Braucht man es wirklich?

fischersfritzi schrieb:Aber mit einer Schneidemaschine geht es schneller und wird schön gleichmäßig.

Jepp. Bin in einem haushalt mit vier Kindern aufgewachsen, da hätte sich Mutter nen Wolf geschnitten mit dem Messer.
Aber elektrisch schneiden ist dann doch bloß noch dekadent. Ausgenommen Zerkleinerer, Pürrierstab ect.

@Vomü62
Ja, deshalb hab ich das Kurbeldings gekauft.
Ich will auch nicht bei jedem Kinkerlitzchen auf Strom zurück greifen.

Ich greife auch lieber auf die klassischen Küchenwerkzeuge zurück. Nichts gegen Elektromesser oder sonstige elektrische Helfer. Weniger Geräte bedeutet mehr Platz, besonders wenn man nicht die größte Küche hat. Messer oder ähnliches sind am platzsparendsten aufbewahrt wenn sie in die Schublade passen.

Doors schrieb:Gern erinnere ich mich an meine frühen Versuche: "Brot? Kann ich selbst backen!" - dann musste zum Schneiden die Kettensäge ran.

Kann ich mir vorstellen hehe
Beim Brot backen selber scheiden sich ja die Geister ob sich es wirklich lohnt. Vom Geschmack her auf jeden Fall und du kannst ja auch reinmachen was du willst würde ich sagen, ist ein schönes Hobby macht auch Spaß ;D

kleinundgrün schrieb:Das Beste am Brot.

Finde ich auch da kann man schön drauf rumkauen, nur aufpassen dass kein Zahn abbricht :D

Masine schrieb:Das habe ich vorgestern erst erlebt. Warum soll Corona dem einen Riegel vorgeschoben haben? Ich war im Globus und hab mein Brot dort geschnitten wie immer.

Ich war vorhin in dem Supermarkt die steht da wieder, vielleicht war die auch nur zugedeckt oder so.

fischersfritzi schrieb:Und ich finde sie auch stylish. Retro halt.

Wenn Retro auch Zählt habe ich aber auch einige Beispiele von überflüssigem das hier noch bei mir rumsteht.
Platten und tapes sogar so drehdinger wo du die aufbewahren kannst. Abspielen würde ich die Originale aber sowieso nicht, nicht dass die noch gefressen werden :D Die hab ich sowieso fast alle als mp3 inzwischen. Hab aber bestimmt noch 50 alte Tapes mit irgendwelchem Zeug drauf das könnte noch ganz interessant werden die durch zuhören.

Auch die haufenweise c64 Diskettenkästen sind eigentlich überflüssig, das meiste davon sollte auch als rom zu finden sein denke ich. Nur emuliert die zu spielen ist nochmal was anderes als an dem Original mit original Joysticks, auch wenn die schon ein bisschen ausgelutscht sind das gehört zum Feeling dazu, so wie die Ladezeiten.

Gut meine Albrecht AE3000 ist inzwischen wirklich etwas sinnlos, im Handyzeitalter dürfte wohl kaum noch einer Funken.
Dafür ist mein Tag gekommen wenn ein Sonnensturm alle Satteliten vom Himmel holt Muahaha

Gerade im Küchenbereich braucht man viel wirklich nicht (und hat es oft trotzdem). Ich kann mit dem Brotmesser einfach keine gerade Scheiben schneiden und habe daher auch eine Brotschneidemaschine.

Was mich (als Schwäbin geizig) ja wundert ist dieses ganze "to go" Zeug - teuer und ewig viel Plastik. Gerade von einer grünen Landesregierung hat man erwartet, dass zumindest die coffee to go Becher reglementiert werden - aber keine Chance.

MissMary schrieb:dass zumindest die coffee to go Becher reglementiert werden - aber keine Chance.

Man will ja nicht wieder als die böse grüne Verbotspartei dastehen. Heute verbieten sie uns die afrikanischen Kaffebecher (Coffee Togo) und morgen den Kaffee. Böse Grüne!

