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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frauen, Mütter, Altersarmut ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

02.09.2021 um 20:46
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bringt das ausgezahlte Kindergeld die Gesellschaft weiter und kommt es wirklich den Kindern überwiegend zugute? Ich weiss es nicht.
In der Regel schon. Entgegen dem häufigen Vorurteil, fließt selbst bei armen Familien das Geld hauptsächlich in die Kinder - zumindest rein statistisch. Ist kann da immer Ausnahmen geben. Aber weder das Kindergeld noch die Hartz4 Sätze für Kinder decken auch nur annähernd den Bedarf den so ein Kind hat. Ich will nicht klagen, aber die Vorstellung gibt es eben häufig.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich halte es aber für möglich, das KG zu reduzieren und dann in Bildung für Kinder zu investieren. Dann müsste auch niemand Sachen für sie Schule selbst anschaffen, sie würden von der Schule ausgegeben und so könnte man sicherstellen, dass es auch wirklich bei den Kindern ankommt.
"Sachen" für die Schule werden von der Schule gestellt? Wäre ja mal was. Wobei es da erstens sehr unterschiedlich ist, was die einzelne Schule so verlangt und zum anderen es ja auch noch die Kinder gibt, die noch nicht (oder nicht mehr) in die Schule gehen. Aber bleiben wir mal bei den Schulkindern, hätte ich so kein Problem mit. Wobei ich es am Ende auch relativ egal finde, ob ich jetzt Kindergeld bekomme und entsprechend die Sachen für meine Töchter kaufe, die sie brauchen oder ob die Schule das Geld bekommt und das Gleiche kauft. Ich kann allerdings Rücksicht auf die persönlichen Vorlieben und Eigenschaften meiner Kinder nehmen - die Schule könnte das nicht. Da gäbe es dann Einheitsware, die nicht immer passend sein muss.
Meine Größte ist z.B. ein echter Profi darin Dinge zu verlieren - Füller, Radiergummis, Lineale usw. - wer beschafft dann Ersatz? Ich oder die Schule? Und worin siehst du da überhaupt den großen Vorteil?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Man könnte ein 'Erziehungsriester' einrichten. Zunächst mal sollte das Erziehen von Kindern zu Steuererleichterungen für die Familie führen und es sollte sichergestellt sein, dass es in eine funktionierende Art der Rente für die Erziehenden umgewandelt wird, natürlich nicht den ineffektiven Mist, den es heute gibt, an dem sich nur die Versicherungen die Taschen voll machen.
Uff, hört sich nach ganz ganz viel Bürokratie an. Kann man das nicht sinniger über Rentenpunkte lösen oder Ähnliches? Wenn man das schon will?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Damit wäre auch der Fehlanreiz etwas behoben, Kinder zu bekommen, um sich mit Kindergeld finanziell ohne Eigenleistung besser zu stellen.
Wie gesagt sehe ich das nicht, zumindest nicht in meinem weiteren Bekanntenkreis. Mag es geben, ich hab es nie erlebt. Wüsste auch nicht auf welches Minimum man da den kindlichen Bedarf runterschrauben soll um überhaupt ein Plus zu machen. Jeden Tag Nudeln und als Kleidung Kartoffelsäcke?
Zitat von jadajada schrieb:Vielleicht gibt es dann mehr Anreiz, wenn die Eltern nicht auf das Kindergeld angewiesen sind, sondern gerne ein Kind hätten aber auf eine verlässliche Betreuung erwarten können.
Die verlässliche Betreuung scheitern weniger am Finanziellen - viele Bundesländer unterstützen da bereits - sondern eher am Mangel an Kitaplätzen und Ganztagsbetreuung. Und das liegt dann auch eher daran, dass es nicht genügend Erzieher / Grundschullehrer gibt, auch weil diese zu schlecht bezahlt werden.
Denen mehr zu zahlen ist aber nicht mit einer Einmalzahlung getan und es helfen auch keine 0,5% Lohnsteigerung. Um diese Berufe attraktiver zu machen, müsste man kräftig drauflegen.

Aber ging es hier nicht um Altersarmut? Selbst wenn wir plötzlich alle Anfangen 6 Kinder zu bekommen, wird das der Babyboomer Generation nichts bringen. Heute geborene Kinder sind in 20, 30 Jahren überhaupt erst Steuerzahler. Die große Welle der Berentung steht uns aber schon 2030 bevor.
Ich bezweifle auch ernsthaft, dass man das Problem über staatliche Anreize lösen kann. Die Leute sind ja nicht blöd, die sehen was auf der Welt um sie herum los ist - und viele denken eben auch, dass es heute keinen Sinn mehr macht Kinder in die Welt zu setzen, so bitter das ist. Die werden ihre Meinung nicht ändern, nur weil KiTas kostenlos sind, die bräuchten Zuversicht in die Zukunft (der Kinder).

