Gute Lehrer, schlechte Lehrer

Ein guter Lehrer ist in meinen Augen jemand, der einem den Sinn des Lernens vermittelt und der die Faszination des Stoffes rüberbringt.

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Antoine de Saint-Exupery

Doors schrieb:Ein guter Lehrer ist in meinen Augen jemand, der einem den Sinn des Lernens vermittelt und der die Faszination des Stoffes rüberbringt.

Nicht nur das. Er sollte auch selbstreflektiert sein und vor allem objektiv. Ein guter Lehrer ist einer, der sich in die Schüler reinversetzen kann und nicht nur von sich auf andere schließt.

Doors schrieb:„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Antoine de Saint-Exupery

Ist der nicht über dem Meer abgestürzt?

@kleinundgrün

Abgeschossen worden.

Nun ja der größte Kritikpunkt am aktuellen Schulsystem ist das immer noch währende Beamtentum bei den Lehren + damit verbunden die Einstellung mancher (wenige) "ich sitz hier noch nur noch ab und ziehe mein übliches Programm durch...kann ja eh nicht entlassen werden".

Es gibt leider welche die dies immer noch genau deswegen tun ("ohh dann bin ich Beamter und hab total viel frei durch die Ferien") und sowas kommt dann eben bei raus.

Der nächste Kritikpunkt ist das nichts zentral geregelt ist. Lehrer sind in 1. Linie Landesbeamte bzw. Landesangestellte...kurz das Bundesland ist für die jeweilige Bildung zuständig.
Ergebnis....es gibt 16 Kultusministerien, alle mit unterschiedlichen Regelungen, unterschiedlichen Lehrplänen, unterschiedlichen Modellstundenplänen usw... Selbst die Bezeichnungen der Schulen sind teilweise anders, in manchen Regionen heißt die Mittelstufe Realschule und in manchen Sekundarschule, so wie ich es noch kenne.

Muss das denn sein? Warum diese Abgrenzung unter den Bundesländern?
Dies führt unter anderem auch dazu das die Leute von einem in ein anderes Bundesland abwandern, getreu dem Motto "oho da wird ich ja verbeamtet".
und alle solche Sachen.

Evt. packt das eine neue Bundesregierung ja mal an, aber ich glaube nicht wirklich dran.

@knopper

Inzwischen haben viele Lehrkräfte nur noch Zeitverträge als Angestellte. Das Klischee vom faulen verbeamteten Lehrkörper ist schon seit Jahren nicht mehr aktuell. Da hilft es schon, wenn man sich mit Bildungspolitik beschäftigt.

@Doors


ach naja ...hab ich jetzt nicht so genau :D hoffe das disqualifiziert mich jetzt nicht gleich.

Ok wenn das so ist, dann ist dies auch wieder ein Kritikpunkt...wenn eingestellt dann bitte auch ohne Befristung, gerade im Hinblick auf den Lehrermangel usw..

@knopper

Ein befristeter und deutlich schlechter als ein Beamter bezahlter Springer, der nicht weiss, ob er im nächsten Halbjahr noch an der Schule ist oder am anderen Ende des Bundeslandes - oder der Republik - wieder einen befristeten Job erhält, wird sein Engagement der Gage anpassen.

Zusätzlich zu den zahlreichen prekären, befristeten Beschäftigungsverhältnissen haben Lehrer außerdem das geringste Gehalt unter allen Berufseinsteigern... Du studierst viele Jahre und arbeitest im Referendariat Vollzeit (das heißt als Junglehrer auch gerne mal 50 bis 60 Stunden pro Woche) für 1300€. Brutto.

@Coaxaca
Naja, so krass kann man das jetzt finde ich auch nicht sehen. Immerhin ist man im Ref ja noch nicht fertig ausgebildet. Insofern sind diese 1300€ Brutto eher als Ausbildungsgehalt zu verstehen - und dafür ist der Lohn gar nicht soo schlecht. Um reich zu werden macht man das natürlich nicht, aber ich denke, es ist okay.

Rein rechtlich gesehen ist der Vorbereitungsdienst keine Ausbildung, sondern eine Laufbahnprüfung im öffentlichen Dienst, für die bereits ein abgeschlossenes Studium vorausgesetzt wird! Aus diesem Grund ist das Referendariat in meinen Augen nicht mit einer Ausbildung zu vergleichen.

Hatori schrieb:"Komm, wir überlegen uns zusammen, wie wir das ändern können".

