ich immer wieder an, ich nenne es mal leichteren Depressionen, da es bestimmt sehr viel schwerere Fälle gibt.

Mir hilft Meditation in keinster Weise und auch die Ernährung kannst in die Tonne kloppen, denn Essen interessiert mich dann auch nicht. Mir hilft nur eins: treibt mich raus unter Menschen. Ich hatte mit meinem Mann eine Abmachung, wenn er merkt das es anfängt dann soll er mich nehmen und mit mir raus gehen, spazieren , bummeln oder einfach Kaffee trinken. Das hat funktioniert bis zu seinem Tod. Nun muss ich mir jemand anderen suchen.

Aber wie gesagt das hilft mir. Andere empfinden anders.

@gewitterhexle

gewitterhexle schrieb:Es gibt viele verschiedene Arten von Depressionen und ebenso viele Behandlungsmöglichkeiten.

Da stimme ich Dir zu. Bei meiner Freundin war damals Sport das einzige, dass sie einigermaßen über die "Runden" brachte - stundenlang Fahrrad fahren, Joggen oder Schwimmen gehen. Die Endorphine hatten bei ihr eine bessere Wirkung als sämtliche Medis.
Das mit der Ernährung geht auch nicht von jetzt auf gleich...

@einklang
Mit Meditation im Sinnen von rumsitzen und Nichtstun wirst du nicht viel falsch machen, wahrscheinlich aber auch wenig Erfolg erzielen.
Ich bin ehrlich gesagt kein Fan deiner Methode.
Depression ist vielschichtig, Behandlung mit Psychopharmaka bzw. Psychotherapie, du bist für beides nicht ausgebbildet. Selbst zur Einleitung der Meditation ist in der Regel ein Gespräch, eine gemeinsame Einstimmung vonnöten, bereits hier seh ich durchaus die Gefahr, dass du dem Patienten nicht gerecht werden kannst.
Kann es sein, dass du dich damit selbst therapierst bzw. verwirklichst?
Als Laie an psychisch Kranken rumzudoktern halte ich für riskant bis verantwortungslos.

@Driftwood

Ich bezweifle, dass es sich hierbei um Meditationen handelt, die von Laien beaufsichtigt werden. Ebenso bezweifle ich, dass Meditation pauschal für alle Patienten positive Effekte besitzt.

@kalamari
Naja - die allermeisten Meditationen, die ich mitgemacht habe oder kenne, bedurften keiner speziellen Leitung oder Ausbildung. Sicher gibt es aber auch hier Ausnahmen, bei denen dann tatsächlich eine professionelle Aufsicht und/oder Leitung vonnöten ist.
Was den positiven Effekt betrifft - natürlich ist der nicht pauschal bei jedem vorhanden. Aber: ich habe andersherum auch noch nie erlebt oder von jemandem gehört, das eine Meditation geschadet hätte. Schlimmstenfalls ist man dabei weggerazt oder wurde einem bei einer Tanzmeditation schwindelig.
Soweit ich das verstanden habe, geht es hier um still sitzen, bewusst zu atmen, ruhig werden - wo genau lauern da die Gefahren?

@Driftwood
Die Frage ist aber doch auch, wo liegt der Benefit.
Will man dem Patienten was Gutes tun oder vielleicht sich selbst?

@Driftwood

Auch bei Depressionen?

Bedenke, Depression läuft vor allem im Kopf ab und der größte Fehler den man machen kann ist es, dem betroffenen freien Lauf bei seinen Gedanken zu lassen.

@emanon
Lies Dir doch mal meinen Post auf der 1.Seite dazu durch
Beitrag von Driftwood (Seite 1)

@kalamari
Bei einer Meditation geht es ja gerade darum, die Gedanken geführt zu beruhigen - diesem ständigen Gedankenbombardement mal eine Pause zu verschaffen.
Es hat ja auch außerdem hier niemand behauptet, mit Meditation die Depression zu heilen. Es geht um lindern, um einen Moment der Ruhe...
Sollte der Betroffene gerade in einer tiefen Depression hängen, wird er/sie ohnehin nicht zu einer Meditation gehen - da ist oft genug Bett/Couch für mehrere Tage angesagt. Völlige Lethargie und Antriebslosigkeit. Wenn, dann geht es also um die leichteren Fälle oder die Erholungsphasen, die es ja auch bei schwer Depressiven immer wieder gibt - und da kann eine Meditation durchaus Balsam für die Seele sein. Ich sehe da keine akute Gefahr - auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen.

