"Wir sind zu schwer" Zug überfüllt!

Gentian schrieb:Ja, was ist denn nun so anders, verstehe ich noch nicht. Ich würde zu gerne wissen, woran man heute versagt.

Erstmal spielt die Personaleinsparung eine große Rolle, einen sog. Fahrkartenschalter mit Beratung gibt es nur noch in größeren Städten, nur mal so als Beispiel.
Genauso sieht es auch im Streckendienst aus, wo früher tausende Mitarbeiter zur Kontrolle und Wartung des Streckennetzes beschäftigt waren erledigen das heute Messzüge und eine Handvoll Bahnarbeiter, Berufe wie Blockwart und Schrankenwärter sind schon lange ausgestorben.
Daneben wird auch die Technik immer anspruchsvoller und sensibler, währen die mechanisch betriebenen Altbauloks praktisch immer funktionierten kommt es bei der sensiblen Elektronik heutiger Züge immer wieder zu ungewollten Ausfällen, wie im Eingangspost erwähnt. Was war also passiert?
Jedes moderne Triebfahrzeug hat eine sog. Gewichtserfassung, um die Achslasten nicht zu überschreiten. Spricht diese aufgrund von Überlastung an kommt es zu einer Traktionssperre, d.h. der Zug kann also nicht losfahren. In diesem Fall waren also 50 Personen zuviel an Bord, rechnet man für jede Person etwa 80 kg dann kommt man auf ca. 4 Tonnen Masse, die in diesem Fall die Bremswirkung beeinträchtigen würden und der Zug in Bahnhöfen nicht rechtzeitig zum stehen kommen könnte.

Bei der Grenzöffnung zur DDR waren die Sonderzüge teilweise bis zu 300% ausgelastet, niemand wagte es aber den Zug aufgrund von Überfüllung räumen zu lassen. Statt dessen wurde mit verminderter Geschwindigkeit gefahren, der Bremsweg war also kein Thema mehr. Des weiteren waren das auch alles Lokbespannte Züge und die Wagen waren mit massiven Stahlfedern ausgestattet, im Gegensatz zu den luftgefederten Fahrzeugen der heutigen Zeit. Deshalb hat beim Meridian auch die Elektronik angesprochen, der Fortschritt ging diesmal nach hinten los.

Streckenläufer schrieb:Bei der Grenzöffnung zur DDR waren die Sonderzüge teilweise bis zu 300% ausgelastet, niemand wagte es aber den Zug aufgrund von Überfüllung räumen zu lassen. Statt dessen wurde mit verminderter Geschwindigkeit gefahren, der Bremsweg war also kein Thema mehr.

Nur heute muss jedem Eisenbahnverkehrsunternehmen ein diskriminierungsfreier Zugang zur Schieneninfrastruktur garantiert werden. Ein Zug der mal eben aufgrund verminderter Bremshundertstel nurnoch mit, übertrieben gesagt, 80 statt 160 km/h über die Strecken fahren kann, behindert alle anderen auch. Und das kostet. Eventuell auch den Eisenbahnschieneninfrastrukturbetreiber, also hier im Regelfall die DB Netz AG. Wenn die nämlich entscheidet, dass der langsamere Zug nun so weiter fährt und reihenweise andere EVUs auflaufen, wirds mit Sicherheit teuer. Also gilt es, sowas zu vermeiden.

@pole92
Ist in der Situation in meinen Augen eine Abwägung. Wenn keiner aussteigt und der Zug kann nicht weiterfahren, kommt man ja genauso wenig voran wie wenn man aussteigt. Also käme es bei mir darauf an ob ich zu einem dringenden Termin müsste: Dann würde ich aber ehrlich gesagt ordentlich Rabatz machen wenn die anderen Leute nicht raus gehen würden und ich wegen den Idioten zu spät käme. Wenn ich allerdings noch einen gewissen Zeitpuffer hätte, der mit dem Umsteigen vereinbar ist, wäre es für mich ehrlich gesagt keine Frage. Dann würde ich da aussteigen. Alleine schon weil ich von anderen Menschen dasselbe erwarten würde.

Wer da seinen Stolz verletzt sieht weil er aussteigt hat in meinen Augen einen an der Klatsche.

knopper schrieb:Sollte bei einem Zug ähnlich sein von daher kapiere ich den Lokführer nicht!

Was soll der Triebfahrzeugführer schon machen, wenn sich die Karre mit dem Gewicht nicht fahren lassen kann?

@Streckenläufer

Die bremstheorie und die langsamere laufzeit finde ich logisch, nur warum werden dann nicht auch andere zu voll besetzte züge verschmälert...;-) da passt es dann nicht mehr zusammen. Die sparen ja, das stimmt an personal, aber geringfügig und trotzdem nehmen sie immer wieder mehr geld für ihre dienstleistung und bieten schlechte qualität.

@all
Danke für alle Beiträge! Hätte nicht gedacht dass die Meinungen so auseinander gehen.

@pole92
Da kann irgendwas nicht stimmen. Normal müsste man die Lokführer ( oder wer auch immer das angeortnet hatte ) dafür vor Gericht bringen. Denn das der Zug gar nicht zu schwer sein kann sieht man ja allein schon an dem Foto das Narrenschiffer ( User auf Allmy ) da gepostet hatte. Wo da die vielen Menschen da auf diesem langen Zug sich anhängten, weil kein Platz mehr INNEN im Zug war. Egal was der wahre Grund war: Man darf die Fahrgäste nicht so ungestraft anlügen. Wo kämen wir hin, wenn das öfter vorkäme!

@HeurekaAHOI
Wo haste denn den Müll her?

Ok. Dies mal lass ich es mir noch gefallen. Aber wenn du das nächste mal meine Post als " Müll " bezeichnest, muß ich andere Wege schreiten, ja?