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

02.09.2021 um 20:48
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:An der Altersarmut für Erziehende spielen viele Faktoren mit. Zum Beispiel wenn die Kinder zu früh kommen, wenn die Mutter selbst noch in Ausbildung ist und dann die wichtigsten frühen Jahre im Erwerbsleben zuhause bleibt, während die (noch) Kinderlosen an ihren Karrieren und Fortbildungen arbeiten können und sich bereits einen besser bezahlten Posten erobert haben, bevor sie (frühestens) ans eigene Kinderkriegen denken.
Das ist natürlich nur eine Anekdote. Seit 5 Jahren wendet es sich. Es gibt viel mehr Fälle für "Frühe Hilfen" bei Familien die Mitte/ Ende 30 sind, gefestigt im Beruf und im Leben organisiert. Dann kommt ein Kind und es gibt massiv Probleme.
Es sind viele junge Mütter/ Väter (auch minderjährig), die ihre Kids optimal unterstützen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Zweitens hat wohl auch der Wohnort seine Rolle, auf dem Land wo die Menge an verfügbaren Arbeitsplätzen meist sehr beschränkt ist und sich auf Spezialisierung vorwiegender typischer Männerberufe (Handwerker und Arbeiter) und Niedriglohnjobs (Landwirtschaft oder Einzelhandel) aufteilt, haben insbesondere junge Frauen oft gar keine große berufliche Auswahl, außer sie wandern in die Städte ab, und konzentrieren sich daher vielleicht öfter von vornherein auf eine "Karriere" als reine Hausfrau und Mutter, ergänzt allenfalls durch verfügbare Teilzeit oder (rechtlich oft ungeregelte) Mitarbeit im Betrieb des Ehemannes. Gut solange es läuft, schlecht wenn irgendwann die Scheidung ansteht, weil die Kinder aus dem Haus sind und/oder man sich schlicht auseinandergelebt hat.
Der Wohnort nimmt in Deutschland wohl gerade eine noch wichtigere Rolle ein. Die AG schauen bei der Bewerbung nach deiner Adresse. Deine Kids müssen in die entsprechende Kita/ Grundschule.
Frauen können aber auch Handwerker, Arbeiter und "Astronaut" werden.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Dann die bereits erwähnte Mixtur von ohnehin schon schlechtbezahlten Frauenberufen mit Kurzarbeit zugunsten der Familie, und als ein weiterer wichtiger Faktor die Eigenschaft "alleinerziehend", wenn also die Dreifachbelastung mit Kind, Beruf und Haushalt komplett an der Frau allein hängenbleibt, weil sich der Partner irgendwann rar gemacht hat. Irgendwas muß da zwangsläufig zurückstecken, und das ist oft genug der Beruf, und somit die Chancen auf eine Rente von der frau auch leben könnte.
Medial ist es ja oft ein Thema: Die bitterarme Alleinerziehende und ihr Kind.
Daher wird vielleicht auch oft stigmatisiert. Alleinerziehend=arm=verlorenes Kind.

Ich bin auch alleinerziehend. Nicht arm, nicht reich.
Z.B. werde ich bei Elternabende in der Schule und früher Elternabende in der Kita immer gefragt, ob ich Hilfe vom Förderverein brauche oder mir wird gleich ein Antrag übergeben.

Warum immer diese Gedanken in der Gesellschaft?

Und weil sie ja anscheinend so in den Köpfen angekommen ist, wird auch gar nichts mehr erwartet von den Erziehenden. Erst recht nicht von den AG. Vielleicht sind deswegen so viele Erziehenden in "prekären" Jobs, die keine Rentenpunkte ansammeln?


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

02.09.2021 um 21:26
Zitat von paxitopaxito schrieb:"Sachen" für die Schule werden von der Schule gestellt? Wäre ja mal was. Wobei es da erstens sehr unterschiedlich ist, was die einzelne Schule so verlangt und zum anderen es ja auch noch die Kinder gibt, die noch nicht (oder nicht mehr) in die Schule gehen.
Ja, aber die Schule kann dann alle Kinder mit den gleichen, richtigen Lehrmitteln und Schulsachen ausstatten.
Von der Schule gibt es eh Listen, was die Eltern anschaffen sollen. Wäre schön, wenn es die Kids bekommen - unabhängig von der Einstellung der Eltern.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber weder das Kindergeld noch die Hartz4 Sätze für Kinder decken auch nur annähernd den Bedarf den so ein Kind hat.
Ich habe Google entnommen, dass der Hartz4-Satz für Grundschüler 291EUR beträgt. Wohnkosten sind extra. Mittagsspeisung, Verein etc. können über BUT laufen. Gibt es eine Pauschale für die Einschulung - also Kauf von Ranzen Federtasche etc.?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Natürlich wird das nicht immer gehen, es gibt aber keine Entschuldigung dafür, dass der Staat das Uraltmodell weiterhin als Regelfall beibehält. Da kann der Staat wenigstens Signale in die richtige und nicht noch in die falsche Richtung senden.
Ja, manchmal wäre ein Blick in die Realität und Lebenswirklichkeit nicht schlecht. Wir wollten alle unsere individuelle Freiheit. Das ist auch richtig so. Verschiedene Familienmodelle und Lebensentwürfe. Die politischen Entscheidungen hängen aber sehr hinterher.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die verlässliche Betreuung scheitern weniger am Finanziellen - viele Bundesländer unterstützen da bereits - sondern eher am Mangel an Kitaplätzen und Ganztagsbetreuung.
Das ist ja wieder eine finanzielle Frage. Fehlende ErzieherInnen - fehlender Lohn? Kommt darauf an.
Vielleicht sollte die ErzieherInnenausbildung nicht erst eine Frage des Geldes sein. Die Ausbildung wird von den AuszubildInnen bezahlt und nicht entlohnt. (Falls es irgendwo anders ist, korrigiert mich bitte).
Bei uns fangen nur junge Menschen die Ausbildung zum(r) ErzieherIn an, wenn die Eltern Kohle haben und gewillt sind, die nicht akademische Ausbildung zu finanzieren. (10.000 EUR bis WG-Zimmer, Nahrungsmittel und Lehrmittel extra)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bezweifle auch ernsthaft, dass man das Problem über staatliche Anreize lösen kann. Die Leute sind ja nicht blöd, die sehen was auf der Welt um sie herum los ist - und viele denken eben auch, dass es heute keinen Sinn mehr macht Kinder in die Welt zu setzen, so bitter das ist. Die werden ihre Meinung nicht ändern, nur weil KiTas kostenlos sind, die bräuchten Zuversicht in die Zukunft (der Kinder).
Da sind wir einer Meinung. Es ist auch nicht verkehrt, wenn wir weniger Menschen sind.

