Muss man schlechte Eltern zum Verhüten zwingen?

@Becky

Becky schrieb:Warum eigentlich immer nur die Frauen?

Wahrscheinlich, weil die Kinder (meistens) bei den Müttern aufwachsen. Wie soll man denn Männer kontrollieren, wen sie wann wo und wie begatten? Oh Gott, ich habe gerade Bilder im Kopf. :cry:

-Alexa- schrieb:Sexueller Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung haben nichts, aber auch gar nichts, mit dem Einkommen oder der sozialen Schicht zu tun. Diese Taten werden quer durch alle Schichten hindurch begangen.

Genau so sehe ich das auch. Diese Idee der Zwangsverhütung ist völliger Blödsinn und zeigt mal wieder, dass manche Politiker schon lange nicht mehr am realen Leben teilnehmen.

@dasewige
Entschuldigung.

@Thaddeus

Thaddeus schrieb:Kompetente Eltern haben auch nicht so viele Probleme mit ihren Kindern.

Das würde ich so nicht unterschreiben, auch "kompetente Eltern" stoßen spätestens bei der Pubertät ihrer Sprößlinge öfter mal an ihre Grenzen. ;)

@Venom
Ich denke, der Großteil schlechter Eltern wird nicht als psychisch krank gelten. Eltern sind meist dehalb schlechte Eltern, weil sie mit den Lebensumständen überfordert sind oder von Erziehung zu wenig verstehen. Diese beiden Aspekte kann man durch Training und Unterricht beeinflussen. Insbesondere da glückliche Kinder auch weniger Probleme machen. Autofahren lernt man ja auch nicht als Strafe, sondern weil das Autofahren dann leichter fällt und die Chance eines Totalcrashs sinkt.

Erstaunlicherweise meinen viele Eltern, das, was sie sich von anderen abgucken, würde reichen. Tut's selten. Gilt für Kindererziehung und Lebensführung gleichermaßen.

@DiePandorra
Der Umkehrschluß Deiner Aussage wäre: Egal, wie kompetent die Eltern sind, die Probleme bleiben vollkommen gleich. Ich habe nicht geschrieben, daß es keinerlei Probleme gibt. Aber selbst das Rebellenverhalten in der Pubertät kann schwächer sein, wenn das Kind kindgerecht aufgewachsen ist. Und der Prozeß des Selbständigwerdens verläuft einfacher, wenn Eltern gelernt haben, nicht unnötig zu klammern und nicht alles persönlich zu nehmen.

Wieviele Eltern gibt es denn, die es massiv persönlich nehmen, wenn das Kind in die Trotzphase kommt und die dann einen Kleinkrieg mit dem Kind starten, es verdreschen oder anschreien, weil sie meinen, das Kind tue das ausschließlich, um sie tot zu ärgern? Wieviele Eltern fordern Erwachsenenverhalten da, wo das Kind einfach ein Kind ist und behandeln es bei Punkten wie Respekt eben nicht mit Erwachsenenmaßstäben? Manche Verziehung gleicht verkehrter Welt.

Allein ein physisches Beispiel, und das sind die guten Eltern: Ballettunterricht. Die Mäuse, die meine Bekannte da unterrichtet hat, sind bei Beginn mit 5 Jahren schon so steif, daß sie mit ihren Händen gerademal bis zum Knie kommen. Dieser Trend der elterlichen Unwissenheit läßt sich auch bei geistigen Bedürfnissen verfolgen.

Eltern bestehen aus Bildungslücken. Es würde Deutschland und auch anderen Ländern sehr gut tun, wenn diese Bildungslücken vermindert würden, und zwar systematisch und gezielt, angefangen beim Schulunterricht.

@Thaddeus

Thaddeus schrieb:Der Umkehrschluß Deiner Aussage wäre: Egal, wie kompetent die Eltern sind, die Probleme bleiben vollkommen gleich.

Ja, im gewissen Sinn sind sie gleich oder zumindest ähnlich.
Ich hab meine Kinder zu eigenständig denkenden Menschen erzogen, die eine eigene Meinung haben und diese auch verteidigen, ob sie mir persönlich nun passt oder nicht. "Leiden" musste ich darunter, weil sie das natürlich erstmal zu Hause ausprobiert haben, aber ich hab gern gelitten. ;)

Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit und viele dieser kleiner Menschen werden schon im frühesten Kindesalter zerstört, weil sie nerven, immer zur falschen Zeit da sind oder was weiß ich. Wenn man sich für ein Kind entscheidet, sollte man sich schon der Verantwortung und der Arbeit, die man da übernimmt, bewusst sein.

Viele Eltern sind das aber nicht, was ich aber erstmal gar nicht schlimm finde. Niemand kommt als perfekte Mutter auf die Welt. In der Schwangerschaft wird man von der Familie behütet und gebauchpinselt und kaum ist das Baby da, fragt einen kein Mensch mehr, wie es einem selber geht. Man hat zu funktionieren und gefälligst alles richtig zu machen.
Aber: der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, im günstigsten Fall.

