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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

110 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Psychologie, Serienmörder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 06:38
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:ich hab schon mit zehn angefangen, heimlich die Stephen King-Bücher von meiner Mutter zu lesen (war die Grundlage für eine jahrzehntelange Fan-Leidenschaft, wie man auch unschwer an meinem Nick erkennen kann) und hab mich nach der Schule in den 90ern (ebenso heimlich) durch die ganze Horrorfilm-Video-Sammlung meines Vaters durchgeschaut.
Das finde ich eigentlich nicht unnormal. Habe auch schon als Kind die ganzen Krimis meines Vaters verschlungen.
Auch z.B. griechische Sagen sind z.T. recht grausam und blutrünstig.
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:wenn Menschen mit dieser Störung unschuldige Menschen belasten
Ich hatte nicht gewusst, dass es RechtsanwältInnen gibt, die sich speziell mit Sexualstrafrecht befassen...
Zitat von Lucy.04Lucy.04 schrieb:Ich selber habe Borderline
Zitat von Lucy.04Lucy.04 schrieb:Noch bin ich in der 13. Klasse, also Schülerin
Schränkt Deine Erkrankung Dich denn ein, was das Schulische betrifft? Seit wann ist die Störung bei Dir diagnostiziert?
Zitat von Lucy.04Lucy.04 schrieb:Ich glaube durch diese gewisse Unsicherheit mit mir selber bzw. auch Selbsthass, rede ich mir selber so vieles ein, was ich falsch mache. Wenn man in diesen grundsätzlichen Zweifeln gefangen ist kommt die grundsätzliche Frage nach „gut und böse“ auf.
Die Unsicherheit, die ich mit mir selber verspüre tendiert einfach dazu, mich erstmal negativ zu sehen. So ist einfach erstmal der Gedanke in meinem Kopf aufgekommen, dass ich wohl ein böser Mensch sein muss.
Du bist ja noch nicht ganz aus dem Pubertät heraus. In dieser Phase ist es gar nicht selten, dass man viele Selbstzweifel hat, sich mit anderen vergleicht, andere für besser hält, u.U. soziale Ängste entwickelt, sehr viel grübelt usw. Auch wenn man kein Borderline Syndrom hat.


Was ist ein böser Mensch?
Wenn ich in diesen link sehe

Wikipedia: Das Böse#:~:text=Das Böse (von%20althochdeutsch%20b%C3%B4si,Religionsphilosophie%20und%20der%20philosophischen%20Ethik.

wird da z.B. geschrieben von

"moralisch falschem Handeln"
"unangenehm/schädigend - insbesondere Verhalten, dessen Absicht eigenwillig und gegen den Willen anderer gerichtet ist oder diesen grundsätzlich nicht berücksichtigt"
"sündhaftes Verhalten"
"Normen verletzend"

Wobei das natürlich auch irgendwo Definitionssache ist und von einigen Faktoren abhängig hängt.
Zitat von SPARTEN_ZEROSPARTEN_ZERO schrieb:Gibt es denn Statistiken das Borderliner bevorzugt bestimmte Berufe ergreifen
Keine Ahnung. Manche sind vermutlich gar nicht in der Lage, am Berufsleben teilzunehmen, je nachdem, was noch mit einhergeht.

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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 08:00
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Richtig böse wird es, wenn Menschen mit dieser Störung unschuldige Menschen belasten.
es bedarf keiner Störung, um Falschaussagen zu treffen, allerdings kann eine Persönlichkeitsstörung eine Erklärung sein, warum eine Falschaussage getroffen worden sein könnte.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 09:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich denke doch, weil aus möglichen Erfahrungen anderer eben überhaupt der Gedanke einer negativen Bewertung von Menschen mit dieser Störung herrührt.
Naja, aber wo ist der Grund dafür, deren "Gedanken" über Tatsachen zu stellen?

Besonders, wenn diese Tatsache damit verbunden ist, dass da ein Mensch an einer Symptomatik leidet,
die er sich ja auch nicht ausgesucht hat?

Zu einer verkorksten Beziehung gehören immer noch zwei - wenn ein angeblich "gesunder" Mensch nicht in der Lage ist,
bei emotional überschießenden Reaktionen eines Borderline-Partners angemessen zu reagieren, ist das für ihn selbst halt "blöd" -
aber der kranken Person wird dabei vor allem halt auch nicht geholfen, sie leidet nicht einfach "weiter", sie leidet mehr.

