Freund hat keine Ziele

mumm schrieb:Der kleine Einstieg zum Aufbruch und Veränderung einer Situation ist oft das
"AUFWECKEN" von Wünschen/Sehnsüchten...siehst du da evtl. POTENTIELLE kleine Ansätze und Möglichkeiten.....

Vorsichtig rantasten.....

Der Partner als Therapeut? Knifflig.

Wenns nicht passt, dann passt es halt nicht. Da gibt's dann zwei Möglichkeiten: aushalten, was einen nervt und sich an den guten Seiten festhalten oder trennen.

Die Idee, einen Menschen nach meinen Vorstellungen ändern zu können funktioniert nicht. Aber wenn ich mich so umschaue, arbeiten sich gerade an diesem Punkt leider viele Paare ab.

@fullmoon9

Das mit dem Spielen kenne ich von meinem Mann auch. Er sagt auch immer es würde ihn entspannen. Muss ich so akzeptieren. Immerhin ist er dann zu Hause (vorausgesetzt du hast ihn gerne zu Hause).

Auch diese Gereiztheit kenne ich bis heute. Ich mag es auch nicht, aber es gibt Möglichkeiten auch damit umzugehen.

Was machst du denn gerne und macht ihr das zusammen? Es ist ja grundsätzlich kein Problem getrennte Hobbies zu haben.

Wenn man jetzt wüsste ob der Freund schon immer so drauf gewesen ist, könnte man sein Verhalten viel besser deuten. Nämlich zb. in Richtung phlegmatische Wesenszüge und zufriedener Bescheidenheit an Stelle eines anspruchsvollen Menschen, der sich hohe Ziele im Leben steckt und zudem auch immer Action im Leben und die Geselligkeit (Freunde) braucht.

Sollte er sich allerdings verändert haben, dann kann das viele Ursachen haben.

Die einfachste ist, dass er sich schon wie festgefahren vorkommt. Den sicheren Hafen zwar zu schätzen weiß, aber auch wieder nicht, sondern am liebsten ausbrechen möchte, noch gar nicht bereit für den sicheren und dauerhaften Hafen einschließlich einem geregelten Alltagstrott ist.
Das aber auch nicht zugeben kann oder auch nicht zugeben will, um die Partnerin nicht zu verletzen. Also verdrängt er.

fullmoon9 schrieb:Hallo, habe eine Frage, mein Freund hat im Leben einfach keine Ziele. Er sieht viele Dinge schwarz und freut sich schon auf seine Rente. Sobald er nach Hause kommt zockt er nur. Er will, dass ich auch unbedingt damit anfange. Er sagt es ist sein Leben. Mir kommt es vor als flüchtet er vor der Realität. Dinge die Männer (positiv gemeint) sonst machen, wie Freunde treffen etc. findet er zu anstrengend und hat keine Lust dazu. Meistens sind auch alle anderen schuld und er schiebt jegliche Verantwortung von sich aus weg. Zudem kritisiert er mich bzw. übertreibt es mit dem aufziehen, wenn mir zB mal etwas herunterfällt oder so. Auf der anderen Seite liebe ich ihn sehr und er bemüht sich sehr um mich, was mich immer wieder überrascht im Vergleich zu seiner sonst so „bequemen“ Einstellung. Habt ihr eine Idee wie ich ihn dazu bekomme mehr Lebenslust zu empfinden? Denkt ihr es könnte eine psychische Störung dahinter stecken? Ich möchte ihn nicht vor ein Ultimatum stellen müssen. Danke im Voraus.

Als erstes solltest Du Dich von der Vorstellung verabschieden, dass "Liebe" aus zwei Menschen, die nicht zusammenpassen, ein glückliches und harmonisches Paar machen könnte.

Aus Deinem Text spricht sehr viel gegenseitige Kritik und gegenseitiges Unverständnis für die Wesensart des anderen. Zu unterschiedliche Lebensgewohnheiten und Lebensansichten bergen ein großes Konfliktpotential, was nur mit gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz bewältigt werden könnte.

In dem Augenblick, wo Du in einer Beziehung in die Mutterrolle schlüpfst, die nur das Beste für ihren Partner will und ihn aus diesem Grund formen und leiten will, bekommt die Beziehung ein Verfallsdatum.

Die einzigste Ausnahme wäre hier, wenn Dein Partner sich genau diese Verhaltensweise bei seiner Partnerin wünscht, aber das tut er laut Deines Textes nicht.

Aljana schrieb:Auch diese Gereiztheit kenne ich bis heute. Ich mag es auch nicht, aber es gibt Möglichkeiten auch damit umzugehen.

Damit könnte ich überhaupt nicht umgehen und finde ich auch wesentlich schlimmer als eine Briefmarkensammlung oder zocken.
Das zeigt doch, dass unter der Oberfläche eine große Unzufriedenheit schlummert - Liebe hin oder her.

@Yooo
@Aljana

Wo zur Hölle lest ihr bitte im Post von @fullmoon9 heraus das ihr Partner gereizt wäre?

