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Der ultimative Ostalgie-Thread

489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Ostalgie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 01:55
@Nuka

Stimme dir zu. Der Thread ist teilweise echt super und der Blick zurück (dank an viele beteiligte User hier) macht echt Spaß und liefert tolle Einblicke. Dennoch bleibt bei Beiträgen von @Peter0167 oftmals ein Geschmäckle zurück.

Die DDR stand für vieles, was hier angesprochen wurde, aber eben auch noch für viel mehr. Diese Verklärung und Verzerrung (bis hin zu mehr als grenzwertigen Aussagen) finde ich bedenklich. Während einerseits vom TE selbst DDR Propaganda Lieder gepostet werden, betitelt er andererseits zB einen Beitrag von @Doors als
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:um so mehr propagandalastig
Das wirkt leider teilweise so, als wenn immer noch ein Kampf gegen den "Klassenfeind" stattfinden würde.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Also ich war gerne Jungpionier, das sorgte für Zusammenhalt und man war Teil einer Gemeinschaft die schöne Lieder sang. Das fehlt heute leider komplett. :)
Auch hier kommt deine Verklärung wieder sehr gut zum Vorschein. Natürlich war auch da bestimmt nicht alles Mist, aber mir kommt es immer so vor, als wenn du viele Dinge einfach komplett ausblendest. Die Mitgliedschaft war nur formal freiwillig. Ideologie wurde da so massiv in Kinderköpfe gehämmert, wie es auch schon bei vorherigen Gruppierungen der Fall war, die nicht gerade zu Ruhm gekommen sind. Fahnenappell, militärische Rituale.. das fehlt heute ganz bestimmt nicht, nur weil auch mal "schöne" Lieder gesungen wurden.

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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 03:34
@Photographer73
@Nuka
Ich kann schlecht für @Peter0167 sprechen, wie auch. Und genauso wenig euch vorschreiben wir ihr seine Beiträge zu lesen habt. Und klar gibt es immer ein Spannungsfeld, wenn man von den "schönen Erinnerungen" an eine Diktatur schreibt. Auf der anderen Seite gab es diese aber natürlich, in einem Staat der 40 Jahre lang bestand hatte. Es gab Geburten und Hochzeiten, Liebeleien, Berufe die man lernte und ausübte, eben ganz alltägliches Leben.
Und während es für Ostdeutsche einfach schön sein kann, mal unbefangen in den Erinnerungen zu wühlen, ist es für Westdeutsche (und schlicht Jüngere) vielleicht auch ganz unterhaltsam, auch zum Abgleichen. Genau dieser Rahmen, der mal ohne den mahnenden (und berechtigten) Zeigefinger des Historikers auskommt, war glaube ich das, was Peter wollte. Der fehlt nämlich in der Öffentlichkeit leider sehr häufig.
Vieles von dem was @Peter0167 erzählt kommt mir sehr bekannt vor, entweder aus eigener Erfahrung oder aus Erzählungen meiner Verwandten. Dieses Durchlawinern und sich mit dem Staat arrangieren war eben sehr häufig. Genauso das viele grundsätzlich mit der Ausrichtung des Staates zufrieden waren. Anders hätte sich die DDR auch keine 40 Jahre halten können.
Nunja, jetzt werde ich selbst wieder historisch. Nehmen wir mal das, was dir sauer aufstieß:
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Also ich war gerne Jungpionier, das sorgte für Zusammenhalt und man war Teil einer Gemeinschaft die schöne Lieder sang. Das fehlt heute leider komplett. :)
Ja, hab ich genauso erlebt wie @Peter0167 . Ich weiß nicht ob das heute fehlt, es gibt ja zum Beispiel die Waldjugend (nieder mit den Pfadfindern!). Aber das Mitmachen bei dem Verein als Kind war schön, zumindest für mich und auch für die meisten meiner Bekannten im gleichen Alter. Auch dass das Singen da so ein wesentlicher Punkt war, wir singen heute noch auf Partys irgendwelche DDR Propaganda Lieder. Einfach weil die jeder kennt, nicht weil irgendjemand hinter den Texten stehen würde. Ich weiß, dass sich das für Außenstehende Seltsam anhört, wenn man über die schöne Zeit mit Fahnenappell und militärischen Ritualen schreibt. Gabs ja alles, hat alles auch wenn man das so schreibt eine unschöne Note. Nur ändert das ja nichts daran wie man es erlebt hat.

