5 Menschen finden ihr Grab 200m neben dem Wrack der Titanic!

CCFan schrieb:Tiefseetauchen ist immer noch um einiges sicherer als Autofahren.

Schwieriger Vergleich finde ich.

Bei Tiefseetauchen muss man auch unterscheiden, wie da vorgegangen wird, mit welchem Aufwand und welchen Sicherheitsvorkehrungen.

Die Trieste, die Deepsea Challenger, die Limiting Factor, die Alvin, die kann man nicht in einem Atemzug mit der Titan nennen.

Gehörte zu denen, die den Fall seit der ersten Meldung über Abbruch des Funkkontakts verfolgt haben.

Ich bin erst mal nur erleichtert, dass alle fünf Insassen nichts mitbekommen haben.

Es war die ganzen Tage über eine schreckliche Vorstellung für mich, dass da womöglich fünf Menschen in tiefster Dunkelheit ersticken müssen.

Durch die Implosion haben sie aber gar nichts gespürt. Muss von einer Millisekunde auf die Andere vorbei gewesen sein.

---

Ich finde es ungerecht, zu sagen, die Titanic hätte hier weitere Opfer gefordert. Das Wrack kann gar nichts dazu, sondern wahrscheinlich nur unternehmerischer Größenwahn, Arroganz und Leichtsinn.

Abahatschi schrieb:Die Arroganz des Erbauers ist unerträglich und hat ihn auch das Leben gekostet,

Da sind wir wirklich mal einer Meinung, sollte das alles stimmen.

Widerlich auch eine Aussage, die irgendwann im Vorfeld getätigt worden sein soll, dass man nur innovativ sein könne, wenn man Gesetze bricht.


Der Skandal wäre für mich, wenn die Titan wirklich nicht auf solche Tiefen hin, in denen das Wrack der Titanic liegt (ca. 3800 Meter) liegt, ausreichend getestet worden wäre.
Und die Bullaugen der Titan angeblich sogar wissentlich nicht für solche Tiefen ausgelegt gewesen sein sollen.


Ich hoffe inständig auf Ermittlungen.
Auch ob alle Insassen vor Verzichtserklärungsunterschreibung wirklich in vollem Umfang über die Risiken aufgeklärt worden sind. Da habe ich nämlich so meine Zweifel.

Besonders leid tut es mir um den 19-Jährigen Sohn und um den seriösen Wissenschaftlicher und Titanic-Forscher Paul-Henri Nargeolet.

rhapsody3004 schrieb:Auch ob alle Insassen vor Verzichtserklärungsunterschreibung wirklich in vollem Umfang über die Risiken aufgeklärt worden sind. Da habe ich nämlich so meine Zweifel.

Das sehe ich als einziges Problem, dass nicht genug Möglichkeit bestand, sich im Vorfeld zu informieren und dass ggf. wichtige Informationen verschwiegen wurde.

Was ich mal Rande mitbekommen habe, keine Ahnung ob das so richtig ist. Man zahlt den Preis vorher. Wenn die Tauchfahrt nicht stattfinden kann, z.B. bei einem Sturm, gibt es kein Geld zurück. Auch wenn man auf dem Mutterschiff die Entscheidung trifft, nicht einzusteigen, gibt es keine Erstattung, was wohl schon vorgekommen sein soll.

Eine Verzichtserklärung kann nur dann wirksam sein (moralisch, rechtlich kann ich das nicht bewerten), wenn vollständige Transparenz im Vorfeld herrschte und diese Entscheidung möglichst frei getroffen werden kann. (Erinnert mich an einen ganz anderen Fall)

Schnapspraline schrieb:Ich finde es bemerkenswert wie für 5 Menschen in einem U-Boot ein Thread aufgemacht wird, tagelang überall berichtet wird, jeder mitfiebert, aber so ein Schiff mit über hundert Menschen im Mittelmeer ist allen egal.

@Schnapspraline
Ich habe gestern einen Kommentator im Radio gehört,
der genau diesen Gedanken aussprach. Warum ist das eine Bootsunglück interessanter und beachtenswerter, als ein anderes (mit viel mehr Toten)?
Ich kann dem Gedanken nicht folgen. Die Gemeinsamkeit ist doch nur das Wasser.
Ansonsten liegen die Fälle vollkommen verschieden.

Die Titanic übt eine mächtige Anziehungskraft aus, auf ganz vielen Ebenen:

Die Geschehnisse um ihr Versinken herum (z.B., dass man auf einem anderen Schiff dachte, die feiern. Man hat die Raketen missgedeutet).
Die verschiedenen Schicksale, Männer versuchten in Frauenkleidern Rettungsplätze zu ergattern..., die reiche Ausstattung, der Luxus, die Verfilmungen mit großen Stars usw.
Und auch auf nüchterne Technikfans, dass so ein modernes, großes Schiff einfach versinken kann.

Da könnte man noch viel mehr aufzählen. Niemand, der nicht meint, über die Titanic berichten zu können.

Wenn dieses U-Boot ein anderes Ziel gehabt hätte, z.B. einen Tieferekord aufstellen, wäre das Interesse sehr viel geringer.

Und was die verunglückten Flüchtlinge betrifft:
Wir wissen doch alle, dass sehr viele Menschen nicht wollen, dass sie in Europa gelangen. Sehr viele Menschen wünschten,
dass es ganz einfach keine Asylsuchenden gibt. Und darum lassen sie Gefühle nicht zu.