Aus dem, was früher mal unter "Hilfeschrei" lief, wird da also "euer Urteil" (selber Schuld!!!einself!!!) geformt.
Nur, weil das Gegenüber lieber Märtyrer (nix für ungut, @paxito ) oder Gutmensch (dito @RachelCreed )
spielen wollte und gescheitert ist....

Meiner Erfahrung nach reagieren Borderliner (im Gegensatz zu narzisstischen Personen) sehr aufgeschlossen darauf,
wenn man sich auf ihre Spielchen eben nicht einlässt - aber im Kontakt bleiben kann.

Wenn man es nicht "kann", weil man halt ne normale Beziehung will und nicht das "erwachsene Vorbild" geben möchte, (was auch legitim ist), reicht ja auch die Feststellung, dass man es selbst auch nicht schafft. - Wo bitte ist der Grund dafür,
den Borderliner dafür zu verurteilen, sich was zu wünschen, was er/sie ja auch dringend braucht? (Ne "stabile, tragfähige Beziehung".)
(Was Paxito und RachelCreed nicht getan haben, die Argumentation baute nur darauf auf.
Aber dieses "doppelt gemoppelt" (mitzählen des "eigenen Versagens") halte ich eben für ungerecht, @sacredheart .)
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Ich möchte mich nicht in Küchenpsychologie üben.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn du es dann auch lässt.
Der link ist gruselig, da ist halt ne Kanzlei auf Kundenfang und entsprechend "argumentieren" sie auch.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 09:49
@DalaiLotta
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Meiner Erfahrung nach reagieren Borderliner (im Gegensatz zu narzisstischen Personen) sehr aufgeschlossen darauf,
wenn man sich auf ihre Spielchen eben nicht einlässt - aber im Kontakt bleiben kann.
Wikipedia: Justizirrtum um Horst Arnold

So als Beispiel dafür, wozu es im Extremfall führen kann, von einer Person mit einer Persönlichkeitsstörung falsch beschuldigt zu werden, auch wenn es sich im konkreten Fall ausdrücklich nicht um eine diagnostizierte Borderlinerin handelte, die im gegensatz zu ihrem Opfer keinen Tag in Haft verbracht hat.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Besonders, wenn diese Tatsache damit verbunden ist, dass da ein Mensch an einer Symptomatik leidet,
die er sich ja auch nicht ausgesucht hat?
Auch wenn die Person, die an einer PS leidet es sich nicht ausgesucht hat, hat es sich das Gegenüber ja noch sehr viel weniger ausgesucht.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wo bitte ist der Grund dafür,
den Borderliner dafür zu verurteilen, sich was zu wünschen, was er/sie ja auch dringend braucht? (Ne "stabile, tragfähige Beziehung".)
Der Wunsch und das Streben danach sind natürlich nicht zu verurteilen. Die oft entstehenden Kollateralschäden kann man darunter jedoch nicht subsummieren. Und sogar eine Persönlichkeitsstörung kann nicht jede Verhaltensweise entschuldigen.
Borderline-Patienten neigen dazu, ihre schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontroll-Instanzen auf andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das Entscheidende ist, dass die meisten sozialen Probleme von Borderline-Patienten ihre Ursache in einer Fehlattribution von pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen Menschen haben. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt, ungesteuert und unkontrolliert.
Quelle: Wikipedia: Borderline-Persönlichkeitsstörung