Ich glaube das Sinnvollste ist, wenn da irgendwas skurril wirkt oder in eine Richtung abdriftet, die das System damals zu verherrlichen
scheint, fragt einfach nach. Nur vielleicht ohne gleich einen weitergeführten Klassenkampf zu unterstellen. ;)


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 04:24
Ich finde den thread gut und kann an @Peter0167 nichts kritisieren. Ich habe als süddeutscher (jo mei, net Westen, Süden!) Erwachsener ein paar Blicke in die DDR werfen können, habe ein paar Freunde dort gehabt und den Rest nur von aussen, durch Fernsehen und Presse beurteilen können. Daher finde ich es witzig, von Alltagsprodukten usw. zu lesen, von denen man im "Westen" oft dachte, dass es so was in der DDR gar nicht gab. Umgekehrt können ehemalige DDR Bürger von unseren Erzählungen miterleben, z.B. die ewige Angst, beim stundenlangen Aufenthalt am Grenzübergang (mein Rekord waren einmal 7 Stunden an der GÜSt Drewitz) garantiert verhaftet zu werden, weil man irgendwas falsches sagt, falsch dreinblickt, falsch ausschaut oder einfach sonst was furchtbares verbrochen hat.

Dabei war das vermutlich alles nicht so schlimm. Ich weiss noch, wie einmal ein DDR-Zöllner bei der Ausreise versuchte, die Rückbank des Opel Corsa meiner Freundin auszubauen. Etwas frustriert fragte er mich nach ein paar Minuten: wieso geht denn das nicht? Da fragte er den richtigen, ich habe keine Ahnung von Technik. So antwortete ich geistesgegenwärtig: "das gibt's nur gegen Aufpreis, wir haben hier die Basisversion." Der Zöllner war zufrieden, dachte sich bestimmt: Ha, sieht man's mal wieder, Kapitalismus halt" und wir konnten ohne lange Prozedur weiterfahren. Vielleicht hätten wir sogar jemanden unter der Rückbank schmuggeln können, haben wir aber nicht :)

Was die Pioniere und die FDJ angeht, ja mei, warum kann man sich nicht vorstellen, dass manche Kinder sich da ganz wohlgefühlt haben. Ich glaube nicht, dass die meisten Kinder sich für den ideologischen Kram interessiert haben. Erwachsene sehen natürlich manch unheilvolle Parallele zu den Jahren vor der DDR, aber man darf nicht vergessen, dass es diese Art organisierte Kinderbespassung fast überall auf der Welt gab, so auch im Westen Deutschlands. Und nicht nur bei den Pfadfindern, sondern sogar bei der SPD, deren quasi Jugendorganisation "die Falken" nicht gerade klein war.

Und selbst aussehen taten z.B. die Falken nicht viel anders als die FDJ, beide kannten das "Blauhemd."
Die Falken haben mit blauem Falkenhemd und rotem Tuch eine eigene Kluft, die jedoch nicht von allen Mitgliedern getragen wird. Das blaue Hemd soll auf die Verwurzelung des Verbandes in der Arbeiterbewegung, das rote Tuch auf die Verbindung zum Sozialismus und zu den Gewerkschaften hinweisen. Oft wird statt des Rottuches auch eine rote Kordel getragen. Symbol des Verbandes (oft auf den Hemden oder den Fahnen zu sehen) ist der rote Falke.
Wikipedia: Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken#Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland

Ich denke es ist ein Fehler, wenn man mit dem heute so typischen aber nicht unbedingt richtigen "ultra-kritischen" Blick alles als "Verklärung" bezeichnet, was nicht gleich kritisierend rüberkommt. Dann ist man nämlich schnell bei Besserwisserei.


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06.08.2021 um 06:37
@Doors

Vielleicht hatte deine Bekannte aus dem Osten, den Spruch über Pioniere, ja von der Bundeswehr? So kenne ich den:

Es ist kein Mensch, es ist kein Tier – es ist ein Panzergrenadier.
Gott schuf Menschen, Gott schuf Tiere, aber keine Grenadiere, denn diese gottverdammten Affen hat die Bundeswehr erschaffen.


