Kind bei Uroma in den Ferien

Liebes Forum,
Ich hab mal ne Frage an euch weil ich möglichst viele Meinungen sammeln möchte.
Meine Oma ist bereits 88 Jahre. Sie ist noch recht rüsig kann ihren Haushalt noch komplett selber schmeißen hat noch nen Garten nebenbei und läuft mit voller Einkaufstasche den Kilometer in unter 10min. Rein Körperlich würd es mich nicht wundern wenn sie locker über 90 wird.
Nun ist mein Opa/ihr Mann vor 2 Jahren eins der ersten Opfer von Corona-2 geworden. Sie ist allein und die Familie ist relativ weit verstreut, sie bekommt relativ wenig Besuch.

Mein Sohn (9) sieht seine Uroma alle viertel Jahr bei Familientreffen und ist absolut verliebt in sie und das beruht auf Gegenseitigkeit. Was ein wunder an sich ist denn ich kenn meine Uromas nur als ziemlich gebrechliche Menschen die schon mehr wo anders als im hier waren.

Nun zu meiner Frage. Beide möchten eine Woche Ferien zusammen bei ihr verbringen. Sie wohnt 3 Stunden Autofahrt von uns weg. Ich frag mich was passiert wenn meiner Oma was passiert wenn er da ist. Wie wird er reagieren wenn ihr was passiert oder schlimmeres. Andererseits hab ich so das Gefühl dass dies einer der letzten großen Wünsche ist die Sie hat bevor Sie geht.
Ich möchte meinen Sohn diese tollen Erfahrungen mit seiner Oma ermöglichen. Aber ich hab halt auch ein bisschen Angst daß da was passieren könnte.

Was meint ihr?

@Miles1701

Klar, kann immer - aber warum sollte ausgerechnet in der Woche was passieren? Du sagst selbst, sie ist absolut rüstig, versorgt sich selbst, is gut zu Fuß und Nachbarn hat sie sicher auch - im Falle eines Falles.
Und passieren kann jedem in jedem Alter was.

@Interested
Ja klar es kann immer was passieren. Es könnte auch was passieren wenn er mit uns unterwegs ist. Aber bei einer Person die halt dreimal so alt ist wie ich mach ich mir schon sorgen. Gut als Elternteil ist man halt immer nen bisschen vorsichtig. Mein Sohn hat halt in den letzten 4 Jahren jedes Jahr einen Urgroßelternteil verloren. Da ist man ein bisschen sensibel.

@Miles1701

Miles1701 schrieb:Mein Sohn hat halt in den letzten 4 Jahren jedes Jahr einen Urgroßelternteil verloren. Da ist man ein bisschen sensibel.

Ah, okay.
Wie wäre es, wenn Oma kommt oder ihr gemeinsam alle eine Woche irgendwo verbringt. Ihr Eltern hättet die Granny-Nanny mit dabei und alle hätten was davon.

Miles1701 schrieb:Mein Sohn hat halt in den letzten 4 Jahren jedes Jahr einen Urgroßelternteil verloren. Da ist man ein bisschen sensibel.

Dann würde ich ihm erst recht die gemeinsame Zeit mit seiner Uroma ermöglichen.
Sonst wäre es ja auch gut möglich, dass du dir später Vorwürfe machst, dass die beiden wegen diffuser Ängste deinerseits auf so eine gemeinsame Quality Time verzichten mussten.
Ich finde, die Vorteile wiegen das - ohnehin supergeringe - Risiko auf.
Wenn dein Sohn fünf wäre, würde ich das vermutlich anders sehen. Aber er ist neun. Da sollte das doch kein Problem sein.

@Interested
Er möchte daß ja allein machen. Er sagt er ist ja schon groß und ist schon mit seinen Pfadfindern nach Dänemark gefahren für ne Woche. Mehr Selbstvertrauen als mir manchmal lieb ist. Ich freue mich für ihn. Ich bin halt hin und her gerissen zwischen ihm die Freiheit lassen und meiner Sorge als Elternteil.