@Driftwood
Habe ich mir durchgelesen.
Ich bleibe dabei, dass es riskant bis unverantwortlich ist als Laie einen psychisch Kranken therapieren zu wollen.

@emanon
Das will ja auch niemand!

@Driftwood
Die Meditation ist doch eine Therapie, nichts Anderes.
Und gerade beim einleitenden oder begleitenden Gespräch kann man schon eine Menge falsch machen.

Meditation kann eine Depression verschlimmern, ich rate allen davon ab. Wichtig sind Medikamente und eine unterstützende Psychotherapie.

@einklang
Nein. Meditation ist bestenfalls ein kleiner Bestandteil einer Therapie - wenn überhaupt.
Ich frage mich gerade, was Du für eine Vorstellungen von einer geführten Meditation hast - das hat nix mit Hypnose oder solchem Kram zu tun - einfach nur ruhig werden, hören, atmen...und bei Bedarf kann man sich danach auch noch austauschen. Manchmal löst eine Meditation Blockaden und es kann zu einem Tränenausbruch bis hin zu einem Weinkrampf kommen - aber das hatte ich ja bereits in dem anderen Post erwähnt. In solch einem Fall ist es gut wenn einfach jemand da ist und das aushalten kann, trösten kann bis es vorüber geht. Und dann kann man bei Bedarf zuhören - wenn der andere sprechen möchte...ist aber kein Muss, dass dieser tatsächlich sprechen will. Manchmal gibt es einfach nichts zu bereden.

@einklang

rainlove schrieb:Meditation kann eine Depression verschlimmern, ich rate allen davon ab. Wichtig sind Medikamente und eine unterstützende Psychotherapie.

Du siehst, Du hast Dir da ein heikles Thema herausgesucht. Der eine sagt so, der andere wieder anders. Du solltest Dich also unbedingt noch anderweitig schlau machen!

Ich habe einmal nur an einer geführten Meditation teilgenommen. Einige der Teilnehmer hatten bereits diesbezüglich Erfahrungen. Ich weiß nicht, was genau dabei mit mir passiert ist, jedenfalls habe ich dabei extrem abgeschaltet und war wie benebelt, als ich wieder "erwachte". Mir machte diese Situation Angst. Ich fühlte mich ausgeliefert. Keinesfalls werde ich das wiederholen.
Und ich bin nicht depressiv.

@Driftwood

Ich glaube du unterschätzt das Krankheitsbild einer Depression gewaltig, ebenso wie die damit verbundenen Auswirkungen und Gefahren für den Patienten.

@Driftwood

Driftwood schrieb:Nein. Meditation ist bestenfalls ein kleiner Bestandteil einer Therapie - wenn überhaupt.

Wenn sie Bestandteil einer Therapie ist, dann einigen wir uns halt darauf, das Meditation eine therapeutische Massnahmen ist, ich hänge da nicht am Wort.
Warum sollen psychisch Kranke von Laien mit therapeutischen Massnahmen überzogen werden (therapiert werden)?
Warum sollten Menschen die nicht in der Lage sind eine Diagnose zu erstellen und einen Behandlungsablauf zu planen in einen solchen Ablauf eingreifen?
Er kann ja hingehen und dem behandelnden Arzt seine Gedanken mitteilen. Da auf einer Station den Therapierambo zu geben halte ich für nicht im Sinne des Patienten.

@kalamari
Das kann sein. Meine damalige Freundin konnte ich jedenfalls nicht retten. Aber auch keine Medikamente und kein einziger Therapeut - und deren gab es viele einschließlich Klinikaufenthalten - das volle Programm.