Wie bestimme ich Ereignisse in meinem Leben?

Hallo liebe Community!

Ich stehe kurz davor einen Erfolg zu erzielen: ich darf aller Voraussicht nach in Betreutes Wohnen in eine Eigene Wohnung ziehen. Diese Tatsache löst in mir gemischte Gefühle aus: krieg ich das alles hin und bin ich schon so weit?

1. Ich nahm die Zeit immer als negative Begleitung wahr. Die Zeit belastete mich immer weil ich nicht wusste was ich aus ihr machen soll. Jetzt wo ich in das Betreute Wohnen ziehe ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten.

2. Der Umzug stellt für mich persönlich einen seelischen Neustart dar . Jetzt gilt es gleiche Fehler möglichst zu vermeiden. Nicht mehr so halbherzig mit der Zimmerordnung umgehen wie bisher. Ich will mich persönlich Weiterentwickeln.

3. Das eigene Wohnen bekräftigt das persönliche Wachstum erheblich. Wie kann und darf man selbst handeln in seinem eigenen Charakter? Bisher fühlte ich immer als wenn die andern immer alles für mich übernahmen.

4. Ich möchte nun authentischer und ehrlicher wirken. Nicht immer war ich ehrlich zu meinen Mitmenschen. Zeit dies nun zu berichtigen.

5. Die neue Verantwortung ermöglicht es mir nun selbstbewusst und zuversichtlich zu sein. Es steckt alles in der Frage des Seins was man wird.

Jetzt stellt sich mir die Frage: was anfangen mit der neuen Zeit? Wieder verstreichen lassen will ich die Zeit def. Nicht. Aber was kann man machen, wenn man kaum leute Kennt und bisher Einzelgänger gewesen ist?

Was darf sich innerhalb von Menschen erlauben?
Wie darf man sich verhalten. Ich hab immer Angst negativ aufzufallen.

Jetzt ist es so dass meine Zukunft unbeschrieben ist. Was kann man alles aus der Zukunft zaubern?

Viele Grüsse
Archibald

Lieber @Archibald,

aus Deinen Posts schliesse ich, dass Du in Therapie bist und dass das auch wirklich notwendig ist. Aber Therapie hin oder her - Du machst Dir zuviele Gedanken, speziell hier:

Archibald schrieb:Was darf sich innerhalb von Menschen erlauben? Wie darf man sich verhalten. Ich hab immer Angst negativ aufzufallen.

Wie man sich verhalten darf/sollte, muesste Dir eigentlich bekannt sein, wenn man Dich fuer bereit haelt, in eine eigene Wohnung zu ziehen. Solange Du niemanden, inklusive Dir selbst, gefaehrdest, solltest Du einfach nur Du selbst sein.

Wir fallen alle mal negativ bei irgendjemandem auf. Das ist kein Beinbruch, das gehoert zum Leben dazu!

Archibald schrieb:Was kann man alles aus der Zukunft zaubern?

Jeder ist seines eigenen Glueckes Schmied - im Rahmen seiner eigenen Moeglichkeiten.

@Archibald
Was hast du denn für Ziele, was würde dir gefallen? Darüber musst du dir Gedanken machen, dann kannst du konkreter planen.

@Alarmi
Ja ich bin seit 2 Jahren in Therapie. Es tut mir auch seelisch sehr gut. Ich bin unbedingt gewillt etwas positives aus meiner Zeit zu machen. Lang genug harrte ich jetzt in der Negativität aus. Ich möchte endlich positive Erfahrungen mit Menschen machen.

@Archibald
Hast Du mal ueber eine Selbsthilfegruppe nachgedacht? Da duerfte der Erstkontakt leichter sein als ueberall sonst.

@Archibald
Ich wünsche Dir vom Herzen alles Gute und gebe Dir einen (m. M. n.) wertvollen Rat:

Verliere nicht die Hoffnung, auch wenn viel Widerliches auf dieser Erde passiert. Ich weiß, dass es schwierig ist umzusetzen, aber auch Du wirst Deine positive Erfahrungen mit Menschen machen - Du musst nur einen nach dem anderen kennenlernen. Wir sind viele und wir sind sehr unterschiedlich. Such Dir „Deine“ Menschen.

In Empathie aus gegebenem Anlass
NYB

@Archibald
Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich riesig für Dich!

Ich kann mich gut in Dich hineinversetzen: das Gefühl, endlich frei zu sein, den Tagesablauf selbst bestimmen….

Du schreibst, Du ziehst in ein betreutes Wohnen. Dort gibt es also jemanden, der ab und zu bei Dir vorbeischaut.
Dieser Betreuer oder Therapeut kümmert sich nicht nur um Dich. Das ist Deine Chance, Leute kennenzulernen.
Sag ihm ehrlich, dass es ein Herzenswunsch von Dir ist, Freunde zu haben und ob er Dir einen anderen seiner Schützlinge vorstellen kann.

