In der Persönlichkeit verletzt - wie damit umgehen?

Ich habe ein grosses Problem auf meiner Arbeitsstelle und soll eine Abmahnung erhalten. Meine Vorgesetzte hat mich regelrecht zur Sau gemacht. Die Abmahung soll ich kassieren Sie kontrolliert mich nun ständig wodurch sie mich noch mehr verunsichert und wo Fehler vorprogrammiert sind. So blöd es sich anhören mag, aber ich fühle mich nun arg in meiner Persönlichkeit verletzt. Meine Gedanken kreisen ständig um den Vorfall. Ich kann Abends nicht mehr abschalten, kann das kommende Wochenende nicht geniessen und habe im Moment überhaupt keine Freude mehr am Leben. Wie gehe ich nun damit um? Was kann ich tun dass ich mich wieder besser, vor allem selbstbewusster fühle und ich mich auch wieder auf Dinge im Leben freuen kann?
Ich soll die Abmahnung erhalten weil mir ein "kleiner" Fehler passiert ist worauf sich ein Kunde beschwert hat. Vor einem Jahr ist mir schon eimal ein Fehler (ein anderer aber) unterlaufen worauf es auch schon einmal eine Beschwerde gab. Daraus machen meine Vorgesetzte nun ein grosses Problem. Ich weiss nicht wie ihr es hier seht, aber wir sind nun mal Menschen und alle machen mal einen Fehler. Und ich persönlich finde einen zweiten Fehler innerhalb eines Jahres nicht so gravierend wie die Chefin es sieht

Was war denn dieser "kleine Fehler"?

@Metallica

Für mich hört sich das an, dass deine Chefin ein Opfer braucht, um Ihr Ego zu stärken und du gerade gelegon kommst.

@ISF - im Prinzip war es eigentlich kein "fachlicher" Fehler sondern es ging dem Kunden mit der Bearbeitung nicht "schnell" genug.

@Metallica

such dir nen neuen Job. Wenn dich dein Vorgesetzter auf dem Kieker hat und nur darauf lauert, dass du einen Fehler begehst würde ich es vorziehen zu gehen...auf zu neuen Ufern...

@Metallica
les mal hier
http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Abmahnung.html

@Metallica

Nur weil sich mal jemand über eine lange Bearbeitungsdauer beschwert ist das noch lange kein Grund für eine Abmahnung durch den Arbeitgeber. Wenn ich da bedenke wie oft ich und meine Kollegen in der Woche eine Abmahnung kassieren würden^^ Lächerlich sowas. Die Leute haben einfach keine Geduld mehr, am liebsten alles schon gestern haben wollen.

Entweder deine Vorgesetzten akzeptieren das, oder du suchst dir einen anderen Job. So einfach ist das.

@DerFremde - ich sehe das genauso. Auch ich finde das ganze lächerlich und eine totale "Lapallie", dennoch verletzt es mich ungemein. Die Vorgesetzte schmiert mir halt immer diese Beschwerde von vor einem Jahr auf's Butterbrot und ist der Meinung das wäre eine zuviel. Auch hält mir immer nun immer wieder vor, dass es andere Kollegen gibt wo noch "nie" eine Beschwerde (ob es stimmt, kann ich ja nicht nachprüfen) vorgefallen ist.

@Metallica
Ist denn der Personalrat oder der Betriebsrat eine Option? Ich meine wenn es mit der Chefin nicht klappt und sie nicht auf dich eingeht (Ich denke du hast mit ihr darüber gesprochen wie du dich fühlst, oder) ist das doch die nächste Stufe.

@Metallica

Gibt es denn bestimmte Service-Level nach denen ihr bearbeiten müsst?
Bist du gewerkschaftlich organisiert oder gibt es eine Möglichkeit einen Betriebsrat zu dem Sachverhalt zu Rate zu ziehen?

*Sry Lilith, du warst schneller^^

@Metallica
So eine Vorgesetzte hatte ich auch mal (irgendwelche Sachen auf's Butterbrot schmieren, die am besten möglichst mindestens ein halbes Jahr her waren und im Idealfall noch auf irgendwelche Lügen oder Halbwahrheiten von den lieben Kollegen beruhten).
Das hab ich mir drei Jahre lang angeschaut und dann dachte ich mir "leck mich" und bin gegangen. Habs nie bereut, im Gegenteil.

@Metallica

Tja es gibt eben auch Leute, die nicht als Vorgesetzte arbeiten sollten. Soll sie sich doch mal an deinen Platz setzen und das ganze Zeug bearbeiten. Da würde so manch ein Chef plötzlich merken was da eigentlich von einem verlangt wird.

Und ich glaube nicht, das es bei den anderen Kollegen immer reibungslos verläuft. Das geht gar nicht, niemand ist perfekt. Vielleicht hat sie einfach ein persönliches problem mit dir, und schiebt halt immer diese eine Kundenbeschwerde vor.