Für mich sind die in Plastik eingeschweißten Werbeblättechen mehr als überflüssig.

alibert schrieb:Für mich sind die in Plastik eingeschweißten Werbeblättechen mehr als überflüssig.

Manchmal hilft ein Aufkleber am Briefkasten, dass man keine Werbung will - oder man wohnt wie ich da, wo keiner einem so'n Zeug in den Kasten steckt.

Doors schrieb:Manchmal hilft ein Aufkleber am Briefkasten, dass man keine Werbung will

Leider habe ich da nicht das alleinige Entscheidungsrecht🙄

Aber wozu schweißt man das Zeug noch in Plastik ein?

@alibert

Weil es Menschen gibt, die offenbar als einzige Nachricht der Aussenwelt solche Werbeprospekte kriegen und diese bei Schietwetter nicht aufgeweicht bekommen wollen. Im Zweifelsfalle kannst Du ja den Verantwortlichen dieser Prospekte mal die Frage stellen.

Doors schrieb: Man will ja nicht wieder als die böse grüne Verbotspartei dastehen. Heute verbieten sie uns die afrikanischen Kaffebecher (Coffee Togo) und morgen den Kaffee. Böse Grüne!

Das stimmt - aber die Müllberge sind echt ziemlich abstrus. Sehr seltsam.

alibert schrieb:Leider habe ich da nicht das alleinige Entscheidungsrecht🙄
Aber wozu schweißt man das Zeug noch in Plastik ein?

Bei uns sind sie nicht eingeschweißt - aber alles Hochglanz ... allerdings spart es bei drei Teenagern im Haus eine nicht unerhebliche Summe, wenn man die Angebote studiert ... meinetwegen könnte man sie auch in einer anderen Form bekommen.

Was ich auch voll die Verschwendung finde, sind (1) Plastikbechern um Joghurt, (2) Tetrapacks um Milch, ... so Zeug. Da könnte man so viel Verpackung einsparen.

MissMary schrieb:Was ich auch voll die Verschwendung finde, sind (1) Plastikbechern um Joghurt, (2) Tetrapacks um Milch, ... so Zeug. Da könnte man so viel Verpackung einsparen.

Ich kaufe seit Jahren Joghurt und Milch nur in Pfandbehältern aus Glas.

Es liegt ja an mir, dem Konsumenten, was ich bei wem kaufe. Ich habe das Geld. Ich habe die Macht. Meine Waffe heisst Boykott.
Angesichts der heutigen Möglichkeiten, sich zu informieren, kann sich auch niemand herausreden: "Ich habe davon nichts gewusst!"

Doors schrieb:Ich kaufe seit Jahren Joghurt und Milch nur in Pfandbehältern aus Glas.

Das mache ich auch so ... Joghurt gibt es nur, wenn die großen Gläser im Angebot sind (sind sie ja oft). Aber machen ganz viele Leute nicht.

Was ist noch "nutzlos"? Viele Dinge ... ich finde, das ganze Leben ist kompliziert/ komplexer geworden, auch von der Ausstattung her. Unser Kindergarten bestand darauf, dass (1) Wechselkleidung, (2) Sportkleidung + Turnschuhe, (3) Matschsachen + Gummistiefel, (4) Malerkittel hinterlegt wurden - immer in der aktuellen Größe - das waren immer zwei Paar Schuhe, die sehr teuer waren, aber kaum getragen wurden.

Früher gingen wir ins Freibad mit einer Decke, die sonst auf dem Autorücksitz lag - und so rechtzeitig, dass wir unter einem Baum Schatten fanden. Heute schleppt man mit (1) Sonnenschirm (unsere Bäume wurden gefällt, als die Liegefläche verkleinert wurde), (2) Extradecke nur fürs Freibad, (3) Getränke, Becher, Snack, Kühltasche, (4) Lektüre, (5) Wechselbadeklamotten für die Kinder (wir rannten noch durch die Gegend, bis wir bzw. der Badeanzug wieder trocken waren), (6) Bälle, Badminton, Volleyball (gibt nun verschiedene andere Angebote dort) ....

