Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

Hallo Schrotty,

you make my day...wirklich....das ist ja der Hammer, was du da schreibst.
Ich glaube das ist Liebe, echte Liebe zum Leben.
Trotzdem deine Mama nicht mehr ist, trotzdem du allein, also ohne andere Menschen bist umgibst du dich mit anderen lebendigen Wesen und kümmerst dich innigst um sie und pflegst dabei noch Traditionen, deren andere überdrüssig sind, obwohl sie eigentlich nichts zu klagen hätten.

Ich werde dieses Jahr zu Weihnachten an dich denken und vielleicht lesen wir uns ja hier mal.
Du hast mich beeindruckt. Ich glaube, das werde ich am Sonntag meiner Familie zeigen, die hier zum Adventskaffeetrinken kommen.

Ich danke dir von Herzen, alles LIEBE

@BobGray

So ist es bei meinen Kindern auch... witzig :) zum nikolaus wird es einen Schoki-mann geben, Mandarine und für jeden ein Hörspiel. Et basta
Das Hörspiel auch nur, weil ich es runtergesetzt auf 1,99 € bekommen habe und die eigentlich 6 € kosten.

Zu Weihnachten gibt's von mir ein Geschenk (jeweils 80 €) 2 kinder... da sind mal eben für die zwerge 160euro weg.
Für die Familie habe ich mit den kindern jetzt einen jahres-foto-kalender gebastelt. Wo sie fotos und gebasteltes selbst reinkleben sollten.
Damit sie verstehen was Weihnachten wirklich ist für die Familie.
Wir haben an den 2 Kalendern 1 Monat gesessen (einen für Oma und Uroma) und MEGA viel über die Urlaubsfotos der vergangenen 7 1/2 jahre geredet - die sie reinklebten. So tolle Gespräche hatten wir lange nicht und ich hoffe das das, dass gleiche auslöst bei Oma und Uroma.
Von Oma+Opa werden sie auch nur ein Geschenk bekommen - abgesprochen mit mir, passend zu meinem Geschenk.


Dieser Überdruss der in der heutigen Zeit herrscht ja, ich werde mein bestmögliches geben um das so lang wie möglich von meinen zwergen fern zu halten.

Welche Traditionen (außer Feiertage) sind diesem Thread denn schon bekannt? In den allermeisten Fällen wird Angewohnheit mit Tradition verwechselt. Wobei mit Angewohnheit hier Faulheit, Desinteresse und Unbeweglichkeit gemeint ist. Wenn Altes nur deshalb beibehalten wird, weil es zuvor bereits so war, dann stellt es keinen Mehrwert dar. (Wer wissen will, was ich damit meine, liest Karl Poppper, der über Für und Wider von Historizismus schreibt. Bei ihm geht's explizit um die Gefahren, die damit verbunden sind.)

Eine Tradition ist ein Verfahren, um Bräuche an kommende Generationen weiterzugeben. Doch die Unterscheidung der Begriffe entgeht dem Thread leider völlig.

Hallo @DeadPoet,

auch dir einen sehr herzlichen Dank für dein Mitmachen hier....das Bild hat mir auch gefallen...sooooo lustig.

Ich habe mich bei diesem Text von dir hier:

DeadPoet schrieb:Mit Tradition brechen kann aber nur jemand der diese kennengelernt hat. Wenn man sich selbst nicht so 100% sicher darüber ist, wie und ob man gewisse Dinge tut - der sollte sie beibehalten aber sanft in Frage stellen. Widerholung und Beständigkeit ist gut für Kinder, deswegen sind Traditionen nicht verkehrt solange sie gutmütig sind und sich nicht gegen das Individuum und seinen Willen richten.

gefragt, weshalb du dich eigentlich toter Poet genannt hast? Dein Text ist sooo lebendig, so lebensnah und poetisch finde ich ihn auch :-

Gefällt mir sehr deine Einstellung, danke fürs Mitteilen!

Auch dir nchmal einen Herzensgruß

Hallo @Ciela,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag und den Einblick in dein Privatleben, hat mich sehr berührt, dass du Traditionen von deinen Großeltern und Eltern kennengelernt hast, sie liebst und schätzt, sodass du sie auch weitergeben wirst an deine Kinder.
Das wärmt mein Herz sowas zu lesen.

Fällt dir vielleicht noch anderes ein außer Weihnachten und Ostern was du als Tradition pflegst und erhalten möchtest? Ich meine auch im Hinblick auf Menschen, die hier fremd sind in diesem Land und gern wissen möchten welche Traditionen es hier so gibt?

