Wird unsere Gesellschaft immer gestörter?
21.10.2014 um 22:33Anzeige
vincent schrieb:Man könnte sich mal überlegen, ob Abweichungen, also das gestört sein, nicht auch erwünscht sein können. Ist eine Störung per se etwas negatives? Was wenn es sich um einen immer höheren IQ handelt?Besser hätte es man nicht schreiben können.
Liegt die Perfektion also im Normalen oder gerade darin es zu überschreiten.. :ask:
Dr.Thrax schrieb:Führt die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Menschen mit Persönlichkeitsstörung sich fortzupflanzen gepaart mit der hohen Weitergabe der Krankheiten an die nächste Generation möglicherweise dazu dass unsere Gesellschaft immer "gestörter" wird?Ich würde die Frage anders formulieren:
Allesforscher schrieb: Jeder zweite leidet mittlerweile unter Depression bzw. Verhaltensstörungen/Neurosen.Jeder 2. ist bekloppt und der jeweils andere verdient sein Geld mit ihm - ob nun in der Forschung, in der Publizistik, in der Beratung oder in der ambulanten/stationären Therapie. So ist für alle gesorgt.
Agnodike schrieb:Wird unsere Gesellschaft immer gestörter?Nein.
emz schrieb:Gibt es zu dieser Statistik auch eine Quelle?Ich weis natürlich auch nicht von welcher Statistik @Allesforscher spricht, aber eine ähnliche Aussage findet man hier:
innerhalb der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) hat die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 2000 und 2011 um gut 50 Prozent und die der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) um rund 56 Prozent zugenommen. Unter BKK-Pflichtmitgliedern haben sich die AU-Tage zwischen 1976 und 2011 verfünffacht und waren 2011 für rund 14,1 Prozent aller AU-Tage verantwortlich.@TunFaire
(...)
Die Zuwachsrate im Vorjahresvergleich lag bei den psychischen Erkrankungen mit 13,5 Prozent (1. Quartal 2012) deutlich über dem Durchschnitt.
(...)
Vor allem die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund eines Burn-out-Syndroms (Z73 im ICD-10-GM) sind seit dem Jahr 2004 rasant angestiegen. Die Anzahl der betrieblichen Fehltage ist bis 2011 um mehr als 1.800 Prozent gestiegen.
TunFaire schrieb:Die Frage die sich mir stellt, in wieweit gehen 'Modediagnosen' in den Analysen berücksichtigt werden.Sicher, man muss im Detail versuchen zu prüfen, wie viel hinter potentiellen Mode-Diagnosen steckt.
Heute ist es 'Mode', findet Arzt die Ursache nicht, ist es Depression, Burn-Out etc. Keine Ahnung was man dazu früher diagnostiziert hat, als Depression das als Diagnose noch nicht so gängig war.
Sprich, werte ich Diagnosen heute und von vor 30 Jahren aus, wird es alleine durch das oben genannte eine Erhöhung der Depressiven Diagnosen geben.