Ist man keine vollwertige Frau, wenn man keine Kinder hat?

josie321 schrieb:-ich nicht mit irgendwelche Tussi´s Gespräche über Schule oder Kita führen möchte

Dazu möchte ich gerne mal anmerken, dass man das nicht muss, auch wenn man Kinder hat :D ich bin da auch schnell weg, wenn sich im Kindergarten die Mütter zusammenrotten und nur noch über Kinder, weitere Kinderplanung und sonstwas reden. Da ist man auch schnell außen vor, obwohl man schon nen Kind hat. Einfach nur aufgrund der Tatsache, dass da kein zweites mehr kommt. Damit ist man dann quasi ein Alien.

Generell steht man schnell mal in ner bestimmten Ecke, wenn man kein Kind (mehr) hat/haben möchte.

Du bist eine vollwertige Frau @Metallica
Lass Dir nicht etwas anderes einreden, solche Leute kannst Du in die Tonne klopfen.
Ich bin 31 Jahre alt, zwar in der Lage Kinder zu bekommen, aber ich möchte einfach keine. Ja das finden viele komisch, aber das ist mir sowas von egal. Deswegen bin ich trotzdem eine vollwertige Frau.

Ich bin eine Frau.
Und ich möchte keine Kinder. Wollte ich noch nie.
Früher habe ich mir darüber oft Gedanken gemacht. Irgendwas muss doch mit mir nicht stimmen.
Alle anderen wollen das unbedingt. Warum ich nicht?
Es kamen durchaus auch Sprüche aus meinem Umfeld. Mein Lieblingskommentar ist bis heute "es ist unnatürlich keine Kinder zu wollen/zu bekommen" =D

Heute, mit 28, bin ich da mit mir im reinen.
Keine Frau ist weniger "vollwertig", weil sie keine Kinder auf die Welt setzt.

@Becky stimme Dir da voll zu.
Egal wie man's macht, manchen passt es immer nicht! Dazu kommt auch noch, dass vieles ums Kinderkriegen auch schön geredet und unter den Teppich gekehrt wird. Diese ganze #regrettingmotherhood Geschichte geht ja darüber.
Ansonsten gilt für viele Menschen 1 Kind zu haben ist egoistisch und mehr als 3 ist asozial. <- Klischee, nicht meine Meinung!

hmm...also was mir dabei auch auffällt ist das der Anteil der Frauen die zwar ein Kind bekommen haben, es aber irgendwie bereuen doch sehr sehr gering ist.
Wird das evt. nicht so zugegeben? Ist es ein großen Tabuthema? oder ist es tatsächlich so dass bei den meisten die Muttergefühle dann überwiegen und man seine vorherige Meinung ganz schnell ändert?

Also ich weiß es nicht...hab ja schließlich kein Frauengehirn mit den entsprechenden Hormonen.

Was meint ihr?

knopper schrieb:hmm...also was mir dabei auch auffällt ist das der Anteil der Frauen die zwar ein Kind bekommen haben, es aber irgendwie bereuen doch sehr sehr gering ist.
Wird das evt. nicht so zugegeben?

Jepp.

Das ist ein absolutes Tabu. @gruselich hat es mit "#regrettingmotherhood" ja schon angedeutet. Ne sehr interessante Studie.

Ich denke aber, das kommt womöglich auch dadurch zustande, dass Frau heute alles sein muss, wenn sie sich für Kinder entscheidet: berufstätig, Erziehungsperson, Haushälterin, etc. Mädchen für alles alt. Zudem will der Olle daheim noch befriedigt werden. Dass der vermehrte Stress dazu führt, dass man sich auch mal sein altes, unbeschwertes Leben zurückwünscht, ist wohl nachvollziehbar, finde ich.

Aber dennoch: es wird darüber einfach nicht geredet, denn es ist ein Nogo.. und man ist ne schlechte Mutter, wenn man so empfindet. Auch, wenn das vlt.  nur Phasenweise der Fall ist. So jedenfalls der gesellschaftliche Tenor.

knopper schrieb:Wird das evt. nicht so zugegeben?