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06.08.2021 um 07:34
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Verklärung und Verzerrung (bis hin zu mehr als grenzwertigen Aussagen) finde ich bedenklich
Verklärung ist doch Menschlich.
Stell dir vor das Gehirn würde all die miesen Sachen nicht nach hinten drängen, würdest ja verrückt.
Ich glaube, wir brauchen ab und an Verklârung....

Gibts doch überall: Trachtenvereine, Heimatfilme, Heile Welt Schlager...
Ist nicht Objektiv, aber ein klitzekleines Pflaster für die Seele.

"Weisst du noch damals, -und ja, neben dem vielen Scheiss, der gelaufen ist, und mir bewusst ist, gab es doch auch dieses Simson-Moped, heissgeliebt..."

Versteht ihr, was ich meine?

Und diese Erinnerungen an DDR Artefakte wie die Schlager Süsstafel haben eben zu 99% die Ossis.
Ist ja ein Ostagie Thread.
Kein Wunder dass sich die Altbundesbürger hier etwas hintenangestellt fühlen.
Und Peter will da bestimmt nicht spalten...


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06.08.2021 um 10:36
Als ich einmal im ehemaligen Osten war, ist mir aufgefallen dass die Fenster doch sehr dünn waren. Es war wohl nur Einfachverglasung und im geöffneten Zustand hat das ganze Fenster richtig geschwabbelt wenn man es bewegt hat.

War das üblich so, oder einfach nur ein Gebäude von schlechtester Qualität?


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06.08.2021 um 10:55
Zitat von MiloszMilosz schrieb:Als ich einmal im ehemaligen Osten war, ist mir aufgefallen dass die Fenster doch sehr dünn waren. Es war wohl nur Einfachverglasung und im geöffneten Zustand hat das ganze Fenster richtig geschwabbelt wenn man es bewegt hat.

War das üblich so, oder einfach nur ein Gebäude von schlechtester Qualität?
Ja, kenne ich auch noch, oder Doppelfenster - also nicht nebeneinander sondern ineinander. Erst musste man das eine öffnen, dann kam ein Luftraum und dann musste man das zweite Fenster öffnen.


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06.08.2021 um 11:47
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ja, kenne ich auch noch, oder Doppelfenster - also nicht nebeneinander sondern ineinander. Erst musste man das eine öffnen, dann kam ein Luftraum und dann musste man das zweite Fenster öffnen.
Diese Doppelfenster hat es bei uns früher auch gegeben. Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass man die beiden Fenster nacheinander öffnen musste. Manchmal waren sie auch miteinander verbunden, sodass beide Fenster gleichzeitig geöffnet werden konnten. Im Zwischenraum zwischen den beiden Fenstern hat sich manchmal Regenwasser gesammelt, und es extra für dieses eventuell sich sammelnde Wasser eine kleine Rinne mit Ablaufloch gegeben.


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06.08.2021 um 11:48
Zitat von NukaNuka schrieb:Leider kommt hier gar keine Diskussion zustande, sondern lediglich ein einseitiger, bisweilen verklärter und eingefärbter Rückblick aus Sicht von @Peter0167
Hmm, so richtig weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Vielleicht beginne ich einfach mal mit einem Zitat aus dem EB:
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb am 30.07.2021:Daher will ich mein Gedächtnis mit diesem Thread wieder etwas auffrischen, und wer weiß, vielleicht erwecke ich damit auch die eine oder andere schöne Erinnerung wieder zum Leben.
Und genau darum ging es mir, nicht mehr und nicht weniger. Private Erinnerungen aus jener Zeit, möglichst frei von politischen Bewertungen. Natürlich lässt sich das nicht gänzlich vermeiden, weil Vieles auch politisch war, aber ich wollte hier keine Abrechnung mit dem System, und ich denke das ist auch legitim.

Ich habe auch keinen Einfluß darauf, wer hier schreibt, und was hier geschrieben wird. Es steht jedem frei, die Diskussion in seinem Sinne durch geeignete Beiträge mitzugestalten. Hier wird im Gegensatz zu dem, was du mir unterschwellig vorgeworfen hast, niemand ausgeschlossen! Jeder kann schreiben was er will, solange es nicht gegen die Forenregeln verstößt.

