Schweres Zugunglück in Bad Aibling (Bayern)

@Bone02943 Es sollte da zumindest eine Möglichkeit geben, das eine Fahrtaufnahme, durch den Zugführer, erst durch einen Streckenwart im Stellwerk freigegeben wird.


Also das der Streckenwart, anhabd des Streckenplanes, eine Gefährdung ausschließen kann. Die Systeme giebt es ja, wo man Z#ge genau beobachten kann. Dann muß man eben dem Zugführer, die Entscheidungsgewalt entziehen, oder zumindest, eine Fahrtfreigabe genehmigen.

@demented
SpDr S60

@Schrotty
Das ist schon alles Realität.

demented schrieb:Allerdings musst du auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich ein Tf nach der Zwangsbremsung aus der PZB befreien kann. Auch ohne Zustimmung. Ergo kann der Fehler auch dort liegen.

Zumindest gab es schon die Aussage eines Fahrgastes:

Patrick B. schilderte unserer Redaktion, wie er das Unglück erlebte, nachdem der Meridian von Kolbermoor losfuhr: "Kurze Zeit später merkte man wie der Zug abrupt bremste und schon krachte es unwahrscheinlich und das Licht ging aus."

http://www.rosenheim24.de/rosenheim/mangfalltal/bad-aibling-ort28271/schildert-insasse-zug-unglueck-aibling-6108644.html

Wie es im anderen Zug aussah, darüber habe ich nix gefunden.

@demented Dann ist mir dieses Unglück, noch unverständlicher...

@Bone02943
@Schrotty

Ein schrecklicher Unfall, der mit Sicherheit vermeidbar gewesen wäre.
Bei der Eisenbahn spielen oft eine Verkettung von Fehlern zu einer Tragödie. Selten ist die Schuld allein bei einer einzigen Fehlhandlung zu finden. Es gibt auch wahnsinnige Zufälle, die in der Geschichte schon zu Unfällen geführt haben. Sachen, auf die man so garnicht kommt, bis sie dann eintreten.

Auch viele Beinaheunfälle wurden schon durch Dinge ausgelöst, die man so nicht erwartet hatte. Beispielsweise Mainz, wo zwei S-Bahnen kurz voreinander zum stehen gekommen sind. Die Ursache lag der Tatsache zugrunde, dass Züge Sand auf die Schienen streuen können, um die Bremswirkung zu erhöhen. Man hat rausgefunden, dass dieser Sand auf die Gleisfreimeldeanlage in einer Weise gewirkt hat, in der der Zug für den Fahrdienstleiter "unsichtbar" wurde (Wikipedia: Sandstreuer#Gefahren).

Auch damals suchte man die Schuld beim Lokführer und Fahrdienstleiter (die natürlich als unmittelbare Beteiligten immer einer Untersuchung ausgesetzt sind).

Was ich damit sagen möchte: Man sollte sehr vorsichtig sein, was Schuldzuweisungen betrifft. Die Anzahl der möglichen Faktoren wie Umwelteinflüsse, Zufälle, Unklarheiten bei der Kommunikation, technisches Versagen, usw sind einfach zu groß, als dass man - ohne große Informationen - sagen kann: DER wars oder DARAN liegts!

Man kann nur hoffen, dass dieser Fall aufgeklärt wird und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

@demented

Ja da hast du recht. Erstmal bringt eine Vorverurteilung niemandem etwas und 2. ist sie oftmals falsch.
Das es sich um eine ganze Kette unglücklicher Umstände handeln könnte, davon würde ich auch eher ausgehen, als das eine Person komplett fahrlässig gehandelt hat.
Aber es wird eh noch dauern bis es dazu mehr Informationen gibt.

demented schrieb:Man kann nur hoffen, dass dieser Fall aufgeklärt wird und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

Ja das bleibt zu hoffen, denn wenn solche Unfälle überhaupt für etwas gut sind, dann das sie dank der Untersuchungen an anderer Stelle verhindert werden können.

@demented ne Schuldzuweisung wollte ich nicht tätigen, sorry wenn es so rüber kam.

Ich wollte lediglich auf Lücken im Technischem Sinne hinweisen, die Fehler ermöglichen und dein Beitrag eben zeigt ja, das kleinigkeiten , diese Technik Fehlerhaft machen...