@HeurekaAHOI
Um Gottes Willen...

ich bin CNC Dreher von Beruf. Da hat man mit " runden " Sachen die sich drehen ja wohl tagtäglich zu tun.

Du weißt selber: Das Rad ist die wohl berühmteste Erfindung in der gesamten Geschichte der Menschheit ( sagt man so umgangssprachlich, nicht umsonst sagt man deshalb Dinge wie " ... Rad neu erfinden " usw. ).

Das Rad, in diesem Falle das Eisenbahnrad hat eine sehr geringe Rollreibung die es der linearen Bewegung entgegensetzt. Wenn da nun ein paar " Männekes " auf dem Zug sind, macht das Gewicht gar nicht so viel aus mehr. Jedenfalls habe ich noch nie gehört ( und auch andere hier im Fred sagen das auch ) das ein Zug wegen " Gewichtsüberschreitung " nicht abfahren wollte. Einfach ( fast ) unmöglich!.

Da hatte einer wohl seine schlechte Laune an den Fahrgästen dieses Zuges ausgelassen.

@HeurekaAHOI
Schonmal was von Bremshundertstel gehört? Das Verhältnis zwischen Geschwindigkeit, Gewicht und Bremsleistung? Nein? Schade. Wär vielleicht mal sinnvoll, um das komplexe Thema Eisenbahn zu verstehen.

demented schrieb:Schonmal was von Bremshundertstel gehört?

ne, habe ich nicht.

Aber da sind Kugellager in den Eisenbahnrädern überall. Die rollen ganz easy. Das würde ich niemals glauben, das zuviel Gewicht von Reisenden die Zugfahrt verhindert. Mag sein, das es angenehmer für den Lokführer ist, wenn nicht so viele Fahrgäste im Zug sind, aber das er gar nicht abfahren kann: Unmöglich ( fast unmöglich )

@demented
Wo steht das denn bei Wikipedia " Bremshunderstel " ?

mhm...also das ein zug zu voll sein kann habe ich auch noch nie gehört, wenn ich so an die züge denke die z.B. zu fußballstadien fahren, die sind immer so voll das man kein cm platz mehr hat und die fahren trotzdem :D

@Streckenläufer

Streckenläufer schrieb am 14.02.2015:Genauso sieht es auch im Streckendienst aus, wo früher tausende Mitarbeiter zur Kontrolle und Wartung des Streckennetzes beschäftigt waren erledigen das heute Messzüge und eine Handvoll Bahnarbeiter, Berufe wie Blockwart und Schrankenwärter sind schon lange ausgestorben.
Daneben wird auch die Technik immer anspruchsvoller und sensibler, währen die mechanisch betriebenen Altbauloks praktisch immer funktionierten kommt es bei der sensiblen Elektronik heutiger Züge immer wieder zu ungewollten Ausfällen, wie im Eingangspost erwähnt.

Das ist verständlich erklärt. Ja, die technologisierung hat auch hier ihre nachteile. Was wenn die handys auf einmal alle nicht mehr gehen, mag ich mir gar nicht ausmalen...;-)

@HeurekaAHOI

Ich denke hier gehts um die einfache berechung des bremsweges, der bei zu viel gewicht, einfach verlängert wäre. Heisst der lokführer müsste sich dementsprechend anpassen bei seiner bremsung, also früher damit beginnen. Auf der anderen seite, ist ein überladener zug auch in der hinsicht gefährlich, weil man keine möglichkeit mehr hat als fahrgast, sich beim bremsen und anfahren richtig zu sichern. Habe es ja selbst einige male durch. Da kann man leicht mal in der gegend rumfliegen. Wenns so voll ist, dass sich alle quetschen müssen, fängt der nachbar des nachbarn usw. ab, auch nicht so prall...in dem sinn, kann es schon sein, dass man da auch mal sagt, leute steigt aus.

HeurekaAHOI schrieb:Da kann irgendwas nicht stimmen. Normal müsste man die Lokführer ( oder wer auch immer das angeortnet hatte ) dafür vor Gericht bringen. Denn das der Zug gar nicht zu schwer sein kann sieht man ja allein schon an dem Foto das Narrenschiffer ( User auf Allmy ) da gepostet hatte. Wo da die vielen Menschen da auf diesem langen Zug sich anhängten, weil kein Platz mehr INNEN im Zug war. Egal was der wahre Grund war: Man darf die Fahrgäste nicht so ungestraft anlügen. Wo kämen wir hin, wenn das öfter vorkäme!

Wie kommst Du auf so einen Unsinn?

Der Zugführer trägt die Verantwortung für die beförderten Personen.

In Deutschland hat jedes Verkehrsmittel ein maximal zulässiges Gesamtgewicht.

Wenn das überschritten ist, dann handelt der Fahrzeugführer grob fahrlässig, wenn er trotz Überladung das Fahrzeug betreibt.

Was in anderen Ländern gemacht wird, interessiert hier in Deutschland Niemanden. Ausser Dir vielleicht.
Du kannst ja mal Dein Auto mit 30 Personen beladen und in eine Polizeikontrolle kommen. Die werden sich freuen, wenn Du sie vor Gericht bringst weil sie Dich am Weiterfahren gehindert haben.

@HeurekaAHOI

Du solltest dich vielleicht mal mit der ganzen Technik auseinandersetzen bevor du hier so einen kompletten Unsinn schreibst.

Wenn dem TF angezeigt wird das der Zug zu schwer ist, und deshalb eine Traktionssperre greift dann kann er den Zug keinen Meter bewegen. Da könntest du dich als Beförderungsfall auf den Kopf stellen und trotzdem würde nichts passieren.