Ich komme aus einem sogenannten gutbürgerlichen Haus, konnte mit 5 Jahren Schach spielen und wusste, dass man Fisch mit einem Fischbesteck isst. (Mache ich heute noch. ;) )
Macht mich das jetzt zu einer besseren Mutter? Nein, tut es nicht. Es sind die Werte, die einem im Elternhaus vermittelt werden. Wenn man aber keine Werte kennt, kann man diese auch an seine Kinder nicht weiter geben. Da liegt für mich eigentlich der Knackpunkt.

Das alles schützt einen aber sicherlich auch nicht davor, im Leben abzustürzen und alkohol-, drogen- , medikamentenabhängig oder obdachlos zu werden. Da ich das alles nie war, werde ich darüber auch nicht urteilen, ob diese Menschen trotzdem in der Lage sind, Kinder zu versorgen.

@DiePandorra
Wenn Bildung keinerlei Rolle spielt, sollte man alle Schulen schließen.
Wenn Bildung und Training eine Rolle spielen und zu besseren Ergebnissen führen, dann liegt es nahe, das auf dem wichtigsten Gebiet einer Familie auch zu nutzen.

Ich verstehe Deine Aussage einfach nicht: Probleme und Fehler lassen sich nicht zu 100% vermeiden, deshalb tut man am besten gar nichts und überläßt jedes Kind gleichgültig seiner Familie?

Ich bin einer von diesen im Stich gelassenen und ich kann ganz klar sagen, es ist nicht gut ausgegangen. Nicht für mich, nicht für meine Eltern. Unkenntnis ist zerstörend und verkrüppelnd.

@Thaddeus
Wir reden gerade komplett aneinander vorbei, ich lass es jetzt auch. ;)

@DiePandorra
Stimmt, Du scheinst von Deinen Erlebnissen aus gutem Hause zu berichten, ich spreche von Eltern, die ihr Kind nachts stundenlang beschimpfen und anschreien, weil es mit 4 Jahren nicht allein im dunklen Zimmer schlafen kann.

Oder noch schlimmer, die einen Säugling ein paar Nächte schreien lassen, damit das Kind lernt, allein zu sein.

Ich rede von Eltern, denen die simpelsten Strategien zu erfolgreicher Lebensführung fehlen.

Ich rede von Eltern, die absolut keinerlei Ahnung haben, wie Männer und Frauen funktionieren oder was sie brauchen und die dann ihre Beziehung knallhart in den Sand setzen und am Ende das Kind noch als Waffe gegen den Partner einsetzen.

Ich rede von den Eltern, die ihr Kind dafür verantwortlich machen, daß ihr Leben nicht funktioniert. Oder daß der Partner sie verlassen hat.

Ich rede von Eltern, die von ihrem Kind erwarten, daß es ein Roboter ist, der alles tut, was die Eltern wollen.

Ich rede auch von Eltern, die ihr Kind zu Prestigeobjekten zurechttrimmen, weil das Kind unbedingt Geige lernen muß.

Ich rede von Eltern, die ihr Kind Dank Schulzwang und Notenreligion zu Selbstmordgedanken erziehen, obwohl die Noten der Klasse 1 - 10 nach dem Abitur nie wieder interessieren und welche Schule und Bildung unreflektiert gleichsetzen.

Ich rede von Kindern, die wie ein Schwein unter diesen hirnrissigen Erwachsenen leiden.

Diese Eltern brauchen zum Wohl des Kindes und zum Wohl ihrer selbst eine Bildung, die in der Schule komplett vernachlässigt wird. Aber Ableitungen und das endoplasmatische Retikulum, das kriegen sie um die Ohren gehauen, auch wenn sie ihr Geld später als Lagerarbeiter verdienen.

Glaub' mir, wir Gebildeten aus gutem Hause vergessen, wie tief der Durchschnitt tatsächlich liegt.

Hier, von unter anderem solcher Bildung spreche ich:
http://rmtcenter.com/what-to-assume-about-your-child/ (Archiv-Version vom 21.09.2016)

Thaddeus schrieb:Eltern bestehen aus Bildungslücken. Es würde Deutschland und auch anderen Ländern sehr gut tun, wenn diese Bildungslücken vermindert würden, und zwar systematisch und gezielt, angefangen beim Schulunterricht.

Inwiefern bestehen Eltern denn bitte aus Bildungslücken?

Thaddeus schrieb:Ich verstehe Deine Aussage einfach nicht: Probleme und Fehler lassen sich nicht zu 100% vermeiden, deshalb tut man am besten gar nichts und überläßt jedes Kind gleichgültig seiner Familie?