Du kannst mir doch nicht vorwerfen, dass ich nicht das schreibe, was du gerne hören würdest. Schreib es doch einfach selbst! Und es ist auch nicht okay, meine Erinnerungen, die ich hier niederschreibe, als "eingefärbt" oder "verklärt" abzuwerten.

Ich hatte eine super Kindheit, wenn dir das nicht in den Kram passt, weil dir andere Dinge erzählt wurden, dann ist das dein Problem, nicht meins.

Hier wird immer so getan, als wären Fahnenappelle das Allerletzte, und die Jungpioniere säßen mit Messern zwischen den Zähnen im Unterricht und schwören dem Klassenfeind Blutrache. Das ist kompletter Bullshit.

Ich habe an unzähligen Fahnenappellen teilgenommen. In 3/4 der Zeit ging es um rein organisatorische Sachen. Da wurden Vertretungen angekündigt, Sauberkeit auf den Toiletten angemahnt, Termine bekannt gegeben und auch mal neue Lehrer vorgestellt. Dann wurden Lernziele ausgewertet, Zwischenstände bei langfristigen Wertstoff-Sammelaktionen bekannt gegeben, und wieviel Geld für den Wiederaufbau von Schulen in Vietnam gesammelt wurde. Dann wurden noch ein paar überdurchschnittliche Leistungen von Schülern mit einer Urkunde gewürdigt, und auch ein paar Punkte angesprochen, wo wir unser Potential noch nicht ganz ausgeschöpft hatten.

Das war halt so üblich, und ich habe keinen Grund mich deswegen zu schämen oder rechtfertigen zu müssen. Und jeder der sich heute hinstellt, und das kritisiert, hätte es genauso getan, wäre er in der gleichen Situation gewesen.

Und wenn ich dann sowas hier zu lesen bekomme:
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier,
ich bin ein Junger Pionier!
... dann schwillt mir die Lynchdrüse! Er mag zwar nicht von @Doors stammen, aber er hat ihn hier unkommentiert reingestellt.
Ich habe dann auch keinen Bock mehr, auf so einen Mist einzugehen, auch wenn ich es vielleicht hätte tun sollen. Hey, wir reden hier über "Junge Pioniere" und keine russischen Polit-Offiziere! Wir waren da gerade mal 6 oder 7 Jahre alt und konnten noch nicht mal richtig lesen! Glaubt ihr ernsthaft, es hätte auch nur eines dieser Kinder irgendeine politische Haltung gehabt? Und selbst wenn, ihr habt kein Recht dazu, euch ein Urteil darüber zu erlauben.

Nur mal so zum Spass ... die Gebote der Jungpioniere:

Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.
Wir Jungpioniere achten (bzw. lieben) unsere Eltern.
Wir Jungpioniere lieben den Frieden.
Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.
Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen überall tüchtig mit.
Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.
Wir Jungpioniere singen und tanzen, spielen und basteln gern.
Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.
Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch.
OMG, wie furchtbar ist das denn? Was wurde uns Kindern da nur Schreckliches angetan ... wir sollen unsere Eltern und den Frieden lieben, Freunden helfen, Sport treiben und gesund leben und tüchtig helfen .... und dann auch noch unsere DDR lieben und stolz auf unser Halstuch sein ... vollkommen abartig, sowas geht ja gar nicht!

[Ironie off]

So, und jetzt noch einmal: Wir waren Kinder! Natürlich waren wir stolz auf das beschissene Halstuch, haben alles mögliche geliebt, auch wenn wir deren Bedeutung noch gar nicht kannten. Und wenn da jemand die Nase drüber rümpft, der kann sich das sonst wo hin stecken ... ich lasse mir meine Kindheit jedenfalls nicht mies machen.
Zitat von NukaNuka schrieb:Dann irgendwie linientreu sein und trotzdem mit Devisen bzw. aus derer resultierenden Waren tauschen und mauscheln. Passt irgendwie für mich nicht in das Gesamtbild, welches er vermitteln möchte.
Und das hier ist ja nun das Allerletzte. Weißt du Nuka, bevor du Wörter verwendest, deren Bedeutung du nicht erfassen kannst, versuche wenigstens mal, dich vorher schlau zu machen.

