Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Vomü62 schrieb:Der Luchs würde wohl eher kein Problem sein,

dann frag mal einen Tierwirt:

Ein Luchs hat im Solling in der Nähe von Lobach (Landkreis Holzminden) sieben Kamerunschafe gerissen

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/luchs-reisst-im-solling-sieben-schafe-9542185.html

Das war mir noch nicht bekannt. Schafe sind aber wohl eher keine reguläre Beute. Ich würde diesen Lux, wenn man ihn identifizieren kann, abschießen. Ist vielleicht ein ähnliches Phänomen wie bei menschenfressenden Tigern? Er sollte diese untypische Verhalten nicht an Nachkommen weitergeben.
Je größer die Populationen werden, desto mehr werden die Zusammenstöße mit menschlichen Interessen zu nehmen.
Also muß irgendwann eingegriffen werden, oder wir müssen auswandern...

Vomü62 schrieb:Wenn ich nicht verhindere, das Spinnen in mein Haus kommen, dann siedeln sich irgendwann welche an,

Du wirst nie komplett verhindern können, dass Spinnen in deine Wohnung kommen. Mal davon ab sind die recht nützlich ;)

Vomü62 schrieb:Ich würde diesen Lux, wenn man ihn identifizieren kann, abschießen

So ohne Weiteres wirste das nicht dürfen. Es sei denn du nimmst ne hohe Strafe in kauf.

@Vomü62
und Luchse sind tatsächlich "angesiedelt" worden. Sie wurden ausgewildert, stell Dir vor. Und Du würdest sie abknallen.

Pestsau schrieb:Du wirst nie komplett verhindern können, dass Spinnen in deine Wohnung kommen. Mal davon ab sind die recht nützlich ;)

Naja, da wir möglichst verhindern, das Fliegen rein kommen, würden sie verhungern : ;)

Pestsau schrieb:So ohne Weiteres wirste das nicht dürfen. Es sei denn du nimmst ne hohe Strafe in kauf.

Natürlich würde ich persönlich das nicht tun, wenn es verboten ist, es geht doch hier ums Prinzip

Tussinelda schrieb:und Luchse sind tatsächlich "angesiedelt" worden. Sie wurden ausgewildert, stell Dir vor. Und Du würdest sie abknallen.

Was für eine bekloppte Unterstellung.
Ich habe geschrieben, das ich diesen bestimmten mit auffälligem Verhalten abschießen würde. Gegen andere, die im Wald Rehe jagen, oder Hasen, hab ich doch nix.

Vomü62 schrieb:Natürlich würde ich persönlich das nicht tun, wenn es verboten ist, es geht doch hier ums Prinzip

Hörte sich in deinem Post aber anders an. Welches Prinzip?

Pestsau schrieb:Welches Prinzip?

Die Frage, ob man Wildtiere, die Menschen oder deren Besitz schädigen könnten, können und dies auch tun, in dicht besiedelten Gebieten frei herumlaufen und sich unreguliert vermehren lassen sollte.

Bishamon schrieb:ich hab da eine gewagte Theorie: eine Blumenwiese ohne Ackerblumen.
Untermischen von Sand bzw feinem Kies zur Ausmagerung, keine Düngung, keine Spritzmittel.
Pro Jahr reichen ein bis drei Schnitte. Werden Randflächen nur alle zwei Jahre gemäht, entstehen Saumbereiche mit Hochstauden.

Klingt verwegen, nicht wahr?

Nein, klingt ziemlich bescheuert. Du hast mal was von Magerrrasen gehört, hast aber keine Ahnung von Bodenkunde, wenn man darüber dozieren will, sollte man wenigsten die Grundlagen kennnen. Stichworte Plaggenesch, Podsol und Heideentstehung.
Auf einem Lößboden wirst du keinen Magerrasen etablieren können.