In ihrem Text ist nichtmal ansatzweise und um 20 Ecken, das Thema, was du heraus gelesen haben willst

@Thaddeus
Ich bezog mich auf die anderen Punkte, nicht so sehr auf Erziehung und Kommunikation als Schulfach.

Fakt ist, in DE kann niemand gezwungen werden, sich zu integrieren. Wer die Sprache nicht lernen will, den kann man nicht dazu zwingen. Das Recht auf Sozialleistungen hängt auch nicht davon ab, ob jemand sich hier integriert oder nicht.

Thaddeus schrieb:Eltern bestehen aus Bildungslücken. Es würde Deutschland und auch anderen Ländern sehr gut tun, wenn diese Bildungslücken vermindert würden, und zwar systematisch und gezielt, angefangen beim Schulunterricht.

Eine freie Gesellschaft schließt eben auch die Freiheit mit ein, sein Leben in den Sand zu setzen und zu versagen. Das müssen wir einfach akzeptieren, wenn wir eine freie Gesellschaft wollen.

Thaddeus schrieb:Daher gäbe es zwei Ansätze. Entweder Erziehung und Kommunikation wird Schulfach, oder Schwangere bestehen einen Elternführerschein, damit sie das Kind behalten können. Dazu würde auch das ständige Verbessern der deutschen Sprache gehören. Eltern von Kindern in Deutschland sollten beide die Sprache sauber beherrschen. Warum sollten sich Eltern ihr Kind denn nicht durch Bildung und Training verdienen? Beim Führerschein gilt uns das als selbstverständlich.

Und wenn die Schwangere den Elternführerschein nicht besteht, weil man Mutter erst dann wird, wenn das Baby in den eigenen Händen liegt?
vorher ist man nicht umsonst eine werdende Mutter...

Was macht man dann mit dem Fötus der versagenden werdenen Mutter?

Streuselchen schrieb:Was macht man dann mit dem Fötus der versagenden werdenen Mutter?

Würde mich auch interessieren. Aber ich kanns mir schon irgendwie denken.

@kutulus

Mich graut es jetzt auch schon vor der Antwort aber dennoch, wer solch drastische Vorgehensweisen vorschlägt, muss ja auch mögliche Konsequenzen, resultierend aus den Fehlern der Eltern, im Kulturbeutel haben. Daher, will ichs wissen ^^

Inwiefern versagende Mutter? Naja man wird ihr wohl nicht ihren Fötus rausnehmen :X Man kann sie wohl unterstützen, oder?

@Venom

da er alles mit dem Fahrzeugführerschein vergleicht, kann man davon ausgehn, dass die Mutter ihr Baby nicht behalten/bekommen darf?

Wer beim Auto fahren versagt, kriegt keine Erlaubnis zu fahren

@Thaddeus

Thaddeus schrieb:Ich bin einer von diesen im Stich gelassenen und ich kann ganz klar sagen, es ist nicht gut ausgegangen.

Und hätten deine Eltern "zwangsverhütet" wärst du jetzt tot - weil niemals geboren
ist das wirklich die beste Alternative?

Ist es im "Sinne des Kindes" niemals geboren zu werden?

@Streuselchen
Hmmm, weiß nicht ob man Fahrzeug fahren mit Mutter/Vater sein vergleichen kann :D

@Streuselchen
Oh, das ist einfach. Weiterlernen. Das erste Ziel muß heißen: "solange bis" und nicht "einmal probieren und wenn's nicht klappt, dann Ende".

Aber wenn ein Mensch gewisse unterste Grenzen nicht erreicht, glaub' mir, dann ist das auch kein gutes Umfeld für ein Kind. Dann sollte sie das Kind bekommen und für das Kind sollte so gut gesorgt sein, wie es geht.

Ich bin kein Verfechter von Verschwendung, auch nicht von Leben.

Also besser als jetzige Kinderheime. Ich behaupte, wenn man Kinder vernünftiger behandelt, würde das Bruttosozialprodukt auch mit den Mehrkosten für intelligentere Kinderheime fertig.

Mein Ziel wäre das kontinuierliche Stärken von Elternfähigkeiten, nicht das Abstempeln.

xovi schrieb:Ist es im "Sinne des Kindes" niemals geboren zu werden?

Auf mich und mein Leben gemünzt würde ich diese Frage sofort mit "Ja" beantworten... und ich glaube, denen, die so aufwachsen mussten wie ich, dürfte das ähnlich gehen...

Und nein, ich bin trotzdem gegen so eine Zwangsverhütungsgeschichte.

@AthleticBilbao
Mein Beileid

HALLOOOOOOO

Ich habe nie auch nur irgendwo geschrieben, daß ich Zwangsverhütung gutheiße. Bleibt bitte halbwegs fair mit euren Anschuldigungen.

Meine Aussage lautet: Zwangsverhütung NEIN, viel mehr Aufwand zum Schutz von Kind und Eltern vor den Auswirkungen von angewandter Dummheit JA