Wenn man sich den Absatz anschaut, dann wird klar, dass hier eben auch Unbeteiligte zu Schaden kommen können. Das sind allesamt keine Bagatellen. Von daher kann ich vor jeder Verniedlichung nur warnen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 09:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch wenn die Person, die an einer PS leidet es sich nicht ausgesucht hat, hat es sich das Gegenüber ja noch sehr viel weniger ausgesucht.
Ob man eine Beziehung eingeht oder nicht, ist sehr viel mehr freie Wahl, als die Frage ob man an einer PS leidet. Du verkehrst hier die Problematik. In allen drei Beziehungen war diese Problematik bei mir sehr schnell klar. Und ich habe sie trotzdem weitergeführt. Das ist dann auch meine Verantwortung.
Wenn du eine Beziehung mit einem Löwen führen willst, beschwere dich hinterher nicht, wenn er dich beißt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Der Wunsch und das Streben danach sind natürlich nicht zu verurteilen. Die oft entstehenden Kollateralschäden kann man darunter jedoch nicht subsummieren. Und sogar eine Persönlichkeitsstörung kann nicht jede Verhaltensweise entschuldigen.
Natürlich nicht. Aber es ist auch nicht jeder Schaden der da entsteht einzig die Verantwortung der Person mit PS. Es ist ja durchaus möglich mit einer Borderlinerin eine glückliche Beziehung zu führen. Ich hab das jahrelang getan. Meine letzte hätte problemlos dauerhaft funktioniert, hätte ich nicht nen Antrag gemacht und vom Kinderkriegen geschwafelt. Es bringt einem auch nix die gesamte Schuld für eine gescheiterte Beziehung in seinem Expartner zu suchen. Das mag einfach sein, verhindert aber nur das man seine eigenen Fehler erkennt und diese dann ganz stumpf wieder macht.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 10:24
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ob man eine Beziehung eingeht oder nicht, ist sehr viel mehr freie Wahl, als die Frage ob man an einer PS leidet.
@paxito
Das galt vielleicht für Dich. Aber die Kinder von Menschen mit einer PS haben genau so wenig einw freie Wahl getroffen wie die Eltern, Schwiegereltern, Arbeitskollegen to be continued.

Und sehr viele Störungen sind ja gar nicht diagnostiziert, so dass manch ein Partner nicht ahnt und nicht wissen kann, worauf er sich einlässt.

Denn auch Menschen mit einer PS verfügen oftmals über eine erstaunlich gute Verkaufslackierung, die in der Anbahnungsphase das was folgt nicht ahnen lässt.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 10:28
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das galt vielleicht für Dich.
Jop. Darum ging es ja auch.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber die Kinder von Menschen mit einer PS haben genau so wenig einw freie Wahl getroffen wie die Eltern, Schwiegereltern, Arbeitskollegen to be continued.
Niemand sucht sich seine Eltern oder Kinder aus. Die können auch ganz ohne PS Arschlöcher sein. Mit PS gibt es zumindest eine Erklärung und meist Therapie Optionen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und sehr viele Störungen sind ja gar nicht diagnostiziert, so dass manch ein Partner nicht ahnt und nicht wissen kann, worauf er sich einlässt.
Man kann eine Beziehung an jedem Punkt abbrechen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Denn auch Menschen mit einer PS verfügen oftmals über eine erstaunlich gute Verkaufslackierung, die in der Anbahnungsphase das was folgt nicht ahnen lässt.
Borderliner sind meiner Erfahrung nach nicht besonders gut darin ihre Krankheit zu verstecken. Da muss man schon blind oder völlig naiv sein, um das nicht zu bemerken. Und wenn man es bemerkt gilt der obige Satz.


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08.10.2022 um 11:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch wenn die Person, die an einer PS leidet es sich nicht ausgesucht hat, hat es sich das Gegenüber ja noch sehr viel weniger ausgesucht.
halten wir doch mal fest, dass sich niemand irgendwas ausgesucht hat, schon gar keine Erkrankung. Da sucht man sich doch eher eine/n Partner/Partnerin aus, als dass sich jemand eine Erkrankung aussucht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ob man eine Beziehung eingeht oder nicht, ist sehr viel mehr freie Wahl, als die Frage ob man an einer PS leidet. Du verkehrst hier die Problematik.
allerdings.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber die Kinder von Menschen mit einer PS haben genau so wenig einw freie Wahl getroffen wie die Eltern, Schwiegereltern, Arbeitskollegen to be continued.
ja, das bedeutet aber nicht, dass diesen Menschen dann "absichtlich" etwas zugemutet würde und so hört sich das bei Dir für mich an.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und sehr viele Störungen sind ja gar nicht diagnostiziert, so dass manch ein Partner nicht ahnt und nicht wissen kann, worauf er sich einlässt.

Denn auch Menschen mit einer PS verfügen oftmals über eine erstaunlich gute Verkaufslackierung, die in der Anbahnungsphase das was folgt nicht ahnen lässt.
so wie jeder Mensch sich gerne anfangs besser verkauft........


und das Beispiel Arnold zeigt ja sehr schön auf, dass es auch ohne Borderline-Syndrom zu falschen Anschuldigungen kommt.

