Wie verträglich ist ein Sozialstaat für die Gesellschaft?

Yooo schrieb:Ich finde wir haben schon Sozialismus

Äh... hier? Habe ich versäumt, dass sich die CSU in Christlich-Sozialistische Union umbenannt hat?

Doors schrieb:Äh... hier? Habe ich versäumt, dass sich die CSU in Christlich-Sozialistische Union umbenannt hat?

Ach, das hat damit doch nix zu tun...
Als nächstes ist die noch christlich weil die das im Namen hat. :troll:

kuno7 schrieb:Und worauf stützt sich deine Meinung, wenn ich fragen darf?

Wiki.
Eine Unterart des Sozialismus ist der demokratische Sozialismus und zum demokratischen Sozialismus gehört die soziale Marktwirtschaft.


Ich finde das immer merkwürdig wenn man darunter nur versteht, dass wirklich JEDER immer EXAKT das gleiche haben soll.
Ich denke nicht, dass Sozialismus das bedeuten muss....

Doors schrieb:Du bist entweder staatlich oder privat gegen alles und jedes Unheil abgesichert.

Manchmal sogar nich nur einmal, denn auf 82 Mio. Deutsche verteilen sich über 100 Mio. Lebensversicherung. :D
Wie heißt es so schön "you only live twice"...

mfg
kuno

Yooo schrieb:Wiki.

Kannste den Abschnitt und den Artikel den du meinst mal verlinken, zumindest im Artikel "Sozialismus" der Wikipedia steht nichts dergleichen.

mfg
kuno

Doors schrieb:Ich erstaune Geflüchtete immer wieder mit unserer Vollkasko-Gesellschaft. Du bist entweder staatlich oder privat gegen alles und jedes Unheil abgesichert.

Erstaunst Du die auch mit den Beiträgen? Was halten die vom System wenn man ihnen 30-40% des Erarbeiteten abnimmt - hält die Begeisterung an?

kuno7 schrieb:Ja, das is natürlich kniffelig. Ich mein, wenn der Hauptteil seines Vermögens zB. in Form von Aktien vorläge, dann wäre es einfach, denn die könnte man ja einfach übertragen, aber so... :D

Also wenn man dem reichsten Menschen der Welt 83% des Vermögens wegnimmt, nehmen wir mal an Aktien im Wert von 100Mrd...und Amazon Dividende von 1% zahlen würde, hätten wir 1 Mrd/Jahr...ja da lässt sich Großes damit machen :)
Wenn wir sie dann loswerden...kriegt man aufgrund des Wertverlustes einmalig 80Mrd...und dann?
Kriegt jeder deutsche Bürger 1000€...

kuno7 schrieb:Kannste den Abschnitt und den Artikel den du meinst mal verlinken, zumindest im Artikel "Sozialismus" der Wikipedia steht nichts dergleichen.

-----

Er umfasst eine breite Palette von politischen Ausrichtungen. Diese reichen über sich als revolutionär verstehende (Kampf-) Bewegungen und Parteien, die den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden wollen (Linksextremismus), bis zu reformatorischen Linien, die Parlamentarismus und Demokratie akzeptieren (demokratischer Sozialismus).

...................

Seitdem haben sowohl sozialdemokratische und sozialistische als auch kommunistische Gruppen, Parteien und Regierungen unterschiedliche Politik als „demokratischen Sozialismus“ bezeichnet. Die SPD versteht demokratischen Sozialismus seit dem Godesberger Programm 1959 als soziale Marktwirtschaft mit gerechter Verteilung von Gewinnen, die gleiche Lebenschancen eröffnen soll.[

Ich komme zu meiner Meinung nicht nur deshalb - ich finde ja, es ist Ansichtssache - aber ich stehe zu meinen Ansichten.
Also hab ich auf Wiki noch mal nach gelesen und ja, ich finde so kann man das durch aus sehen.

Ich finde es jedenfalls komisch den Sozialismus nur "hart" zu sehen, genau wie man den Liberalismus nicht nur "hart" sehen sollte.
Es gibt eben Abstufungen. Zb. zwischen Libertär und was auch immer.
Man sollte sich von den rein geschichtlichen Zusammenhängen etwas lösen und das ganze mal von ein bisschen weiter weg betrachten und nicht nur die politischen Kampfbegriffe

Abahatschi schrieb:Amazon Dividende von 1% zahlen würde, hätten wir 1 Mrd/Jahr...ja da lässt sich Großes damit machen

Ja, finde ich auch, aber leider zahlt Amazon bisher gar keine Dividende. Aber wenn man davon ausgeht, dass Amazon in etwa so viel wächst, wie der marktbreite S&P, dann wären das so umme 8% per Anno (wenn ich mich recht entsinne) und das wären dann schon 8Mrd./a. ;)

Und mit etwas Suche, fände man vielleicht sogar noch einen Milliardär auf der Welt, wer weiß? :)

mfg
kuno

@kuno7
Ich weiss dass du weiss dass eine Enteignung auch wenn sinnvoll nicht so leicht ist...und wenn sie durchgeführt wird, macht sie nicht alle reich(er).

