Gesellschaft gegen Kinderlose?

@LOleander
Die Gründe sind zum Glück individuell und subjektiv und zum Glück darf jeder frei entscheiden. Es einem madig zu machen, egal in welcher Richtung dessen Entscheidung geht ist von beiden Lagern einfach schwach.

Also..  heul doch :D 

@Eya
Wieso sollte ich? Ich finde eher die ganze "Diskussion" oder wie auch immer man das hier in dem Thread nennt zum Gruseln. Aber zum Heulen ist das sicher auch ja, das stimmt.  Dass jeder frei entscheiden darf, sagst du, ist aber nicht konsens in den meisten der Gesellschaften, aber da nenne ich jetzt mal nicht China als Paradebeispiel, sondern eher den Rest der Welt, wo Kinder als Statussymbole gelten oder eben als Geldanlage oder Absicherung. Weitaus schlimmer als die sehr gesunde Geburtenkontrolle.
Wir können auch gern noch weiter gehen und Länder wie Indien nennen, wo Mädchen systemstisch nach der Geburt getötet werden, weil sie zu verheiraten später die Familien ruinieren würde. Aber sowas ist hier alles nicht gewünscht.
In solche Ego-Richtungen geht es hier ja auch zusehens. Die Kinder werden doch nicht der Kinder wegen bekommen - C'mon.

Dieser Thread trieft nur so vor Schmarrn.

Strafe zahlen, wenn man keine Kinder will? Zwänge einführen?

Was anscheinend nicht durchdacht wurde - wen wundert's auch:

- Es betrifft nur Frauen.
- Wer hat mal eben 5000€ locker sitzen?
- Manche Frauen werden nicht schwanger, selbst wenn Frau und Mann beide fruchtbar sind.
- Kinder, die ungewollt entstehen würden = eventuell beschissenes Leben
- Verstoß gegen die Menschenrechte (???)
- Das ist Nötigung, oder nicht?

___

Nun, ob kinderlose Leute diskriminiert werden...ja, kann sein (sieht man hier ja im Thread), zumindest gedanklich diskriminiert.

@LOleander
Das sind Extrembeispiele und mitnichten überall der Fall. Und schon gar nicht auf den Großteil der Gesellschaften zu übertragen. In manchen sind Kinder der größte Reichtum weil diese Zukunft bedeuten und ich finde diesen Gedanken nicht negativ. 

Niemand sollte zum Elternsein gezwungen werden.

Bei einigen Menschen ist es sogar durchaus empfehlenswert, dass sich diese niemals vermehren. Aber auch von der Gegenseite liest man hier teilweise echt nur Schnodder...


Kinder werden nicht der Kinder wegen bekommen? In Deutschland? Echt?

Ich sehe es ähnlich wie @Eya :

Eya schrieb:Schlussendlich profitieren kinderlose im Alter von den Kindern Fremder. Von mir aus sollen Kinderlose von gewissen Steuern ausgenommen werden, jedoch auch dann später von der Rentenzahlung. Sollen dann sehen wo sie bleiben, haben ja genug Steuern gespart um sich privat abzusichern :D

Nur, dass man ja selbst in die Rente einzahlt, sofern man erwerbstätig ist.

Das ist aber auch keine Diskriminierung, sondern Bezahlung nach Leistung. Ein Kind kostet, bis es 18 Jahre alt ist, durchschnittlich 130.000 Euro. Die Leute, die das tragen UND einen potentiellen Arbeitnehmer oder sogar Arbeitgeber erfolgreich großziehen, sollten freilich besser unterstützt werden, als jene, die sich das ganze Geld ansparen können und dazu - durch ihre Kinderlosigkeit - noch viel mehr Zeit finden, einem gut bezahlten Job nachzugehen.