Der Betreuer/Therapeut kennt die Geschichten bzw. Charaktere gut. Er weiß, wer zu Dir passt und wr bereit für eine Freundschaft ist.

Nachdem Du es noch nicht gewohnt bist, mit Menschen Kontakte zu knüpfen, soll er beim ersten Zusammensein dabei sein.

Beginne auch langsam, im Umreis Deiner Wohnung Sparziergänge zu machen. Achte darauf, wer so alles in dieser Gegend wohnt. Je mehr Du unter Leute gehst, desto selbstsicherer wirst Du.
Das strahlst Du auf Deine Mitmenschen aus.

Wie gesagt, Du bist hier auf Allmy auch so ein Sorgenkind von mir, aber jetzt wo Du in eine Wohnung ziehen darf, weiß ich: es geht aufwärts!!!!!
Das freut und beruhigt mich – das sind die schönen Dinge bei Allmy.

Vielen Dank für den positiven Zuspruch.
Eines meiner grössten Belastungen ist meine Stimme.
Ich hab Angst mich auszusprechen. Ich klinge wie zweilagig. Eine etwas männlichere und eine weiblichere Stimme wechseln je nach Gefühlsdruck. Deswegen sag ich lieber nix auch wenn ich gern mehr mitteilen würde.

@Archibald
Okay, dann kannst du an Deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Ich selber bin stark chronisch krank und man sieht es optisch - spätestens wenn ich nicht mehr so viel anhabe. Das mit dem Selbstbewusstsein ist ein fortlaufender Kampf der niemals endet. Wurdest du aufgrund deiner Stimme gemobbt?

@Archibald
Dass sich die Stimmlage je nach Gefuehlszustand veraendert, hoeher und tiefer wird, ist vollkommen normal! Das ist bei jedem so.

@NYB
Das weiss ich nicht so genau. Ich war in der Zeit viel mit mir selbst beschäftigt. Ich schaltete auf Durchzug weil ich glaubte dass die Menschen grundsätzlich nix mit mir zu tun haben wollen. Ich glaubte jahrelang ich sei optisch ein Totalausfall und dass man aus mir nur das Kranke zieht. Ich hatte den Eindruck gewonnen dass das Leben es so wollte und dem widersprach ich nicht.

@Archibald
Das Gefühl, dass das Leben es so will, kenne ich zu gut. Ich habe aktuell sogar so eine Phase, wo mich die Menschheit ankotzt und ich lieber für mich sein will. Jedoch lehrt mich meine Erfahrung dass das nie was gebracht hat, daher kämpfe ich Gegen diesen Drang an, mich abzuspalten von anderen.

Darf ich dich was fragen: Wenn Du in den Spiegel schaust - was siehst/empfindest du?

@NYB
Was bedeutet eigentlich chronisch krank?
Ich soll wohl einen Gendefekt haben deswegen traute ich nicht mich auf meinen Charakter einzulassen.
Ich sage mir immer "ich bin nicht behindert" weil ich mich nicht behindert fühle. Ich kann jeden menschen normal behandeln und höflich. Ist das chronische zeitbedingt?

Archibald schrieb:Was bedeutet eigentlich chronisch krank?

Chronisch krank bedeutet, dass die Krankheit langsam verlaeuft und lange andauert. Umgangssprachlich benutzt man den Ausdruck auch fuer Krankheiten, die nicht heilbar sind, aber an sich nicht toedlich. Man hat diese Krankheit dann einfach immer.

Archibald schrieb:Ich soll wohl einen Gendefekt haben deswegen traute ich nicht mich auf meinen Charakter einzulassen.

Darf ich fragen was fuer eine Diagnose Du hast?

Ich hab das Shprintzensyndrom. Kannst es gern mal googlen. Ist eine Erbkrankheit.

@Archibald
Habe ich tatsaechlich noch nie gehoert.

@Alarmi
Woran macht man eine Krankheit seelisch fest?
Wie erkennt man die Symptome?
Ich frage deshalb weil ich die Krankheit nicht greifen kann. Meine Krankheit zeigt keine Symptome in dem Sinn. Deswegen leide ich darunter auch nicht.

Ist auch seeeehr selten die Krankheit.

@Archibald
Die Symptome erkennt man daran, dass man einen Leidensdruck verspuert oder bei anderen verursacht. Was keinen Leidensdruck verursacht, muss nicht behandelt werden und ist folglich keine Krankheit.

Ergo: Krankheit erzeugt Leidensdruck? Soll ich besser still bleiben um nicht Leidensdruck zu erzeugen? Scheinbar erzeuge ich bei manchen menschen Leidensdruck.

@Archibald
Nein
Leidensdruck bei dem betroffenen, bei dir also und nicht bei deinem Umfeld