Abstand halten, wie haltet ihr's?
13.12.2017 um 19:34Anzeige
Omera schrieb:Es geht darum wieviel körperlicher Abstand zwischen Menschen, die sich nicht näher kennen, angemessen ist.Einfach mal noch einen Schritt zurück gehen, dann macht die Person schon Platz ;)
An der Kasse im Supermarkt erlebe ich immer häufiger, dass Leute, die hinter mir anstehen, mir unangenehm nahe kommen.
Rücke ich vor, wird sofort hinterher gerückt und zwar regelrecht auf die Pelle. Mich macht das irgendwie agressiv. Es geht doch durch das Aufrücken kein Bisschen schneller vorwärts. Wenn ich mich dann umdrehe und denjenigen scharf ansehe, bemerke ich an der Reaktion, dass der Person meistens gar nicht klar ist, dass sie meine Grenze überschreitet.
Kc schrieb:Solang nicht richtig dickeStinkende oder schmutzige kann ich verstehen, aber was ich ist das Problem, wenn jemand dick ist?
Intime Distanz: sie reicht vom direkten körperlichen Kontakt bis zu einer Entfernung von ca. 60 cm. In diese Zone dürfen nur Personen mit einer besonderen Erlaubnis eindringen. Unter Fremden ist das Eindringen in diese Intimzone unschicklich. Häufig begegnet man Personen, die diese unsichtbare Grenze im Gespräch immer wieder überschreiten. Diese Zone ist vom Status des (Gesprächs)partners sowie der eigenen Stimmung abhängig. Im Normalfall werden nur sehr eng Vertraute in diese Intimzone gelassen, also Intimpartner oder enge Verwandte. Andere werden um ca. eine halbe Armlänge auf Abstand gehalten (z.B. durch eigenes Ausweichen). Wird die Intimzone verletzt, löst dies Unlustgefühle aus, eventuell werden Kampfhormone ausgeschüttet: der Körper stellt sich auf Kampf oder Flucht ein.
Persönliche Distanz: sie umfaßt die Zone von ca. 60 bis 150 cm, das ist die normale Gesprächsdistanz. Annäherung innerhalb dieser Grenzen sagt etwas über Bekanntheits- oder Sympathiegrad zwischen den Beteiligten aus. Diese Zone ist für gute Freunde, Verwandte, eventuell auch enge Kollegen reserviert. Lässt es sich jedoch nicht vermeiden (z.B. in einem überfüllten Bus), dass auch Fremde in die (innere) persönliche Zone bzw. die (äussere) Intimzone eindringen, löst dies ein merkwürdiges Phänomen aus: wir behandeln den anderen als "Non-Person". Der einfache Grund: wir müssen Abwehrmassnahmen ergreifen, um unserem Unwohlsein Herr zu werden. Man ist unbewegt, spannt die Muskeln an, fixiert irgendeinen fernen Punkt, um Blickkontakt zu vermeiden. Dieses Verhalten ist vermutlich zu einem Teil jedoch anerzogen und kulturell unterschiedlich ausgeprägt. Die persönliche Distanzzone ist zur Seite wiederum etwas geringer. In diesem Bereich führen wir persönliche Gespräche, ohne uns bedrängt zu fühlen.
Gesellschaftliche oder soziale Distanz: sie schließt aus, dass man sich berührt. In dieser Distanz (1,50 - 4 m) werden unpersönliche Angelegenheiten erledigt; Unterhaltung mit Geschäftsleuten, Handwerkern, Chef hinter dem Schreibtisch, Publikum (breiter Tresen in Behördenzimmern schafft Distanz). Diese Distanz hat Schutzfunktion. Andere Menschen können sich bis auf diese Distanz nähern, ohne dass man sie beachtet. In diesem Bereich nehmen wir andere Personen wahr und wenn wir sie ablehnen und nicht mit ihnen in Kontakt treten wollen, fordern wir sie auf, diesen Bereich wieder zu verlassen. Andernfalls gewähren wir ihnen anschließend Zutritt in die persönliche Distanzzone.
Öffentliche Distanz: sie beginnt bei etwa 4 m Abstand. Jede persönliche Beziehung hat aufgehört, man agiert als Einzelner. Dieser Abstand ist etwa jener von Lehrern zur Klasse, von Rednern zum Publikum oder Fernsehschauspieler und Zuschauern. (Stangl, 2017).
Verwendete Literatur
Stangl, W. (2017). Distanzzonen und Territorialität - Der Umgang mit Raum. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Kommunikation-Distanz.shtml (2017-12-14).
NeonMouse schrieb:Hm, die entfernungen sind aber etwas seltsam. Welcher Lehrer hat Platz, um 4 Meter von der ersten Reihe weg zu stehen? An der Uni vielleicht, an Schulen eher nicht.Das stimmt,. da gebe ich dir recht.
Chu schrieb:Allerdings wäre ein Lehrer der Kategorie "Gesellschaftliche oder Soziale Distanz" zuzordnen. Und das kommt schon hin auf jeden Fall, wenn man die 1,5 Meter nehmen würde.Stimme ich dir zu, genau so würd ich das auch einordnen :D
NeonMouse schrieb:Auch ist jemand,d er hinter einem Schreibtisch sitzt oft keine 1,5 Meter weit weg.Doch, meistens schon. 1,5 Meter sind nicht viel, die Zwhl wirkt nur so groß.
NeonMouse schrieb:Apropos Klassenzimmer: nebeneinander sitzende Schüler haben oft auch weniger als 60 cm Abstand, ohne den andren als "Nicht-Person" einzustufen. Aber die Schüler sind auch deswegen wahrscheinlich sehr sehr pingelig bei der Tatsache, wer neben ihnen sitzen darf :DJa, ich sagte ja: Das ist eine theoretische Vorgabe. Klar kannst du jetzt 500 Beispiele nennen, die ich dir ebenfalls nennen könnte, bei denen es nicht so ist :D
Chu schrieb:Doch, meistens schon. 1,5 Meter sind nicht viel, die Zwhl wirkt nur so groß.Ich weiss ganz genau wie viel das ist. Ich bin 1,45m gross, ich rechne also immer mit einer Körperlänge von mir. Wenn ich also quer über diesem Schreibtisch liegen könnte sind das 1,5 Meter. :D