Ganz davon abgesehen finde ich es nicht ok in diesem thread, das anzuführen, was Du anführst. Da ist ein Mensch in Sorge darüber, ein vermeintlich böser Mensch zu sein und Du hast nix Besseres zu tun, als das quasi zu bestätigen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 11:53
Ich finde übrigens, dass schon allein die Frage @Lucy.04 , ob du ein böser Mensch sein könntest, ziemlich deutlich zeigt, dass du keiner bist. So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.


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08.10.2022 um 12:40
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ganz davon abgesehen finde ich es nicht ok in diesem thread, das anzuführen, was Du anführst. Da ist ein Mensch in Sorge darüber, ein vermeintlich böser Mensch zu sein und Du hast nix Besseres zu tun, als das quasi zu bestätigen.
Ist ein richtiger Punkt, vielen Dank. Allerdings kann tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung dazu beitragen, dass andere Menschen geschädigt werden und zwar ganz erheblich. Das darf man auch nicht ganz weglassen. Und wenn Betroffenen dafür sensibel sind, wie hier schon aus der Eingangfrage ersichtlich, ist ja schon sehr viel erreicht. Bezüglich des Threads könnte ich es nicht besser formulieren, als @RachelCreed es getan hat, weshalb ich Ihren Satz widerhole und gerne ausdrücklich unterschreibe:
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:ch finde übrigens, dass schon allein die Frage @Lucy.04 , ob du ein böser Mensch sein könntest, ziemlich deutlich zeigt, dass du keiner bist. So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.



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08.10.2022 um 12:44
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.
So ist es. Böse Menschen leiden nicht darunter, böse zu sein, weil es sie nicht stört. Darum brauchen sie da auch nichts zu reflektieren. Unter denen leiden nur andere, nicht aber sie selbst. Es sei denn, deren Handeln führt zu unerwünschten Konsequenzen wie z.B. einem Strafprozess.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 13:15
@sacredheart es hat sich anscheinend ja geklärt, ich möchte es dennoch wiederholen:
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:paxito schrieb:
Ob man eine Beziehung eingeht oder nicht, ist sehr viel mehr freie Wahl, als die Frage ob man an einer PS leidet. Du verkehrst hier die Problematik.

allerdings.
Wenn du ein solches Verhalten bei einem kranken Menschen verurteilst, besteht keinerlei Grund, das gleiche Verhalten bei einem Gesunden irgendwie "besser" zu finden - eigentlich sollte es doch genau anders herum sein - oder nicht?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:hat es sich das Gegenüber ja noch sehr viel weniger ausgesucht.
Genau umgedreht: warum soll die angeblich gesunde Person weniger Verantwortung für ihre unreflektierten Wünsche übernehmen?
Die interpretiert doch mindestens genauso viel "Unsinn" (Unmögliches) in das Gegenüber wie der Borderline-Part.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn man sich den Absatz anschaut, dann wird klar, dass hier eben auch Unbeteiligte zu Schaden kommen können. Das sind allesamt keine Bagatellen. Von daher kann ich vor jeder Verniedlichung nur warnen.
Deine "Unbeteiligten" waren nicht nur an der Beziehung beteiligt, sie waren auch an jedem einzelnen Streit "nicht unbeteiligt".

Was du als "Bagatelle" und "Verniedlichung" bezeichnest, ist die normale Pflicht zur Selbstfürsorge, die man als Gesunder auch dann hat, wenn das Gegenüber zufällig ne PS hat.
---------------------------
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.
Von mir auch: word!


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 14:37
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Was du als "Bagatelle" und "Verniedlichung" bezeichnest, ist die normale Pflicht zur Selbstfürsorge, die man als Gesunder auch dann hat, wenn das Gegenüber zufällig ne PS hat.
@DalaiLotta

Diese Pflicht zur Selbstfürsorge würdest Du auch den minderjährigen Kindern einer Person mit PS aufladen wollen?

Oder auch Arbeitskollegen, Eltern, Onkeln, Tanten etc, die plötzlich mit erfundenen schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert werden, weil man die ja mit Selbstfürsorge ganz leicht entkräften kann?


