Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

@knopper

ich sehe sie so ca.1-2 Wochen,aber sonst bin ich halt eine Eigenbrödlerin.Also meistens alleine....

@Funzl
Kannst du das genauer ausführen, warum du da keinen Nachteil siehst?
Ich selbst halte einen gewissen, gesunden Egoismus aber auch für in Ordnung.

@Funzl
Nein, ganz und gar nicht.

auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander

Freundschaft, Duden, Definition.

http://www.duden.de/rechtschreibung/Freundschaft

sunshinelight schrieb:Freundschaft, Duden, Definition.

*lach* Ja gut - wenn man nach Lehrbüchern leben will ist das etwas anderes.

Oskura schrieb:Kannst du das genauer ausführen, warum du da keinen Nachteil siehst?

Ganz einfach - jeder ist sich selbst der Nächste. Genau darin sehe ich die beste Basis um z.B. anderen Menschen dann helfen zu können wenn sie Hilfe brauchen.

Ich kann nur dann richtig helfen wenn ich selbst:

Gesund und leistungsfähig bin

Einen klaren Verstand habe ( z.B. also nicht saufe / Kiffe / Pillen einwerfe )

Ich in der Lage bin die mir zur Verfügung stehe Zeit auch sinnvoll einzusetzen.

Wer Hilfe von mir bekommt entscheide einzig und alleine ich ( Unfall,Nothilfe ect. ist NATÜRLICH eine Ausnahme! )

Wer diese Einstellung nicht akzeptieren kann mag denken ich bin ein Ego-Arschloch - juckt mich nicht. Wichtig ist, finde ich zumindest auch zu lernen unterscheiden zu können ob echte Hilfe nötig ist - oder es nur auf das Ausnützen eines anderen drauf raus läuft.

Wer meint mit mir zwingend irgendwas unternehmen wollen zu müssen, und nicht einsehen will das ich da keinen Sinn drin sehe,und es genau deshalb nicht mache...Pech gehabt.

@Funzl
Sehe ich ähnlich und das ist für mich auch gesunder Egoismus.
Quasi nicht zuviel und nicht zu wenig.

Oskura schrieb:Quasi nicht zuviel und nicht zu wenig.

Wann ist es denn "zuviel?" Doch eigentlich nur dann wenn ich selbst Leidensdruck durch mein verhalten empfinde...DANN kann ich mich ja auch wieder ändern - oder sollte es vielleicht sogar tun.

@thropmisan

ich habe auch sehr sehr lange als misanthrop gelebt.

Jz ändert sich langsam alles.

Ich habe zwei größere Grundstücke "geerbt" in Sachsen, einmal eine alte Betriebsruine, im Norden von Dresden, und zum anderen

einen ehem. Bahnhof in der Nähe südlich von Riesa.

Jz habe ich Aufgaben, mache Pausen,

und jz kann ich mir auf einmal eine Beziehung, und vllt. sogar 1-2 Kinder, oder vllt auch später drei oder vier, vorstellen

wenn es so sein soll.
Es war allerdings ein sehr langer Weg dahin, aber ich in froh jz daß ich ihn gegangen bin,.

Der andere Weg wäre der aus dem Fenster gewesen.

Zum Glück wohne ich im Erdgeschoß.
:)

thomaszg2872 schrieb:Der andere Weg wäre der aus dem Fenster gewesen.

Freuen wir uns das du diesen Weg nicht gegangen bist. Was aber auch ein Zeichen dafür sein kann das du eben nicht für das langfristige Alleine sein gemacht bist.

Funzl schrieb:Wann ist es denn "zuviel?" Doch eigentlich nur dann wenn ich selbst Leidensdruck durch mein verhalten empfinde...DANN kann ich mich ja auch wieder ändern - oder sollte es vielleicht sogar tun.

Hmm, stimmt, das muss man aber auch erstmal selbst merken, dass ich bzw.mein Egoismus der Grund für den Leidensdruck/Probleme im Leben bin.

@Funzl

Mein Vater hat es leider gemacht, er war damals noch keine 44, und ich war grade 21 Jahre alt.

Mein guter Vater hat mir lange sehr gefehlt.

Niemand ist wirklich zum Alleinesein gemacht.

Wir hatten früher immer riesige Familienfeste,

Meine Oma war die 9. und jüngste von 7 Mädchen und zwei Buben.

Die meisten habe ich noch kennenlernen dürfen, und in meinem Herzen wohnen sie sowieso.

Oskura schrieb: das muss man aber auch erstmal selbst merken, dass ich bzw.mein Egoismus der Grund für den Leidensdruck/Probleme im Leben bin.

Absolut korrekt.

thomaszg2872 schrieb:Mein Vater hat es leider gemacht, er war damals noch keine 44, und ich war grade 21 Jahre alt.

Das ist bedauerlich.

Funzl schrieb:lach* Ja gut - wenn man nach Lehrbüchern leben will ist das etwas anderes.

Naja, so wird Freundschaft grob definiert.
Eine Freundschaft ist nicht, wo man die Leute einfach nur kennt.

sunshinelight schrieb:Naja, so wird Freundschaft grob definiert.
Eine Freundschaft ist nicht, wo man die Leute einfach nur kennt.

Eben - grob definiert - mehr auch nicht.

Sorry, aber ich habe mit "Lehrbuch-Weisheiten" nichts am Hut.


Was nutzt mir eine "wissenschaftliche Studie" darüber die besagt das es für Schichtdienst-Leistende besser ist alle drei Tage mit kurzen Pausen die Schichten zu wechseln, wenn ICH definitiv für mich und meine Lebensumstände weiß das es nicht so ist?

( Nicht nur deshalb weil ich dieses Schichtmodel schon über mehrere Jahre praktiziert habe )

Ähnlich sehe ich es mit anderen Definitionen - z.B. "Was ist Freundschaft".

