Es wäre wirklich traurig, wenn man erst erfahren muß, das man bald sterben wird, um sich wenigstens einmal im Leben wirklich frei zu fühlen, bzw das Leben genießen zu können.
Aber genau dies ist doch der Punkt. Genau ab diesem Zeitpunkt bzw spätestens dann stellt sich doch erst die Frage. Und dann ist man so festgefahren, daß man im Grunde genommen gehemmt ist wirklich frei zu sein.
Man hört ja oft von Leuten, die dem Tod knapp entronnen sind, das sie ihr ursprüngliches Leben dann intensiver wahrnehmen als vorher.
Vielleicht ist man einfach nur undankbar für alles. Ich glaube nicht, das man nan kurz vor seinem "bewußten" Ableben noch eine tolle Zeit haben kann.
Nein, aber man hat ständig das Gefühl etwas zu verpassen und ebendies möchte man Knall auf Fall nachholen. Möglichkeiten, welche Weiterlebende hätten. Ob sie genutzt werden, sei einmal dahin gestellt. Vermutlich stellt sich diese Frage dann wieder von neuem.
Wenn die Frage nur dahingehend gestellt worden ist, ob man in dieser Phase etwas machen würde, das unter normalen Umständen nicht möglich wäre, dann plädiere ich auch für einen Kredit, der jemanden meiner Nachfahren zugute kommen würde und ....schlimmeres 😎
Ich würde vermutlich nicht viel ändern. Außer mein erspartes Geld sinnvoll (oder auch nicht) zu verpulvern. Ich hab im Moment vorlesungsfreie Zeit und auch da hab ich mir gedacht "Ich mach dies und das und dann das noch." Bisher habe ich noch nicht so viel davon umgesetzt, außer die Reisen zu planen. Also wird das vermutlich nicht anders sein, wenn ich weiß, dass ich sterbe.
Ich würde weitermachen wie bisher, denn unsere Zeit läuft stetig ab. Man erfährt ja nicht irgendwann, dass man sterben muss, sondern lebt ab einem gewissen Alter ganz bewusst mit dem Gedanken.
Gute Frage, ich denke ich würde tatsächlich verrückte Dinge tun obwohl ich sie auch jetzt schon tue, naja das Geld würde ich eher spenden, denn warum sollte ich es jetzt noch verschwenden, einen Baum zu pflanzen oder ein Buch zu schreiben halte ich ebenfalls für sehr erstrebenswert. Aber es muss ja irgendeinen Grund für das Ableben geben und wenn man ihn kennt, wird man unter Umständen nicht mehr die Kraft für manche Dinge haben, kommt sehr auf die mentale Stärke an.
Ist es nicht so, dass man sich hinter vermeintlichen Pflichten versteckt, weil man zu bequem ist oder nicht den Mut hat, ein wirklich erfülltes Leben anzustreben?
Wie auch immer. Noch paar Reisen? Unbedingt! Konzerte? Sicher! Und noch das eine und auch andere mehr.
In erster Linie würde ich jedoch so viel Zeit wie nur möglich mit den Menschen verbringen wollen, die ich liebe.
1. würde versuchen mich möglichst von der ganzen Familie zu verabschieden.
2. Besitz und hinterlegte finanzielle Mittel an die Menschen zu vererben die mir wichtig sind.
3. Die Zeit bis zum Ende ganz "normal verbringen".
Wenn ich nicht so krank bin, dass ich ans Bett gefesselt bin, dann mit meinen Freunden die meiste Zeit verbringen (mit meiner Familie zwar auch aber ich kann mir das rumgeheule nicht Stundenlang geben) :D
Den Leuten mein wahres Gesicht zeigen? Das habe ich schon immer gemacht, von dem her hab ich da nichts nachzuholen :) Vielleicht würde ich noch meine Beerdigung planen (wäre aber nichts aufwendiges) :D
Habe mir darüber irgendwie nie wirklich Gedanken gemacht, was ich mache wenn ich weiß, dass ich bald sterbe.. Ist aber ein Interessanter Gedanke, guter Tread! :)
@74 Na ja. Entweder man schaut sich noch mal die Aussenwelt in seiner ganzen Fülle an, oder die Innenwelt. Und ich würde mich für letzteres entscheiden. Interessiert mich ehrlich gesagt mehr, wie man sich auf Heroin fühlt, als die Niragara-Fälle gesehen zu haben.
Das ist mir schon klar. Dennoch möchte ich den Rest nicht berauscht erleben wollen, sondern so viel als möglich bewusst wahrnehmen. Also sämtliche natürliche Sinne ala riechen, schmecken, fühlen usw. Vielleicht die letzten Stunden, um die Angst zu kompensieren.
@74 Ich glaub, wenn ich nur noch 6 Monate zu leben hätte, würde es mir ganz schön schwer fallen, diese Zeit bewusst zu genießen. Wenn man genau weiß, ´sehr bald is vorbei, das würde mir die Freude verderben.
Klar. Aber meinst du nicht, das man viel aufmerksamer und bewusster seine Sinne auskosten sollte, als alles zu verschleiern? Es geht mir ja nicht um eine Reise zu den Niagara-Fällen oder auf der Freiheitsstatue zu stehen. Sondern um vermeintlich banales: schmecken, riechen, hören, sehen, spüren, fühlen.. Ich denke, wenn man das durch Drogen verzerrt nimmt man sich doch auch ein Stück weit Realität und eventuelle Freude, um alles noch einmal erleben zu können.
@74 So sollte es sein. Aber ich weiß, ich wäre super sauer auf mein Schicksal, Gott und die Welt und als eine Art Trotzreaktion würde ich mich völlig zudröhnen.