Kann man auf alle Bereiche ausdehnen: Beim Wandern hatte man früher die unkaputtbaren Wanderschuhe an, nun gibt es (1) Outdoorhosen, (2) Zeckenmittel, (3) Treckingstöcke, (4) GPS mit Route, ...

@MissMary

Da die Kita-Zeiten meiner Kinder schon lange her sind, weiss ich es nicht mehr genau, aber ich meine, dass ein Satz Wechselkleidung, Regenzeugs und ein altes grosses T-Shirt oder Hemd für Malereien auch schon damals gewünscht wurden.

Freibäder meide ich. Ich habe praktisch zwei Meere vor der Haustür, je nachdem, in welcher Richtung ich fahre. Aber auch an den Strand schleppe ich nicht viel mit. Decke, ggf. Strandmuschel, Sonnencreme, Handtücher und falls der kleine Hunger kommt, was zu essen und zu trinken in der Kühlbox.

Doors schrieb:Freibäder meide ich. Ich habe praktisch zwei Meere vor der Haustür, je nachdem, in welcher Richtung ich fahre. Aber auch an den Strand schleppe ich nicht viel mit. Decke, ggf. Strandmuschel, Sonnencreme, Handtücher und falls der kleine Hunger kommt, was zu essen und zu trinken in der Kühlbox.

Das ist natürlich auch cool mit dem Meer. :-). Aber der Anspruch insgesamt steigt. Auch, wenn du z.B. siehst, was der Europapark oder ein Spaßbad oder so Eintritt kostet ... das hätten meine Eltern (und viele andere Eltern) einfach nicht berappt.

@MissMary

Wir sind in meiner Jugend nachts über den Zaun von Freibädern. Nulltarif - aber nicht erwischen lassen.
Ich schätze die Lage meines Hauses sehr. Wenig Fahrzeit (Nordsee ca. 10 Minuten mit dem Auto, Ostsee etwas länger) sind schon ein ziemlicher Luxus. Einmal auf die andere Strassenseite und ich bin in Dänemark.

MissMary schrieb:Unser Kindergarten bestand darauf, dass (1) Wechselkleidung, (2) Sportkleidung + Turnschuhe, (3) Matschsachen + Gummistiefel, (4) Malerkittel hinterlegt wurden - immer in der aktuellen Größe - das waren immer zwei Paar Schuhe, die sehr teuer waren, aber kaum getragen wurden.

Das trifft bei mir einen Nerv.

An sich sind dies aber meiner Meinung nach Dinge, die sinnvoll sind. Allerdings so in zu großer Anzahl.

Zum Thema würde ich sagen, so ziemlich alle beautyprodukte. Deo, Duftstäbchen, Süßigkeiten, mein Guiness gerade....ich glaube in unserer westlichen Gesellschaft kann man unendlich lange so weitermachen. Ich lebe in Düsseldorf...ein Epizentrum des unnützen Konsums.

Haldir schrieb:Zum Thema würde ich sagen, so ziemlich alle beautyprodukte. Deo, Duftstäbchen, Süßigkeiten, mein Guiness gerade....ich glaube in unserer westlichen Gesellschaft kann man unendlich lange so weitermachen. Ich lebe in Düsseldorf...ein Epizentrum des unnützen Konsums.

Das stimmt schon ... wir sind insgesamt anspruchsvoller geworden, in allem und haben auch mehr "Equipment" und sind auch schneller bereit, uns wieder davon zu trennen. Ich glaube, die gesamte Einstellung gegenüber Besitz hat sich geändert. Es ist schon so "schneller, besser, teurer" - und die Dinge halten halt auch nicht mehr so lange.

Wir sind schon auch sehr markenabhängig. Mein Kind #2 liebt z.B. Starbucks - wir haben nur einen in der Großstadt, aber ich bin immer wieder fasziniert, wie das Kind, das sonst jeden Cent seines Taschengeldes am liebsten spart, da ohne mit der Wimper zu zucken 6€ für einen Kaffee im Plastikbecher raushaut. Und das, obwohl er sonst z.B. drauf besteht, eine Brotdose aus Metall mitzunehmen und sich das Essen wirklich komplett mitnimmt. Oder - ne Weile brauchte er die neusten Niketreter - das war wirklich gekonntes Marketing, denn sonst sind ihm die Klamotten total wurst.

