Partner wegen Alkoholproblem verlassen?

Hallo!
Ich würde gerne mal eure Meinung zu meinem aktuellen Problem hören bzw lesen .

Also,ich bin seit 5 Jahren mit meinem Partner zusammen .
Wir haben 2 wundervolle kinder + Haus .
Die ersten 4 Jahre waren für uns nahezu Perfekt .
Natürlich gab es auch die ein oder andere kleine auseinandersetzung,aber wo gibts das nicht?!

Nun ist es so,dass mein partner vor ca.6 monate hin und wieder mal getrunken hat .(was mir auch weniger ausmachte)
Dann fing es an dass er 2-3 mal in der woche trank .
Mittlerweile trinkt er so gut wie jeden tag nach der arbeit .(teilweise so ,dass er nicht mehr stehen kann)

Ich muss natürlich alles allein machen...egal ob mit den kindern,haushalt ..und alles was bei einem haus eben so anfällt ...
Ich hab keine stunde am abend zum entspannen ,weil er ständig angetrunken ist .(ich geh nebenbei auch arbeiten)

Ich hab echt die schnauze voll .
Hab schon oft versucht mit ihm darüber zu sprechen ,aber er blockt immer wieder ab .

Ich würd ihm soo gern helfen,aber er sieht sein problem nicht ein .

Ich liebe ihn echt voll,aber so kann ich einfach nicht mehr weiter machen .hauptsächlich wegen den kindern .Die sollen so nicht aufwachsen .

Nun bin ich soweit dass ich mich von ihm trenne .

Was würdet ihr an meiner stelle machen?

Danke und liebe grüße

@Alina2080

Welche Probleme hat denn dein Mann?
Ich meine,man wird nicht so schnell Alkoholiker?!

@josie321
Was ich vergessen hab zu schreiben : Er war vor meiner Zeit schon mal auf therapie wegen alkohol.
Hat er mir aber erst gesagt als wir schon zusammen waren .
Damals als sich sein bruder /bester freund dass leben genommen hat,hat er mit alkohol angefangen .
Danach eben Therapie .
Ich kanns echt nicht sagen an was es jetzt liegt.
Weil er ja ständig sagt:"ich hab keine probleme,ich trink eimfach nur gern "

@Alina2080

Oje.....
Er hat warscheinlich ein Trauma.Er scheint sein Problem zu verleugnen.
Aber solange er sein Problem nicht einsieht,sehe ich schwarz für eure Ehe,leider!

@Alina2080
Ich glaube es verhält sich ähnlich wie bei Junkies: Verständnis und Reden hilft leider nicht.
Ein Entzug kann helfen, eine Trennung auf Zeit, damit er sich frei entscheiden kann und sich einen Ruck geben kann.Bevor er die Familie verliert.Das kann ihm helfen, nicht weich werden und Entschuldigungen akzeptieren, dann spielen Abhängige auf Zeit ind es wird immer schwerer.
Es ist schwer: du hilfst ihm am Besten, wenn du dich distanzierst bis er sein Problem regelt.
Keine Versprechungen glauben an die Zukunft, wie ich hör auf wenn der und der Stress vorbei ist. Es hört in den wenigsten Fällen einfach so auf.

@suki04
Ja es ist echt schwer .weil ich ihn so sehr liebe .
Er ist ja auf der anderen seite so ein liebevoller mensch .
Er ist immer für mich da gewesen ,umgekehrt genauso .
Er war nie ausfällig gegenüber mir (auch nicht im betrunkenen zustand).
Wir waren echt so glücklich .
Mir geht es heute besonders schlecht,weil er zu seinen eltern gefahren is,da wir wieder gestritten haben .wegen dem selben thema

@Alina2080
Das kann dich halt wirklich kaputt machen. Du siehst ihm ja schließlich zu, wie er sich selbst kaputt macht! Ich würde aber trotzdem weiterhin Hilfe anbieten, nur halt mit etwas Abstand zwischen euch. Ist sicherlich auch für die Kinder besser (Alter?). Unterstütze ihn, mach ihm klar, dass du ihn weiterhin und immer liebst, aber dass er etwas ändern muss, bevor er sich zu Tode trinkt. Reden hilft da leider sehr wenig, fürchte ich, wie du ja auch schon erfahren hast.

@Alina2080
Ich denke eher nicht das er diese Sache freundschaftlich besprechen kann, wegen Kontrollverlust und dem tiefer liegenden Problem.
Es sind ja meistens schwerwiegende Dinge die vorliegen. Damit meine ich unbewusste oder verdrängte Dinge die sich nicht so schnell regeln lassen. Aber so gern man es möchte als Partner stehst du hilflos vor seinem Problem.
Ich finde es auch schwer dann keine Vorwürfe zu machen, würde man ja bei zb jemanden der zb Spielsucht hat auch.
Ich finde nicht das es gleichgültig oder unfair ist hier zu akzeptieren, das man nicht helfen kann.
Da du Kinder hast.kannst du aber Dir und deinen Kindern helfen, indem du euch beschützt und euch absicherst.
Und deinem Partner in Aussicht stellen das du da bist wenn er clean ist. Es geht glaub ich nur eine Entziehungskur, etwas Therapie ist zu wenig.
Das Gute ist doch das es er scheinbar noch nicht so lange trinkt, das ist gut.