SophiaPetrillo schrieb:In dem Augenblick, wo Du in einer Beziehung in die Mutterrolle schlüpfst, die nur das Beste für ihren Partner will und ihn aus diesem Grund formen und leiten will, bekommt die Beziehung ein Verfallsdatum.

Das kann ich so unterschreiben, da ich mich aus genau diesem Grund auch gerade trenne. Wenn du immer diejenige bist, die den ersten Schritt zu Aktivitäten, Veränderung usw. machen muss und er sich immer nur ins gemachte Nest setzt und zu allem Ja und Amen sagt anstatt sich mal von selbst aktiv zu beteiligen, brennst du irgendwann aus.

Una schrieb:Wenn du immer diejenige bist, die den ersten Schritt zu Aktivitäten, Veränderung usw. machen muss und er sich immer nur ins gemachte Nest setzt und zu allem Ja und Amen sagt anstatt sich mal von selbst aktiv zu beteiligen, brennst du irgendwann aus.

Es ist absolut erstaunlich was ihr hier aus dem dürftigen Eröffnungspost rauslesen könnt :D
Sie schreibt doch ausdrücklich das er sich um sie kümmert.
Wie ihr jetzt hier auf "ins gemachte Nest" setzen kommt entzieht sich mir.
Da steht nur das er nicht gerne raus geht oder sich mit anderen trifft. Punkt.

Da steht NICHTS davon das er nicht im Haushalt mithelfen würde oder sonstiges. ABSOLUT NICHTS.

Nerok schrieb:Wo zur Hölle lest ihr bitte im Post von @fullmoon9 heraus das ihr Partner gereizt wäre?

Ich habe ja nur auf @Aljana geantwortet aber vermutlich geht es hier rum:

fullmoon9 schrieb:Meistens sind auch alle anderen schuld und er schiebt jegliche Verantwortung von sich aus weg. Zudem kritisiert er mich bzw. übertreibt es mit dem aufziehen, wenn mir zB mal etwas herunterfällt oder so.

Viele Möglichkeiten gibt es ja nicht, woran das liegen kann.
Könnte natürlich auch mangelhafte Selbstreflexion oder Gehässigkeit sein.

Wenn er sich um sie kümmert und das zwischenmenschliche nicht zu kurz kommt dann sollte das doch kein Problem sein. Er kann seine Freizeit ja so gestalten wie er möchte. Hauptsache es wird sich auch Zeit für einander genommen und es fehlt in der Hinsicht an nichts. Ich wäre froh darüber gewesen. Wenn es dich stört dass er nicht die selben Ziele hat oder die Einstellungen..Dann hast du Pech .Das kannst du nicht ändern.

@fullmoon9


Anderen "Ziele setzen" finde ich immer etwas grenzwertig. Jede/r muss für sich entscheiden, was sie/er vom Leben will, was als Sinn oder Ziel des Lebens begriffen wird. Wenn es für einen jungen Menschen das höchste Lebensziel ist, auf der Couch zu hocken, zu zocken und auf den Tod oder die Rente (je nachdem, was früher eintritt) zu warten, dann ist das eben die persönliche Lebensplanung dieses Menschen. Die wird sich von aussen nicht umprogrammieren lassen. So lange der Mensch mit seinen selbst geschaffenen Situation zufrieden ist und es sich in seiner selbst geschaffenen Hölle häuslich eingerichtet hat, so lange hat dieser Mensch keinen Grund, etwas zu verändern.

Wenn Deine Lebensziele andere sind, dann rate ich eher zu einer Trennung als zur Umerziehung. Jeder Mensch geht seinen Lebensweg, und wenn diese in verschiedene Richtungen führen, wird man nicht zusammen gehen können, es sei denn, einer trägt den anderen oder schleift ihn hinter sich her. Das halte ich für keine gute Lösung - für beide nicht.

Doors schrieb:Anderen "Ziele setzen" finde ich immer etwas grenzwertig. Jede/r muss für sich entscheiden, was sie/er vom Leben will, was als Sinn oder Ziel des Lebens begriffen wird. Wenn es für einen jungen Menschen das höchste Lebensziel ist, auf der Couch zu hocken, zu zocken und auf den Tod oder die Rente (je nachdem, was früher eintritt) zu warten, dann ist das eben die persönliche Lebensplanung dieses Menschen. Die wird sich von aussen nicht umprogrammieren lassen. So lange der Mensch mit seinen selbst geschaffenen Situation zufrieden ist und es sich in seiner selbst geschaffenen Hölle häuslich eingerichtet hat, so lange hat dieser Mensch keinen Grund, etwas zu verändern.

Wieso Hölle? Für denjenigen wäre es keine Hölle, wenn damit zufrieden und genau das nur die Interessen sind, sondern der persönliche Himmel.

Die persönliche Hölle wäre dann vermutlich Sport, Party und anderweitige gesellige Gegebenheiten im gesellschaftlichen Miteinander.