Mein Kind (9) macht sich massiv Gedanken darüber, dass in ca. 40 Jahren das Erdöl einfach weg ist. Unsere Kids können dann nicht mehr so aus dem vollem schöpfen wie wir es tun und getan haben. Das Kind macht sich Gedanken, ob er Autos mit Solar- und Windkraftenergie erfinden kann. Darüber habe ich mir in meiner Jugend keine Sorgen gemacht=)

Ich habe kein zweites Kind, weil ich keine zweite komplette Ausbildung (Führerschein, WG-Zimmer, Studiengebühren etc.) finanzieren kann.
Vielleicht kommt ein gesundes Schrumpfen der Bevölkerungsanzahl? Dann müssen aber ein paar Generationen bereit sein sich einzuschränken. Die Rentenempfänger und die Sozialabgabenzahler.
Bei der momentanen Diskussion zur Covidpandemie halte ich es für ausgeschlossen, dass Verzicht für eine andere Generation funktionieren kann.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

02.09.2021 um 22:12
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sachen" für die Schule werden von der Schule gestellt? Wäre ja mal was. Wobei es da erstens sehr unterschiedlich ist, was die einzelne Schule so verlangt und zum anderen es ja auch noch die Kinder gibt, die noch nicht (oder nicht mehr) in die Schule gehen
Dabei dachte ich auch ehrlich gesagt an die Tage an denen 28 Elternteile gleichzeitig losgingen um eine orangefarbenen Schnellhefter zu kaufen, der angefordert wurde. Komischerweise hatte unser kleiner Schreibwarenladen keine 28.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Uff, hört sich nach ganz ganz viel Bürokratie an. Kann man das nicht sinniger über Rentenpunkte lösen oder Ähnliches? Wenn man das schon will?
Rentenpunkte haben einfach eine beschissene Performance. Da muss Mutti ganz viel einzahlen um ganz wenig zu bekommen.
Ich dachte eher an eine zeitgemäße Anlageform Richtung ETF Sparplan. Der Riester Beschiss wurde ja von der Allianz entwickelt und logischerweise profitiert vor allem die Versicherungswirtschaft.
Und der absehbar arme Rentner legt sich letztlich nur dafür krumm, weniger Aufstockung zu bekommen. Das ist einfach Mist, besonders dass die Verwaltungskosten komplett am Anfang anfallen.
Das kann sich nur einer ausdenken, der Bömmelchen an den Slippern und ne Lederkrawatte trägt.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

03.09.2021 um 19:18
Zitat von jadajada schrieb:Vielleicht kommt ein gesundes Schrumpfen der Bevölkerungsanzahl? Dann müssen aber ein paar Generationen bereit sein sich einzuschränken. Die Rentenempfänger und die Sozialabgabenzahler.
Oder es gibt einfach keine Rente mehr, dann bleibt nur noch Kinder bekommen, es sich leisten können alt zu werden oder bis zur Löffelabgabe arbeiten gehen.

Im Grunde wurde mit der Rente das alte Familienkonzept "Fürs Alter vorsorgen um mehr Wohlstand zu erreichen oder im Alter nicht vor die Hunde zu gehen, heißt vor allem Kinder zu bekommen" einfach umgeschichtet.

Dass die Leute heute keine Kinder bekommen, weil ihnen die Zukunft zu kacke geworden ist, impliziert immer, dass man damals nur aus Spaß Kinder bekommen hat und dass die Zukunftsaussichten damals so toll waren - glaube ich nicht. Vielmehr kann man es sich heute leisten so zu denken. Auch wenn man jetzt nach anderen Staaten mit hoher Kinderrate schaut, werden Kinder dort oft als egoistische individuelle Sicherheit bekommen, nicht weil die Zukunftsaussichten des Landes so toll wären - oft schadet es der Gemeinschaft ja sogar eher, aber individuell ist es eben DIE Möglichkeit um an was zu kommen..


