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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

143 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weihnachten, Ostern, Tradition ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 00:41
Zitat von PaulettePaulette schrieb:Aber nicht nur aufzählen bitte, ich meine die, die du persönlich gut findest und beibehalten bzw. auch weitergeben möchtest.
Tradition - das ist ein großes Wort. Es gehört meiner Meinung nach zu ebenso großen Institutionen. Damit meine ich beispielsweise Vereine, Verbände, Universitäten, Staaten. Aufs Individuum wende ich den Begriff nicht an.
Ich persönlich pflege deshalb auch keinerlei Traditionen. Was ich erhalten und weitergeben möchte, nenne ich Wert, Eigenschaft, Charakter, Tugend.

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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 00:47
@Paulette

Hm, ich denke, es kommt immer darauf an, wie und warum man Kinder mit Geschichten konfrontiert und ob sie positiv besetzt sind oder nicht.

Wenn ein Vierjähriger zB an das Christkind oder den Nikolaus glaubt, dann ist das wunderbar. Warum auch nicht?
Bei einem Zwölfjährigen wäre es bedenklich ;-)

Es liegt an den Eltern, ihr Kind zu kennen und ihm zB Ängste zu nehmen, aber auch Träume zu lassen. Ich finde da die christlichen Geschichten gar nicht schlecht, weil sie ja auch ein Grundvertrauen in "das Gute" beinhalten.
Die Mantelteilung zB, eine wunderbare Geschichte, religionsübergreifend. Ist natürlich für ein Kind auch viel eindrücklicher, als nur zu sagen: "Teilen ist gut" und die Geschichte wegzulassen.

Das Kind bleibt ja nicht ewig klein, es wird zunehmend hinterfragen, sich eigene Gedanken machen, diesen oder jenen Weg gehen. Das gehört zum Erwachsenwerden. Kleine Kinder dürfen aber ruhig teilweise in einer Traumwelt leben bzw an den Zauber glauben.


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Paulette Diskussionsleiter
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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 00:57
@niurick
Danke für deine interessanten Sichtweisen, du nährst meine Neugier, bin jetzt aber echt müde, ein anderes Mal also weiter - sehr gern.

@BobGray
und du wärmst mein Herz, sooooo schön, was du schreibst. Danke auch dir.

Geh jetzt schlafen....ohne Schlangen im Bett ;-)

wünsche allen eine erholsame Nacht, bis denne mit HerzLicht :-D

p.s. wenn ich hier jemanden vergessen habe, dann bitte melden, ich hoffe ich habe jeden Mitschreiber gewürdigt, es wär mir wichtig :-D


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 01:41
@Paulette

In meiner Familie war es damals immer folgendermaßen:

Süßkram und gefärbte Eier waren überall im Garten versteckt. Auf/ hinter/ unter Bäumen/ Sträuchern/Steinen/ Dekokrempel/ der Regentonne/ Gartenmöbeln etc.
Je nach Alter der Kinder gab es dabei immer verschiedene Schwierigkeitsstufen.
Die älteren Kinder und Jugendlichen wurden instruiert den Kleinen den Vortritt zu lassen und lieber ab und an an offensichtlichen Eiern/ Süßigkeiten vorbei zu gehen.
So sammelte jeder etwas, niemand wurde groß benachteiligt. Letztlich hat jeder etwas bekommen.

Doch bei meinen Eltern war es eben auch so das jeder zusätzlich ein eigenes Nest suchen musste.
Dank meiner Fähigkeit alle(!) Nester zu finden, wurden diese ab irgendwann grundsätzlich zusätzlich mit dem Namen desjenigen versehen für den dieses Nest gedacht war.
So wusste man "Oh, das Nest ist für X.... ich muss so tun als hätte ich es nicht gesehen und mein eigenes suchen".

Mein Nest wurde von Jahr zu Jahr deshalb immer schwieriger versteckt. Mal fand ich es in einem der Obstbäume wieder, einmal lag es auch am Rand des Gartenhausdaches (das war so ein Flachdachteil aus Metall, aber eben fast normale Raumhöhe).
In dem persönlichen Nest war immer eine kleine persönliche Aufmerksamkeit enthalten. Mal ein Buch, eine besondere Süßigkeit, ein Kleidungsstück.... eben irgendwas von dem die Eltern dachten das man sich darüber freuen könnte... Zusätzlich gabs in dem persönlichen Nest eine Handvoll Süßkram und eben auch das eine oder andere gekochte Ei.