Auch dir einen sehr herzlichen Dankesgruß

@SeahawksHeart

Ich finde das sehr gut, wie Du das handhabst. Es ist ja nicht so, als würde man die Kinder darben lassen, aber sie sollten ein Geschenk auch zu schätzen wissen und nicht damit überflutet werden.

Ich finde auch gut, daß Du mit den Großeltern absprichst, was sie schenken. Bei uns waren das oft Klamotten. Natürlich haben Oma und Opa auch mal zusätzlich etwas geschenkt, aber eben Kleinigkeiten.

Gerade die Adventszeit sollte eine ruhige Zeit sein, Basteln, gemeinsam Backen usw, das ist doch toll. Und für Kinder im Grunde wertvoller als irgendwelche überdimensionierten Geschenke. Familienzeit kommt heute oft ohnehin zu kurz.

Hallo @7a,

auch dir ein herzliches Willkommen.

Deinen Beitrag:

7a schrieb:Ich könnte mir gut vorstellen, dass, wenn sich die Neubürger mit ihren Traditionen und Festen mit den Ureinwohnern vermischen.

musste ich besonders lange sacken lassen.
Ich finde deine Beschreibung von dem vermischten Fest, was ihr dann "Weihnucka" nennt wirklich sehr spannend. Ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Familie so sein muss, damit alle zu ihrem Recht kommen.

Allerdings muss ich sagen, irgendwie macht mir das Bauchschmerzen. Ich glaube, ich lerne hier in diesem Thread, dass ich wohl spießiger bin als ich von mir dachte.
eine ähnliche Vermutung hatte ich schon letztes Jahr in der Christmesse. Die wurde von der Jungen Gemeinde gestaltet und war so dermaßen "neumodisch" also mit Handys und TV etc. gestaltet, dass ich ganz enttäscuht war, Ich wollte doch eher eine traditionelle Christmesse.

Und wenn ich jetzt von diesen Vermischungen lese, bitte nicht falsch verstehen, ich finde das menschlich gesehen großartig aber irgendwie finde ich doch, dass wir alle unsere eigenen traditionen bewahren sollten!

mhm......muss ich noch länger drüber nachdenken, glaube ich.

Dir also auch einen Herzensgruß und sehr lieben Dank für diese spannenden Gedankengänge!

Hallo @peekaboo,

auch dir ein herzliches Danke für deinen Beitrag.

Also lebst du in der Schweiz?

Meine Tochter hat da fünf Jahre gelebt, erst studiert dann dort gearbeitet, da können wir uns abendfüllend unterhalten über die traditionen dort.

Wenn du magst schreib doch noch über die schwiezer Traditionen, die dir gefallen?

Einen sehr herzliches Gruß sende ich dir

@Paulette
Eigentlich nicht. Solche Bräuche gibts bei uns nur an den Feiertagen.

Hallo @BobGray,

zuersteinmal auch dir ein herzliches Willkommen hier und DANKE für deine Beteiligung!

du schriebst:

BobGray schrieb:Schöner Thread, wie ich finde.

Ja, unbedingt, das finde ich auch. Macht soooo Freude darin zu lesen und zu schreiben, dank der tollen Beteiligten hier :-D

BobGray schrieb:Was Neubürger aus anderen Kulturen betrifft, so bin ich dafür, daß wir selbstbewusst zu unseren Traditionen stehen, aber nicht abgrenzend, sondern als Einladung, sie gemeinsam zu begehen. Dazu gehört eine Offenheit von beiden Seiten.

Das sehe ich auch so, danke. Und darum frage ich ja auch nach den Traditionen. Welche wir z.B. selbstbewusst mitteilen wollen?

BobGray schrieb:Zur Tradition gehören für mich gerade im Umgang mit Kindern auch das Vorlesen alter Märchen zB.

Das ist ein sehr gutes Beispiel für eine Tradition, die z.B. unter Pädagogen sehr infrage gestellt wird, weil die alten Märchen so grausam sind.
Wie ging es dir denn als Kind damit?

Also ich weiß noch, wie ich nächtelang nciht schlafen konnte, wegen der Schlangen im Bett, bei einem der auszog das Gruseln zu lernen....furchtbar.....iiiihhhhgittt, darauf hätte ich sehr gern verzichtet. Meinen Kindern habe ich diese Geschichte nicht vorgelesen.
Also nochmals die Frage, wie ging es dir damit?

Oder auch allen anderen, die das lesen ;-)

Hallo @borabora,

was für ein schöner Beitrag, DANKE auch dir von Herzen.