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

03.09.2021 um 21:40
Zitat von paxitopaxito schrieb:Denen mehr zu zahlen ist aber nicht mit einer Einmalzahlung getan und es helfen auch keine 0,5% Lohnsteigerung. Um diese Berufe attraktiver zu machen, müsste man kräftig drauflegen.
Ich weiß, dass es eine Diskussion über die Entlohnung der ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen gibt.
In meinem Bundesland erhalten GrundschullehrerInnen A13 (bei Verbeamtung).
Wenn sich ErzieherInnen in einem tarifgebundenen Unternehmen anstellen lassen, ist das Gehalt auch sehr gut (m.M.n.).
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dabei dachte ich auch ehrlich gesagt an die Tage an denen 28 Elternteile gleichzeitig losgingen um eine orangefarbenen Schnellhefter zu kaufen, der angefordert wurde. Komischerweise hatte unser kleiner Schreibwarenladen keine 28.
Oh ja. Orangefarbend ist ja noch einfach... Wir hatten auch Lila und Weiß auf dem Programm. Ich habe fix eine Lösung gefunden =)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Rentenpunkte haben einfach eine beschissene Performance. Da muss Mutti ganz viel einzahlen um ganz wenig zu bekommen.
Vielleicht ist es einfach nur beschissen, dass unsere Regierung die Modalitäten einfach, fix, schnell und vor- wie auch nachwirkend ändern kann. Das Vertrauen geht natürlich dahin.

Man stelle sich das mal im Strafrecht vor.
Zitat von YoooYooo schrieb:Oder es gibt einfach keine Rente mehr, dann bleibt nur noch Kinder bekommen, es sich leisten können alt zu werden oder bis zur Löffelabgabe arbeiten gehen.
Dann sind wir bei einem (beispielhaft) mittelafrikanischem Modell.

Ich bekomme viele Kinder, damit sie mich im Alter versorgen können. Nun ist auch der afrikanische Bauernhof nicht endlich. Das Land muss durch die Kids geteilt werden und dessen gegründeten Familien ernähren. Das funktioniert vielleicht bei ein oder zwei Generationen. Danach nicht mehr. Und dann gibt es viele junge Leute, die dort keine Zukunft haben und weg wollen.
Also der Plan - mehr Kids zur Altersvorsorge ist in Mittelafrika gescheitert.


Jetzt können wir mal ein Vergleich nach Mitteleuropa ziehen:

Wir wurden aufgeklärt. Frauen gehen zur Schule, sind gebildet und arbeiten. Dadurch bekommen wir viel weniger Nachwuchs.
Haben ja ein Rentensystem. Unser Rentensystem ist so ausgelegt, dass es nicht mehr lukrativ ist Kids zu bekommen. Mittlerweile wohl auch nicht mehr aus emotionalen Gründen. Kindern schlägt wohl eine Abneigungswelle entgegen. Es ist natürlich nur mein Empfinden, aber so viel "adults only" in Europa, hab ich vor ein paar Jahren nicht erlebt.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

03.09.2021 um 21:41
Es ist nur mein Gefühl.
Unsere Gesellschaft:
Nachwuchs brauchen wir. Dringend. Gut ausgebildet. Gut erzogen. Gut vorbereitet.
Der Nachwuchs aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft, in meinem Hotel, in meiner Gaststätte.


Ist wohl ein bisschen so wie mit Windrädern: Ja, unbedingt brauchen wir es, aber nicht bei mir....



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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

03.09.2021 um 21:47
Und nun sind AG auch nur Menschen und wollen natürlich gutes Personalmanagement - weil es einfach oft der größte Kostenfaktor ist.
Entweder
Super ausgebildet und immer einsatzbereit mit der entsprechenden Entlohnung.

oder

Super ausgebildet, kann leider nicht immer einsatzbereit sein und daher mit niedriger Entlohnung.

Daher dann niedrige Renten für die Erziehenden - es fehlt die vollständige 24 h Flexibilität.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

05.09.2021 um 15:10
Ich kann nur immer wieder insbesondere für die Frauen aber auch Männer betonen, um die Altersarmut ein bisschen zu lindern:

Bevor ihr eine standesamtliche Beziehung eingeht, schließt Eheverträge ab die euch nicht benachteiligen. Ein Ehevertrag ist nicht immer nur ein Garant für Männer, dass man nicht ungerechtfertigt an sein Vermögen kommen kann, er kann auch zur Sicherheit der Frauen beitragen.

Er sollte vor jedem Gericht Bestand haben, ihr solltet ihn zu zweit bezahlen (wegen Gleichberechtigung) und vor allen Dingen sollte er euch nicht schlechter stellen als den Ehemann.

Denn ihr müsst immer denken, es kann eine Regierung kommen, die euch schlechter stellt, wenn ihr mal allein erziehend seid, was ihr aber im Moment nicht seht, weil es noch noch nicht abzusehen ist. Das kann auch Jahre nach hinten verlagert sein.

Wenn die Frauen mitverdienen und eine/zwei/drei Babypause(n) tätigen, sollte die Rente angesprochen werden. Übergangszeiten etc.

Wenn alles in einem festen Rahmen gegossen ist, lebt es sich besser ohne unnötigen Streit.

Es ist allemal besser so für die Zukunft vorzusorgen, als das Geld für Hochzeiten auszugeben, die nur einen Tag lang schön sind.
(Kann man ja immer noch machen, wenn genug Geld vorhanden ist)

Am besten ist es, mehrere Anwälte zu konsultieren und den nehmen der Ahnung hat und nicht mit Schweinereien, die passieren können, hinter dem Berg hält.

