Wie kann man bedürftigen Menschen wirklich helfen?

Ich habe wirklich lange überlegt und bin nun zu dem Schluss gekommen, dass dieser Schritt unausweichlich ist, und immer schon war, da ich in dieser scheinheiligen Gesellschaft des Verdrängens, Schönredens, der Gier, des Neids usw. nicht weiterleben kann.

Ich habe mein Leben bisher verschwendet und bin all das geworden, was ich nie sein wollte.
Ich lebe wie ein König, während woanders Leute abkratzen, weil sie nix zu essen haben.
Ich bin bereit, mein bürgerliches Leben komplett aufzugeben und habe ca. 40.000 Euro zur Verfügung. Wie kann ich dieses Geld einsetzen, um bedürftigen Menschen WIRKLICH und TRANSPARENT (am besten vor Ort) zu helfen?

Für Tipps, Links usw. wäre ich dankbar. Gerne auch per pn.

Eine Diskussion, ob unsere jetzige Gesellschaft wirklich so abgefuckt ist, kann hier meinetwegen auch stattfinden, aber ich denke, daran besteht kein Zweifel.

@Draiiipunkt0

Zunächst einmal finde ich es gut, das du etwas tun willst, aber trotzdem bin ich demgegenüber skeptisch.

Draiiipunkt0 schrieb:Ich habe mein Leben bisher verschwendet und bin all das geworden, was ich nie sein wollte.Ich lebe wie ein König, während woanders Leute abkratzen, weil sie nix zu essen haben.

40000 € sind leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein und können langfristig leider nichts ändern. Allerdings klingt der Satz den ich zitiert habe, ein wenig danach als ob du einfach dein Gewissen rein waschen willst.
Du bist aufgewacht, hast angefangen Dich für deine Umwelt zu interessieren, das ist gut, aber die Welt wirst du nicht verändert und den Hunger nicht mildern können.
Fang vor deiner Haustür an, suche dir Streetworker und unterstütze sie, Spende an SOS-Kinderdörfer, geh zu einer Kinderkrebsstation und frage was gebraucht wird, spende an die Tafeln deiner Stadt oder an Suppenküchen für Obdachlose.
Wenn es unbedingt ein Projekt im Ausland sein muß, dann werde doch Pate für ein Kind dem du kontinuierlich helfen kannst und nicht nur für den Moment.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Du kannst klein anfangen und in der nächstgrößeren Stadt regelmäßig Essenspakete an Obdachlose verteilen. Die Tafel nimmt Spenden auch gerne entgegen. Da kannst du dir sicher sein, dass die investierte Summe bei den "Richtigen" ankommt.

@BlackPearl

BlackPearl schrieb:Wenn es unbedingt ein Projekt im Ausland sein muß, dann werde doch Pate für ein Kind dem du kontinuierlich helfen kannst und nicht nur für den Moment.

Das halte ich auch für den besten Ansatz. Letzendlich kann nur Bildung die Menschen aus ihrer Misere retten und das langfristig. Ein oder zwei Patenkindern über viele Jahre die 40Tsd. zukommen lassen ist besser als mal eben 40 Tsd. so zu spenden.

Im Spiegel war vor kurzem ein Artikel über Patenkinder, die ihrem Paten unendlich dankbar aber leider auch etwas traurig waren, da die Paten nie ihre Briefe beantwortet haben. Also immer schön antworten :)

Ein schöner Gedanke, nur leider wird sich nichts ändern. Der Mensch beutet die Natur weiterhin aus und wenn arme Leute zu Geld kommen werden sie genauso egoistisch und gierig wie die reichen.
Es ist sehr schwierig zu helfen, am besten du gründest selbst einen wohltätigen Verein mit dem Geld, dann weißt du wenigstens was mit dem Geld geschieht.
Ich wünsche Dir viel Glück.
Schöne Grüße von einem Menschen der bereits alles verschenkt hat und trotzdem nichts ändern konnte.

@Draiiipunkt0


Am besten wäre es vielleicht, wenn du in deinem Ort zu einer EInrichtugn gehst und mit den Leuten die dort arbeiten mal redest.

So wie ich das sehe, müsste vielen erstmal geholfen werden ihr Alkoholproblem in den Griff zu bekommen.

Viele Leute müssten nicht mal betteln gehen oder Mülleimer nach Pfandflaschen durchkramen wenn sie mit dem Geld was ihnen zur Verfügung steht besser wirtschaften würden.





@Draiiipunkt0

Ich habe mir mal gesagt, wenn ich genug Geld hätte würde ich mir einen raussuchen wo ich weiß das es auch Früchte tragen würde, der da wirklich raus möchte...einkleiden, Friseur,Lebensmittel, Wohnung anmieten, anschließend nen Job suchen damit er wieder bei Null anfangen kann.

@BlackPearl

BlackPearl schrieb:Allerdings klingt der Satz den ich zitiert habe, ein wenig danach als ob du einfach dein Gewissen rein waschen willst.

Das mag sein, aber es ist ja nicht so, als wär ich irgendwem was schuldig, dennoch kann ich diese Ungerechtigkeit einfach nicht mehr ertragen.


@all
Danke für eure Antworten. Ich bin gerade dabei, mir einen Plan zurechtzulegen.

Hat sonst noch jemand Tipps, Ideen?

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Danke für eure Antworten. Ich bin gerade dabei, mir einen Plan zurechtzulegen.

Gib mal Bescheid, wenn Du startest. Vielleicht fühlt sich ja jemand angesteckt.

@Draiiipunkt0

Es gibt u.a. deutsche Ärzte, die im Ausland Einheimische operieren.
Es gibt in den armen Ländern viele Menschen, die blind sind und denen mit einer Operation erfolgreich geholfen werden könnte.