***

Die ersten 3 aktiv wahrgenommenen Ostern suchte unser Nachwuchs grundsätzlich bei uns daheim. Einmal im Innenhof, da war das Ostergeschenk im und am Spielhaus versteckt. Einmal regnete es, ich erzählte vorher groß "Oooh bei diesem Wetter mag der Osterhase draußen nichts verstecken. Da ist es doch vieeeel zu nass! Komm, wir räumen dein Spielzeug im Wohnzimmer auf und dann gehst du ein bisschen mit Papa zusammen im Kinderzimmer spielen. Ich lüfte ein bisschen das Wohnzimmer und komme dann auch hoch zu euch." Und was soll ich sagen... Der Osterhase hatte es doch tatsächlich geschafft durch das offene Fenster hineinzuklettern und ein paar schöne leckere Sachen im Wohnzimmer zu verstecken. :D
Vorletztes Ostern versteckte ich vieles in unserem Garten (davon gibts noch einige Fotos) + ich baute aus Futterheu (für Nagetiere) ein Osternest (hat sich bei uns irgendwann so eingebürgert... So sieht der Osterhase gleich "Oh, das sieht hübsch aus, hier ruhe ich mich aus und kann meine Sachen hier lassen").
Letztes Ostern feierten wir die Ostereiersuche im Garten meiner Schwiegereltern. Zusammen mit den Kindern meines Schwagers. Diese Kinder sind etwas jünger als unser Nachwuchs.
Ich instruierte alle Erwachsenen zwar "Das Barbieauto ist da und da - das soll unser Nachwuchs selbst finden" - Aber es endete in Tränen weil eines der Kinder des Schwagers es zuerst fand.

Stell dir mal folgendes Szenariio vor: D rennt durch den Garten, sieht etwas rosafarbenes im Gebüsch, stürmt hin. Eine Erwachsene und ein Beinahe-Schulkind rennen rufend hinterher "Nein D. nicht das da finden! Das soll "Kind X" finden!".
Was war... Genau: Kind D. schnappte sich das Barbieauto, war stolz wie sonstwas, mein Nachwuchs stand daneben und begann zu heulen wie sonstwas "Aaaaa...aaaber dadadadas wooooolllllte iiiiiiich doch finden....!"

An dieser Stelle @barbieworld , nochmal alles Liebe und tausend Dank :)
Das Auto wird noch immer bespielt, beschützt vor anderen Kindern und ist noch immer intakt.


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28.11.2015 um 01:49
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@Paulette


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 01:58
@slobber

Hm, ist dann halt irgendwie vorprogrammiert;-)
Vielleicht Barbieauto usw nicht unbedingt zu Ostern. Ist ja klar, daß das Neid hervorruft...
Geht es nicht mit Eiern und etwas Schokolade? Das reicht doch...

Ist doch auch mehr der Spaß am Suchen. Die großen Geschenke (Barbieauto zählt für mich dazu) kann man doch gezielt schenken, oder?


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28.11.2015 um 02:06
@BobGray

Grundsätzlich gebe ich dir recht. Das Auto war allerdings schon gezielt... Es war ein riesengroßer Herzenswunsch vom Kinde - und bis zum Geburtstag oder Weihnachten hätte es noch "unendlich" gedauert (für Kinder ist ja ein halbes Jahr schon eine Ewigkeit).

Wie so oft im Leben:
Man lernt aus Begebenheiten, selbst als Eltern.


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28.11.2015 um 02:20
@slobber

Ja, klar, manchmal bedenkt man vielleicht das Verhalten der Kinder nicht...
Was solls?
Wenn man daraus lernt ist es ja ok...
In Zukunft halt einfach ne Nummer kleiner...

