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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

310 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Zugunglück, Bad Aibling ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

12.11.2016 um 08:36
Ach ja... Zum Thema Haftstrafe. Da ja die U-Haft angerechnet wird, kann es passieren dass der Fahrdienstleiter evtl. schon bald wieder auf freiem Fuß sein wird. Seit 12. April sind es schon 7 Monate, bei guter Führung kann eine Haftstrafe ab 2 Jahre nach der Hälfte (= 1 Jahr, wäre der 12. April 2017, bei längerer Strafe entsprechend später) zur Bewährung ausgesetzt werden.

Was garantiert auch auf Unverständniss stoßen wird.

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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

16.11.2016 um 20:30
Für alle, die mal wissen wollten, wie der Stelltisch des Stellwerks Bad Aibling aussieht, verlinke ich mal auf http://www.mangfall24.de/mangfalltal/aibling-fragen-zugunglueck-warum-gibt-stellwerk-zwei-notruftasten-6932027.html
Im unteren Abschnitt des Artikels befinden sich sieben Fotos aus dem Gerichtssaal. Auf einem sieht man das "Funkgerät" und auf dem anderen den Stelltisch.

Fälschlicherweise bezeichnet der Artikel die Lokführer als "Zugführer" und den GSM-R Fernsprecher (kurz: GeFo für GSM-R Fernsprecher ortsfest) als "Notruftelefon".


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

16.11.2016 um 21:31
Wo sollen die Züge aufeinander warten? In Kolbermoor oder in Bad Aibling? Er habe in einer Tabelle nachgeschaut und sei um eine Zeile verrutscht, wird P. später den Ermittlern sagen. Bad Aibling habe er da gelesen.

http://gfx.sueddeutsche.de/apps/5810cd7a910a46f716ca8b38/www
Ist diese Aussage eigentlich glaubwürdig?


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 05:37
@HerculePoirot
Ich frag mich auch ständig, wieso das überhaupt von Relevanz ist. Dass der Fdl in einer Zeile verrutscht ist und sich dachte, dass die Kreuzung woanders stattfindet als sie eigentlich sollte, ist für mich kein Anlass zu glauben, dass das etwas mit dem Unfall zu tun hat. Der Unfall entstand durch das regelwidrige Bedienen des Ersatzsignals aufgrund einer inkompetenten Arbeitsweise. Selbst wenn er in einer Zeile verrutscht ist, erklärt und rechtfertigt das nicht, wieso er das Freisein der Strecke nicht geprüft hat, bevor er das Ersatzsignal bediente.

Meiner Meinung nach hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 05:58
Der Artikel selbst ist auch nicht fehlerfrei.
http://gfx.sueddeutsche.de/apps/5810cd7a910a46f716ca8b38/CURRENT/www/ (Archiv-Version vom 05.11.2016)
Fahrdienstleiter dürfen ihre privaten Smartphones bei der Arbeit nutzen, wenn es für ihre Tätigkeit erforderlich ist. Spiele sind ausdrücklich verboten.
Das stimmt nicht.
408.0111
Mitarbeiter im Bahnbetrieb dürfen Ton-, Funk-, Fernseh- oder Datenverarbeitungsgeräte
nur betreiben, wenn dies für das Verrichten der ihnen übertragenen Tätigkeiten
erforderlich ist.
https://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de/2397828/Mn8uCZOd-dlOVegK03gpmve3XnQ/8344074/data/rw_408.01-06.pdf (Archiv-Version vom 04.03.2016)
Spiele sind somit nicht "ausdrücklich verboten", sondern werden bereits durch Verbot des Betreibens von Datenverarbeitungsgeräten impliziert. Die Richtlinie kennt das Wort "Smartphone" nicht.
Mit einem roten Knopf stellt er die Signale um, in Kolbermoor sieht der Führer von Yanniks Zug ein grünes Licht.
Das Einstellen einer Zugfahrstraße geschieht bei dieser Bauform durch das Betätigen einer Start- und einer Zieltaste. Einen roten Knopf gibt es dafür nicht, soweit ich informiert bin.
Weil Michael P. aber den Ablauf geändert hat, bekommt der Zugführer keine Freigabe zur Ausfahrt
Dem Zugführer obliegt nicht das Beachten der Signale. Dafür ist der Triebfahrzeugführer - oder auch Lokführer genannt - zuständig. Dem Zugführer hat ganz andere Aufgaben. Jedenfalls fährt er keinen Zug, auch wenn das der Name vermuten lässt. Das lernen die Medien aber nicht mehr.
In modernen, elektronischen Stellwerken wäre P. deutlicher auf seine erste Freigabe hingewiesen worden: durch einen dicken, leuchtenden Pfeil. Im Bad Aiblinger Stellwerk aber fehlt eine solche Anzeige. Ein Sicherheitsrisiko, das der Deutschen Bahn seit Langem bekannt ist, wie eine mit der Unfalluntersuchung vertraute Person sagt
Davon hab ich bisher noch nicht gehört. Was für ein Pfeil? Was für ein Sicherheitsrisiko? Das System funktioniert. Die Strecke wird durch die Gleisfreimeldung als besetzt angezeigt. Zusätzlich hat man entweder auf sinem seperaten Monitor oder im Stelltisch selbst die Anzeige für die Zugnummer, mit der man überprüfen kann, in welchem Abschnitt sich ein Zug gerade befindet. Dass ein einzelner Mensch die Vorschriften aufgrund seines fahrlässigen Handelns umgeht, kann auch dann nicht vermieden werden, wenn der Stelltisch wie ein Weihnachtsbaum funkeln und blinken würde. Zusätzlich muss man noch sagen, dass dies einfach kein elektronisches Stellwerk ist.