Erschreckend, Sand, den die Schienenfahrzeuge nun mal benötigen, legt ein Sicherheitssystem lahm.... man sollte meinen, das solche Systeme durchgeprüft werden, was ja eigentlich auch passiert... dennoch tauchen dann solche Sachen auf....

@Schrotty

Leider kann man nicht an jede erdenkliche Störung denken, bevor sie nicht passiert ist. Das ist leider die Krux dabei.

@Schrotty
Der Part mit der Schuldzuweisung war an alle gerichtet und das auch nur als Anmerkung. Keine Sorge.

Bone02943 schrieb:Ja das bleibt zu hoffen, denn wenn solche Unfälle überhaupt für etwas gut sind, dann das sie dank der Untersuchungen an anderer Stelle verhindert werden können.

Ja, gut gesagt. So ist es ja leider überall. Wenn auch nicht immer mit derart tragischen Konsequenzen.

Gerade bei DSO gefunden:

In Facebook schrieb einer, der laut Profil bei DB Netz arbeitet:

Servus Leute... mal ein kleines Update was ich bis jetzt hier so erfahren habe... Der FDL Kollege hatte 27 Jahre Berufserfahrung vorzuweisen. Auf der Zugfunkaufzeichnung ist zu hören wie er einen der beiden Züge anfunkt und fragt ob dieser schon losgefahren sei. Dieser bejaht, daraufhin wird das Gespräch beendet und ein Nothaltauftrag abgesetzt. Was danach passiert ist sehen wir ja alle. Warum allerdings beide Z auf der Strecke waren ist noch nicht geklärt. In der BZ vermutet man das ein Zug auf Zs1 gefahren ist.
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7720582,page=15

@Bone02943
Das wäre dann der klassische Fall der nicht korrekt durchgeführten Räumungsprüfung.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mitarbeiter der DB Netz so schlau ist, und auf Facebook (womöglich noch mit Klarnamen) derartige Gerüchte verbreitet. Das könnte ihn seinen Job kosten, weswegen ich diese Aussage weiterhin nur im Bereich des Möglichen ansiedle.

Möglich wäre es.

Mittlerweile sind schon zehn Tote zu beklagen.
http://m.spiegel.de/panorama/a-1076490.html

Weiss jemand was die Black Boxen aufzeichnen? Auch den Funkverkehr?
Warum spricht man eigentlich immer von drei Black Boxen bei zwei Zügen`?

@casimira
Die Fahrtenschreiber zeichnen den Geschwindigkeitsverlauf in Relation zur Zeit auf. Ferner werden besondere Dinge, die das Sicherungssystem PZB betreffen aufgezeichnet. Der Funkverkehr wird nicht im Zug gespeichert, sondern an einer anderen zentralen Stelle.

Was mit "drei Blackboxen bei zwei Zügen" gemeint ist, vermag ich nicht zu beantworten. Allerdings bin ich auch kein Zugtechniker.

casimira schrieb:Warum spricht man eigentlich immer von drei Black Boxen bei zwei Zügen`?

Der 6-Teiler hat warscheinlich 2 und der 3-Teiler nur eine.(oder anders herum)

@Bone02943 @demented
Danke für die die Informationen

Hier wird etwas zur möglichen Ursache berichtet:

http://m.haz.de/Nachrichten/Panorama/Uebersicht/Viele-Tote-und-Verletzte-bei-Zugunglueck-im-oberbayrischen-Bad-Aibling

@Ivik
Mittlerweile hat auch die FAZ das aufgeschnappt. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/zugunglueck-in-bayern-fahrdienstleiter-soll-fuer-unfall-verantwortlich-sein-14061371.html

Noch gibt es aber keine offiziellen Hinweise darauf. Die FAZ selbst schreibt, dass die Polizei sich dazu noch nicht äußern möchte. Lediglich aus einem "Redaktionsnetzwerk" (was immer das auch ist) soll diese Meldung stammen. Aber wer verantwortlich ist, könne laut FAZ noch nicht gesagt werden.

So gesehen wissen sie es also auch nicht.

Abwarten. Klingt alles ganz schön reißerisch.