Natürlich nicht. Ich schrieb ja oben schon, wie man teilweise außen vor ist, wenn man zwar schon ein Kind hat, aber sich das Ganze nicht nochmal antun möchte.

Jetzt stell dir mal vor, was dann passiert, wenn du dich hinstellst und offen und ehrlich sagst, dass dich der ganze Hickhack, der gesellschaftliche und innerfamiliäre Druck und das ganze Drumherum einfach nur noch ankotzen und du gerne die Zeit zurückstellen würdest.

Ich habe das genau einmal gemacht und wurde dafür angeguckt wie ein Alien und dann folgten die Standardsprüche: "es gibt doch Hilfen, blabla", "andere wollen Kinder und können keine bekommen", "sei nicht so undankbar" usw.

Und dabei bereue ich nichtmal das Kind an sich, sondern den Zeitpunkt und den dazugehörigen Erzeuger. Aber sowas darf man auch nicht sagen, denn dann ist man die Furie schlechthin, die dem armen Mann das Kind (das er nie haben wollte und in mehr als sechs Jahren nur dreimal gesehen hat) vorenthält und er ja soooooo gerne würde, aber doch sooooo wenig Zeit hat. Und man soll doch froh sein, dass er immerhin Unterhalt zahlt.

Würdest du sowas offen und ehrlich beim Kaffeeklatsch erzählen?

gruselich schrieb:Dazu kommt auch noch, dass vieles ums Kinderkriegen auch schön geredet und unter den Teppich gekehrt wird. Diese ganze #regrettingmotherhood Geschichte geht ja darüber.

Wow, höre heute zum ersten Mal darüber. Ich werde mir die Studie mal zu Gemüte führen, es hört sich interessant an.

Becky schrieb:Ich habe das genau einmal gemacht und wurde dafür angeguckt wie ein Alien und dann folgten die Standardsprüche: "es gibt doch Hilfen, blabla", "andere wollen Kinder und können keine bekommen", "sei nicht so undankbar" usw. Und dabei bereue ich nichtmal das Kind an sich, sondern den Zeitpunkt und den dazugehörigen Erzeuger. Aber sowas darf man auch nicht sagen, denn dann ist man die Furie schlechthin, die dem armen Mann das Kind (das er nie haben wollte und in mehr als sechs Jahren nur dreimal gesehen hat) vorenthält und er ja soooooo gerne würde, aber doch sooooo wenig Zeit hat. Und man soll doch froh sein, dass er immerhin Unterhalt zahlt.

Ich habe keine Kinder, deswegen ist es mir auch noch nie aufgefallen, dass es so "krasse" Eltern/Mütter gibt.
Ist ja übel.

Kältezeit schrieb:Ich denke aber, das kommt womöglich auch dadurch zustande, dass Frau heute alles sein muss, wenn sie sich für Kinder entscheidet: berufstätig, Erziehungsperson, Haushälterin, etc. Mädchen für alles alt. Zudem will der Olle daheim noch befriedigt werden. Dass der vermehrte Stress dazu führt, dass man sich auch mal sein altes, unbeschwertes Leben zurückwünscht, ist wohl nachvollziehbar, finde ich.

Obwohl in meinem Bekanntenkreis sehr viele Männer Elternzeit nehmen. :) Oder (sofern möglich) ihre Schichten so legen, dass sie mittags Zuhause sind. Vielleicht geht langsam ein Umdenken durchs Land? Ich rede hier von "jungen" Vätern, also zwischen 20 und 30, maximal 35.
Ich würde es ebenso machen, man will ja von seinem Kind was mitbekommen. :)

Okay, das geht, glaube ich, jetzt langsam in den off-Topic Bereich.

Kältezeit schrieb:knopper84 schrieb:
hmm...also was mir dabei auch auffällt ist das der Anteil der Frauen die zwar ein Kind bekommen haben, es aber irgendwie bereuen doch sehr sehr gering ist.
Wird das evt. nicht so zugegeben?
Jepp.

Das ist ein absolutes Tabu. @gruselich hat es mit "#regrettingmotherhood" ja schon angedeutet. Ne sehr interessante Studie.

Als die Studie rauskam, war der Aufschrei im Internet ja recht hoch. Ich erinnere mich an viele Beiträge hoch empörter und erzürnter Menschen, die den Müttern das Recht absprachen so zu empfinden.