@Meerperlen

also grundsätzlich empfinde ich es nicht wirklich so, dass da eine Diskriminierung stattfindet.

allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass es selbst unter Freunden zu negativen Emotionen kommen kann wenn bestimmte Themen besprochen oder diskutiert werden. Dass dann diejenigen mit Kindern ein wenig verächtlich auf die ohne Kinder schauen, weil sie gar nicht wissen was es bedeutet zu entbehren und was für Kräfte aufzuwenden im Alltag mit dem Nachwuchs. 
vor allem bei gleichem Einkommen kann es auch ein NeidGefühl sein, dass das Pärchen ohne Kinder den viel tolleren Urlaub macht und überhaupt auch so ständig was unternimmt an den Wochenenden, wozu diejenigen mit Kindern gar keine Zeit mehr haben.

das alles so im Detail überlegt man sich nicht wenn man das erste mal einen Kinderwunsch in sich aufkommen sieht. im schlimmsten Fall (wie bei mir und meiner Ex) ist es sogar eine SpontanEntscheidung innerhalb einer Minute, ob man auf Verhütung verzichtet und ein Kind der Beziehung und dem Leben hinzufügen möchte.

ich denke wenn man ehrlich ist untereinander, dann kann man das aber Besprechen ohne wirklich diskriminierend zu sein. als Person ohne Kinder erkenne ich die Leistung von Eltern auf jeden Fall an, aber ehrlich gesagt erst richtig weil ich selber bei mir gemerkt habe was es in Ansätzen bedeutet ein Kind zu versorgen..

Wenn man sich, vor allem als Frau, gegen Kinder entscheidet, dann hat man es je nach Umfeld durchaus mal mit Leuten zu tun, die es einem nicht gerade leicht machen. Was man sich dann vorwerfen darf, ist auch nicht unbedingt schön (Egoismus, Sinn als Frau verfehlt, geldgierig, etc.). Ich würde aber nicht unbedingt sagen, dass man deswegen ernsthaft diskriminiert wird.

Leute, die keine Kinder kriegen wollen, zu bestrafen, halte ich dagegen für ziemlich lächerlich. Viele haben gute Gründe dafür, keine Kinder zu bekommen, und haben es aufgrund dieser meistens schwer genug - und nicht jeder kann sich tatsächlich auch fortpflanzen. 

@Kältezeit, @Eya Und was ist bspw. mit Homosexuellen oder Leuten, die unfruchtbar sind? Pech gehabt, weil sie biologisch "keine Leistung erbringen" können? :D

Hatori schrieb:Strafe zahlen, wenn man keine Kinder will? Zwänge einführen?

finde ich auch als totalen Nonsens.. könnte von einer rassistischen rechten Meinung sogar genutzt werden damit sichergestellt wird, dass der Nachwuchs im Land nicht durch Einwanderer gesichert wird sondern von wirklichen daherstammenden Nationalen.. :/

Ciaran schrieb:Wenn man sich, vor allem als Frau, gegen Kinder entscheidet, dann hat man es je nach Umfeld durchaus mal mit Leuten zu tun, die es einem nicht gerade leicht machen.

oh ja, das kann ziemlich extrem und traurig sein. ich erinnere mich an ein Zusammentreffen meiner Familie. meine Schwester war schon ziemlich lange mit ihrem Freund zusammen und irgendwie sind wir auf das Thema Kinder gekommen. die Positionen waren so unterschiedlich, dass meine Schwester in Tränen ausgebrochen ist weil die Gegenseite zu kräftig darauf pochte, dass es doch mal an der Zeit sei über Kinder nachzudenken - oder überhaupt..

Ciaran schrieb:@Kältezeit, @Eya Und was ist bspw. mit Homosexuellen oder Leuten, die unfruchtbar sind? Pech gehabt, weil sie biologisch "keine Leistung erbringen" können? :D

Ich sage nicht, dass Kinderlose bestraft werden sollen. Sondern Eltern spezieller gefördert.

Ciaran schrieb:Und was ist bspw. mit Homosexuellen oder Leuten, die unfruchtbar sind? Pech gehabt, weil sie biologisch "keine Leistung erbringen" können? :D

Moment, in erster Linie geht es hier drum, dass kinderlose Menschen diskriminiert werden. Das ist schlicht und ergreifend Unsinn. 

@Kältezeit
Leider zahlt man gerade nicht für die eigene Rente ein. Wir Steuerzahler, zahlen grad für die Rente anderer ein. Deshalb sind kinderlose Menschen nun einmal abhängig von Kindern Fremder und sollten vllt dankbar sein dass ihnen dieses Mühsal ein Kind gross zu ziehen erspart blieb und dennoch ihre Rente (hoffentlich, davon ist aber jeder betroffen) gesichert ist. 

