Frühsexualisierung in der Schule

sacredheart schrieb:Und der schlichte Satz, dass auch zwei Männer sich liebhaben können, war das keineswegs nur, mit diesem Satz kann man keine 45min füllen.

Schon klar, dass man mit einem Satz 45 Minuten nicht füllen kann. Aber zur Sexualität gehört ja auch noch mehr als Sex. Über Gefühle und so ein Zeug könnte man z.B. ja auch noch reden ;) und als Grundschulkind beschäftigt einen ja vielleicht auch eher die Elternbeziehung... Warum hab ich überhaupt Mama und Papa und bin ich jetzt komisch, weil ich Mama und Mama habe? Was ist mit Peter, der hat Papa und Papa, ist der jetzt super komisch?

Tut mir leid, ich kenne den Unterricht der Grundschule in deiner Nähe nicht. Wenn du unzufrieden damit bist, wie deine Kinder dort unterrichtet werden, sprich doch einfach mal mit dem Lehrpersonal.

Ich bin froh, dass meine groß sind und ich bis auf die übliche Sexualaufklärung in der Schule, meine Kinder selbst aufklären konnte. Und zwar zu dem Zeitpunkt, als sie Fragen gestellt haben und diese demnach individuell Thema waren.

Naja ok wenn man das schon alles mitbehandelt dann aber auch bitte sowas wie Asexualtität oder das es eben keineswegs unnormal ist einfach gar einen zu haben, also keinen Partner und auch keinen Sex.

Was ich noch so ganz dunkel in Erinnerung habe ist nämlich genau das, also als MUSS es irgendwann so sein das ich eine Partnerin habe und mit der auch Sex habe usw...
Also als Grundschulkind hat es mir davor immer noch ein wenig gegraut (Ich will aber gar keine usw...), kann ich mich noch erinnern.

Bei uns war es übrigens son Zeichentrickfilm auf VHS...naja Anfang 90er eben :D
jetzt fällts mir wieder ein. :)

brunhildeb schrieb:Wenn du unzufrieden damit bist, wie deine Kinder dort unterrichtet werden, sprich doch einfach mal mit dem Lehrpersonal.

Eben. Das kann man prima zum Thema eines Elternabends machen. Ich ann mich an solche Debatten erinnern, as meine Kinder "Aufklärungsunterricht" hatten. Da gab es verstörte und verstörende Reaktionen von religiösen Menchen mit und ohne "Migrationshintergrund".

@brunhildeb

Hab ich gemacht, übrigens eine wirklich tolle Lehrerin. Es gibt nun mal einen Lehrplan, den suchen sich Lehrer nicht individuell aus.

Und: Peter ist nicht komisch, der hat aber auch nicht Papa und Papa. Das ist Wunschdenken von Erwachsenen, das auf Kinder projiziert wird. Peter hat auch Mama und Papa. Und Peters Papa, ob homo- oder heterosexuell hat nicht das Recht, Peter eine von der Wahrheit abweichende Geschichte zu erzählen, die die Mama aussperrt, damit Peters Papa das Leben nach seinen Wünschen gestalten kann. Das sollte aber nicht Peter in der Schule lernen, sondern Peters Papa sollte das besser wissen.

Dann muss auch Peter nicht in der Schule so eine Scheisse erzählen, die niemand glaubt und ihn zum Außenseiter macht. Denn er hat eine Mama und einen Papa. Sie leben wohl nicht zusammen und sein Papa hat einen Freund oder neuerdings Ehemann. Das ist aber nicht sein Papa. Sondern der Thorsten oder so. Das ist nämlich die Wahrheit, die man auch im Interesse von Erwachsenen nicht zurechtbiegen kann.

In der Grundschule haben wir folgende Themen behandelt: Aufbau Geschlechter, Mein Körper gehört mir. Und wir haben jeder ein kleines Set bekommen (Das kleine ABC, Ein Heft mit aufklärerischen Geschichten...).

Da war nix großartig mit Homosexualität. Oder Asexualität. Oder irgendwelche Zwänge. Muss auch nicht sein, finde ich. Geht ja nur um Aufklärung.

@sacredheart
Ja, klar kann man den Kindern auch erklären, wie Fortpflanzung funktioniert. Das wird doch sowieso gemacht. Es geht doch um die Wahrnehmung des Kindes. Die zwei Männer sind eben für Peter seine Eltern. Die Menschen, die sich jeden Tag um ihn kümmern, ihm Liebe und Geborgenheit schenken. Trotzdem kann Peter sich aber seltsam vorkommen, weil die Eltern der anderen Kinder Mann und Frau sind. Und dann erklärt man Peter eben, dass er zwar eine biologische Mama hat, es aber kein Problem ist, wenn er den biologischen Papa und den Thorsten als seine Eltern betrachtet. So, wie es auch kein Problem ist, wenn Peter bei der Mama lebt, der Papa aber den neuen Thorsten mit zum Schulfest bringt. Und ob er Thorsten nun Papa, Vater oder Thoddi nennt, ist doch nun wirklich irrelevant ;)

Guck mal, gleich haben wir schon fast eine Unterrichtsstunde gefüllt :)

Sexualkundeunterricht hatte ich in der OS (5./6.) Klasse. Früher muss nicht wirklich sein, meiner Meinung nach.


