Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

MajorQuimby schrieb:Wir hatten auch so eine Wolfsberatung in unserem Waldkindergarten, da müssen eben die Eltern auch regulierend eingreifen und unsere Kinder wissen, wie gefährlich der Wolf ist und auch, dass Wölfe geschossen werden, und diese Konsequenz finden, zumindest unsere Kinder, auch aus kindlicher Sicht, richtig.

ich wüßte auch nicht, dass es ein verordnetes Pflichtprogramm ist, auf das man keinen Einfluss hätte, aber @Dawn stellt das eben so dar.

Bone02943 schrieb:Oder wie der Jäger im Wald jagd auf "Bambi" macht?

Jedes Kind, das in einer Familie aufwächst, in der Mutter oder Vater Jäger sind, bekommt es von klein auf mit, das blutiges erlegtes Wild irgendwo hängt und aus der Decke geschlagen wird und die restlichen Sachen, bis dann letztlich der leckere Braten auf dem Tisch steht.
Völlig normal für die Kinder und ich kenne keins, welches davon ein Schaden bekommen hat.

@MajorQuimby
Und es ist auch vollkommen natürlich dass Wölfe Nutztiere fressen und sehr selten auch Menschen angreifen oder gar fressen. Es ist aber nicht natürlich dass der Mensch meint eine Invasion auf Wolfsrevier durchzuführen. Von daher, wer von Wölfen im Wald gefressen oder angegriffen wird (was sehr sehr selten passiert), der kann den Wölfen im Grunde nix vorwerfen. Der Problemmensch war hier das Problem und nicht der Wolf an sich.

Wer meint in ihre Territorien einzudringen der übernimmt auch für sich selbst die Verantwortung für alles was dann passiert.

@Venom
coole Ansicht, das Opfer hat selbst Schuld.

Sollte man auch auf andere Lebensbereiche übertragen, tatsächlich lernt man hier fürs Leben!

@MajorQuimby
Ich meine primär, dass Wölfe da nicht die Antagonisten sind. Und wir als Menschen sollten klug genug sein um die Natur und ihre Tiere zu respektieren statt zu meinen wir seien der Big Boss und hätten das Recht Wälder vor Wölfen zu säubern nur damit wir uns sicherer fühlen.

Hier werden Links über Angriffe der Wölfe gepostet ohne auch die Gründe dafür zu nennen. (Bspw. der Vorfall in Kanada 2010)

Die Anzahl der Wölfe in Deutschland wurde anscheinend auch hochstilisiert. (es wurde hier schon die Zahl von 1.000 erwähnt :X)

@MajorQuimby
ja genau, fürs Leben, denn wer mit Natur anfängt, der muss auch weiter denken und zwar über den Horizont seiner eigenen Befindlichkeiten hinweg. Wenn Du denkst, es ist ok, Tiere zu töten, um sie zu essen, warum sollte der Wolf nicht auch so denken/handeln dürfen?

MajorQuimby schrieb:Jedes Kind, das in einer Familie aufwächst, in der Mutter oder Vater Jäger sind, bekommt es von klein auf mit, das blutiges erlegtes Wild irgendwo hängt und aus der Decke geschlagen wird und die restlichen Sachen, bis dann letztlich der leckere Braten auf dem Tisch steht.
Völlig normal für die Kinder und ich kenne keins, welches davon ein Schaden bekommen hat.

Und ich kenne nichtmal einen Jäger, aber das tut ja nichts zurt Sache. Mein Post war nicht an dich gerichtet und zielte auf etwas anderes ab. Ob es Kindern etwas ausmacht wenn sie sehen wie Vieh geschlachtet wird spielt gar keine Rolle.
Doch man braucht hier nicht so zu tun, als würde der böse Wolf das "arme süße Lamm" fressen, wenn man gleichzeitig nicht dazu steht wofür das ach so "süße, knuddelige Lamm" eigentlich gezüchtet wurde. Auch nur um brutal geschlachtet und gefressen zu werden.
Also sehe ich hier nichts was gegen den Wolf spricht.