Da überlegt man sich zweimal, ob man darüber wirklich öffentlich reden möchte.

Becky schrieb:Natürlich nicht. Ich schrieb ja oben schon, wie man teilweise außen vor ist, wenn man zwar schon ein Kind hat, aber sich das Ganze nicht nochmal antun möchte.

Meine Mutter hatte damit kein Problem. Sie fällt da wohl aus dem Raster.

Becky schrieb:Jetzt stell dir mal vor, was dann passiert, wenn du dich hinstellst und offen und ehrlich sagst, dass dich der ganze Hickhack, der gesellschaftliche und innerfamiliäre Druck und das ganze Drumherum einfach nur noch ankotzen und du gerne die Zeit zurückstellen würdest.

Das muss ich mir nicht vorstellen, ich weiß es.
Meine Mutter lebt ein gutes Leben mit ihrem Partner, hat ihre Kinder einfach abgeschoben und hat keinerlei Nachteile dadurch gehabt.

Becky schrieb:Ich habe das genau einmal gemacht und wurde dafür angeguckt wie ein Alien und dann folgten die Standardsprüche: "es gibt doch Hilfen, blabla", "andere wollen Kinder und können keine bekommen", "sei nicht so undankbar" usw.

Dass man jetzt Kinder haben muss, nur weil man es kan und andere nicht, die aber wollen, ist Schwachsinn. Diese Menschen denken einfach nicht nach. Man ist den Leuten doch nicht gegenüber dazu verpflichtet.

@all

Wenn man diese beiden EP´s der TE vergleicht, in diesem thread, über die frage nach der vollwertigkeit einer frau ohne kinder,

und diesen von vor 2 jahren, Soll unser Leben nun auch vorbei sein?,

in welchem sie frägt ob ihr leben nun vorbei wäre in einer umgebung, die ihre selbstzweifel seitdem offensichtlich noch gestärkt haben,

will ich nicht sagen sie hätte es nicht anders verdient, aber aus dem umstand das sie hier außer dem EP erstellen noch auf nichts geantwortet

hat etc., auch nicht auf fragen von mir, ziehe ich dann auch meine persönliche meinung.^^

@Metallica

Das ist die falsche Frage, die Du stellst.

Du nimmst das Leben als Mühsal war, bei der Du dich viel zu sehr an den Meinungen anderer orientierst. Du muss deinen eigenen Kopf haben. Kinder sind ja schön und ich habe die Vermutung, du hättest gerne welche.

Jetzt musst Du rausfinden, ob es dein ureigener Wunsch ist oder eben nicht. Wenn nicht, muss Du dich hinterfragen, in welchem Maße du dich von deiner Umgebung und der Gesellschaft prägen lässt, ohne dein eigenes Ich aus sich selbst heraus entwickeln zu können.

Denn wenn Du so weiter machst, dann wirst du nie auf einen grünen Zweig im Leben kommen, sondern immer nur abhängig vom Wohlwollen und den Urteilen anderer sein. Denen wirst du es nie recht machen können, denn denen geht es gar nicht um dir gegenüber fair zu sein.
Die wollen nur an dir weiter geben, was sie selbst durchlitten haben. Und das sogar um ein mehrfaches potentiert.

Doch ist man ..

Man ist eine Frau, keine Mutter so einfach ist das.

Klischees sind doch nur lächerlich, wollt ihr euer Leben leben oder das Wunschleben euer ach so tollen Klischeeverfechter? Freiheit hört erst da auf wo sie die Freiheit anderer beschränkt, und kein Kind schränkt niemanden ein.

knopper schrieb am 22.05.2017:hmm...also was mir dabei auch auffällt ist das der Anteil der Frauen die zwar ein Kind bekommen haben, es aber irgendwie bereuen doch sehr sehr gering ist.Wird das evt. nicht so zugegeben?

Ich glaube tatsaechlich, dass dieser Fall nur sehr selten vorkommt. Klar vermisst jeder den einen oder anderen Aspekt des vorherigen Lebens ohne Kind, aber wohl die wenigsten empfinden es so, dass es komplett scheisse ist ein Kind zu haben und wuerden es auch nicht wieder hergeben wollen.