Bei der maschinelle Ausmagerung wird das Mähgut abgefahren, außerdem sind die Mäh/ Mulchzeitpunkte von Bedeutung, weiterhin muss man die Bodenbrüter berücksichtigen, insgesamt also eine komplexe Angelegenheit.
Einfacher ist das mit Schafen, aber die werden ja auf dem Altar des großen Wolfes geopfert, und sind damit, wegen mangelnder Rentabilität, weg.

MajorQuimby schrieb:Einfacher ist das mit Schafen, aber die werden ja auf dem Altar des großen Wolfes geopfert, und sind damit, wegen mangelnder Rentabilität, weg.

übersehen?

Tussinelda schrieb:Die teils existenziellen wirtschaftlichen Probleme der extensiven Schafhaltung und der
Haltung von Ziegen sind vordergründig durch die geringen Marktpreise für die Produkte
Fleisch, Milch und Wolle verursacht und nicht durch Wölfe. Aus diesem Grund ist die Weidetierhaltung seit vielen Jahren in ganz Deutschland rückläufig. Diese Entwicklung setzte unabhängig von der Rückkehr von Wölfen ein. Die durch Wölfe verursachten Nutztierverluste sind
im Vergleich zu anderen Tierverlusten in der Weidetierhaltung gering. Weniger als 1 % der
Tierverluste gehen auf Risse durch Wölfe zurück.

Beitrag von Tussinelda (Seite 312)

MajorQuimby schrieb:Plaggenesch, Podsol

und das hilft mir aus einem Acker eine Blumenwiese zu machen wie?

MajorQuimby schrieb:Nein, klingt ziemlich bescheuert.

hab ich mir nicht ausgedacht, sondern ist gelebte Praxis

Bishamon schrieb:sondern ist gelebte Praxis

wo, in Takatukaland?

MajorQuimby schrieb:wo, in Takatukaland?

auch in Deutschland.

Wölfe gehören seit mindestes mehreren hunderttausend Jahren zur Fauna Europas und Asiens.
Es sind wunderschöne Tiere, die der Mensch fast vernichtet hätte.
Ein einziges Mal in meinem Leben, im Herbst 2018 während eines Urlaubs in Anatolien, hatte ich das Glück, Wölfen in freier Wildbahn zu begegnen.
Niemand, der im Wald unterwegs ist, muss sich vor diesen Tieren fürchten!
Denn sie fliehen den Menschen - leider aus gutem Grund!
Übrigens fliehen sie auch, ausser in äussersten Notzeiten, von Hütehunden bewachte Nutztierherden.

Claudia

MajorQuimby schrieb:Nein, klingt ziemlich bescheuert. Du hast mal was von Magerrrasen gehört, hast aber keine Ahnung von Bodenkunde, wenn man darüber dozieren will, sollte man wenigsten die Grundlagen kennnen.

dein übliches Niveau

Die meisten Kräuter kommen auf trockenen und nährstoffarmen Böden besser zurecht, weil sie unter diesen Bedingungen nicht von den konkurrenzstärkeren Gräsern überwachsen und unterdrückt werden. Zu „fette“, nährstoffreich Böden werden durch reichliche Sand- oder Kieszugaben „abgemagert“.

Eine Vereinheitlichung der Standorte vor der Saat durch Bodenverbesserung mit Torf, Kompost, Mineraldünger und genaues Einebnen der Flächen sollte unterbleiben, damit auf möglichst vielfältigen Kleinstandorten (Mulden, flachen Rinnen und Hügeln) zahlreiche Arten geeignete Nischen zur Ansamung und günstige Wachstumsbedingungen finden.

Auf nährstoff(stickstoff-)reichen und gut wasserversorgten Standorten wird zuviel Grünmasse aus hochwüchsigen Wiesenpflanzen, die früh zum Lagern neigen und dadurch kleinwüchsige Wiesenkräuter unterdrücken, gebildet. Die Obergrenze der Grünmassebildung dürfte etwa bei 400 - 500 g Trockenmasse/ml (getrockneter Aufwuchs) liegen.