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 14:41
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:ch finde übrigens, dass schon allein die Frage @Lucy.04 , ob du ein böser Mensch sein könntest, ziemlich deutlich zeigt, dass du keiner bist. So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.
Danke dir! =)


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

08.10.2022 um 15:09
Zitat von Lucy.04Lucy.04 schrieb:Unsicherheit und Impulsivität, starke Stimmungsschwankungen, Schwarz, Weiß denken, Selbstverletzung und Suizidales Verhalten, anhaltende Wut und Aggressivität, Problematische Zwischenmenschliche Beziehungen und Dissoziative oder Paranoide Symptome.
Das verstärkt natürlich die Wahrscheinlichkeit, gewalttätig zu werden. Um ein Serienmörder zu werden, müssen wahrscheinlich noch ganz andere Dinge nicht stimmen, die in der Persönlichkeitsstruktur verankert wurden.


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08.10.2022 um 18:09
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Diese Pflicht zur Selbstfürsorge würdest Du auch den minderjährigen Kindern einer Person mit PS aufladen wollen?
Wenn du rhetorische Spielchen haben möchtest, kann ich auch:
Möchtest du "Kinder von Personen mit ner PS davon entbinden, sich um "Selbstfürsorge" zu kümmern"?
Warum? Die braucht doch jeder Mensch.

Mir mit Moral kommen, nur weil du nicht im Thema bleiben magst - nö, so nicht.
Das Problem von @Lucy.04 ist weit weg davon, anderen mit erfundenen Vorwürfen zu kommen.
Und natürlich wäre es im Fall des Falles besser, diese innerhalb einer gesunden Selbstfürsorge Faktenbasiert zu entkräften,
als einen "Fangt den Borderliner-Mob" zu initiieren.

@sacredheart hier geht es ja nicht um Narzissmus - dass jemand seinen Egoismus anderen manipulativ aufschwatzt.
Es geht um eine junge Frau, die sich Sorgen macht, weil sie ihre negativen Gedanken nicht so steuern kann, wie sie gerne möchte.

Und da ich finde, dass sie damit weit weniger "böse" ist als der Durchschnitt der Normalos - von narzisstisch Angehauchten mal ganz abgesehen - empfinde ich dein "Verantwortungsbewusstsein" als krass übertrieben.

Das Thema sind nicht "erfundene Vorwürfe", sondern dass da ein Therapeut Urlaub macht und sie grad gar keinen hat,
der sich ihre Sorgen oder Vorwürfe anhört und professionell damit umgeht.
Insofern fände ich ein etwas fürsorglicheres Verhalten deinerseits irgendwie angebrachter. No front.


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11.10.2022 um 09:59
@DalaiLotta


Wenn Du meine Beiträge hier gelesen hast, habe ich glaube ich alles andere als eine Hexenjagd initiiert.

Auf der einen Seite mein tiefer Respekt für die TE für ihre Offenheit und Denkweise, die mir auch klar machen, dass sie ganz sicher kein böser Mensch ist, um die EIngangsfrage nochmals zu adressieren.

Dann haben wir eine Erkrankung, die schon dadurch weniger gravierend auf die Umwelt einwirkt, da die TE die Diagnose für sich akzeptiert hat, auch dafür mein Respekt. Ich hatte weiterhin auf den relativ günstigen Verlauf hingeweisen und gute neuere Behandlungsoptionen.

Dennoch steht auf der anderen Seite des Blattes nun mal, dass Borderliner Menschen in ihrer Umgebung oft einiges zumuten, ohne ins Detail gehen zu wollen. Das darf man bei aller Sympathie nicht außen vor lassen.

Und wenn Du meinst, es wäre als Beispiel Aufgabe auch eines Kindes im Kita Alter, mit adäquater Selbstfürsorge gegen die Zumutungen von Menschen mit einer PS (nicht nur Borderline) anzukommen, und damit abstrahiere ich ja von der sicher sehr gutwilligen TE, dann ist das Deine Meinung, die ich nicht teile.

Und noch einmal gerne: Die Herangehensweise von @Lucy.04 finde ich sehr respektabel und mache mir um ihr persönliches Umfeld relativ wenig Sorgen.