@Nyler - in der Gewerkschaft bin ich leider nicht. Einen Betriebsrat gibt es bei uns und ich bin auch schon am überlegen ob ich ihn mal zur Rate ziehen soll. Habe damit allerdings wenig Erfahrung. Behandelt der Betriebsrat die Angelegenheit denn erst einmal "diskret" oder muss ich damit rechnen dass er nach meinem Gespräch sofort zu meiner Vorgesetzten rennt und ihr dann alles erzählt was ich gesagt habe? So etwas ähnliches ist nämlich mal bei einem anderen Kollegen vor einigen Jahren mal passiert, da ging es alledings um eine andere Sache.

@Metallica
geh zum Betriebsrat, die sollten sowieso besser informiert sein, wenn Abmahnungen erteilt werden...die helfen Dir dann weiter und sie dürfen NICHT zum Vorgesetzten gehen, außer um DICH zu vertreten, sich um die Regelung Deiner Interessen zu kümmern

@Nyler
Kein Problem ;) wenigstens mal Einigung in einem Thread ;)

Der Betriebsrat ist meiner Meinung nach verpflichtet, dein Anliegen erst einmal diskret zu behandeln. Der ist ja dafür da, Lösungsorientiert zu arbeiten. Deshalb wird dann auch das weitere Vorgehen mit dir abgestimmt und besprochen.

@Metallica

Natürlich darfst* du jetzt nicht zum Betriebsrat rennen und dich lauthals über Vorgesetzte beschweren. Der Betriebsrat hat u.a. die Plicht zur Wahrung des Betriebsfriedens und bei Meinungsverschiedenheiten schlichtend einzuwirken. (§74 BetrVG). Deswegen gehe mit Bedacht vor, falls du das in Erwägung ziehst, denn deine Chefin als Konfliktpartei wird da definitiv mit einbezogen werden.

http://www.betriebsrat.com/downloads/09_sbv/82_betrvg.pdf (Archiv-Version vom 20.02.2016)

* dürfen schon, solltest passt hier besser

@Nyler
was erzählst Du denn bitte? Natürlich geht man zum Betriebsrat in einer solchen Situation, denn dieser vertritt die Mitarbeiter......und wird helfen, das heisst zum Beispiel eine Gegendarstellung verfassen mit dem Mitarbeiter, ein Gespräch führen mit dem Vorgesetzten, der Betriebsrat kann auch ganz klar äussern, dass er diese Abmahnung für nicht gerechtfertigt hält und nachfragen, warum es diese geben mußte......

@Tussinelda

Ja das steht so in meinem Link, ich hab lediglich an die Art und Weiße wie man es tun sollte appelliert. Deswegen auch meine Ergänzung im Nachtrag um Missverständnisse zu vermeiden.

@Metallica

Metallica schrieb:Die Vorgesetzte schmiert mir halt immer diese Beschwerde von vor einem Jahr auf's Butterbrot und ist der Meinung das wäre eine zuviel.

Einerseits könntest du natürlich mal Fragen ob die erste Abmahnung, diejenige vor einem Jahr, nicht langsam verjährt ist. Somit würde sie aus deiner Akte gelöscht werden.
Jetzt ist dafür natürlich nicht der richtige Zeitpunkt, aber es könnte durchaus sein das Abmahnungen auch wieder gelöscht werden können da wo du arbeitest.

Andererseits könntest du das Gespräch mit deiner Chefin im Beisein von ihrem Chef suchen.
Als man mir mal mit einer Abmachung drohte, habe ich das so gemacht. Dafür verfasste ich einen Brief an meinen Chef, wo ich mich einerseits entschuldigte und andererseits um ein Gespräch zur Klärung bat.

In deinem Fall müsstest du darin begründen warum alles etwas länger gedauert hatte als üblich mit dem Kunden und das du die Beschwerde ernst nimmst. Du kannst schreiben das du dich gerne verbessern würdest und eben dich auch entschuldigen.
Erkläre dich auch bereit zu einem Gespräch, aber nur im Beisein ihres Vorgesetzten.

Unten auf dem Brief vermerkst du das eine Kopie deines Schreibens an eben diesen Vorgesetzten geht.
So weiss dann der Chef deiner Chefin schon bescheid und du hast etwas schriftliches.

Bei mir kam es dann tatsächlich zu einem Gespräch mit beiden Chefs, von der Abmahnung wurde dann abgesehen. Mein direkter Vorgesetzter hatte schlussendlich eine Stunde seines Chefs verschwendet, die dieser besser hätte nutzen können.

Aber dieser Weg ist recht hart und bedarf vor dem Gespräch eine gute Vorbereitung. Es ist auch möglich dass dich deine Chefin danach noch mehr auf dem Kieker hat, also ist mein Vorschlag eher mit grosser Vorsicht zu geniessen oder umzusetzen.

@Nyler
es ist trotzdem falsch, davon abzuraten, zur Mitarbeitervertretung zu gehen, der Betriebsrat ist dazu da, um solche Probleme mit dem Mitarbeiter zu lösen....da braucht es nämlich kein Allmy, denn wir hier können ja eh nicht direkt helfen....dafür gibt es den Betriebsrat, den man ja auch gewählt hat......