Bone02943 schrieb:An sich ist es aber nunmal richtig, dass Menschen für Wölfe an sich keine Beute darstellen. Wölfe jagen nunmal lieber Wild, als das sie Menschen jagen.
Und was die süßen kleinen armen Schafe angeht, die werden ja meist auch geschlachtet, selbst die Kinderschafe. Schon mal Lamm gegessen? Was glaubst du denn wofür Schafe und andere Nutztiere i.d.R. gehalten werden?
Wo es für die Bauern einfach gar nicht geht, da sollte der Staat schon unterstützen, in dem die Sicherung der Weiden und Herden sichergestellt werden können. Seien es eben verbesserte Zäune, oder was mir lieber ist, Herdenschutzhunde.

_Dawn schrieb:

Es ist nicht richtig, lies den Linnel-Report in den Links dieses Threads , Wölfe reißen sehr wohl Menschen - weltweit.

Zum Thema Lamm - Ich esse keine Tierkinder. Aber behalte dein Totschlagargument- es geht darum, dass nicht nur Schafe jämmerlich gequält und überwiegend lebendig angefressen werden. Und zwar genauso bei Nutztieren, wie auch bei Privattieren, Deichschafen, Tieren, die einfach für die Landschaftspflege gehalten werden, es gilt für Rinder und Pferde, Lamas, Alpakas, Esel, Geflügel und Hunde.

Herdenschutzhunde sind keine richtige Lösung, da steht eine große Problematik dahinter. Immer da, wo Menschen auf sie treffen, wird es brenzlig. Ihr Gebell wird als ruhestörend angesehen, Tierhalter in der Nähe von Siedlungen können das also schon knicken.

Wer sich verantwortungsvoll informieren möchte, kann das hier tun:
https://www.wuff.eu/wp/herdenschutzhunde-zwischen-faszination-und-albtraum/ (Archiv-Version vom 14.08.2020)



Da ich weiß, dass viele die Links gar nicht lesen- anbei eine Grafik des Landes Brandenburg-hier sieht man, wie extrem sich der Wolf allein schon in Brandenburg vermehrt hat.Richtig hinsehen- das sind offizielle Zahlen- die Dunkelziffer ist wesentlich höher- Allein der Sprung von 2015 auf 2017 - dieser Zuwachs ist beunruhigend. Der Nabu sagt, Deutschland verträgt 400 Rudel :D. Das wären mit Paaren und Einzeltieren in kürzester Zeit knapp 5000 Wölfe.Wir haben jetzt bereits mehr als 1000 Wölfe in Deutschland und damit die höchste Wolfsanzahl weltweit, gemessen an qm/Einwohnerzahl.




Nabu- 400 Rudel
https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-wolf-und-die-sieben-probleme-21705-art1434199.html (Archiv-Version vom 29.09.2016)


Und für die, die immer noch nicht glauben, dass der Wolf sich zum echten Problem entwickelt- hinsehen, das ist ein lebendes Kalb, angefressen von Wölfen.

MajorQuimby schrieb:Wir hatten auch so eine Wolfsberatung in unserem Waldkindergarten, da müssen eben die Eltern auch regulierend eingreifen und unsere Kinder wissen, wie gefährlich der Wolf ist und auch, dass Wölfe geschossen werden, und diese Konsequenz finden, zumindest unsere Kinder, auch aus kindlicher Sicht, richtig.

Die Kampagne wird nebenbei unterstützt von Volkswagen- Wo kommen wir denn hin, wenn nun jeder die interessanteste Marketingzielgruppe einfach so belästigt? Ich würde es jedenfalls unterbinden und der Kita meine Meinung recht deutlich machen. Man muss nicht alles so blauäugig hinnehmen, alles passiert mit Grund- und die sind zu 90% nicht altruistisch.

Die heranwachsende Generation von Kindern wird nicht mehr sorglos auf den eigenen, uneingezäunten Grundstücken spielen können. Es werden Wolfsangriffe passieren, in deren Folge Kinder einfach nicht mehr in den Wald und in die Natur wollen. Dabei müssen wir schon jetzt viel zu oft erklären, wie eine Kuh aussieht.

Dawn schrieb:Es ist nicht richtig, lies den Linnel-Report in den Links dieses Threads , Wölfe reißen sehr wohl Menschen - weltweit.