Denn wer denkt schon an dieses Beispiel:

Angestellte Ehefrau im Betrieb des Mannes ist älter geworden, Kinder aus dem Haus und wird mit einer 450,00 Euro-Tätigkeit im Betrieb abgefunden.

So viel kann man gar nicht studieren, um da nicht auch in ein Fettnäpfchen zu treten.

Vor allen Dingen kann man schon beim ansprechen eines solchen Vertrages sehen, wie der Mann darauf reagiert.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

05.09.2021 um 21:45
Zitat von BauliBauli schrieb:Wenn die Frauen mitverdienen und eine/zwei/drei Babypause(n) tätigen, sollte die Rente angesprochen werden. Übergangszeiten etc.
Zitat von BauliBauli schrieb:Vor allen Dingen kann man schon beim ansprechen eines solchen Vertrages sehen, wie der Mann darauf reagiert.
Evtl. gibt es ja auch die Möglichkeit, im Rahmen des angesprochenen Ehevertrages, die "Babypause" (Elternzeit) aufzuteilen...

Es natürlich etwas realitätsfremd. Aber warum nicht versuchen?

Es gab mal eine Reportage (ich hoffe, ich finde sie wieder), in der dargestellt wurde, welche Aufgaben Männer und Frauen in der Familienbande übernehmen.

Ergebnis: Bei den mechanischen Arbeiten gleichen sich die Geschlechter zunehmend an. Aber bei den mentalen, organisatorischen Aufgaben nicht.

Bsp.:
Mutti gibt Vati die Anweisung, ein Kindergeburtstagsgeschenk zu besorgen. Vati sagt ok, mach ich. Mutti hatte ein Liste im Kopf erstellt, was diese Woche zu erledigen ist. Darunter das Geburtstagsgeschenk.
Mutti organisiert aber noch, dass
1. Einladung zu Ottos Geburtstag in dem Schulranzen gefunden werden muss
2. Einladung von Otto, bei seinen Eltern bestätigt werden muss
3. Ein Geburtstagsgeschenk für Otto besorgt werden muss
4. Welchen Wunsch evtl. Otto hat, evtl. Nachfrage bei Ottos Eltern getätigt werden muss
5. Welcher Betrag dafür ausgegeben werden sollte
6. Geschenk einpackt werden muss. (Geschenkpapier da?)
7. Notiert werden muss, wann, wie und wo Otte feiert
8. Organisiert werden muss, wie Kind zu Ottos Geburtstag kommt und wie es abgeholt werden muss


O.g. dauert wohl länger, als ein Geschenk im nächsten Spielzeugladen - nach Vorgabe - zu besorgen.

Und weil diese mentalen Aufgaben irgendwie und immer noch an der Frau kleben, sind vielleicht die AG nicht so frohgemut...

Wie seht ihr das?


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

05.09.2021 um 21:54
Zitat von jadajada schrieb:Es natürlich etwas realitätsfremd. Aber warum nicht versuchen?
Ich finde das nicht realitätsfremd. Okay, das vertraglich abzusichern schon, aber den Versuch nicht. Ich bemühe mich in meiner Ehe hauswirtschaftliche und familiäre Verpflichtungen soweit es geht gerecht aufzuteilen.
Das hieß für mich eben auch, dass ich in der Elternzeit den größeren Teil übernommen habe. Meine Frau war auch nur wenige Wochen in "Babypause" - man braucht da keine Monate oder gar Jahre für, wenn man das als Frau nicht will.
Wir schauen beide, dass wir im Job vorankommen, verdienen etwa gleich viel - es gibt da keine Priorität des Einen vor dem Anderen. Heißt auch wenn die Kinder krank werden, wechseln wir uns ab.
Und ja, meine Frau übernimmt den größten Teil der Organisation (schlicht weil sie da deutlich besser ist als ich), dafür übernehme ich eben das Ausführen - Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen usw., zumindest soweit das mit meinem Job vereinbar ist.
Eigentlich finde ich das auch ziemlich normal und bin immer wieder verwundert, wenn ich Beziehungen erlebe in denen das einfach mal komplett der Frau zugeschustert wird. Und die Frau das auch noch mitmacht. Aber muss ja jeder selber wissen.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

05.09.2021 um 22:15
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und ja, meine Frau übernimmt den größten Teil der Organisation (schlicht weil sie da deutlich besser ist als ich), dafür übernehme ich eben das Ausführen - Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen usw., zumindest soweit das mit meinem Job vereinbar ist.
(Hervorhebung von mir)

Lieben Dank für deinen Beitrag.


Warum nur, wenn es mit deinem Job vereinbar ist? Ich denke, dass ist ja das große Problem in unserer Gesellschaft.

Es ist schön und richtig, wenn sich die Väter mehr ihren Kids zuwenden und auch die Erziehungsarbeit übernehmen.

Aber was wäre, wenn deine Frau sagt: Geht jetzt nicht. Kann ich nicht mit meiner Arbeit vereinbaren!