Einem Ossi "Linientreue" vorzuwerfen hat schon eine gewisse Qualität. Ich kann nur hoffen, das du es nicht so meintest wie es klingt. Hier mal die leicht zu findende Umschreibung von Wiki:
die Eigenschaft der Linientreue, der persönlichen Bindung eines Mitglieds an die Zielsetzung einer politischen Ordnung
Das trifft weder auf mich zu, noch auf meine devisenbesitzende Familie, oder sonst wen, den ich besser kannte/kenne.

Wir haben einfach nur das Beste aus der Situation gemacht, ohne unseren Prinzipien untreu zu werden. Kein Mitglied meiner Familie war jemals in der Partei oder hat deren Politik aktiv unterstützt. Wir haben einfach nur versucht unser Leben so gut wie es ging zu gestalten, und sind dabei oft genug mit dem System angeeckt. Vieles haben wir versucht mit Humor zu nehmen, um es erträglicher zu machen.

Ich habe den höchsten Respekt vor Leuten, die offen Widerstand geleistet haben, und von denen würde ich mir auch den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug getan zu haben, von anderen jedoch nicht.

Ich denke, jetzt habe ich genug geredet, und lass euch mal alleine weitermachen, mir ist die Lust vorerst vergangen.

Abschließen noch ein ganz "fettes" Dankeschön (wie man in der DDR zu sagen pflegte) an die vielen Beitragschreiber hier, die den Thread in meinem Sinne mitgestaltet haben. Ich konnte vieles wieder auffrischen, was lange in Vergessenheit geraten war. Macht bitte weiter so, es gibt da sicher noch Vieles zu entdecken, was es wert ist, ans Tageslicht gebracht zu werden. Viel Spass weiterhin, und ich schaue sicher noch mal rein...


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 13:10
Zitat von MiloszMilosz schrieb:im geöffneten Zustand hat das ganze Fenster richtig geschwabbelt wenn man es bewegt hat.

War das üblich so, oder einfach nur ein Gebäude von schlechtester Qualität?
Hab ich heute noch, südlich von Köln.

Echt, kennst du das nicht?
Dann hast du auch noch nie Eisblumen gesehen?
(Vorne sind "moderne" Rollläden, da gibt´s keine Eisblumen; aber hinten raus sind Holzläden innen und die Scheiben beschlagen.)


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 13:24
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ja, kenne ich auch noch, oder Doppelfenster - also nicht nebeneinander sondern ineinander. Erst musste man das eine öffnen, dann kam ein Luftraum und dann musste man das zweite Fenster öffnen.
Die hatte ich hier auch, weil Altbau. Kippen konnte man sie nicht, dafür gab es oben drüber so ein extra schmales Doppelfenster zum kippen. Zum putzen war das ganze eine Qual. Ich habs oft geschafft mit meinem Arm da oben festzustecken. Oo

Aber von der Optik her waren sie sehr schön. Jetzt haben wir überall Kunststoff Fenster. Seit ein paar Tagen auch im Hausflur. :D Pflegeleicht sind sie, aber schön nicht unbedingt.