Geschult werden sollten (wie ich finde) der Akt zwecks Fortpflanzung, der Prozess der Fortpflanzung (vom Ei zum Säugling), Geschlechtskrankheiten, Verhütungsmethoden.

Für alles andere gibt es immer noch Eltern und die sollten dieses (ja, gegenüber dem Sprössling peinliche) Thema auch nicht völlig auslagern.

Davon abgesehen sind Kinder gar nicht so doof und werden schon herausfinden, wo sie weitere Informationen herkriegen.

Oh ja, Geschlechtskrankheiten im "Aufklärungsunterricht"! Ich erinnere mich an Farb-Dias von vereiterten Pimmeln und angefressenen Mösen.
DAS hat mein Sexualleben eher traumatisiert als das Vorkommen von Homosexualität.

@brunhildeb

Na ja, ich bin selbst getrennter Vater und meine Kinder haben ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Partnerin. Allerdings würde ich ihnen nie suggerieren, dass sie die Mama ist. Und Peter ist wohl auch nur in der blöden Lage, weil ihm Papa und Thorsten Scheisse erzählt haben. Nur weil man Kindern klar macht, dass eine neue Partnerin nicht Mama oder ein neuer Partner nicht Papa ist, muss das Verhältnis nicht schlechter sein. Und man bleibt bei der Wahrheit.

Eltern, Wahrheitund Hubraum sind durch nichts zu ersetzen.

@Doors
Nicht bis ins kleinste Detail aber es sollte schon darauf hingewiesen werden, dass man sich fiese Sachen zuziehen kann und ein Gummi durchaus Schutz bietet.

@KFB

Es sei erwähnt, dass dies Ende der 1960er war. Da hatten manche Lehrer noch den "Aufklärungsunterricht" aus Wehrmachtszeiten im Kopf.

@Doors
Da war ich nicht live dabei, kann ich daher nicht beurteilen. Heutzutage könnte man aber schon vor den Dauerbrennern warnen wie Aids, Tripper, Herpes [...]

@KFB

AIDS hat schon seit der ersten BZGA-Kampagne kurz nach Auftreten der Krankheit einen hohen Stellenwert im Sexualkundeunterricht. Ich kann mich noch an die Aufstände wg. "Frühsexualisierung" erinnern, als LehrerInnen es wagten, Jugendlichen Kondome zu zeigen.

@Doors
Alles Neue verursacht erstmal einen Aufschrei. "Kenn ich nicht, will ich nicht!"
Wie dieses "Dagegen" Bild von Uli Stein.

Aber man muss auch nicht in der Schule über ausgefallene Sexualpraktiken sprechen. Das machen die schon auf dem Pausenhof, wenn die kleinen Jungs erzählen mit wievielen Frauen sie schon geknattert haben.

"Ausgefallene Sexualpraktiken" kenne ich. Das war immer dann, wenn es nicht zum praktischen Sex kam.

sacredheart schrieb:Und Peter ist wohl auch nur in der blöden Lage, weil ihm Papa und Thorsten Scheisse erzählt haben.

Und wenn der kleine Peter von Thorsten und seinem Ehemann, nennen wir ihn Detlef, adoptiert wurde, direkt nach der Geburt? Dann hat er nicht nur rechtlich zwei männliche Eltern, sondern kann sich nichtmal an die biologische Mutter erinnern. Seine Eltern sind dann nunmal Thorsten und Detlef. Gezeugt wurde er von anderen.

Und was machen wir mit der kleinen Anna, deren Eltern zwar gegengeschlechtlich sind, aber die ebenfalls adoptiert wurde? Ihr sagen, dass ihre Eltern weder ihre Mutter noch ihr Vater sind? Die haben sie schließlich auch nicht gezeugt.

sexualkunde war cool.
wir hatten da so n buch, wo das erklärt und beschrieben wurde, mit der erregung.
dann schaute ich rüber zu sandra. sie lächelte zurück.
und es war um mich geschehn.

Dogmatix schrieb:sie lächelte zurück.und es war um mich geschehn.

Das Buch war hinterher nicht mehr zu gebrauchen.

@Dogmatix


:D
ja so hieß sie seltsamerweise bei mir auch :)
Natürlich blond und ...für ihr Alter einen schon ausgeprägtere Köperformen ....drücken wir es mal so aus :D

Naja logischerweise war ich nicht der einzige um den es geschehen war…. Es war glaub ich die halbe Klasse …und Parallelklasse :D :D