Wie bei mir zB , ich kriegte von meiner Oma immer braune Strumpfhosen zu Ostern, die sie lustig im Garten versteckt hatte. Da kam nie Neid auf, im Gegenteil, meine Cousins beömmelten sich, wenn "die Kleine" gesucht hat.
Und was war es für eine Freude, herrlich...

Ist im Nachhinein aber witzig, Gottseidank gabs wenigstens noch Ostereier (von meiner Oma so lange gekocht, bis der Dotter schwarz war). Hm, lecker...;-)

War mir immer ein Graus, Ostern Zuhause war aber trotzdem sehr schön...


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Doors ehemaliges Mitglied

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28.11.2015 um 10:26
@Paulette

Mir persönlich sind eigentlich keine Traditionen wichtig, aber ich respektiere die Traditionen anderer. Wer also meint, sich zum Schützenfest eine komische Uniform anziehen zu müssen oder zum Karneval eine komische Maske, der möge das gern tun.

Bei Kindern sehe ich das etwas anders. Sie fühlen sich ausgeschlossen, wenn ihre Freunde beispielsweise einen Nikolausstiefel haben, einen Tannenbaum, Ostereier, eine Schultüte oder einen schönen Kindergeburtstag. Ich habe Menschen kennen gelernt, die z.B. in Familien der "Zeugen Jehovas" aufgewachsen sind, wo es das alles eben nicht gab. Die Kinder waren Aussenseiter und haben darunter gelitten. Das geht denen als Erwachsenen noch nach.

Jetzt, da die Vorweihnachtszeit wütet, erkläre ich "meinen Flüchtlingen" schon, was es damit auf sich hat. Zumindest die Familien, vor allem die Kinder, sind davon begeistert. Witzig finden die meisten, dass wir als Ungläubige dergleichen mit machen. Aber so ist das eben mit Traditionen.

Inzwischen haben wir schon einige Kindergeburtstage organisiert, den Eltern erzählt, was bei uns so üblich ist: Deko mit Luftballons und Girlanden, Geburtstagskuchen, Geschenken, Gesang und Spielen. Begeisterte Eltern haben das mit ihren Smartphones gefilmt und an Verwandte in ihren Herkunftsländern oder in ihren Flüchtlingscamps irgendwo geschickt. Nach meinen Informationen wird in den meisten Herkunftsländern beispielsweise kein Geburtstag gefeiert.

Laterne laufen haben wir auch schon gemacht. "Hier kann man nach Einbruch der Dunkelheit tatsächlich mit den Kindern auf die Strasse gehen, ohne Angst haben zu müssen?" Erstaunen bei Menschen aus Somalia, dem Irak oder Afghanistan.

Jetzt basteln meine Kinder mit einigen Familien Weihnachtsschmuck. Ein internationales Frauenteam backt Weihnachtsplätzchen. Aber ohne Schmalz - weil haram. Geht auch. Ich checke augenblicklich den Bedarf an Weihnachtsbäumen und erkläre - als Unchrist - Muslimen die Adventszeit. Dass ich das noch mal erleben darf. :D

Am 21. Februar geht's ab zum Biikebrennen - das muss erlebt haben, wer ein echter Nordfriese sein will - egal, ob er aus Stuttgart oder Somalia, aus Bremen oder Burundi kommt.

Nordfriesisches Lotto, eine Art Bingo, haben wir auch schon erklärt. Dann kommt noch Bosseln und Ringreiten - und dann sind sie alle Nordfriesen h.c.


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Paulette Diskussionsleiter
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28.11.2015 um 11:45
hey @Doors,

DANKE für deine ausführlichen Beschreibungen. Deine Erfahrungen und die Arbeit mit "Neudeutschen" decken sich mit den unsrigen hier in Berlin.
Wir gehen heute mit unseren Kindern und einigen Familien aus dem Wohnhaus, wo wir die Geflüchteten unterstütze, auf den Fußballplatz von unserem Sportverein, dort wird es einen Weihnachtsmarkt geben. Ich wurde gefragt welchen Sinn ein Weihnachstmarkt hat.
Sowas eben meine ich. Noch nie habe ich mir Gedanken gemacht, welchen Sinn ein Weihnachtsmarkt hat.
Manchmal bin ich nah dran zu sagen, das ist eben so bei uns. Wie ich das mit dem Deutschunterricht mache, wenn ich erklären soll, weshalb es unregelmäßige Verben gibt....puuuh :-D

Aber eins ist mir aufgefallen, wieviele Traditionen mit dem Essen zusammenhängen.
Es gibt kaum was auf einem "normalen" Weihnachtsmarkt, was Moslems essen dürfen oder wollen, wegen des ganzen tierischen Fettes.

