Muss man schlechte Eltern zum Verhüten zwingen?

@Jairo

Davon mal abgesehen, dass ich ironisch nur die Euthanasiegedanken einiger anderen weitergesponnen habe, finde ich es sehr bedauerlich, dass Du versuchst Schuldverschiebung zu betreiben.
Mitgehangen, mitgefangen. Der Mann wäre in dem Fall kein armer Hecht, der ja nichts dafür kann, weil ja gerade keine andere zur Verfügung war.
Ich traue Männern durchaus mehr zu , als, er kann ja nicht anders, als alles zu bespringen., was gerade frei ist...

@Illyrium

Das wird aber nicht in jeder Psychiatrie so gehandhabt. Hier in der vor Ort gibt es zum Beispiel keine "richtige" geschlossene Abteilung. Es gibt drei Abteilungen, in denen Geschlechter, Krankheitsbilder und Gruppen mit unterschiedlichen Freigangsregelungen wild gemischt sind. Es gibt lediglich eine Regelung, dass man die Zimmer, die mit Patienten des anderen Geschlecht belegt sind, nicht betreten darf. Theoretisch. In der Praxis muss das ja erst mal jemand mitbekommen. Wenn allerdings auffällt, dass es zu Geschlechtsverkehr gekommen ist werden Patienten, die akut nicht mehr gefährdet sind oder eine Gefahr darstellen entlassen oder man wird in eine der anderen Abteilungen verlegt. Ich will demnach gar nicht wissen, wie viele Kinder dort schon gezeugt wurden.

Von Zwangsverhütung halte ich allerdings nichts. Was ich jedoch befürworten würde, wäre, dass mit Menschen, bei denen von vornherein klar ist, dass sie sich nicht um ein Kind kümmern können, intensive Beratungsgespräche führt und ihnen die Kosten für Verhütungsmittel, so sie sich denn freiwillig dafür entscheiden, erstattet.

@Perli
das hatte ich auch gefunden, meines Erachtens schliesst das aber keine Zwangsverhütung ein

@Sterntänzerin
In denen wo ich war, war das immer so. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen :) kann eh kaum verstehen das man da noch Lust auf Sex hat die Medis die ich hatte die haben mich jedenfalls zur Nonne werden lassen. Ist teilweise heute sogar schwer sowas wie ein Riesen sexualleben zu haben. Durch die Medikamente.

woher soll man das im vorfeld wissen, wenn nich mindestens 1 kind diesem zwang vorrausgegangen ist?

klar, gibt fälle da gehörts "verboten".... andererseits gibts die, die sich im bewußtsein ihrer verantwortung für dieses kind "wiederfinden", und sich und ihre umstände wieder auf ne spur bringen, die einem kind entsprechend und zumutbar ist. das sind dann oft die-männer wie frauen- die für sich selbst zwar nicht die nötige motivation aufbringen, sich ein gutes leben(entsprechend der möglichkeiten) zu gestalten, wohl aber für das kind alle kraft dazu aufbringen.

Wie will man "schlechte Eltern" (was immer das sein mag) eigentlich zum Verhüten zwingen? Durch Zwangssterilisation? Manche Menschen haben komische Gesellschafts-Visionen.

@Doors

eben! Dies geht normalerweise nur über einen "Unrechtsstaat", um gleich mal das Wort zu gebrauchen.

Ich denke damit wir hier in der Vergangenheit zu Genüge Erfahrungen gemacht, und auch das sich solch ein Staat nicht lange hält...

Von daher vollkommen absurde Forderung....

@Doors
@knopper
Es geht bei dem Thema ja nicht um Zwangssterilisation, sondern um Zwangsverhütung durch z.B. Spirale oder Hormonstäbchen. Beides ganz reguläre Verhütungsmethoden, die zeitlich begrenzt sind. Hormonstäbchen wirkt nur ein paar Monate, Spirale kommt nach 3-5 Jahren raus.

Ich finde es nicht verkehrt, wenn Paaren (oder schon Eltern), die psychisch sehr labil sind, unter PTBS leiden, stark psychotisch sind oder schwer Depressiv, dass ihnen eine solche Verhütung von der Krankenkasse bezahlt wird (Spirale kostet immerhin fast 400 €), um Kinder in diesen schweren Phasen zu vermeiden. Frauen, die ihre Krankheit nicht einsehen wollen und ein Kind nach dem anderen bekommen, obwohl sie es danach im wahrsten Sinne achtlos liegen lassen (nur um kurz darauf wieder schwanger zu werden), sollten auch eine längerfristige Verhütung gerichtlich verordnet bekommen.... bis Therapien erfolgreich beendet wurden.

Na toll, der Staat soll also zwangsweise dafür sorgen, dass sich "lebensunwertes Leben" nicht fortpflanzt. Was kommt als nächstes? T4?

@Doors
Das lebensunwerte Leben wird wieder wegeuthanisiert,das ist die zwingende Konsequenz,ist sie doch,oder??