@Miles1701

Ich würde es machen. Aber es ist eure Entscheidung. Wie @RachelCreedII. ganz richtig sagt:

RachelCreedII. schrieb:Wenn dein Sohn fünf wäre, würde ich das vermutlich anders sehen. Aber er ist neun. Da sollte das doch kein Problem sein.

Miles1701 schrieb:. Ich bin halt hin und her gerissen zwischen ihm die Freiheit lassen und meiner Sorge als Elternteil.

Passieren kann immer mal was, auch bei (Ur)Omas, die nicht so weit weg wohnen, wo das Kind sie z. B. zu Fuß erreichen kann u. für eine Stunde zu Besuch ist.


Freue Dich, das Deine Oma noch fit ist u. gönne den Beiden die gemeinsame Zeit.
Wer weiss, ob die Gelegenheit noch einmal kommt.

Dein Sohn scheint alt genug zu sein, um zu verstehen, wenn Du ihm sagst, dass wenn was passiert, er zum Telefon greifen und den Notruf anrufen soll. Gib ihm die Nummer mit oder so.
Wenn die gute Frau wirklich so fit ist, ist das Risiko nicht sehr hoch, dass ausgerechnet in diesen Tegen etwas passiert.
Wenn Dein Sohn ein Handy hat, programmier ihm eine Notrufnummer auf die Notruftaste, die auch funktioniert, wenn das Handy gesperrt ist oder kein Guthaben mehr hat.

Also ich würde es wahrscheinlich so machen.

Gucky.

Miles1701 schrieb:Ich frag mich was passiert wenn meiner Oma was passiert wenn er da ist. Wie wird er reagieren wenn ihr was passiert oder schlimmeres.

Dann muss er das verarbeiten. Du kannst ihn doch nicht vor allem schützen?

Ich würde ihn auch hinfahren lassen. Wie schon gesagt - passieren kann immer was, aber dass genau in der einen Woche etwas schlimmes passiert, ist ja eher unwahrscheinlich.

Da würde ich ihm die schöne Erfahrung mit seiner Uroma schenken, wer kann sowas schon erleben..?

Du kannst ihm ja für die Zeit ein Handy mitgeben.

Ich würde es auch machen.

Die Alternative ist, dass das nicht zustande kommt und vielleicht nie mehr passieren wird.
Das wäre sehr schade.

Ich würde ihn hinfahren lassen.
Auch bei einem Besuch für nur nachmittags könnte z.B. die Uroma erkranken, einen Unfall haben, sogar versterben - lädt man deshalb Großeltern oder andere Senioren nicht mehr ein? Natürlich nicht.
Dein Sohn ist ferner kein Kleinkind mehr das betreut werden muss (nachlaufen, auf dem Spielplatz einfangen etc.).

(Meine Uroma war schon sehr alt, 106 Jahre als ich so alt war wie dein Sohn. Ich kannte sie kaum. Aber meine Oma habe ich irre geliebt und war oft in den Ferien bei ihr.)

Gucky87 schrieb:Wenn Dein Sohn ein Handy hat, programmier ihm eine Notrufnummer auf die Notruftaste, die auch funktioniert, wenn das Handy gesperrt ist oder kein Guthaben mehr hat.

Würde ich generell empfehlen - für jeden (habe ich auch, als fitte junge Person die nicht mit Senioren oder Kindern unterwegs ist). Bei manchen Handys ist das sogar schon eingestellt. Zweck: Notfalls kann jemand anderes mit dem eigenen Handy den Notruf wählen, und man kann es selbst noch einfacher zwecks Notruf bedienen falls man verletzt ist.

@Miles1701
warum bespricht man das denn nicht mit Kind und Uroma? Welche Sorgen man hat, dass Uroma, falls es ihr zu viel wird oder sie sich nicht so gut fühlt, Bescheid gibt, damit Kind weiß, wie ggf. zu reagieren wäre.....usw.?
Verstehe ich irgendwie nicht.

@Miles1701
Wenn es von beiden ein so großer Wunsch ist, dann würde ich ihnen den erfüllen, da du sagst, die Oma ist noch sehr fit. Hat dein Sohn ein Handy bzw. kannst du ihm vielleicht eines mitgeben oder so? Wichtig finde ich, dass er weiß, wie er euch im Notfall erreichen kann. Das sollte aber an sich für immer gelten, unabhängig vom Besuch bei der Oma.