Das halte ich für sehr sinnvoll, die anderen Vorschläge natürlich auch.

@Draiiipunkt0
Ganz ehrlich: Ich an deiner Stelle würde ehrenamtlich arbeiten. Da hilfst du am meisten. Von all den Millionen, die Deutsche jährlich an arme Länder spenden, kommt nur wenig an und selbst das Wenige sorgt nicht wirklich für Verbesserung. Das Meiste wird eh in irgendwelche Waffen investiert.
Zum Beispiel in Afrika, aber auch in Indonesien und Indien existiert ein Teufelskreislauf, den man allein mit Geld nicht durchbrechen kann.
Such dir irgendwo einen ehrenamtlichen Job in ner Suppenküche oder ähnlichen Einrichtungen.

wenn du etwas tun willst, wirst du sicher den richtigen weg finden...
zur anregung... 'rosinenbömbchen'

Obdachlosen helfen mit Rosinenbömbchen | Gott sei Dank

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Draiiipunkt0 schrieb:da ich in dieser scheinheiligen Gesellschaft des Verdrängens, Schönredens, der Gier, des Neids usw. nicht weiterleben kann.

Vielleicht hast Du Dich (nur) mit den falschen Leuten umgeben.

Draiiipunkt0 schrieb:Ich bin bereit, mein bürgerliches Leben komplett aufzugeben

Wie meinst Du das? Hier "genießt" Du eine gewisse Sicherheit und das ist nur von Vorteil, wenn Du anderen Menschen helfen möchtest.

Draiiipunkt0 schrieb:ob unsere jetzige Gesellschaft wirklich so abgefuckt ist

In einigen Bereichen schon, doch in jedem Land ist irgendwas, was einem nicht im Kram passt?

Versuch erstmal, Dir selbst zu helfen u. das es Dir gut geht.

@borabora

borabora schrieb:Versuch erstmal, Dir selbst zu helfen u. das es Dir gut geht.

Er möchte halt anderen Menschen helfen

@Nessi96

Find ich super!
Doch ich hab den Eindruck, das er mit sich selbst nicht so im "Reinen" ist oder er an gewissen Sachen zu "knabbeln" hat.

Doch da kann ich mich auch täuschen.

@borabora
Ich hatte auch mal so eine Phase, da wollte ich alles Menschenerdenkliche tun, um den armen Leuten zu helfen. Aber dann bin ich zu der Einsicht gelangt, dass es mit Geld-Spenden nicht getan ist.

Ist genauso, als wenn Tierfreunde kein Fleisch essen, um die Massentierhaltung einzudämmen. Zwar handeln diese Tierfreunde nach ihrem "Glauben" und fühlen sich gut, wenn sie kein Fleisch essen, aber der Konzernchef merkt den Einzelnen, der abspringt vom Fleischkonsum, nicht.
Da müsste schon schätzungsweise die Hälfte Deutschlands aufhören, Fleisch zu essen.

Nessi96 schrieb:Ganz ehrlich: Ich an deiner Stelle würde ehrenamtlich arbeiten.

Da muss ich @Nessi96 recht geben, Ehrenamtliche arbeit ist einfach nur wunderschön und so "gebend". Ich war vor 2 Wochen auf der Ehrenamtliche Börse in Berlin, was da alles angeboten wird, für Menschen den es in DEUTSCHLAND schlecht geht, von Schulbegleiter für körperbehinderte Kinder bis hinzu Altagsbegleiter für Senioren.

Meine Partnerin ist selbst ehrenamtlich sehr aktiv und betreute bis vor kurzen einen älteren Herren in einem Seniorenheim, der eben kaum Besuch durch seine Angehörige bekam. Sie ist mit ihm spazieren gegangen, half ihm bei kleinen Sachen, wie einkaufen, Arztbesuche etc.

Und sie bekam zwar kein Geld dafür , aber jeden Tag ein Lächeln, Umarmung und warme erfüllte Augen zurück. Das ist UNBEZAHLBAR.

Gerade in Großstädten werden gerne Helfer gesucht, auch für irgendwelche Projekte wie Arche Noah, ein Projekt wo Kinder Mittags eine warme Mahlzeit bekommen und auch Hausaufgaben - Betreuung etc.

Lieber selbst aktiv sein, als wenn man ein gewissen Budget nach Afrika spendet wo nur 1/3 ankommt, da der Rest für den Verwaltungsaufwand abgezwackt wird.

Nessi96 schrieb:Ist genauso, als wenn Tierfreunde kein Fleisch essen, um die Massentierhaltung einzudämmen. Zwar handeln diese Tierfreunde nach ihrem "Glauben" und fühlen sich gut, wenn sie kein Fleisch essen, aber der Konzernchef merkt den Einzelnen, der abspringt vom Fleischkonsum, nicht.
Da müsste schon schätzungsweise die Hälfte Deutschlands aufhören, Fleisch zu essen.

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“
-Gandhi

Da ist wirklich was Wahres dran. Das ist so erfüllend.

@borabora

borabora schrieb:Versuch erstmal, Dir selbst zu helfen u. das es Dir gut geht.

Mit der Ausrede hab ich mich schon zu oft gedrückt.
Immer schön die eigenen Luxusprobleme vorschieben...
Kann ich halt nicht mehr.

@Draiiipunkt0

Okay, hört sich danach an, das Du nicht wirklich Probleme hast, die Dich stark belasten. Ich finde es toll, das Du an andere Menschen denkst.

Teilst Du uns mit, wie Du Dich da entschieden hast?