Und trotzdem ist der Mensch kein typisches Beutetier für den Wolf.

Dawn schrieb:Herdenschutzhunde sind keine richtige Lösung, da steht eine große Problematik dahinter. Immer da, wo Menschen auf sie treffen, wird es brenzlig. Ihr Gebell wird als ruhestörend angesehen, Tierhalter in der Nähe von Siedlungen können das also schon knicken.

Wow, weil sich Menschen vom Hundegebell gestört fühlen, müssen die Wölfe ausgerottet werden, geil. Bester Grund den ich jeh gehört habe!

Dawn schrieb:Wer sich verantwortungsvoll informieren möchte, kann das hier tun:
https://www.wuff.eu/wp/herdenschutzhunde-zwischen-faszination-und-albtraum/ (Archiv-Version vom 14.08.2020)

In dem Artikel geht es größtenteils um Herdenschutzhunde als treue Begleiter des Menschen und nicht als Arbeitstier. Esel wären aber auch noch eine Möglichkeit.

Dawn schrieb:Und für die, die immer noch nicht glauben, dass der Wolf sich zum echten Problem entwickelt- hinsehen, das ist ein lebendes Kalb, angefressen von Wölfen.

So ist eben die Natur. Die Natur ist brutal, fressen und gefressen werden. Mit Pech bricht sich ein Wolf bei einem Angriff den Kiefer und muss elendig verhungern.

Landwirte müssen eben mehr für den Schutz ihrer Tiere unternehmen. Da kommen sie halt nicht drum herum. Der Wolf ist da und er bleibt, denn diesmal ist er zum Glück geschützt und man wird keine neuen Wolfssteine mehr aufstellen.

Dawn schrieb:Die Kampagne wird nebenbei unterstützt von Volkswagen- Wo kommen wir denn hin, wenn nun jeder die interessanteste Marketingzielgruppe einfach so belästigt?

Wir leben im Wolfsgebiet, da finde ich die Thematik sinnvoll, und die Waldkinder sehen in Isegrimm keine Bereicherung, sondern eine Bedrohung, und dafür trainieren sie auch und sind bewaffnet (!) mit einer Trillerpfeife.
Ich stehe aber mit meiner Forderung nach Regulierung des Wolfes nicht allein da.

Dawn schrieb:Die heranwachsende Generation von Kindern wird nicht mehr sorglos auf den eigenen, uneingezäunten Grundstücken spielen können. Es werden Wolfsangriffe passieren, in deren Folge Kinder einfach nicht mehr in den Wald und in die Natur wollen. Dabei müssen wir schon jetzt viel zu oft erklären, wie eine Kuh aussieht.

Das ist doch Unsinn. Ich lebe hier in der Region wo sich das erste Rudel neu entwickelt hat, wo zum ersten mal gesichert Wölfe wieder in Freiheit Nachwuchs bekommen haben. Das ist mitlerweile 19 Jahre her und ich kenne niemanden der angst hat in den Wald zu gehen, oder der seine Kinder nicht mehr draußen spielen lässt.

MajorQuimby schrieb:Wir leben im Wolfsgebiet, da finde ich die Thematik sinnvoll, und die Waldkinder sehen in Isegrimm keine Bereicherung, sondern eine Bedrohung, und dafür trainieren sie auch und sind bewaffnet (!) mit einer Trillerpfeife.

Man hat hoffentlich dazu noch die Geschichte von Rotkäppchen erzählt. ;)

Es ist ja nicht verkehrt wenn Kindern die Natur erklärt wird. Dazu gehört eben auch der Wolf, wie anderswo der Luchs oder in anderen Ländern der Bär und andere Raubtiere.

Bone02943 schrieb:Esel wären aber auch noch eine Möglichkeit.

Ich würde ja alle Klugschwätzer, die keine Ahnung von der Problematik haben und sich auch nicht entsprechend informieren wollen zur Sozialarbeit als Wache an die Weiden einteilen.Dann hätten sie statt boring virtueller Ahnungslosigkeit mal die Chance, ein paar echte Abenteuer zu erleben. Und nein, Esel sind nicht ausreichend wehrhaft, erst recht nicht bei einem Rudel.