Im Kern bin ich bei dir. Aber wie soll denn ein einzelner Lehrer auf die individuellen Bedürfnisse eines einzelnen Kindes eingehen? So groß wie die Klassen sind.


Mal ein bisschen Öl ins Feuer: Ist es nicht vielleicht eine gewisse Art der natürlichen Selektion? Wenn das Kind es ohne diese individuelle Förderung schafft, ja, dann wird es halt Regalschubser bei Amazon.

jaa ok also da sind 1300 Brutto dann doch ein bisschen wenig, erst recht wenn er Vollzeit arbeitet.

Ist ja noch nicht mal Mindestlohn. Ok da gehe ich auch mit, das geht nicht.

Immerhin wird man fertig ausgebildet mit E11 eingestuft -> http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/entgeltgruppen.html (Archiv-Version vom 24.12.2017) also ~3100 Brutto.

und 1,3 Brutto ist ja noch unter E1 :D :D

@Coaxaca
Auf jeden Fall ist es ein Zwischending. Man zahlt in dieser Zeit bei der Krankenkasse beispielsweise ja auch noch weniger zahlen, weil man dort noch ne Art "Ausbildungstarif" bekommt. Natürlich ist das Ref nicht mit einer klassischen Ausbildung zu vergleichen. Trotzdem ist es aber finde ich auch okay, dass man noch nicht wie ein voll ausgebildeter Lehrer mit vollendeter 2. Staatsprüfung bezahlt wird.

@Coaxaca
@knopper
Ach ja, und so viel ich weiß arbeitet man im Ref auch noch nicht vollzeit.

KFB schrieb:Wenn das Kind es ohne diese individuelle Förderung schafft, ja, dann wird es halt Regalschubser bei Amazon.

Scheiße, da fehlt natürlich ein "nicht". Wenn es das nicht ohne diese Förderung [...]!

@KFB
Nichts gegen individuelle Förderung. Klar sollte man schauen, möglichst jeden individuell zu fördern. Das gilt für die guten und weniger guten.
Trotzdem sollte dies alles in einem bestimmten Maße erfolgen: Wer an's Ziel getragen wird, darf nicht meinen, es erreicht zu haben.

Subway schrieb:Nichts gegen individuelle Förderung

Dagegen sprach ich mich auch nicht aus.

Subway schrieb:Klar sollte man schauen, möglichst jeden individuell zu fördern. Das gilt für die guten und weniger guten.

Ja, aber utopisch. Die realen Umstände ermöglichen das nicht.

Subway schrieb:Wer an's Ziel getragen wird, darf nicht meinen, es erreicht zu haben.

Im Grund habe ich nichts anderes gesagt ;)

Ach ja, und so viel ich weiß arbeitet man im Ref auch noch nicht vollzeit.

Offiziell hat man ein halbes Deputat, also ca. 13 Unterrichtsstunden pro Woche... Laut einer Erhebung, die wir im Referendariat besprochen haben, arbeitet ein Gymnasiallehrer pro Woche ca. 42 Stunden - wenn man die Ferienzeiten mit einrechnet. Ohne die Ferien wären es deutlich mehr als 50 Stunden pro Woche...

Bei einem Referendar muss man aber noch sagen, dass zu den vorzubereitenden Unterrichtsstunden ja noch die gesamten Seminarveranstaltungen, Nebenbeschäftigungen (wie Elternabende, Schulfeste oder Konferenzen), Hausarbeiten, Unterrichtsdokumentationen und Prüfungsvorbereitungen hinzukommen. Und zusätzlich dauert die Vorbereitung einer einzelnen Stunde naturgemäß noch länger als bei einem routinierten, "fertigen" Lehrer. Aus diesem Grund kann man schon sagen, dass auch ein Referendar Vollzeit arbeitet... Ich arbeite im Moment 38,5 Stunden pro Woche und habe das Gefühl, deutlich mehr Freizeit zu haben als während des Vorbereitungsdienstes...

Coaxaca schrieb: dass zu den vorzubereitenden Unterrichtsstunden

Die Unterrichtsvorbereitung gerade im Ref kann sich immens hinziehen, weil man noch nicht die Übung und Erfahrung hat und weil man im Gegensatz zu einem länger arbeitenden Kollegen auf keinen Fundus zurückgreifen kann. Man muss sich so gut wie alles selbst erarbeiten und das kann abartig viel Zeit in Anspruch nehmen. Ganz zu schweigen die Vorbereitung von Unterrichtsbesuchsstunden oder gar Lehrproben.