Und ganz allgemein: Eine Selbsthilfegruppe ist oftmals ein gute Idee, weil man eben nicht viel erklären muss, eine Therapie ist nichts wofür man sich schämen muss, manch einer sollte sich eher dafür schämen, keine zu machen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

12.10.2022 um 10:26
@RachelCreed
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb am 08.10.2022:Ich finde übrigens, dass schon allein die Frage @Lucy.04 , ob du ein böser Mensch sein könntest, ziemlich deutlich zeigt, dass du keiner bist. So selbstreflektiert wie du sind böse Menschen - was auch immer man jetzt genau darunter verstehen will - eher nicht.
Tja, @Lucy.04, was Du genau mit "böser Mensch" meinst, wäre schon wichtig zu wissen. "Borderliner" sind es jedenfalls nicht per se.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

13.10.2022 um 20:21
Heute werden die psychologischen Profile, die in akzentuierter Form bei jedem vorhanden sind, stärker verfeinert, da spricht man nur noch von Anteilen und nicht mehr von vollen Persönlichkeitsstörungen, die es in dieser klinisch überspitzten Reinform sowieso nicht gibt. Es sind nur grob geschnittene Krankheitsmodelle und tendenzielle Interventionsmuster zur Diagnosestellung für die Krankenkassen. Man darf nicht vergessen, dass viele sehr bekannte Krankheitsmodelle heute heillos veraltet sind und nicht einmal wissenschaftlich anerkannt werden. Trotzdem bleiben sie populär.

Die (klinische) Psychologie, deren Fachliteratur ich an sich gerne lese, ist mir trotz Verfeinerungen immer noch zu defizitorientiert und belässt psychisch Betroffene zu sehr in einer grüblerischen Lageorientiertheit und Opferhaltung (mit der Folge, dass jemand sich zu sehr in einem Krankheitsmodell einrichten könnte wie eine Kollegin, die sehr verpeilt wirkt im Alltag, welche ich zu aktivieren versuche), während das Coaching-Know-how eher handlungs- und zielorientiert zur Motivation, Umsetzungskompetenz und Veränderung führt. Ein Aufstehen aus der Lageorientiertheit ins selbstwirksame, freudige Handeln ist viel besser. Das entspricht auch dem Stoizismus, den ich philosophisch favorisiere.

Ich persönlich habe in meinem Umfeld immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die eigene Intuition viel Selbstheilendes in sich trägt. Auch wenn jemand traumatisiert wurde, besitzt er/sie sehr viele gesunde Anteile und im Laufe der Jahre heilt vieles aus durch den Prozess der selbstheilenden Intuition und den Weg der Individuation, wie es auch C. G. Jung beschreibt. Es wäre sinnvoller, verstärkt auf die eigenen Ressourcen zu setzen. Intuition und Spiritualität, wie es auch der Stoizismus aufzeigt.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 14:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 11.10.2022:Dennoch steht auf der anderen Seite des Blattes nun mal, dass Borderliner Menschen in ihrer Umgebung oft einiges zumuten, ohne ins Detail gehen zu wollen. Das darf man bei aller Sympathie nicht außen vor lassen.
Das lässt sich pauschal eben nicht sagen und gilt umgekehrt sicher auch für Menschen ohne BS. Das ist das schwierige an deiner Aussage, sie wird dem individuellen Fall nicht gerecht, nur für diesen ist aber eine psychiatrische Diagnosestellung überhaupt gedacht. Menschen mit BS können großartige Eltern, Beziehungspartner, Freunde oder Kollegen sein. Oder das Gegenteil. Nicht anders als bei Menschen ohne BS.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es sind nur grob geschnittene Krankheitsmodelle und tendenzielle Interventionsmuster zur Diagnosestellung für die Krankenkassen.
Nicht nur für die Krankenkasse, auch für mitbehandelnde Berufe z.B. - es ist und bleibt ein grobes Einsortierungsmuster das einen therapeutischen Nutzen hat. Nicht mehr, nicht weniger. An der Betrachtung des Einzelfalls kommt man natürlich nicht drumrum. Das gilt so auch in der Somatik, kein Rheuma ist genau wie das andere Rheuma.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:während das Coaching-Know-how eher handlungs- und zielorientiert zur Motivation, Umsetzungskompetenz und Veränderung führt
Da muss man erstmal hinkommen. Solange wir es mit einer krankheitswertigen psychischen Lage zu tun haben gilt der Fokus erstmal das zu beheben und die Menschen für Ziel- oder Handlungsorientierung wieder zu gewinnen. Das muss kein Gegensatz sein.


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