Was würden die Leute denn dazu sagen, dass es Strecken gibt, auf der es noch viele mechanische Stellwerke und sogut wie garkeine elektronische Unterstützung gibt? Diese Technik ist Jahrzehnte alt und funktioniert immernoch perfekt. Die Fehlerquelle ist und bleibt in den meisten Fällen der Mensch.

Der Artikel ist irgendwo zwischen Wahrheit und Unwahrheit.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 16:29
6:38 Uhr

Er habe in einer Tabelle nachgeschaut und sei um eine Zeile verrutscht, wird P. später den Ermittlern sagen. Bad Aibling habe er da gelesen.

6.43 Uhr
Doch Michael P. will nun auch den anderen Zug auf die Strecke schicken.

http://gfx.sueddeutsche.de/apps/5810cd7a910a46f716ca8b38/www
Er will also nach fünf Minuten nicht mehr gewusst haben, dass er die Kreuzung der Züge nach Bad Aibling verlegt hat. Ist denn der Job derart stressig? Ist es denkbar, dass er um 6:43 Uhr noch annahm, dass der Zug in Kolbermoor noch nicht losgefahren war da dessen planmässige Abfahrt erst um 6:45 Uhr ist und er diesen noch rechtzeitig per Funk auf die geänderte Kreuzung der Züge würde informieren können? War ihm in diesem Moment die Pünktlichkeit des Zuges nach Rosenheim wichtiger als die Verifizierung dieser Annahme?

Wieso will er überhaupt den anderen Zug auf die Strecke schicken? Es kann ihm im Zweifelsfall doch egal sein ob der Zug noch ein paar Minuten mehr Verspätung erhält, auch wenn dann möglicherweise ein paar Fahrgäste den Anschluss in Rosenheim an den Railjet nach Wien verpassen.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 17:14
@HerculePoirot

Auf was willst du eigentlich hinaus?


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 17:36
@HerculePoirot
Ich kann mir vorstellen, dass er dabei überhaupt nicht nachgedacht hat. Sondern, dass das eher eine Reflexhandlung war. Er war in sein Spiel derart vertieft, dass er aufschreckte, als er gesehen hat, dass das Ausfahrsignal für den Gegenzug nicht auf Fahrt gekommen ist, so dass er ohne weiteres Überlegen (und entgegen der Vorschrift) das Ersatzsignal betätigte. Und später merkte er erst, dass da irgendwas nicht stimmen kann.

So stell ich mir das vor.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

17.11.2016 um 18:00
@gräfinzahl

Ich würde gerne die Arbeitsweise eines Fahrdienstleiters verstehen. Worauf muss er achten, was ist ihm wichtig und ggf. warum ist ihm etwas wichtig?
Es wäre für mich ein eher beunruhigender Gedanke, wenn das Verrutschen in einer Tabelle in seltenen Fällen zu derart tragischen Ereignissen führen kann.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

05.12.2016 um 10:53
Der Fahrdienstleiter hat dreineinhalb Jahre Knast bekommen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bad-aibling-richter-verurteilten-fahrdienstleiter-zu-dreieinhalb-jahren-haft-a-1124422.html


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

05.12.2016 um 12:24
@Abahatschi

Das PZB-System (Punktförmige Zugbeeinflussung) ist auf der Strecke vorhanden. Mir fällt auf Anhieb auch keine Strecke ein wo es kein PZB-System gibt, und ich habe einige Kilometer an Streckenkenntnis in Deutschland. :) Auf einigen Nebenbahnen oder NBE könnte es schon noch sowas geben, aber die kann man wohl an einer Hand abzählen.