Tussinelda schrieb:@Miles1701
warum bespricht man das denn nicht mit Kind und Uroma? Welche Sorgen man hat, dass Uroma, falls es ihr zu viel wird oder sie sich nicht so gut fühlt, Bescheid gibt, damit Kind weiß, wie ggf. zu reagieren wäre.....usw.?
Verstehe ich irgendwie nicht.

Das würde ich definitiv auch machen. In dem Alter absolut angemessen.
(Ich bin davon ausgegangen dass das entweder bereits passiert ist oder nach kurzer Beratung hier dann stattfinden wird, anstatt nur - das fände ich falsch - über Menschen aber nicht mit Menschen zu sprechen.)

Miles1701 schrieb:Meine Oma ist bereits 88 Jahre

Miles1701 schrieb:Mein Sohn (9) sieht seine Uroma alle viertel Jahr bei Familientreffen und ist absolut verliebt in sie und das beruht auf Gegenseitigkeit.

Du kennst Deine Oma, und Du kennst Deinen Sohn.
So, wie Du die beiden hier skizzierst, also mit einiger Selbstständigkeit und ohne Beeinträchtigungen, hätte ich persönlich keine Bedenken. Man muss einem Kind auch mal etwas zutrauen.
Und die Bindung ist gut und liebevoll.

Miles1701 schrieb:Sie wohnt 3 Stunden Autofahrt von uns weg.

Ist zwar nicht um die Ecke, aber auch keine Weltreise.

Miles1701 schrieb:Ich möchte meinen Sohn diese tollen Erfahrungen mit seiner Oma ermöglichen.

Ich habe schöne Erinnerungen an Aufenthalte bei meiner Oma und auch an eine Flugreise, die wir zwei Monate vor ihrem Tod zusammen unternommen haben.
Ich war damals 12.
Meine Oma ist leider nur 64 Jahre alt geworden.

Ich würde den beiden ermöglichen, dass sie diese Ferienwoche zusammen verbringen.
Hat die Oma gute Kontakte zu Nachbarn? Dass Dein Sohn einen Ansprechpartner hätte, wenn etwas sein sollte?
Und es sollte natürlich täglich telefonischer Kontakt stattfinden.

@Miles1701

Ich würde es erst nur vor ein Wochenende machen. Eine Woche ist viel. Kann sein das Oma rüstig wirkt, trotzdem sind Enkel zu versorgen recht anstrengend.

Ich lebe als Tochter und als schwiegertochter und bin intensix bei diese ältere menschen mit dabei.
Sie brauchen ihren ritmes. Das ist ganz wichtig. Und es wirft sie schnell was aus der bahn wenn dies unterbrochen wird.

Also ein Woche wäre in mein Augen viel zulang. Vorallem weil sie nicht geübt ist.

Ich würde auch erstmal ein Wochenende machen, am besten Zeitnah, weil das Kind könnte in ein paar Monaten seine Meinung ändern, weil Freunde/Hobby dann doch wichtiger sind, als eine ganze Woche bei der Oma zu sein. Das kann sehr schnell langweilig werden in dem Alter.

Thema Handy wurde ja schon gesagt.

Und du könntest dir doch für das Wochenende ein Hotel in der Nähe buchen, machst dir eine schöne Zeit und falls was ist, bist du schnell da.

Miles1701 schrieb:Er möchte daß ja allein machen

Erst mal Respekt für Deinen Sohn. Ich weiss nicht, ob ich mir als Kind das getraut oder überhaupt gewollt hätte. Es zeugt von gewisser Selbständigkeit und sieht doch richtig gut aus. Ich denke es ist auch für ihn eine gute Erfahrung, wenn er hinfährt.

Ansonsten kann man Dir natürlich die Entscheidung nicht abnehmen. Aber allein die Sorge, dass mit der alten Dame während dieser Zeit was sein könnte, sollte kein Hinderungsgrund sein. Es scheint ja aktuell keine besonderen Gebrechen zu geben.

Also, wenn Urenkel und Uroma zusammen Zeit verbringen wollen, gönne es ihnen. Ich finde sowas schön! :)