@Abahatschi

Ehrlich gesagt fände ich eine Enteignung in der von dir beschriebenen Art auch ziemlich bescheuert, aber es ging ja nur um den theoretischen Fall, wie man sowas überhaupt machen könnte.

mfg
kuno

@kuno7
Natürlich ist sie bescheuert...aber so lauten die Forderungen. Die meisten Reichen haben doch Vermögenswerte, aber schlecht verwertbar...was soll die Gesellschaft mit einem Schloß zB...wohnt jeder 5 Minuten drin?
...und andere Vorschläge?

@Yooo

Danke. Also die SPD hat diese Definition ans Licht der Welt gebracht, ok, war mir nich bekannt.
Ich musste mich in meiner Jugend System bedingt ein wenig mit Marx und seinen Lehren beschäftigen und nach Marx (der diesen Begriff ja einführte) is Sozialismus die Vorstufe zum Kommunismus und im Sozialismus gibt es schon im wesentlichen kein Eigentum an Produktionsmitteln.
Allein diese Grundvoraussetzung macht es eben schlicht unmöglich, dass unser System eine Unterart vom Sozialismus darstellen kann, zumindest wenn man von dem "Erfinder" des Sozialismus ausgeht.

Aber was solls, wieder was gelernt.

mfg
kuno

@Abahatschi

Am Ende sind wir dann aber wieder beim Thema Motivation. Warum sollte jemand einen Konzern aufbauen, wenn ihm jederzeit 80% davon weggenommen werden können?
Ich würde daher versuchen die Umverteilung über eine Erbschaftssteuer zu erweitern. Irgendwas zwischen 25-50% hielte ich da für sinnvoll, aber ich weiß, das hältst du dann wieder für Diebstahl. :)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Allein diese Grundvoraussetzung macht es eben schlicht unmöglich, dass unser System eine Unterart vom Sozialismus darstellen kann, zumindest wenn man von dem "Erfinder" des Sozialismus ausgeht.

Ich finde Marx hat eben auch keine Deutungshoheit, nur weil er als erster solche Gedanken auf geschrieben hat.
Wenn alles andere als das was Marx 1:1 gerschrieben hat kein Sozialismus wäre, hätten wir demnach noch nie Sozialismus gehabt.

Dann hat es noch nie einen gegeben - das ist das Problem.

kuno7 schrieb:Ich würde daher versuchen die Umverteilung über eine Erbschaftssteuer zu erweitern. Irgendwas zwischen 25-50% hielte ich da für sinnvoll, aber ich weiß, das hältst du dann wieder für Diebstahl. :)

Ich halte jede mehrfache Versteuerung für Diebstahl...siehe zB aktuelle "Rentenformel" ...18,6% -> 9,3% vom Brutto um dann ab 2040 100% der Rente zu versteuern...aber #Altersarmut bekämpfen ;)

Yooo schrieb:Ich finde Marx hat eben auch keine Deutungshoheit, nur weil er als erster solche Gedanken auf geschrieben hat.

Er hatte nich als erster solche Gedanken, er hat den Begriff eingeführt. Klar kann sich jetz jeder selbst ausdenken, was er unter dieser Bezeichnung verstehen will, aber nützlich im Sinne einer vernünftigen Kommunikation is dies nich.

Yooo schrieb:Wenn alles andere als das was Marx 1:1 gerschrieben hat kein Sozialismus wäre, hätten wir demnach noch nie Sozialismus gehabt.

Das is ja auch so. ;)

Yooo schrieb:Dann hat es noch nie einen gegeben - das ist das Problem.

Eigentlich kein Problem. :)

mfg
kuno

Abahatschi schrieb:Ich halte jede mehrfache Versteuerung für Diebstahl...

Schön, darfst du ja, is ja ein freies Land.

Aber siehst du denn kein prinzipielles Problem darin, dass sich das Weltweite Vermögen auf immer weniger Köpfe verteilt?

mfg
kuno

@kuno7
Das ist doch auch unsinnig das so eng zu sehen, dann braucht man sich darüber gar nicht unterhalten.
Die Linke hat jetzt auch nicht so ein Sozialismus als gesetzes Vorschlag. :D
Dann frage ich mich worüber man überhaupt redet.

@Yooo

Is schon ok, wollte dir auch nich ans Bein pinkeln. Das Missverständnis wurde ausgeräumt und ich hab mal wieder was gelernt. Alls gut. :)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Aber siehst du denn kein prinzipielles Problem darin, dass sich das Weltweite Vermögen auf immer weniger Köpfe verteilt?

Nein, in der Tat. Es ist tatsächlich viel für eine Person, wenig bis gar nichts wenn man es auf mehrere #Alle verteilt.
Angenommen man würde es erfolgreich machen, ich denke in 2-3 Jahren sind die gleichen Verhältnisse wieder hergestellt - wer keine entsprechende Qualifizierung hat oder Arbeitsleistung liefert, wird weiter abgehängt sein.
Ich bin auch in einem Punkt von der Heuchlerei genervt: es ist in Ordnung nicht arbeiten zu gehen, da Arbeit Ausbeutung ist...und selbstverständlich erwartet man aber dass die anderen Arbeiter richtig besteuert werden damit der Sozialstaat was zum verteilen hat...ich kapiere das nicht.