Die Wesen der Menschen sind nun mal verschieden. Was für den einen die Hölle ist, ist für den anderen schweben im siebten Himmel.
Auch möchte nicht jeder beruflich hoch hinaus und jeder Mensch hat andere Ziele/Ansprüche.

@rhapsody3004

Das mit der "Hölle" kann natürlich auch dem Betroffenen sehr paradiesisch vorkommen. Ich kenne Messies, die fühlen sich in ihrer bewohnten Müllkippe sehr wohl. Ich kenne Überschuldete, die es nicht stört, wenn sie wegen negativer Schufa-Einträge keine Wohnung ´bekommen und die sich von Couch zu Couch surfen, um im Winter nicht obdachlos zu erfrieren. Das mag denen paradiesisch vorkommen. "Hölle" ist eben sehr subjektiv.

Natürlich kann man sein Leben "auf Sicht fahren", ohne Plan, ohne Ziel, dann schützt man sich vor Rückschlägen und Enttäuschungen. Ich kann auch beim Autofahren die Augen zu machen und mal sehen, wohin ich komme - und wenn es die nächste Notaufnahme ist.

Jeder organisiert sein Leben für sich und ist für sich selbst verantwortlich. Das ist für den Einsiedler kein Problem - in einer Partnerschaft kann es allerdings zu einem werden. Dann trennt man sich besser.

Doors schrieb:Das mit der "Hölle" kann natürlich auch dem Betroffenen sehr paradiesisch vorkommen. Ich kenne Messies, die fühlen sich in ihrer bewohnten Müllkippe sehr wohl. Ich kenne Überschuldete, die es nicht stört, wenn sie wegen negativer Schufa-Einträge keine Wohnung ´bekommen und die sich von Couch zu Couch surfen, um im Winter nicht obdachlos zu erfrieren. Das mag denen paradiesisch vorkommen. "Hölle" ist eben sehr subjektiv.

Stimmt natürlich, kann man aber trotzdem nicht vergleichen.

Ich rede nicht von verdrängen und sich etwas schön reden, sondern von wirklich mögen und genauso haben wollen.

Nicht jeder Mensch ist gesellig. Nicht jeder Mensch ist unternehmungslustig. Nicht jeder Mensch braucht zig Dinge im Leben, damit er erst zufrieden ist. Etc.

Frag doch mal einen Phlegmatiker zb. falls du einen kennen solltest?


Ps.

Ich zb. finde mittlerweile meine Erfüllung im Film- und Serienschauen und im Musikhören. Die Arbeit ist ein notwendiges Übel. Umso mehr freut man sich dann auf sein gemütliches Sofa daheim.
Bis 32 hatte ich genug Action im Leben. Vermisse ich nicht mehr, will und brauche ich nicht mehr. Bin auch erst 36 Ende des Monats.

@rhapsody3004

Weil Menschen eben verschieden sind, sollte man auch nicht versuchen, an jemandem herumzuerziehen. Wenn der Partner von @fullmoon9 eben seinen Lebenssinn und -inhalt darin sieht, am PC zu zocken, dann soll sie ihn lassen und sich jemanden suchen, der besser zu ihrer eigenen Lebensplanung passt.

Kann auch sein, das die Wahrnehmungen von @fullmoon9 nicht ganz der Realität entsprechen, ihr
Freund eine andere Sichtweise hat, dies u. das anders sieht, so handelt, weil...
Wäre schön, wenn sie sich um ihren Thread kümmert u. zu Beiträgen Stellung bezieht.

Doors schrieb:Weil Menschen eben verschieden sind, sollte man auch nicht versuchen, an jemandem herumzuerziehen. Wenn der Partner von @fullmoon9 eben seinen Lebenssinn und -inhalt darin sieht, am PC zu zocken, dann soll sie ihn lassen und sich jemanden suchen, der besser zu ihrer eigenen Lebensplanung passt.

Mein Reden! Mit Zwang erreicht man schon gar nichts. Wenn dann sollte man Kompromisse finden. Aber auch zu Kompromissen kann man niemanden zwingen, sondern muss derjenige das freiwillig wollen.
Ich zb. mache keine Kompromisse mehr, will ich nicht mehr, möchte allerdings auch keine Frau mehr und kann daher tatsächlich so egoistisch und frei denken und handeln.

Übrigens auch mein Reden, wenn die persönlichen Ansichten und Interessen zu verschieden sind, dann hilft bei Paaren nur eine Trennung. Einer muss dann den ersten Schritt tun.

Einsamkeit ist der Preis der Freiheit. Das gilt für viele Lebensbereiche.

Doors schrieb:Einsamkeit ist der Preis der Freiheit. Das gilt für viele Lebensbereiche

Alleinsein bitte nicht mit Einsamkeit verwechseln. Wird gerne verwechselt.

Das Erste ist bzw. kann mit Glück und Zufriedenheit und genauso haben Wollen verbunden sein. Einsam muss man sich deswegen keineswegs fühlen.

@rhapsody3004

Freiwilliges Alleinsein ist in der Tat von erzwungener Einsamkeit zu unterscheiden.