Bsp.: Kind krank, muss von der KiTa/ Schule abgeholt werden. KiTa/ Schule ruft an:

1. Bei Papa: Er sagt, er kann das Kind nicht holen, weil er gerade nicht von der Arbeit weg kann.

2. Bei Mama: Sie sagt, sie kann das Kind nicht holen, weil sie gerade nicht von der Arbeit weg kann.

(Könnten wir auch runterbrechen auf die Mithilfe bei einem Wandertag)


Bei wem würde sich unsere Gesellschaft mehr wundern und echauffieren?



Es gibt ja immer wieder eine leidenschaftliche Diskussion, ab wann Kids in die Fremdbetreuung können. Da gibt es teilweise mächtige Schlammschlachten unter den Muttis. Fehlt eigentlich nur noch das weiße Shirt, der Zahnschutz und der Boxgong um in den Schlammring einzusteigen.

Gibt es sowas bei den Papis auch?
___________________________________________________________________________________

Ich weiß nicht so recht, aber unsere Gesellschaft klebt irgendwie noch an der Vorstellung: Baby = Frau.

Daher vielleicht auch die schlechtere Bezahlung um Vergleich zu den Männern. Die ist ja statistisch da. Argumentiert bei dem Lohnniveaugefälle wird oft mit den Erziehungszeiten und Teilzeitbeschäftigungen der Frauen... Zieht sich dann ja durch bis zur Rente.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

05.09.2021 um 22:36
Zitat von jadajada schrieb:Gibt es sowas bei den Papis auch?
Nur bei Fußball oder Geld. :troll:
Zitat von jadajada schrieb:Daher vielleicht auch die schlechtere Bezahlung um Vergleich zu den Männern. Die ist ja statistisch da. Argumentiert bei dem Lohnniveaugefälle wird oft mit den Erziehungszeiten und Teilzeitbeschäftigungen der Frauen... Zieht sich dann ja durch bis zur Rente.
Wenn mehr Männer in Teilzeit gehen, nur damit sich das Verhältnis statistisch ausgleicht, löst das allerdings auch nix.
Sind alles Menschen und das Problem, bleibt eigentlich das Gleiche.
Vielleicht sind für die durchschnittliche Mutti die Kinderzeit auch einfach wichtiger als ihre Rente.


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05.09.2021 um 22:51
Zitat von jadajada schrieb:Warum nur, wenn es mit deinem Job vereinbar ist? Ich denke, dass ist ja das große Problem in unserer Gesellschaft.
Ja, in der Gesellschaft definitiv. Aber bei mir ist das ein Spezialfall. Ich arbeite blockweise im Nachtdienst, immer so 5-7 Tage Arbeit, dann 5-7 Tage frei. Dementsprechend mache ich natürlich deutlich mehr wenn ich frei habe und weniger wenn ich Dienst habe. Manches kann man in den freien Tage vorarbeiten, manches kann auch mal liegenbleiben wenn ich arbeite, aber manches muss meine Frau (oder auch meine größte Tochter) übernehmen, wenn ich arbeiten gehe. Bringt diese Arbeitsweise einfach mit sich.
Zitat von jadajada schrieb:Bsp.: Kind krank, muss von der KiTa/ Schule abgeholt werden. KiTa/ Schule ruft an:
Das würde in 90% aller Fälle bei mir landen, da ich immer zu Hause bin, wenn die Kinder in KiTA/Schule sind. Man muss mich dann manchmal nur aus dem Schlaf wecken, aber im Notfall geht das immer. Aber auch da ist das bei mir sicher ein Spezialfall und lässt sich nicht übertragen.
Zitat von jadajada schrieb:Es gibt ja immer wieder eine leidenschaftliche Diskussion, ab wann Kids in die Fremdbetreuung können. Da gibt es teilweise mächtige Schlammschlachten unter den Muttis. Fehlt eigentlich nur noch das weiße Shirt, der Zahnschutz und der Boxgong um in den Schlammring einzusteigen.
Ja, ich kenne diese Diskussionen, aber verstehen muss ich sie nicht. Das müssen die Mütter (und Väter) schon selbst wissen. Wir haben unsere Kinder ab einem Jahr betreuen lassen und sie sind alle wunderbare Kinder. Auch gab es da nie Diskussionen, weder zwischen mir und meiner Frau, noch zwischen meiner Frau und anderen Frauen (Schwiegermutter und Mutter sehen das z.B. auch so). Das hat m.E. auch ein bisschen was mit Ost/West Sozialisation zu tun. Für "uns Ossis" ist es eben der Regelfall, dass die Kinder früh betreut werden, ohne das man das groß diskutieren müsste.
Wenn du mich fragst liegt das Problem da deutlich weniger an den Männern oder "der Gesellschaft" als in den Frauen selbst. In ihrer Vorstellung, was sie als Mütter so alles leisten müssten und wie das auszusehen hat. Papa übernimmt schon nach einem Monat die Riege und betreut den Säugling zu Hause in Elternzeit? Für viele Mütter kaum vorstellbar. Ging bei uns aber völlig problemlos.
Zitat von jadajada schrieb:Ich weiß nicht so recht, aber unsere Gesellschaft klebt irgendwie noch an der Vorstellung: Baby = Frau.
Ja definitiv. Aber daran können im Grunde an erster Stelle auch nur Frauen etwas ändern.

Ich will meine Ehe da nicht als Ideal verkaufen, aber zumindest in Sachen Gleichberechtigung läuft die ganz gut. Und ich würde es auch nicht anders haben wollen.