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 16:19
@Peter0167

Ach Peter, warum denn gleich so harsch? Es ist Dein Thread, es sind Deine Erinnerungen - allerdings wirst Du mir auch meine Meinung zu Deinen Erinnerungen zugestehen können. Davon lebt doch eine Diskussion, oder nicht? Wenn es Dir nur um Erinnerungen geht und um Deine Sicht der Dinge, die Du nicht diskutieren möchtest, hättest Du einen Blog anlegen können.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Du kannst mir doch nicht vorwerfen, dass ich nicht das schreibe, was du gerne hören würdest
Wo tue ich das denn? Ich hinterfrage Widersprüche und die gibt es reichlich.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ich hatte eine super Kindheit, wenn dir das nicht in den Kram passt, weil dir andere Dinge erzählt wurden, dann ist das dein Problem, nicht meins.
Das spreche ich Dir doch überhaupt nicht ab und glaube Dir das und freue mich darüber ganz aufrichtig!
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Hier wird immer so getan, als wären Fahnenappelle das Allerletzte, und die Jungpioniere säßen mit Messern zwischen den Zähnen im Unterricht und schwören dem Klassenfeind Blutrache. Das ist kompletter Bullshit
Die politische Seite der DDR hast Du alleine in den Thread geworfen, obwohl Du es im EP so formuliert hattest, dass Du es nicht wünschst. Du hast "Propaganda" eingestellt und hin und wieder darüber "philosophiert", wie toll die Pioniere und die "Army" (übrigens NVA, wenn man schon im Ostalgie-Thread schreibt). Es hört sich alles verklärt an und Du überspitzt halt oft auch absurde Situationen und siehst Dich als Held.
Darfst Du gerne machen, allerdings geht es hier um deutsche Geschichte, die man nicht verfärben und relativieren sollte und schon gar nicht anderen Usern selbst "Propaganda" unterstellen, die Dir ein freundliches Kontra entgegenbringen. (Den Grund warum, blendest Du schlicht aus)
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Und das hier ist ja nun das Allerletzte. Weißt du Nuka, bevor du Wörter verwendest, deren Bedeutung du nicht erfassen kannst, versuche wenigstens mal, dich vorher schlau zu machen.

Einem Ossi "Linientreue" vorzuwerfen hat schon eine gewisse Qualität. Ich kann nur hoffen, das du es nicht so meintest wie es klingt.
Und danke, ich benötige kein Wikipedia, wenn ich ertappt wurde und nicht mehr weiter weiß. Du hast so ziemlich Dein gesamtes Leben geschildert. Hier geht es nicht um einen kleinen Pionier mit blauem oder rotem Halstuch, sondern auch um einen jungen Soldaten, um einen Arbeiter usw.
Die Privilegien, die Du nutzen durftest und die brenzligen Situationen, die Du heldenhaft skizzierst - hatte einfach keiner ohne einem Bezug zur Partei und das weißt Du ganz genau! Du solltest in Deinem nostalgischen Eifer halt schauen, was Du tatsächlich so raushaust.

Schlußendlich, weil ich keinen Streit möchte, sondern lediglich ein paar Dinge nicht unkommentiert stehen lassen konnte, aber wohl muß, sodass es hier nicht eskaliert..

"Made in GDR" hat sich in verschiedenen Bereichen bis heute durchgesetzt. Süßigkeiten und Kosmetika gibt es heute auch noch und ich fand, dass die Orwo Kassetten eine Qualität wie die teuren TDKs hatten. Ich kann, um es nocheinmal zu betonen nur sagen, dass Dein Thread eine sehr schöne Idee ist und ein Gefühl der Geborgenheit und der Aha-Momente (nicht nur für DDR Bürger) sind! Nur bitte bleib gelegentlich in Deinem Eifer auf dem Teppich, trag nicht allzu dick auf und verfärbe bitte nicht alkumfassend die DDR.

Übrigens die BRD war auch nie bunt und "der goldene Westen", dessen sich geborene BRDler auch bewusst waren. Manchmal glaube ich, dass enttäuschte DDRler die DDR nur deshalb so verklären und rechtfertigen, weil ihnen die BRD auch nicht das erhoffte Glück gebracht hat. Kann ich in Teilen vielleicht sogar verstehen - allerdings muss man für seine Träume und Wünsche, egal wo auf der Welt, auch "arbeiten".


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Doors ehemaliges Mitglied

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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 16:37
Zitat von NukaNuka schrieb:Übrigens die BRD war auch nie bunt und "der goldene Westen", dessen sich geborene BRDler auch bewusst waren.
Ich empfand meine Kindheits- und Jugendjahre im Westen auch als so kritikwürdig, dass ich mich schon in jungen Jahren politisch engagierte, um etwas daran zu verändern. Zur DDR hielt ich als jemand, dem alle Nase lang gesagt wurde "Wenn's Dir hier nicht passt, dann geh' doch nach Drüben!" immer eine teils solidarische, teils kritische Distanz. Es war für mich nicht das "bessere Deutschland", sondern halt nur ein anderes Deutschland, das allerdings beim genauen Hinsehen eben so anders nicht war, aber leider so "deutsch".