@HerculePoirot

Du möchtest seine Arbeitsweise verstehen? Dir kann geholfen werden.

http://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de/2397828/PUrNjixM7HXo7XbQsOigTCZX8vI/9801732/data/snb_2017_anlage_2.4.3.pdf (Archiv-Version vom 04.11.2016)

Dort darfst du dir die 301, 408 und 482 rauspicken und durcharbeiten. Damit hast du dann in groben Zügen das vor Augen was ein FDL als Handwerkszeug benötigt, gut da kommt noch mehr dazu um ehrlich zu sein, aber der Stoff da oben sollte schon zeigen das dort einiges dahinter steckt. Bei manchen Sachen muss man sich einfach darauf verlassen das die Leute ihre Arbeit machen, oder fragst du jeden Piloten vorher ab ob er alle Fortbildungsmaßnahmen abgeschlossen hat oder deinen Bäcker ob die Qualität des Mehls das er einkauft auch allen gesetzlichen Anforderungen genügt und ob er es dann auch im weiteren Verarbeitungsverlauf qualifiziert behandelt? Die Eisenbahn ist eines der sichersten Transportmittel die es gibt, das was einige S-Bahnsysteme am Tag befördern, das möchten einige Großflughäfen gerne mal im Jahr als Kunden haben. Unfälle sind schrecklich aber man wird sie nie ganz ausschließen können, nur würde ich mir an deiner Stelle deswegen nicht dauern den Kopf zerbrechen.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

05.12.2016 um 12:40
Meine Schwester arbeitet bei der S-Bahn. Während ihrer Ausbildung haben sie auch mal einen Tag bei einen Fahrdienstleiter verbracht, weil sie ja als S-Bahnfahrer, genau wie die normalen Züge, immer mit Fahrdienstleitern verbunden sind.
Selbst VOR den Zugunglück von Bad Aibling haben da viele immer mit dem Handy gespielt. Das ist also kein Einzelfall. Nur dass eben in diesem Fall leider Menschen getötet und viele verletzt wurden.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 19:42
"Das Problem ist: Das Stellwerk sagt dem Fahrdienstleiter nicht, warum es seinem Befehl nicht folgt, sondern es macht's halt einfach nicht", sagte der Zeuge nun vor Gericht.

Die Formulierungen im Regelwerk für Bad Aibling und Kolbermoor beruhten auf der Fiktion zweier getrennter Fahrdienstleiter, obwohl es nur einen gibt und dieser die vorgeschriebenen Abstimmungen und Absprachen mit sich selbst ausmachen muss.

Außerdem beurteilt die EUB die zwischen Bad Aibling und Kolbermoor vorhandene Technik anders als die Deutsche Bahn. Zum Teil gebe es widersprüchliche technische Angaben zu der Anlage, von denen aber dann eigentlich auch jeweils andere Vorschiften für die Bedienung abgeleitet werden müssten, sagte der Zeuge von der Eisenbahnuntersuchungsstelle.

An diesem Tisch im Bad Aiblinger Stellwerk gebe es aber auch eine zum Teil unsinnige und zum Teil unvollständige Anzeige durch Glühlampen - "also hier ist ein Schaltfehler drin, eindeutig", betont der Zeuge. Dazu hatte sich beim angeklagten Fahrdienstleiter und seinen Kollegen aber offenbar eine Bedienpraxis etabliert, die den Schaltfehler der Anzeige im Alltag ignoriert hat.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/landgericht-traunstein-zugunglueck-von-bad-aibling-technik-war-nicht-auf-dem-neuesten-stand-1.3259543


Er war gedanklich gefangen“, so Fuchs. All die „unerklärlichen, unverständlichen“ Fehler, die P. begangen habe, konnten nach Ansicht des Gerichts nur einen Grund haben: „Das hohe Ablenkungspotenzial durch das Computerspiel.“ Und das, obwohl P. gewusst habe, dass das Spielen auf dem Smartphone verboten ist.

http://www.merkur.de/bayern/zugunglueck-bei-bad-aibling-opfer-empfindet-strafe-als-zu-niedrig-7047277.html


Der Mann hat seit Anfang Januar immer mehr und immer länger gespielt, bis er am Tag des Unfalls fast 70 Prozent seiner Dienstzeit mit dem Fantasy-Spiel verbrachte. Das ist nichts, was man unter "Menschlich-allzu-Menschlich" subsumieren kann, das ist keine lässliche Sünde. Hier hat jemand seine Aufgabe sträflich vernachlässigt.