Es ist im Grunde für alle eine Win Win Situation, wenn man Kinder und Eltern fördern würde. 

@Eya
Stimmt du hast recht.. ich sehe das mit der Rente, die unsere Jahrgänge irgendwann mal beziehen werden (oder auch nicht..), wohl noch etwas zu positiv.

Zudem können Sie ja, theoretisch, um die 130.000 Euro zurücklegen oder in eine Altersvorsorge investieren, im Gegensatz zu den Familien mit Kindern. 

Nicht nur Kinderlose, sondern auch Singles werden diskriminiert. Anders kann man sich soetwas wie "Steuerklasse I" nicht erklären.

Kältezeit schrieb:Sondern Eltern spezieller gefördert.

das sehe ich prinzipiell auch so. ich hatte da mal im Kopf, dass für jedes Paar oder Frau die bei ihrem Arzt sozusagen eine Schwangerschaft anmeldet, diese auch gleich das Angebot bekommen sich mit jmd.einer staatlichen Stelle zu treffen. Dort kann dann ganz unverbindlich ein Gespräch geführt und vielleicht Informationsmaterial vergeben werden. Dann haben die werdenden Eltern schon mal Kontakt mit z.b. dem Jugendamt gehabt. Dies erleichtert dann den Gang zu einer Behörde wenn die jungen Eltern Probleme haben.
Ich denke oft gibt es das Problem, dass die Eltern sich schämen für ihre Sorgen und Nöte und deswegen eine Hemmschwelle da ist sich Hilfe zu suchen..

Kältezeit schrieb:Zudem können Sie ja, theoretisch, um die 130.000 Euro zurücklegen oder in eine Altersvorsorge investieren, im Gegensatz zu den Familien mit Kindern. 

naja, das glaube ich jetzt irgendwie nicht so richtig. ich vermute dass Eltern in ihrem Job für gewöhnlich auch ein höheres Gehalt bekommen oder aushandeln können als das Singles können..

Kältezeit schrieb:Zudem können Sie ja, theoretisch, um die 130.000 Euro zurücklegen oder in eine Altersvorsorge investieren, im Gegensatz zu den Familien mit Kindern.

Müsste man da nicht auch 18 Jahre Kindergeld abziehen, bzw. was man durch Steuern einsparen konnte?

RayWonders schrieb:naja, das glaube ich jetzt irgendwie nicht so richtig. ich vermute dass Eltern in ihrem Job für gewöhnlich auch ein höheres Gehalt bekommen oder aushandeln können als das Singles können..

Nehmen wir mal einen 2 Paarhaushalt, in dem beide arbeiten gehen, natürlich Vollzeit. Jetzt nehmen wir einen 2 Paarhaushalt + Anhängsel, bei dem einer anfangs für 1-2 Jahre zuhause bleibt. Elternzeit. Und danach einer von beiden nur noch halbtags angestellt ist.

Jetzt nimm die 130.000 Euro, die so ein Kind kostet.

Wer kann über all die Jahre, bei gleichem Lebensstil, wohl mehr zurücklegen? Paar 1 oder Paar 2? ;)

Bone02943 schrieb:Müsste man da nicht auch 18 Jahre Kindergeld abziehen

Gerne kannst du die 190 Euro, die man monatlich für ein Kind bekommt und den Bedarf nicht einmal annähernd deckt, auch noch abziehen.

@Kältezeit

mich stört schon die Zahl, sorry.

wenn man das berechnet dann sind das monatlich Kosten von mehr als 1000Euro pro Kind. (~180000/18/10)
wo bitte ist das ein realistischer Wert?

oder besser gefragt, wo hast diesen Wert her?

@Kältezeit

Ok, ohne so stark zu runden:  130000/18/12 -> ~600Euro

wenn die Kosten wirklich so hoch wären bis das Kind 18Jahre alt ist, nee - das kann ich mir nicht vorstellen..

aber vielleicht sind da hohe Ausgaben mit drin - wie z.b. das erste Zweirad und dann das erste Auto..
hmm.. ok, die Zahl wird dann wahrscheinlich doch stimmen..