Du schriebst:

borabora schrieb:Heute lachen die Kinder über vieles u. das ist sehr zu bedauern

Möchtest du das noch ein bisschen weiter erläutern?

Ich meine, was bedauerst du? Was geht den Kindern deiner Meinung nach verloren, wenn sie bestimmte Traditionen nicht mehr erfahren oder nicht mehr schätzen, nicht mehr zu würdigen wissen?

Dir einen sehr herzlichen Gruß und auch dir ein Willkommen hier :-D

@Paulette

es gibt Traditionen, die man mag, und welche, die man zum kotzen findet. Welche von beiden sollte man weitergeben?

Ganz klar, die, die man mag.

Nach und nach werden so bestimmte Traditionen ausgesondert. Das ist in allen Kulturen so bisher passiert.
In vielen Kulturen gab es vor Jahrhunderten noch Traditionen, die es heute nicht mehr gibt. Und neue sind dazu gekommen.

Für mich persönlich sind Traditionen heutzutage nicht mehr wichtig, weil sich vieles einfach nicht mehr mit dem heutigen Leben vereinbaren lässt.

Manchmal wird Tradition auch zu einer Art von Zwang-verhalten und ungeliebtes Ritual. Hier als Beispiel die Weihnachtszeit.
Alle paar Monate der gleiche Mist, der kaum noch jemanden wirklich erfreut, oder etwas bringt.
Aber da wären ja nun auch die lieben Kinder, denen man mit dem Weihnachtsgedudel eine Freude bereiten will.

Sollte man Weihnachten als Tradition weitergeben?
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, wo Weihnachten wirklich gefeiert wurde, dann wünschte ich mir heute, dass meine Eltern es mir nicht weitergegeben hätten. Denn heute ist Weihnachten für mich nur noch ein tiefsitzender, obligatorischer Zwang, mich bei meiner Familie zu melden. Selbst dann, wenn ich mich einen Tag vorher noch gemeldet habe.

@Paulette

Ja, ich weiß, gerade zB Grimms Märchen sind umstritten.
Für mich gehören sie quasi zur Allgemeinbildung, wie zB griechische Sagen usw.

Wie es mir als Kind damit ging? Sehr gut, würde ich sagen, die Geschichten haben meine Fantasie beflügelt.
Wobei ich dazu sagen muss, daß mich meine Eltern nicht damit alleine gelassen haben, sondern erklärten, das ist wichtig.
Wenn man ein Kind mit dem "Daumenlutscher" aus dem Struwwelpeter konfrontiert, dann natürlich bitte nicht so, daß man ihm das als Wahrheit verkauft, ganz klar.
Eltern müssen ihren Kindern Geschichten erklären, sie ins rechte Licht rücken, dann klappt das.

So habe ich als Kind immer gut geschlafen, ich konnte schon recht früh zwischen einer Geschichte und der Realität unterscheiden.

Hallo @Laucott,

auch dir ein herzliches Danke fürs Mitschreiben.

Ich finde das suuuper toll, dass du das an deine Kinder weitergibst auch wenn du selbst gar keine positiven Erfahrungen gemacht hast z.B. mit der tradition des Weihnachstfestes.

Aber gibt es denn gar keine andere Tradition, die du wegen der guten Erfahrung damit erhalten möchtest?

Was ist z.B. mit der Einschulung? Schon in der Schwiez z.B. gibt es gar keine Schultüten und auch keinen Einschulungstag.

Wie siehst du solche Traditionen?

lieben Gruß auch dir

Hallo @Waldkind,

auch dir ein herzliches Danke für deine Schilderungen.

allerdings....schmunzel

Waldkind schrieb:Frage beantwort ...

ne, ne, mal nicht so schnell.....lache....du bist wohl ein wildes Waldkind?

Mal im Ernst, kennst du auch andere Traditionen außer Weihnachten?

Was ist z.B. mit dem Poesialbum? Hattest du sowas als Kind?

Ich kenne soooviele ausländische Menschen und sie kannten diese Tradition gar nicht.

Die Kinder finden das alle toll - Jungen wie Mädchen.

Wie ist das mit dir?

einen sehr herlichen Gruß vorerst :-D

Hallo @niurick,

Prima dein Einwand, danke dafür!

niurick schrieb:Welche Traditionen (außer Feiertage) sind diesem Thread denn schon bekannt?