Achso, ich wurde gefragt ob wir den ersten Schnee immer so feiern?
Ich fragte, was denn "so" bedeuten soll und da erzählte man mir, sie hätten gesehen, wie Kinder und Erwachsene mit Zunge raus im Park rumrannten und die Schneeflocken einfangen wollten auf der Zunge.
Ich habe sooooo gelacht. Wer weiß welche "Hippihfamilie" da beobachtet wurde aber es hat mich angestachelt und dann bin ich mit dem Kleinsten aus unserer Familie im Garten rumgerannt, mit Zunge raus.......was für ein Spaß :-D


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Paulette Diskussionsleiter
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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 11:51
@slobber
auch dir einen Herzensdank für deine ausführlichen Beschreibungen, jetzt habe ich es kapiert, was du meintest. so unterschiedlich kann das sein.
Bei uns gibt es keine persönlichen Osternester. Alles wird einzeln versteckt und alle Kinder suchen und bringen, was sie gefunden haben. Der Garten ist unterteilt in "Suchen für die Kleinen und Suchen für die Großen" und dann am Ende wird alles geteilt. So haben wir auch immer einen Überblick ob alles gefunden wurde, denn es muss für jedes Kind die gleiche Anzahl von allem da sein.

Hier in diesem Thread habe ich aber bis jetzt etwas Wichtiges gelernt, die Traditionen sind bei uns nicht soooo streng vorgeschrieben, wie z.B. bei moslemischen oder jüdischen Festen, wir sind da ziemlich frei in der Ausgestaltung.
Auch eine schöne Botschaft finde ich :-D


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Paulette Diskussionsleiter
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28.11.2015 um 12:01
Hallo liebe @LuciaFackel,

hab deinen Beitrag grad erst entdeckt, da du nicht geaddet und nicht zitiert hattest ist er mir fast untergegangen, das wär aber schade gewesen ;-)

Du schriebst:
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Voriges Jahr hat meine Mutter mir so einen Schoko-Adventskalender geschenkt. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so berührt.
Wunderschöööön,
Aber das ist natürlich auch der Grund, weshalb wir von Menschen, die nicht mit unseren Traditionen aufgewachsen sind auch nicht erwarten können, dass sie ihnen irgendwann mal mehr bedeuten als nur eine Geste.
Für uns sind das ja nicht die Traditionen, die unser Herz erwärmen sondern die Erinnerungen an Erlebnisse mit den Traditionen. Natürlich kann man sich das auch selbst bescheren aber Erinnerungen aus der Kindheit sind schon was anderes, wenn sie denn so schön waren, wie von vielen hier beschrieben.

Danke auch an dich liebe Lucia und euch allen ein schönes Wochenende, bin erstmal mit Traditionen beschäftigt ;-)


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 13:31
@Paulette
Ich hab in der Zeit kurz vor Weihnachten meistens keine Zeit, um mich den Traditionen so zu widmen, wie ich es gern würde. Aber wenn ich mir ab dem 20. Dezember Urlaub nehmen könnte, würde meine Pflege von Traditionen aus mehr als nur Pflege von Erinnerungen bestehen.
Einmal nur konnte ich es so machen, wie ich es gern jedes Jahr tun würde.
Baum am 20. sehr sorgfältig auswählen - er muss 7 Stufen haben, und die Anzahl der obersten Zweige, die eine Krone um den Mittelstamm bilden, muss auch stimmen, am besten 5 oder 6.
Am selben Tag aufstellen, so dass er sich entfalten kann.
Am nächsten Tag - 21.12., Wintersonnenwende - rituell schmücken. Jedes Teil, das angehängt wird, hat eine Bedeutung und wird sorgfältig platziert.
Was dann am Ende vor einem steht, hat mit Jesus oder dem Christentum nichts zu tun, sondern es ist ein Abbild, eine Vision für´s kommende Jahr, mit Bestellungen, Wünschen und Segnungen, die ich mir bzw. jedem, der mitschmückt oder jedem, an den ich dabei denke, ins Leben ziehe.