@Warhead

Ja, manchmal scheinen hier einige schon mal den Vergasungswagen starten zu wollen.

Hä? Wieso vergleichst du denn ständig mit der NS-Idiologie?

Es sind vielleicht noch nicht genug Babys in Kühlschränken zwischengelagert worden, weil die Mütter grad nen schlechten Tag haben... aber hey, Kinder bekommenist pupseinfach - geht leichter als nen Hund ausm Tierheim holen (nachdem der letzte tot geprügelt wurde, stellen die sich da quer). Vielleicht hat Frau ja beim nächsten Kind mehr bock drauf... aber sicherheitshalber ist im Kühlschrank noch nen Platz frei gehalten...?
(Also wenn wir hier schon mit haltlosen Extremen um uns werfen, dann darf ich das auch)

@GalleyBeggar

Weil eine Gesellschaft, die, in ihren Augen "Minderwertige" mit Zwangsmassnahmen auf den rechten Weg, in diesem Fall den der Kinderlosigkeit zwingen will, ziemlich nahe an nationalsozialistischen Vorstellungen der "Sozialhygiene" orientiert ist.

Dass Eltern in der Erziehung ihrer Kinder hoffnungslos versagen, ist aber nicht eine Frage der Intelligenz oder der psychischen Gesundheit, der Bildung oder des Einkommens. Was dem Unterschichtler die Kühltruhe oder der Blumenkübel, ist der Upperclass das Internat oder der Auslandsaufenthalt.

Ich würde nicht sagen das man eine Zwangsverhütung verordnen sollte. Eher Bildungsgänge für sozialschwache Menschen, da diese wie es in Studien gezeigt wird, die meisten Kinder bekommen aber am wenigstens eine Ahnung davon haben. Damit könnte man viele Kinder verhindern, die durch versagende Eltern dann selbst zu schlechten Eltern werden, da sie keine Perspektive sehen.

Eine Zwangsmaßnahme zum Aufhalten Minderwertigen Lebens finde ich, wie Doors zurecht sagt, schon sehr am dritten Reich.

@davros2.0
Es ist ne soziale Diskriminierung Ungebildete oder Arme als sozial schwach darzustellen,als ob soziale Kompetenzen zu erkaufen sind mit hohem Einkommen

@Warhead

Es ist aber ein Fakt das Arme häufiger ungebildet sind, da sie sich keine Bildung leisten können. Und es ist auch durch Statistiken belegt das eben einkommensschwache Menschen häufiger Kinder machen als Akademiker. Und diese Kinder werden dann zum Großteil arm bleiben und selbst wieder Kinder machen. Da ist leider nix diskriminierendes dabei. Ich sage ja nicht, das alle armen Leute dumm wären, das wäre nämlich diskriminierend. Aber das Problem der schlechten Eltern ist eben häufiger in sozialschwachen Gegenden aufzufinden. Und dagegen muss man eben vorgehen. Aber nicht mit einer Zwangsverhütung sondern anderen sozialen Maßnahmen.

Sterntänzerin schrieb:Was ich jedoch befürworten würde, wäre, dass mit Menschen, bei denen von vornherein klar ist, dass sie sich nicht um ein Kind kümmern können, intensive Beratungsgespräche führt

Weil intensive Beratungsgespräche ja auch soo gut fruchten werden bei psychisch kranken Menschen, bei denen klar ist, dass sie niemals für ein Kind sorgen können.
Ich hab das auch mal gehört. Von einer psychiatrischen Einrichtung, wo man der Dame die Pille pulverisiert unters Essen mischt, da sie die ganze Zeit mit einem Mitinsassen knattert. Anfänglich dachte ich auch: unmöglich, geht gar nicht, Art1 GG, blabla.
Ist ja auch richtig. Aber das ist die idealistische Sicht. Was ist mit der pragmatischen?

@stereotyp
die "pragmatische" Sicht steht über der ethischen? Würde mich sehr wundern......ich kann nach wie vor nichts finden, was die Behauptungen hier in irgendeiner Weise stützen würde, also gesetzlich......

@stereotyp

Wieso haben die die Patienten nicht nach Geschlechtern getrennt? Ich finde, dass man Sex in einer psychiatrischen Klinik nicht zulassen darf.

Im übrigen habe ich das auch schon mal gehört, dass den Frauen in irgendwelchen Einrichtungen die Pille mit zu den anderen Medis dazu getan wurde. Ob das Nervenheilanstalten oder andere psychiatrischen Einrichtungen waren, weiß ich allerdings nicht.

@Pearce
weil sich Geschlechtermischung positiv aus wirkt, die Zufriedenheit der Patienten steigt, das haben massig Studien nachgewiesen und wird dementsprechend in den meisten Einrichtungen auch umgesetzt. Wurde auch schon 1975 von der Psychiatrie Enquete gefordert.