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 19:08
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es war für mich nicht das "bessere Deutschland", sondern halt nur ein anderes Deutschland, das allerdings beim genauen Hinsehen eben so anders nicht war, aber leider so "deutsch".
So "deutsch" meint bestimmt diese Miefigkeit, diese altbackene Plüsch-Wohnzimmeratmosphäre.
Hüben wie drüben.
Wenn du die 70er noch errinnerst...

Die DDR war noch etwas provinzieller, trotz "Weltniveau", man hat sich eingerichtet.


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 20:20
Schade dass der Threadersteller und Thread von neidischen Wessis, die vorm Thema - Sandkasten stehen und nicht mitspielen können, attackiert wird. Ätsch bätsch- ihr seid raus und dürft nicht mitmachen. Könnt die Schippe jetzt wieder einpacken und "Eindrücke von außen" schildern. Manche waren ja ganz ergreifend (zb Räucherkegel), andere ganz interessant. Aber ihr wart nun mal nicht dabei. Das ist eben so, wenn sich zwei Leute über "Insider* unterhalten und der dritte nur Bahnhof versteht. Meine Güte, kommt doch mal klar. Hier gibt's übrigens noch ne Menge anderer Threads mit anderen Themen, weiss nicht warum man dann hier blöd rumstänkern muss.
Dass verschiedene Leute, verschieden sind, verschiedene Erfahrungen, verschiedene Kindheitserinnerungen und verschiedene Eindrücke derselben Sache haben (hier vielzitiertes Beispiel :Jungpioniere - gehasst und gemocht) ist doch gerade das Geniale an diesem Thread. Ganz schlimm finde ich diese Stereotypisierung und Generalisierung "ihr habt verdammt noch mal alles schlecht zu finden.", "ossis sind alle gleich", "arme Leute vs Devisenleute". Komischerweise kommen die unterschiedlichen Ossis hier im Thread ganz super miteinander klar, nur die Wessis fühlen sich angegriffen.


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Der ultimative Ostalgie-Thread

06.08.2021 um 20:29
@Nuka

Worüber soll man denn mit einem "Wessi" hier quatschen? Schon alleine unser Essen wird als Rassistisch betitelt und damit Starten dann einige ihr Gespräch? Für mich ist das immer noch normal und ich würde lieber mal wieder nen Monat in den 80ern Leben als hier unter Typen wie dir.
Wer mit Schubladendenken und Vorurteilen schreibt dem braucht doch niemand zu Antworten. Es gab gute und schlechte Dinge in und an der DDR aber wir sind ehemalige Bürger des Landes, worüber sollen wir denn schreiben?
Sollen wir zu allem Ja und Amen sagen?
Was stört denn überhaupt jemanden daran wer hier über was schreibt? Das Thema ist doch unglaublich interessant.


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06.08.2021 um 20:32
@Duckula
Zwei dumme, ein Gedanke, sagt der gemeine Ossi :)


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06.08.2021 um 20:34
Zitat von LOleanderLOleander schrieb:Komischerweise kommen die unterschiedlichen Ossis hier im Thread ganz super miteinander klar, nur die Wessis fühlen sich angegriffen.
Das stimmt ja nicht. Einige haben sich doch auch ganz lustig mitbeteiligt oder sich nicht ausgeschlossen gefühlt und ebenfalls Erinnerungen wiedergegeben.. Warum diejenigen nicht einfach den thread überlesen oder meiden, versteh ich halt nicht und man den Leuten immer vorgeben möchte, was sie doch lieber schreiben sollten. Wem es nicht passt, dass hier Ostalgie gelebt wird, kann sich doch einen anderen thread suchen oder auch einen erstellen. :D


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06.08.2021 um 20:35
Zitat von DuckulaDuckula schrieb:Schon alleine unser Essen wird als Rassistisch betitelt
😂
Sorry, echt - ist wohl an mir vorbei gegangen - wer schreibt den so ein Blödsinn?


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06.08.2021 um 20:35
@Interested
Ja stimmt, deshalb wie gesagt sehr schade, dass hier so attackiert wird. Mich hatte gerade die Völkerverständigung gefreut und dann kommt sowas.


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