Bisher nur Händeschütteln, Märchen vorlesen, Schultüte mit Einschulungstag und Poesiealbum.
Ich freue mich rieseig, wenn du weitere hinzufügen kannst. Aber nicht nur aufzählen bitte, ich meine die, die du persönlich gut findest und beibehalten bzw. auch weitergeben möchtest.

niurick schrieb:Eine Tradition ist ein Verfahren, um Bräuche an kommende Generationen weiterzugeben. Doch die Unterscheidung der Begriffe entgeht dem Thread leider völlig.

Das stimmt, und dafür haben wir jetzt dich - schmunzel.........magst du mehr dazu erläutern?


Auch dir ein herzliches Willkommen hier, ich freue mich über deine Beteiligung :-D

Hallo @Alfio,

auch dir ein sehr herzliches Danke für deinen Beitrag.

hierauf möchte ich gern eingehen:

Alfio schrieb:Denn heute ist Weihnachten für mich nur noch ein tiefsitzender, obligatorischer Zwang, mich bei meiner Familie zu melden. Selbst dann, wenn ich mich einen Tag vorher noch gemeldet habe.

Oh ja, das verstehe ich. es kann sehr bedrückend sein, wenn man diesem Zwang unterworfen ist.

Welche Lösungen hast du denn bisher für dieses Problem gefunden?

Was hast du dir vorgenommen, wie du es dieses Jahr lösen möchtest?

Das würde mich echt interessieren, ich glaube nämlich, dass ist die Kehrseite an Traditionen, dass sie einen unter Druck setzen und richtig quälen können.

Alles Liebe dir erstmal und danke nochmals für deine Offenheit.

Ich sende dir einen Herzensgruß

Das ist sooooo wundervoll erklärt, danke @BobGray,

BobGray schrieb:So habe ich als Kind immer gut geschlafen, ich konnte schon recht früh zwischen einer Geschichte und der Realität unterscheiden.

Sind denn unsere Traditionen realitätsfern, frage ich mich (und euch) gerade?

Also der Weihnachtsmann mit seiner Geschenkeausteilstory in nur einer Nacht ist ja wohl unbestritten eine der unrealsten aller Vorstellungen.....schmunzel

Falls dieses Zitat hier noch nicht aufgetaucht sein sollte:

"Tradition ist das Weiterreichen des Feuers, nicht die Anbetung der Asche."

Ich finde es vernünftig, Traditionen ab und zu mal in Frage zu stellen, aber nicht, sie blindlings aufzugeben.

Gleichzeitig empfinde ich es so, dass gerade Weihnachten mit seinen speziellen Dekorationen sehr viel Emotion und Erinnerung an meine Kindheit birgt. Weihnachten war für mich als Kind noch ein echtes Ereignis, ein Jahr war eine Ewigkeit, und ich hab schöne Erinnerungen an das Fest im Kreise der Familie. Schon allein daher würde ich es nicht ignorieren.
Voriges Jahr hat meine Mutter mir so einen Schoko-Adventskalender geschenkt. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so berührt. :)

Was den religiösen Inhalt des Fests angeht, da muss jeder selbst entscheiden, ob und was er da feiert.
Ich habe meine eigene Interpretation, aber die würde ich eher nicht mit einem Westafrikaner oder Syrer besprechen. Den Einwanderern aus fremden Kulturen würde ich den christlich-religiösen Hintergrund dieses Fests erklären. Man muss sie auch nicht gleich mit dem heidnischen Ursprung des Zeitpunkts usw. überladen.
Kommt drauf an, wie nachgefragt wird. :)

borabora schrieb:Heute lachen die Kinder über vieles u. das ist sehr zu bedauern :(

Paulette schrieb:Möchtest du das noch ein bisschen weiter erläutern?

Ich meine, was bedauerst du? Was geht den Kindern deiner Meinung nach verloren, wenn sie bestimmte Traditionen nicht mehr erfahren oder nicht mehr schätzen, nicht mehr zu würdigen wissen?

Als ich noch klein war, wurde der Stiefel vor die Tür gestellt u. ich dachte, der Nikolaus käme. Am Abend vorher sang meine Mutter das Nikolauslied.
Vor Weihnachten wurde ein Wunschzettel gemalt mit Wünschen u. auf die Fensterbank gelegt. Ich schaute immer nach, ob das Christkind ihn schon abgeholt hat u. fand es sehr spannend! :)

Über den Nikolaus u. das Christkind haben mir meine Eltern viele schöne Geschichten erzählt...:)

Und gerade diesen "Zauber", den sie mir vermittelt haben (jedenfalls empfand ich es so), empfinden die Kinder heute gar nicht mehr.
In der heutigen Zeit einfach undenkbar.