@Luminita
3 und 7 jahre .(die ältere ist nicht vob ihm)
Ich hab ihm schon ein paar mal gesagt dass ich hinter ihm stehe wenn er sich helfen lässt .aber er will keine hilfe .er sieht sein problem nicht ein .
Ich weis echt nicht mehr weiter...

@Alina2080
Was sagen seine Eltern dazu?

@Alina2080
Dann fände ich es umso wichtiger, dass die Kinder nicht mitansehen müssen, wie Vater bzw. Bezugsperson am Alkohol kaputt geht. Ich würde mir wirklich temoprär eine Möglichkeit suchen, anderswo unterzukommen (oder ihn darum bitten, weiß ja nicht wie eure Wohnverhältnisse so sind). Das ist dann vielleicht auch ein Weckruf für ihn. Wenn sich in seinem Leben sonst nichts ändert und alles super weiter läuft, gibt es ja im Endeffekt keinen Grund, das Trinken sein zu lassen. Außer die eigene Gesundheit, aber an diesem Punkt ist es oft schon zu spät.

@traces
Naja,die lassn ihn wens nötig ist wieder einziehen ...ist ja ihr sohn 🤦‍♀️
Da macht er dann auch bestimmt so weiter ...

@Alina2080
Vielleicht kannst du dir jemanden suchen, der quasi Suchtberater ist, finde ich gut neben den privaten Gesprächen weil diese Leute wissen was abläuft. Als Unterstützung wenn es alles zuviel wird.

Ein paar vielleicht hilfreiche Links:

http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkohol-probleme.html

http://www.suchthilfeverzeichnis.de

https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/schaedlicher-konsum/beratung-und-unterstuetzung/

Vielleicht kann dir das irgendwelche weiteren Anhaltspunkte geben, wo du dich hinwenden kannst. Du brauchst auch Unterstützung vor Ort, denke ich, nicht nur online.

@Alina2080
Mag sein, aber leugnen bzw. decken sie seinen Konsum oder haben sie ihn auch schon mal zur Rede gestellt?

@traces
Ich hab vor kurzem mit seiner mutter darüber gesprochen,sie haben ja auch schon einiges mit ihm durch.sie sagte zu mir ,dass er nicht mehr nach Hause zurück darf wenn die beziehung wegen seines alkkonsum auseinander geht .
Aber ja,sieht man ja ...er darf ja wohl doch wieder zurück .nur wird sich nichts änden ....er war schon immer der liebling .

@Alina2080

Alina2080 schrieb:aber er will keine hilfe .er sieht sein problem nicht ein .

Dann kann es viele Jahre dauern bis er wieder aufhört zu trinken, vielleicht hört er auch nie wieder damit auf.

Alina2080 schrieb:Er war nie ausfällig gegenüber mir (auch nicht im betrunkenen zustand).

Das kann sich ändern.

Schon wegen der Kinder wäre eine Trennung das Beste, wenn du das schaffst.
Hilfe würde ich ihm nur in Aussicht stellen, wenn er vor hat, mit dem Trinken aufzuhören, sonst wird er bald wieder bei dir auf der Matte stehen, wenn er Job und Unterkunft verloren hat.

Solange sich eine Sucht nicht verselbständigt hat, sollte man erst den Grund für's Trinken abstellen, meist ein Defizit im Leben des Trinkers, daß es sinnvoller zu füllen gilt, bevor man das Trinken bekämpft. Ein satter Mensch läßt von der Torte leichter die Finger als ein Verhungernder.

Ansonsten handelt man nach der Devise: Gib' Deine jetzige Lösung auf, denn sie ist destruktiv. Mir egal, daß Du dann ein ungelöstes Problem hast, hauptsache, DIESE Lösung läßt Du. Denn das Trinken ist keine Ursache, sondern ein Symptom.

@Alina2080
Ihr könnt das in den Griff bekommen, aber einfach wird das nicht. Mir fehlen Details... was sind seine Interessen & Hobbys?

@Thaddeus

Thaddeus schrieb:Denn das Trinken ist keine Ursache, sondern ein Symptom.

Genau das glaube ich nicht.
MMn kann jeder von einer Droge abhängig werden, wenn er sie eine Zeitlang regelmäßig konsumiert.

Der Mann von @Alina2080 hatte früher schon ein Alkoholproblem in Zusammenhang mit dem Tod eines Freundes und konnte dadurch sehr leicht wieder rückfällig werden.
Diese hohe Rückfallgefahr bei erneutem Alkoholkonsum ist bei ehemaligen Alkoholikern bekannt.

Selbst wenn es einen "Grund" für das Trinken gab oder gibt, könnte der Wegfall dieses Grundes die Alkoholabhängigkeit nicht mehr heilen, weil eine Sucht unabhängig von solchen Gründen weiterbesteht.