Tradition bedeutet nicht, dass man irgendetwas einfach immer auf die gleiche Art macht, sondern es geht um den Transport der Bedeutung, die darin liegt.

Aber wie gesagt - damit würde ich keinen Einwanderer oder Flüchtling volltexten - es sei denn, wir würden über Religionsfreiheit reden und ich würde ihm meine persönliche erklären. ;)


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 16:19
@Paulette

Ich finde, es kommt immer auf die Tradition an.

Für kleine Kinder ist es doch toll, finde ich, so ein klassisches Weihnachten.
Ich stelle mir das idealerweise so vor, weil ich das auch aus meiner Kindheit kenne:

Alles ist verschneit, die Kleinstadt, der Wald, zu Hause prasselt im Ofen das Holzfeuer, im Wohnzimmer steht der Tannenbaum, der geschmückt wird mit bunten, leuchtenden Dingen, man ließt Weihnachtsgeschichten, geht zum Weihnachtsgottesdienst und schaut sich das Krippenspiel an, man besucht der Weihnachtsmarkt, Bratwurst, Glühwein (letzteres natürlich nicht für Kinder :D ) und abends kommt vielleicht ein dicker, weißbärtiger Mann im roten Mantel vorbei, mit einem großen Sack, der Geschenke verteilt... - als kleines Kind fällt einem nicht so auf, wenn der Opa das ganz zufällig verpasst und so :D


Ich finde Weihnachtstraditionen positiv. Ich würde das sogar ausweiten in Bezug auf Nächstenliebe und christliches Bewusstsein.

Das moderne Weihnachten ist viel zu sehr Kommerz geworden, das kann ich nicht leiden.


Und wer rummaulen will, dass ja andere nicht Weihnachten feiern könnten, weil sie arm seien usw. oder es irgendwo leidende Menschen gäbe - ja mei, that`s life, deal with it.
Die Welt wird auch nicht besser, wenn man kein Weihnachten feiert, sondern permanent trübselig rumsitzt und die Schlechtigkeit der Welt betrauert.


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 16:37
Zitat von KcKc schrieb:Ich finde Weihnachtstraditionen positiv. Ich würde das sogar ausweiten in Bezug auf Nächstenliebe und christliches Bewusstsein.

Das moderne Weihnachten ist viel zu sehr Kommerz geworden, das kann ich nicht leiden.
Das kann ich so unterschreiben, das sieht man schon alleine daran wie der IFO Index
https://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/facts/Survey-Results/Business-Climate.html (Archiv-Version vom 27.12.2015)
mit dem Weihnachtsgeschäft prognostiziert.

Zu meiner Zeit gabs selbstgebackene Plätzchen,lecker Braten ,selbstgestrickte Pullover und socken und wenn überhaupt eine Sache zum spielen für alle.

Heutzutage ist Weihnachten nur noch Konsumterror , höher schneller weiter.......

Gott bin ich froh damit nichts mehr zu tun zu haben , und ich weiss wovon ich rede .
Wenn man in einer Partnerschaft zusammenlebt steigert sich sowas schnell ins unermessliche, und dann ist ja nicht nur Weihnachten sondern es gibt ständig anlässe zu sinnfreien Beschenkungen weil ja jeder den anderen übertrumpfen will, und nicht das billigste Geschenk geschenkt haben will.

Ich hatte zum Schluss schon fast Angstzustände wenn der Zirkus wieder losging, weil irgendwann gehen einem die Ideen aus .


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 17:19
Zitat von PaulettePaulette schrieb:Was ist z.B. mit der Einschulung
Klar, Einschulung ist doch toll für die Erstklässler und daher eine der Traditionen die man schon beibehalten sollte. Allerdings findet dies ja nur einmal im Leben statt, während die zum Kommerz verkommene Weihnachtstradition jährlich daherkommt :)


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28.11.2015 um 17:38
@Laucott
@Kc


Was ist mit der Wehrpflicht?
Das war auch sowas wie eine Tradition, zwar keine auf Religion begründete aber ich fand sie wichtig und gut.