Was für den einen als "oberfläch gepflegte Bekanntschaft" erscheinen mag, kann für den anderen schon eine feste Freundschaft sein - und umgekehrt.

Wir reden hier über Emotionen  die uns eben im Großteil unseres Dasein leiten, die von sehr vielen Umständen abhängig sind und sich stetig ändern. Gedanken steuern unsere Gefühle - war schon immer so - wird auch immer so bleiben. Hoffe ich zumindest.

Du kannst vielleicht das funktionieren einer Maschine in einem festen Regelwerk, einer Bedienungsanleitung erfassen, festschreiben - aber doch nicht das ganz individuelle Empfinden eines jeden Menschen. Das es da gewisse, flächendeckende Übereinstimmungen gibt bringt die Natur mit sich - aber "einmessen" auf einer Skala von 1 bis 10 Lässt sich der Begriff
" Freundschaft" nun mal nicht.

Bei Freunden ist es oft anders als bei der Familie. Ich kann mir meine Freunde aussuchen, meist dann solche Leutz, die ähnlich ticken wie ich selbst, manchmal auch ganz anders. Familie hat man. Manche meiner Freunde stehen mir näher, als meine Familie.
Eine gute Freundschaft ist für mich unwahrscheinlich wichtig.
Toll ist dann auch, dass man wochenlang nix von einander hört, aber wenn man dann aufeinander trifft, werden keine Vorwürfe gemacht, á la 'du hast dich ja gar nicht bei mir gemeldet'. Nein, bei einer vernünftigen Freundschaft ist es einfach so, dass man wochenlang nix voneinander hört, aber wenn es dann zu einem Kontakt kommt, ist es einfach so wie immer.

Meine Freunde können mich mitten in der Nacht anrufen und ich bin da, umgekehrt genau so. Wenn das nicht so ist, ist es oft keine richtige Freundschaft

Als Freund muss man nicht das gleiche leisten, wir ich es tue, aber ein ausgewogenes Verhältnis sollte schon sein. Es gibt Phasen, wenn meine beste Freundin unglücklich verliebt ist, wo ich mir wochenlang den selben Sermon anhören kann. Meine Freundin kann das Gleiche nicht für mich leisten, da ich seit 15 Jahren glücklich verheiratet bin, aber sie kann mir bei anderen Problemen helfen.

Oft kriege ich es durch das Borderline nicht hin, meinen Haushalt vernünftig zu führen, dann rufe ich meine Freundin an und die hilft mir dann.

Ich bin aber auch furchtbar gerne alleine und wenn meine Freundin fragt, ob sie auf nen Kaffee vorbei kommen kann und ich in dem Moment alle Menschen doof finde und nein sage, dann nimmt sie mir das nicht übel oder nimmt es nicht persönlich.

Eine Freundschaft funktioniert einfach am Besten, wenn sie ausgewogen ist.

troublerin77 schrieb:Eine Freundschaft funktioniert einfach am Besten, wenn sie ausgewogen ist.

Das geht aber auch sehr gut auf einer rein oberflächlichen, oder vielleicht besser formuliert rein sachlichen Basis.

@Funzl
Klar, so geht es auch
Wichtig ist einfach die Ausgewogenheit, denn sonst bekommt eine Seite dann das Gefühl, dass es ungerecht ist, quasi nach dem Motto ' ich tu alles, aber es kommt nix zurück.


Da ich oft sehr gerne alleine bin, ist für meine Freundschaften wichtig, dass es nicht einem regelmäßigen Kontakt benötigt.
Meine beste Freundin wohnt nur zwei Dörfer weiter, trotzdem kann es passieren, dass wir wochenlang nix voneinander hören, aber wenn es dann zum Kontakt kommt, ist es egal, ob wir uns drei Stunden oder drei Monate nicht gesehen haben. Es kommen nur Vorwürfe, sondern der Kontakt ist immer schön.

Wir haben viele gemeinsame Interessen, aber eben auch absolut unterschiedliche Themen, egal, wir haben uns lieb und das ist immer das Wichtigste, zumindest für uns.

Funzl schrieb:Eben - grob definiert - mehr auch nicht.

Das ist aber das Wesentliche. Also vor allem nicht weniger. ;) Das ist das Mindeste.

sunshinelight schrieb:Das ist aber das Wesentliche. Also vor allem nicht weniger. ;) Das ist das Mindeste.

Das mag so sein - für manche Menschen.

troublerin77 schrieb:Wichtig ist einfach die Ausgewogenheit, denn sonst bekommt eine Seite dann das Gefühl, dass es ungerecht ist, quasi nach dem Motto ' ich tu alles, aber es kommt nix zurück.


Da ich oft sehr gerne alleine bin, ist für meine Freundschaften wichtig, dass es nicht einem regelmäßigen Kontakt benötigt.

Sehe ich ähnlich.

@Funzl
Das ist eigentlich Standard.
Da gibt es kein, ich definiere Freundschaft mit losen Bekanntschaften.
2, 3 mal gesehen, yeah, wir sind Freunde.
Das ist eine flüchtige Bekanntschaft.
Oder ab und zu mal was zusammentrinken, das ist auch keine Freundschaft.

sunshinelight schrieb:Das ist eigentlich Standard.
Da gibt es kein, ich definiere Freundschaft mit losen Bekanntschaften.
2, 3 mal gesehen, yeah, wir sind Freunde.
Das ist eine flüchtige Bekanntschaft.
Oder ab und zu mal was zusammentrinken, das ist auch keine Freundschaft.

Du hast deine Lehrbuch-Meinung - ich habe meine für mich persönlich vom Leben nieder geschriebene.

Lassen wir es so gut sein.