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05.09.2021 um 23:22
Zitat von jadajada schrieb:Evtl. gibt es ja auch die Möglichkeit, im Rahmen des angesprochenen Ehevertrages, die "Babypause" (Elternzeit) aufzuteilen..
Um ganz ehrlich zu sein, so weit würde ich nicht gehen, mit deinen runtergeratterten Aufzählungen. Deine Auflistung halte ich für einen totalen Blödsinn. Entschuldige meine direkte Art.
Zitat von jadajada schrieb:Und weil diese mentalen Aufgaben irgendwie und immer noch an der Frau kleben,
Aber wenn du schon meinst (mental) angeklebt zu sein, bei einem Geburtstagsgeschenk, wird sich dein Partner auch seinen Teil denken, schätze ich mal.

Die Rentenpunkte für das Daheimbleiben bekommt der/diejenige, der/die sich ganztags um das Kind kümmert ( 3 Jahre, soweit noch aktuell) . Das ist so gesetzlich geregelt. Der Vater muss das aber bei auf einem Blatt bei der Rentenversicherung unterschreiben. Ich würde sowas immer vom Einkommen abhängig machen. Das heißt beim Steuerberater durchrechnen lassen oder beim Lohnsteuerhilfeverein.

Aber: Wenn ich schon nicht im Vorfeld beim Kennenlernen eruiere wie mein Partner sich gibt, macht ein Ehevertrag höchstens alles kaputt oder ist nicht Ziel führend. Das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache.

Ich entnehme aber deiner Antwort, dass du im Vertragsrecht und einigen essenziellen Punkten nicht so die Erfahrung hast.

Vielleicht, wenn sich dir die Möglichkeit bietet, nimmst du an einen Weiterbildungskurs teil oder nimmst dir eine Beratungsstunde bei einem Familienanwa(ä) lt/in?


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

06.09.2021 um 00:09
Zitat von jadajada schrieb:Es natürlich etwas realitätsfremd. Aber warum nicht versuchen?
Ich weiß nicht ob es realitätsfremd ist aber n bisschen komisch finde ich.

Es mag vielleicht dran liegen das meine Frau und ich uns schon seitdem wir kleine Kinder sind kennen und daher ein anderes Vertrauensverhältnis haben aber wir haben alles bevor wir unsere Tochter bekommen haben schon ohne Vertrag besprochen und daran halten wir uns auch unsere Tochter ist jetzt 1 Jahr alt meine Frau hat 4 Monate Babypause gemacht und seitdem bin ich auch zuhause. Sie liebt ihre Arbeit so sehr da soll sie ihr auch nachgehen können ich bin der Chef bei mir mich vermisst sowieso keiner.
Zitat von jadajada schrieb:Und weil diese mentalen Aufgaben irgendwie und immer noch an der Frau kleben, sind vielleicht die AG nicht so frohgemut...
Es zwingt die Frauen aber ja keiner dazu diese Aufgaben zu übernehmen warum sagt man dann nicht mal zu seinem Mann hey kümmere dich um die Sachen die wir für den bevorstehenden Geburtstag benötigen fertig aus. Sowas sollte in einer ordentlichen Beziehung ja möglich sein.

Meine Frau übernimmt bei uns auch das Zeitmanagement bzw organisatorische aber dies hauptsächlich weil sie fantastisch daran ist aber wenn sie mal den Kopf voll hat besteht kein Problem dadrin das ich das übernehme.

Da frage ich mich bei vielen Beziehungen was für eine Kommunikation manche Paare haben wo besteht das Problem über solche aufgabenteilungen zu reden und sie gerecht zu verteilen wenn sich ein Partner benachteiligt fühlt.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

06.09.2021 um 12:45
Das sind alles intakte Partnerschaften und Ehen, wo man/frau sich einigen kann. Aber heutzutage gibt es bekanntlich viele Alleinerziehende, wo der Partner entweder nichts taugt oder sich nicht kümmert oder gar nicht mehr vorhanden ist und die Mutter alles allein stemmen muß. Alimente zahlt der Staat, und die Frau kann allein schauen, wie sie Kind und Beruf und Haushalt jongliert. Kind krank, aber die Mutter kann es sich nicht leisten, der Arbeit fernzubleiben, sonst droht die Kündigung. Private Unterstützung von Großeltern oder anderen Verwandten gibt es nicht, was soll sie machen. Für so manche Frau wäre es im nachhinein besser gewesen, auf das Kind zu verzichten.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

06.09.2021 um 13:02
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das sind alles intakte Partnerschaften und Ehen, wo man/frau sich einigen kann
Dann sollte man es schriftlich ausfertigen und notariell beglaubigen lassen, wenn noch alles tutti ist.

Wo ist das Problem?

Ein Ehevertrag bedeutet ja Sicherheit auf beiden Seiten, sowie auch freie Entfaltung, wobei ich jetzt auf Bild-Niveau nicht meine, dass der Partner freitags an seinem Stammtisch teilnehmen darf.