Unser gesamter Lifestyle hat sich verändert - es gibt ja (hier im Süden) auch die Brezelmuttis - die ihren 2 Jährigen im Buggy immer gleich in der Stadt eine Brezel kaufen - wir sind mit drei Mahlzeiten am Tag groß geworden - hattest du zwischendurch Hunger, hieß es "warte noch" oder du hast einen Apfel bekommen. Bei uns gab es auch keine "Essensreste" - es wurde so gekocht, dass es passte, sonst wurde es eben nochmal aufgewärmt. Wenn man hört, dass heute jeder Haushalt Essen für 1000€ entsorgt im Jahr.

Haldir schrieb:An sich sind dies aber meiner Meinung nach Dinge, die sinnvoll sind. Allerdings so in zu großer Anzahl.

Es ist super, wenn du die einmal hast, dass du mit dem Kind bei Regen raus kannst - aber das Set gleich zweimal kaufen zu müssen, war echt immer doof. Aber gerade im Kinderbereich gibt es auch echt teure "Trendsachen" - die Toni (?) box ist so eine ... jedes Hörspiel über 10€ ... aber fast jedes Kind hat eine ....

Mein Sohn hat einen Freund, der ca. 12km von hier wohnt - wir zahlen jeden Monat eine Buskarte, die er seit Dezember nicht mehr benutzt hat (da Corona und schulfrei). Diese Woche haben die Jungs sich getroffen - es ist echt so, dass er hier im Dorf einsteigt und 25 Minuten später aussteigt - im Bus ist gerade nichts los. Dennoch wurde er von der Familie heimgebracht "fanden sie sicherer". Der Bus wäre alle 30 Minuten gefahren, es war Tageslicht ....


@Doors - das ist natürlich supercool. Nutzen die Leute das denn? Wir sind ja von Schwarzwald umgeben, es gibt aber Leute, die kennen die engste Umgebung nicht ... Letzten Sommer bei fast 40°C sind wir hier an eine (ehemalig populäre) Badestelle im Schwarzwald gefahren - wir waren die einzigen, wurden dann gefragt "ist das nicht gefährlich, so im Wildfluss, ohne Rettungschwimmer, wird denn die Wasserqualität getestet ....". Der Fluss hatte nicht mal überall Schwimmhöhe und eine sehr geringe Strömung ...

@MissMary

An der Nordseeküste ist hier vorm Deich nur "Grünstrand" - und davor Wattenmeer, also Schlick. Zum rumliegen und den Vögeln und Schafen zuhören reicht's. Wer ins Wasser geht, muss hinterher unter die Dusche.

Brauchbaren Sandstrand an der Nordsee gibt's eigentlich nur auf Sylt und Amrum, partiell Föhr - und am Festland nur in St.Peter-Ording.
Entsprechend überlaufen ist es da bei gutem Wetter und wenn nicht gerade Corona die Zahlen beschränkt.
An der Ostsee hingegen gibt es Sand- oder Schotterstrände rund um die Flensburger Förde in genügender Anzahl und manchmal so "versteckt", dass nur Ortskundige den Weg dahin finden. Da schert es dann auch keinen, ob Du mit oder ohne Badekleidung ins Wasser gehst. Hauptsache, Du nimmst Deinen Müll wieder mit.

Worauf ich auch gerne verzichten würde is das Rumgezeter von Leuten wenn ich mein Hundebeutel in deren Mülleimer schmeiße weil ich sonst keinen öffentlichen Mülleimer find. Soll ichs lieber auf die Straße schmeißen weil das ja wiederrum keinem sein Problem is?! Keine Ahnung.

Wenn ich weiß, dass irgendwann bald ein öffentlicher Mülleimer zu finden is, freilich halt ichs bis dahin noch aus, aber wenn wirklich nichts zu finden is, warum is das denn so ein Schandfleck für viele?! Naja.