Da konnten junge Männer Dampf ablassen und wurden gleichzeitig sozialisiert.


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 18:37
@Heijopei

Da ich schwerhörig bin, war ich nie bei der Bundeswehr.

Abgesehen von meinem Hören bin ich zwar topfit, aber trotzdem halt ausgemustert :D

Falsch fand ich Wehrpflicht bzw. Ersatzdienst für die Pazifisten aber nicht, sondern gut. Man betätigt sich sportlich, man lernt Kameradschaft oder Fähigkeiten, wie Pünktlichkeit und dergleichen, eigentlich völlig okay.
Geht ja gar nicht um bedingungslosem Gehorsam und alles, kritisch kann man trotzdem sein.

Komisch finde ich immer, wie sich alle freuen, wenn die Bundeswehr eingesetzt wird zum Sandsäcke schleppen bei Fluten, zum Schneeschippen oder in anderen Ländern zum Brunnenbau, aber davon abgesehen so oft rumgemault wird, Soldaten seien Mörder und alles...

Ja nu. Ich bin echt in keinster Weise ein gewaltliebender oder gewalttätiger Mensch. Nur gibt`s eben Situationen und Gegner, wo man mit einem freundlichen Gespräch und nettem, rücksichtsvollem Verhalten nicht weiterkommt.

IS ist beispielsweise so ein Gegner. Jetzt mal unabhängig von den Gründen seiner Entstehung kann ich mir nicht vorstellen, dass die von Pazifismus beeindruckt sind, diese Islamisten. Die würden sich einfach nur denken:,,Super, die wehren sich nicht, können wir noch einfacher vorrücken und uns ausbreiten."

Sowas, wie Pazifismus, muss man sich echt leisten können.

Auch daher finde ich es zur Sicherheit gut, wenn wir eine funktionsfähige Bundeswehr behalten mit guten und korrekten Soldaten.


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Traditionen - weitergeben oder fallen lassen?

28.11.2015 um 18:57
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Man betätigt sich sportlich, man lernt Kameradschaft oder Fähigkeiten, wie Pünktlichkeit und dergleichen, eigentlich völlig okay.
Vor allem lernt man das man nicht der Nabel der Welt ist und sich alles erlauben kann.

Das hat so manch einem vermeintlich Hochwohlgeborenen schon auf die Sprünge geholfen wenn die Kameraden Druck machen weil sie wegen seiner Larifarikacke die er meint durchziehen zu müssen keinen Dienstschluss haben.

Das haben die schnell sein lassen, die soziale Komponente greift da sehr schnell und effektiv.


Heute bleibt den heranwachsenden doch alles erspart , mein Spiess würde heute vor den Internationalen Gerichtshof gezerrt werden in einer Pussyrepublik die sich nicht mal gegen Neonazis wehren kann.

Die meisten kennen die Termine doch nur weil sie wissen das sie dann Geschenke bekommen.

Darüber nachzudenken wie priveligiert man ist und derer zu gedenken die es nicht so gut getroffen haben ist doch out, den Bälgern heute geht es doch nur darum die neuste Playse abzugreifen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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29.11.2015 um 12:27
Ich habe meinen Zivildienst in einer Einrichtung für Suchtkranke absolviert - lang ist's her.

Trotzdem bin ich nach wie vor grundsätzlich gegen eine Dienstpflicht, egal, ob mit Knarre oder Spaten.

Die "Schule der Nation" ist nicht der Bund, sondern die Schule - und natürlich in erster Linie das Elternhaus.

Zu meiner Zeit attestierte man meiner Generation Weicheierigkeit, weil wir, im Gegensatz zu den Eltern, nicht auf einem Bein nach Stalingrad marschiert und ohne wieder zurück gekrochen sind.

Ähnliches scheint sich jetzt zu wiederholen, nur dass sich die glorifizierte Schützengrabenkameradschaft eben auf den Wehrdienst bei BW bzw. NVA bezieht. Macht die Sache auch nicht besser.


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