Man kann nicht in die Zukunft schauen, wie sich was entwickelt. Man muss täglich an der Beziehung arbeiten. Beide - auch mit Ehevertrag-

Ich stelle hier fest, dass männliche User vorauseilend sagen, bei mir ist alles in Ordnung. Das werte ich als vorauseilende Abwehrhaltung. Man sollte es wirklich überdenken. Manchmal will ein Mann versorgt sein und so einige Male hat auch Frau eine falsche Vorstellung von Versorgung in der Ehe.

Es geht hier, so wie ich es verstanden habe um allein erziehende Mütter, die in mehrheitlich in Altersarmut abgleiten. Dem habe ich auf wirklich fairer Basis einen Riegel vorgeschoben. Habe ihn prüfen lassen, gegenlesen lassen von Fachleuten, dritte Meinungen eingeholt.

Unter den beratenden Anwälten waren auch Rechtsanwälte, die mich als Emanze abgestempelt haben. Die fühlten sich persönlich in ihrer Vormachtstellung als Mann angegriffen. Es waren auch Anwältinnen dabei, die gesagt haben "Was soll das? Wollen Sie Unruhe in das Familienleben bringen"

Ich kann deren Unwillen verstehen, denn zur Wahrheit gehört auch, dass man am Anfang der Ehe weniger hat, als in den nachfolgenden Jahren, wenn man immer am Ball gewesen ist, sich was zur Seite gelegt hat, wovon später dann die Anwälte vermögensrechtlich profitieren würden im Falle eines Falles.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

07.09.2021 um 09:58
Zitat von BauliBauli schrieb:Ein Ehevertrag bedeutet ja Sicherheit auf beiden Seiten, sowie auch freie Entfaltung,
@Bauli

Sicher ist ein Ehevertrag besser als kein Ehevertrag. Das scheitert aber in der Anfertigung leider oft. Vor der Ehe? Besser wäre es, aber viele wollen da eben nicht schon 'Scherben aufkehren bevor das Geschirr überhaupt gekauft ist'. In der Ehe? Puh, viele schrecken bestimmt davor zurück 'Schatzilein, da wäre noch was...'. Wenn es schon kriselt? 'Ey, Du, ich habe Dir schon tausendmal... ach ja und Ehevertrag'. Da wird es dann schon schwierig.

Man darf aber nicht glauben, dass der automatisch Probleme löst. Erst mal sollte man den gelegentlich updaten, weil nach einigen Jahren die Vereinbarung nicht mehr viel mit der Lebenswirklichkeit zu tun haben muss. Er darf natürlich auch nicht 'sittenwidrig' sein. Und auch durch die Art der Trennung kann er Makulatur werden, wenn Gewalt oder Fremdgehen im Spiel sind. Dann wird auch ein Gericht ggf anders bewerten.

Eine Ehevertrag ist gut, hat aber ebenso viele Tücken wie eine Patientenverfügung.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Aber heutzutage gibt es bekanntlich viele Alleinerziehende, wo der Partner entweder nichts taugt oder sich nicht kümmert oder gar nicht mehr vorhanden ist und die Mutter alles allein stemmen muß.
Das muss ja nicht Schicksal sein. In vielen Fällen wollen genau diese Personen ja ein Einzelresienzmodell bei sich, weil sie dann Kindesunterhalt bekommen. Sie wollen kein Doppelresidenzmodell, weil sie dann eher keinen bekommen. und mit dem Ex partner noch Abmachungen treffen müssen. Insofern liegt da auch manch eine Altersarme in einem selbstgemachten Bett.
Und der Staat fördert mit seinem Festhalten an der Einzelrsidenz entgegen der EU Resolution 2079 ja auch ganz aktiv die Ein-Eltern-Altersarmut-Familie.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

07.09.2021 um 11:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Sicher ist ein Ehevertrag besser als kein Ehevertrag. Das scheitert aber in der Anfertigung leider oft. Vor der Ehe?
Ja. Ich habe eine Odyssee hinter mir gehabt, weil mein Mann mir sagte. "Kümmere du dich drum, ich weiß gar nicht was ich fragen soll und was wichtig ist." (Auch sprachen damals wenige Anwälte fließend englisch) Er sagte mir aber, was er unbedingt drin haben wollte.

Nach jeder (auch haarsträubenden) Beratung habe mit ich mit meinem Mann immer die unklaren sich beißenden Sachverhalte besprochen.

Nach dieser "Beratungsodyssee" gingen wir zusammen zu einem Anwalt, der in zwei Stunden die Fakten, Gesetze, Statistiken und Erfahrungen auf den Tisch gelegt hatte. Der war dann auch letztlich beim Notar federführend.

Im Großen und Ganzen musste auch ich Konzession machen, wo ich erst nicht einsehen wollte, warum.
Der Anwalt argumentierte menschlich und sagte mir, warum ich von einem Punkt abweichen sollte und meinem Mann hat er auch bei einem Punkt den Zahn gezogen.

Wir haben den Ehevertrag vor der Ehe aufsetzen lassen und weil einiges nicht klar war und erst unterzeichnet und beglaubigen lassen nachdem wir schon ein halbes Jahr verheiratet waren. Den Ehevertrag wasserdicht und mit Bestand vor Gericht aufzusetzen, hatte insgesamt etwas mehr als ein Jahr gedauert.

Aber ich muss nachträglich auch sagen, der letzte Anwalt hatte in fast allen Punkten recht behalten.


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