Alarmi schrieb:Ich glaube tatsaechlich, dass dieser Fall nur sehr selten vorkommt. Klar vermisst jeder den einen oder anderen Aspekt des vorherigen Lebens ohne Kind, aber wohl die wenigsten empfinden es so, dass es komplett scheisse ist ein Kind zu haben und wuerden es auch nicht wieder hergeben wollen.

so sehe ich das auch. Und ich finde man kann ruhig auch mal sagen dass Kinder sehr anstrengend und nervig sind. Das sind mein Partner oder meine Mutter auch und trotzdem liebe ich sie. Aber es ist ein Tabu für die meisten Menschen. Frauen haben in ihrem Muttersein völlig aufzugehen und sich am besten aufzugeben. Natürlich dreht sich alles um die Kinder vor Allem wenn sie noch ganz klein sind aber das geht ja auch nicht anders und es kommen auch wieder andere Zeiten. Aber da gibt es auch noch andere Menschen im Umfeld die sich auch um die Kinder kümmern sollten dann kommt diese Frustration auch gar nicht so auf bzw. viel weniger.
Ich finde es sehr wichtig dass man sich als Mutter auch ein Leben neben den Kindern bewahrt und für die Kinder ist es auch wichtig zu lernen dass sie nicht der Nabel der Welt sind. Natürlich auf ihre Entwicklung angepasst.
Wenn jemand keine Kinder will hat man das zu respektieren, wenn jemand keine Kinder haben kann obwohl der Wunsch da ist dann ist das ein harter Schicksalschlag aber nie würde ich auf die Idee kommen zu sagen die Person ist keine vollwertige Frau oder kein vollwertiger Mann.
Menschen die so ticken fehlt es an Reflektion und können nicht über den Tellerrand schauen. Mit solchen Menschen habe ich nicht mehr zu tun als nötig. Und es gibt Leute mit denen man sich ganz unverblümt austauschen kann die nicht den erhobenen Zeigefinger und sich als Richter aufschwingen. Die sind zwar selten aber es gibt sie Gott sei Dank.

Generell gibt es so viele generalisierte Denkklischees (gibt es noch ein anderes Wort dafür aber das fällt mir jetzt grad nicht ein) die von Kultur zu Kultur unterschiedlich sind. Denke sie haben in gewisser Weise ihre Funktion und manche Menschen brauchen das anscheinend, aber ich persönlich gebe nichts darauf, empfinde das als einengend und unnötig erschwerend und umgebe mich mit Menschen die das so sehen wie ich.

Es schockiert mich, dass es heutzutage überhaupt noch Leute gibt, die (wenn auch nur im Hinterkopf) denken, eine Frau ist nur dann eine Frau, wenn sie Kinder hat.

Ich bin auch wütend, wenn einige Männer über eine für sie nicht attraktive Frau Sätze wie „Das ist doch keine Frau – die hat nichts Weibliches“ sagen. Egal ob diese Kinder hat oder nicht.

Ich finde nicht viel diskriminierend – diese Aussagen schon!

FerneZukunft schrieb:Ich bin auch wütend, wenn einige Männer über eine für sie nicht attraktive Frau Sätze wie „Das ist doch keine Frau – die hat nichts Weibliches“ sagen. Egal ob diese Kinder hat oder nicht.

Das ist halt diese eine Art von grenzdebilen Idioten die keine Frau als Partnerin verdient haben in meinen Augen. Vor allem muss man sich diese Typen anschauen und sich fragen ob die selber "männlich" sind wenn sie sich so über Frauen lustig machen.

Syrah schrieb: Frauen haben in ihrem Muttersein völlig aufzugehen

Syrah schrieb: Natürlich dreht sich alles um die Kinder vor Allem wenn sie noch ganz klein sind aber das geht ja auch nicht anders und es kommen auch wieder andere Zeiten.

So dachte ich auch mal vor vielen Jahren, auch, als ich noch keine Kinder hatte.

Natürlich hab ich längst eine etwas andere Einstellung zu den Dingen.

Guter Beitrag von Dir :)