Das Gericht hat sehr deutlich gemacht, dass der Fahrdienstleiter von Bad Aibling das Leben seiner Fahrgäste über Wochen aufs Spiel gesetzt hat.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/urteil-nach-zugunglueck-nicht-tragisch-sondern-schlichtweg-fahrlaessig-1.3280751
Da soll noch einer behaupten diese Spiele hätten kein Suchtpotential, er hatte das Spiel wohl zu Weihnachten 2015 bekommen.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 19:58
Auf so "langweiligen" Stellwerken muss es aber auch nicht einfach sein, sich nicht zu langweilen und dafür eine Ablenkung zu suchen. Wenn da in der Stunde vielleicht 2-3 Züge durch kommen dann kann man sich schon langweilen.
Natürlich darf es trotzdem nicht passieren. Auf so manchem Flughafen ist ja noch viel weniger los und die Lotsen müssen trotzdem aufmerksam bleiben. Aber die sitzen wohl selten ganz alleine rum und langweilen sich.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 20:01
Dann muß ich eben spielen wenn nichts zu tun ist - arbeitsrechtlich natürlich auch Unsinn - aber eben nicht wenn ich meine Arbeit machen muss!

Ich denke der Kollege ist genug gestraft, und hoffe das Arbeitgeberseitig versucht wird solches Verhalten in Zukunft zu unterbinden.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 20:05
@kokablue

Fragt sich nur wie das unterbunden werden soll. Verboten ist es ja schon gewesen. Jedem einen 2. Fahrdienstleiter an die Seite stellen wird man auch nicht können/wollen.
Das der Kollege genug gestraft ist steht wohl außer Frage.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 20:06
Handyverbot am Arbeitsplatz. Am besten in den Arbeitsvertrag.
Abmahnung / Kündigung bei Nichteinhaltung.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 20:11
@kokablue

Ist doch jetzt auch schon der Fall, wenn ich mich nicht irre. Es ist ja nicht nur das Spielen damit verboten sondern die generelle Benutzung am Arbeitsplatz. Außer man steht damit evtl. in Verbindung mit der Tätigkeit aber dafür dürfte es ja Firmenhandys und Funk geben.
Und wie will, man gerade an so kleinen Stellwerken verbieten, dass Handys mit an den Arbeitsplatz genommen werden? Da müsste ja täglich vor Schichtbeginn eine Taschenkontrolle statt finden.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

08.12.2016 um 20:23
Stichproben.
Muss sich ja dann nur rumsprechen.


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Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

25.12.2016 um 02:18
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Das Notruftelefon im Stellwerk Bad Aibling.


Ich habe noch einmal den artikel nachgelesen der am 16.11.um 20:30uhr von demented (dankenswerterweise) gelinkt wurde.

Und ich persönlich empfinde diesen "notruf absetzen nach vorschrift" doch für solch eine hochbrisante situation eher als nicht nachvollziehbar kompiliziert.
Wie kann es zu einer Verwechslung kommen?


Ein Zeuge erklärte bei seiner Aussage im Rahmen des zweiten Verhandlungstages des Prozesses gegen den Fahrdienstleiter vor dem Landgericht Traunstein, wie das Notruftelefon funktioniert und wie es zu einer Verwechslung kommen kann: "Die Tasten liegen nebeneinander. Man muss den Notrufknopf drücken und dann gleichzeitig den anderen Knopf für die Zugführer oder die Fahrdienstleiter betätigen." Diese seien mit Abkürzungen versehen.

Hat man die rote Notruftaste gedrückt, erscheinen die beiden Felder auf einem Touchpad. Danach müsse man auswählen, wen man erreichen will. Dann werde der Funkspruch abgesetzt. Diese Situation sei wichtiger Bestandteil der Prüfung und werde regelmäßig geübt.

Der Zeuge beschrieb das Notrufsystem eher als kompliziert. „Ich persönlich finde, dass es eine einfachere Lösung geben sollte. Eine Verwechslungsgefahr ist gegeben. Ich weiß auch nicht, warum es überhaupt zwei Tasten gibt."

Warum zwei Notruftasten?

Es stellt sich also auch Bahnmitarbeitern die Frage, warum es überhaupt zwei Notruftasten braucht. Wäre es nicht sinnvoller, nur einen Knopf zu haben, um sich in einer Notsituation nicht entscheiden zu müssen und auch mit einem Notruf möglichst viele Personen zu erreichen? Was ist der Grund dafür, dass den einen Notruf nur Lokführer hören dürfen, den anderen nur Fahrdienstleiter?
http://www.mangfall24.de/region/mangfalltal/bad-aibling-ort28271/aibling-fragen-zugunglueck-warum-gibt-stellwerk-zwei-notruftasten-6932027.html

Andererseits sind mir jetzt als laien nicht fälle aus den medien bekannt, wo verantwortlichen ähnliche fehler am notrufsystem unterlaufen sind.

Es stellt sich natürlich dann auch die frage wie oft dieses notrufsystem pro tag/monat/jahr angewendet wird ?


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