@Dawn

Dumm nur das Esel schon lange zum Schutz eingesetzt werden. Haben wohl alle keine Ahnung, diese dummen Bauern aber auch.

Dawn schrieb:Wir haben jetzt bereits mehr als 1000 Wölfe in Deutschland und damit die höchste Wolfsanzahl weltweit, gemessen an qm/Einwohnerzahl

Mehr als 1.000? Kannst du mir einen entsprechenden Link dazu zeigen? Ich meine mich zu erinnern, dass Deutschland 2018 73 Wolfsrudeln hatte, 30 Paare und 3 Einzeltiere. Die Behörden sprachen 2017 noch von 150-160 Exemplaren. (mit Jungtieren und Welpen um die 300-400)

Die einzigen die von 1.000 Tieren sprechen sind bzw. ist der Jagdverband
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/wolf-wie-viele-woelfe-leben-in-deutschland

Bone02943 schrieb:Dumm nur das Esel schon lange zum Schutz eingesetzt werden. Haben wohl alle keine Ahnung, diese dummen Bauern aber auch.

Dumm ist der, der sich nicht informiert und dann ungesicherten Quark von sich gibt. Wenn dir Vorstellung dazu fehlt, wie ein Wolfsrudel einen 250 Kg esel locker niederstreckt, schau einfach nach Videos, die so etwas zeigen. Z. B bei Hirschen oder Elchen. Aber behaupte nicht Dinge, die einfach nicht stimmen. In Niedersachsen wurde letztes Jahr sogar ein Kalb aus dem Stall gezogen, das Rodewalder Rudel tötet auch Rinder, die 300 Kg und mehr wiegen.

@Dawn

Mir fehlt nicht die Vorstellung dafür, sondern ich gebe die Realität wieder. Esel werden zum Schutz gegen Raubtiere eingesetzt.
Das ist ein Fakt und diese Strategie hat sich schon sehr lange bewährt. Das es auch ein Esel mal nicht schafft spielt keine Rolle, denn nur weil ein Zaun mal überwunden wurde, sagt niemand wir brauchen keine Zäune mehr, da Zäune nutzlos wären.

Dawn schrieb:Aber behaupte nicht Dinge, die einfach nicht stimmen.

Na dann schauen wir doch mal.

Durch die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat sich die Bedrohung von Weidetieren vergrößert. Zum Schutz vor Wolfsübergriffen wird verstärkt auch der Einsatz von Eseln als Herdenschutztiere diskutiert und erprobt. Erfahrungen damit gemacht hat man schon seit Jahrhunderten. Die Vorteile und Nachteile sind also weitgehend bekannt.

https://www.mdr.de/tierisch/esel-im-herdenschutz-100.html (Archiv-Version vom 21.02.2019)

Vielleicht solltest du dich selber erstmal informieren, anstatt nur krampfhaft nach den schockierendsten Bildern zu suchen.

Wikipedia: Herdenesel

PS:
Eine Quelle zu deinem bild wäre hilfreich, der Esel könnte auch anderweitig umgekommen sein. Ein Wolf als Täter kann man auf dem Bild nicht erkennen.

@Bone02943

Esel sind kaum geeignet, weil sie nicht wehrhaft genug sind, um ein Rudel abzuwehren. Und sie neigen zur Rehe, weil sie auf magersten Böden stehen müssen, somit für Rinder und Pferdhaltung uninteressant.Zu guter letzt will auch niemand so einen Esel als Kanonenfutter auf die Weide stellen.



@Venom

Rudelgröße zwischen 5-15 Wölfen 73 x 10 + 62 + 267= 1059 Die Zahlen werden erst wieder im April 2019 aktualisiert.Marketing: 73 Rudel hört sich freundliche an- als über 1000 Tiere.Die genaue Zahl kennt niemand.

Wikipedia: Wölfe in Deutschland

@Dawn
Deine Endzahl hast du dir selbst zusammengebastelt aber. Die Behörden reden von 300-400, du und Jagdverband redet von über 1.000....

Du solltest also wenn du schon anderen lauter Dinge unterstellst selber aufpassen dass du nicht selber das tust was du anderen unterstellst...