Im intensiven Wirtschaftsgrünland liegen die Trockenmasseerträge meist weit darüber. Durch regelmäßiges Abräumen des Mähgutes bei nicht zu spätem Schnitt kann auf wüchsigen Standorten im Verlauf von 5 - 10 Jahren eine "Abmagerung" erreicht werden, indem mit der Beseitigung des Mähgutes auch die darin enthaltenen Nährstoffe dem Standort entzogen werden.

https://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/aea78480158cfb59c1256f380033f5c8?OpenDocument

Sinsunlimited schrieb:Niemand, der im Wald unterwegs ist, muss sich vor diesen Tieren fürchten!
Denn sie fliehen den Menschen - leider aus gutem Grund!

ja natürlich, aus gutem Grund, nämlich der Bejagung.
Nur findet diese jetzt und in Deutschland nicht mehr statt.
Und du glaubst nun ernstlich, der intelligente Wolf lernt nicht dazu und bemerkt nicht, dass er gar nicht mehr bejagt wird? Bzw bleibt ewig scheu auch wenn die Bejagung wegfällt?

Optimist schrieb:der intelligente Wolf lernt nicht dazu und bemerkt nicht, dass er gar nicht mehr bejagt wird

wird der Wolf in Mitteleuropa seit 20 Jahren nicht gejagt?
welche Auswirkung sah man in dieser Zeit bei den Angriffen?

Bishamon schrieb:wird der Wolf in Mitteleuropa seit 20 Jahren nicht gejagt?

Ich vertstehe zwar dein Argument nicht so recht? Wenn er innerhalb dieser 20 Jahre bejagt worden ist, dann wäre das doch Wasser auf meine Mühle?

Falls jedoch nicht bejagt:
20 Jahre sind in meinen Augen eine ziemlich kurze Zeit.
Aber klar, das ist alles relativ - der eine siehts so der andere so.
Ich denke nicht nur an solch kurze Zeiten, sondern paar mehr Jahrzehnte weiter.

Aber davon ab, mir gings auch mit darum, dass diese Aussage

Sinsunlimited schrieb:Niemand, der im Wald unterwegs ist, muss sich vor diesen Tieren fürchten!

...so pauschal und absolut mMn nicht stimmt.
Schon alleine wenn man sich falsch verhalten würde - nämlich z.B. wegrennen - würde man zu einer Beute werden können, aufgrund dieses Fluchtverhaltens.
Und da könnte mir jetzt jeder von Euch erzählen, das stimmt nicht, der Wolf oder gar ein Rudel würde mich in Ruhe lassen, wenn ich vor ihm wegrenne, das kann ich einfach nicht glauben.

Optimist schrieb:20 Jahre sind in meinen Augen eine ziemlich kurze Zeit.
Aber klar, das ist alles relativ

aber er ist doch

Optimist schrieb:der intelligente Wolf

könnte aber auch sein, dass der Wolf in Mitteleuropa sich nicht für Menschen interessiert.

Optimist schrieb:würde man zu einer Beute werden können, aufgrund dieses Fluchtverhaltens.

passiert das bei jedem Hund oder Wolf?
wie viele Jogger in Mitteleuropa hat es erwischt?

Optimist schrieb:würde man zu einer Beute werden können, aufgrund dieses Fluchtverhaltens.

Bishamon schrieb:passiert das bei jedem Hund oder Wolf?

Ja, bin überzeugt bei sehr vielen wenn nicht gar den meisten "normalen" Hunden ist es so und somit auch bei Wölfen. Der Hund stammt nun mal vom Wolf ab.
(beim Hund passierts natürlich nicht bei einem Schoßhündchen, aber das liegt ja an der Zucht).

Aber wozu denn immer wieder die Vergleiche mit Hunden?
Dann komme ich immer wieder damit: wieviel Prozent der Hunde leben in D frei und wieviel Prozent der Wölfe? (rhetorische Frage)