Dass die Berichterstattung über das Mini-boot so überbordete, lag daran, dass die Berichte hohe Clickzahlen generierten.
Ich konnte mich vor den Schlagzeilen kaum retten.

martenot schrieb:Am meisten leid tut mir der 19-jährige Teilnehmer. Laut einiger Berichte hatte er anscheinend richtig Angst gehabt und wäre am liebsten nicht mitgefahren. Er hat es aber seinem Vater zuliebe gemacht, weil dieser ein totaler Titanic-Fan war, und weil außerdem gerade (amerikanischer) Vatertag war.

Tragisch, wenn es so gewesen ist.
Es könnte sich aber auch um eine ausgedachte Story handeln. Möglich wäre es.

rhapsody3004 schrieb:Der Skandal wäre für mich, wenn die Titan wirklich nicht auf solche Tiefen hin, in denen das Wrack der Titanic liegt (ca. 3800 Meter) liegt, ausreichend

ausgelegt bzw. dimensioniert worden wäre..

Dass der Konstrukteur selbst die Bootshülle als Schwachstelle ansah, beweist die Tatsache, dass er ein Oberflächenmesssystem vorgesehen hatte. Tragisch ist jedoch, sobald das System Spannungsänderungen zeigt, es auch schon zu spät ist. Eine beginnende Überlastung lässt sich kaum noch stoppen. Hier wurde an falscher Stelle Geld ausgegeben.

Stan_Marsh schrieb:Das sehe ich als einziges Problem, dass nicht genug Möglichkeit bestand, sich im Vorfeld zu informieren und dass ggf. wichtige Informationen verschwiegen wurde.

Verantwortung hätte hier meiner bescheidenen Meinung nach OceanGate gehabt, alles Insassen vor Unterzeichnung in vollem Umfang über die Risiken aufzuklären/zu informieren und nicht die Verantwortung abzugeben von wegen Passagiere können sich ja in Eigenregie über die Risiken informieren.

Stan_Marsh schrieb:Eine Verzichtserklärung kann nur dann wirksam sein (moralisch, rechtlich kann ich das nicht bewerten), wenn vollständige Transparenz im Vorfeld herrschte und diese Entscheidung möglichst frei getroffen werden kann. (Erinnert mich an einen ganz anderen Fall)

Auch rechtlich dürfte das so sein. Nein mit Sicherheit sogar!

Weder dürfen relevante Informationen über die Risiken zurückgehalten werden, um ein Vorhaben weniger risikoreich erscheinen zu lassen (in falscher Sicherheit wiegen) - noch dürfen Personen unter Druck gesetzt werden, um zu unterschreiben. An letztes glaube ich in dem Fall natürlich nicht, aber durchaus kann ich mir erstes vorstellen.

Silberkaute schrieb:Hier wurde an falscher Stelle Geld ausgegeben.

Jups.

Design soll wohl vor praktischem Nutzen und Sicherheit gegangen sein.

Man soll sehr viel Wert aufs Design gelegt haben bei der Entwicklung der Titan.

SKlikerklaker schrieb:Wer in einem UBoot aus dem Baumarkt tauchen geht, ist nicht sehr schlau.

Meine Güte, muss sowas jetzt echt sein?
Die 5 Menschen sind tot.
Welchen Zweck verfolgt man damit, denen jetzt Dummheit zuzuschreiben?
Kann man auch einfach mal stecken lassen.

Davon abgesehen hat das weniger mit "nicht sehr schlau" zu tun, sondern mit individuellen Risikobereitschaften.
Wenn du nicht in so eine Röhre geklettert wärst, wäre das wohl weniger deiner Schläue, als deiner geringeren Risikobereitschaft zuzuschreiben.
Es gibt nun mal Menschen, die stehen auf High Risk und Sensationseeking.
Das ist, zu einem gewissen Maß auch in der Persönlichkeitsstruktur angelegt und Menschen einfach mitgegeben.

Ich wäre auch nicht in das kleine Ding eingestiegen, aber mich berührt das sehr unangenehm, wenn hier 5 Menschen, die auf tragische Weise verstorben sind, einer davon erst 19 Jahre alt, als Doofmänner gelabelt werden.

Ich habe irgendwo gelesen dass die Scheiben wohl nur bis 1500m Tiefe ausgelegt waren.
Sollte das stimmen, grenzt es an ein Wunder, dass das schon einige Male gut gegangen ist!

Mal an alle;

Was glaubt ihr wann bzw. wo die Titan implodiert sein könnte? Schon beim Abtauchen in irgendeiner vierstelligen Tiefe oder erst Nahe des Grundes und vielleicht schon auf den Bug der Titanic langsam zufahrend? Ca. 200 Meter vorm Wrack könne es dann zur Implosion gekommen sein.


Ich tendiere zu schon während des Abtauchens, weil schon nach etwas über 2 Stunden der Funkkontakt am Sonntag bereits abgebrochen sein soll - der Implosion geschuldet, was anderes kann ich mir da nicht vorstellen.

Und daher glaube ich nicht, dass sie schon in Grundnähe waren. Allerdings hieß es auch, dass die Titan schneller abtauchen könne. Aber so schnell?

Stan_Marsh schrieb:Wir müssten wie Maschinen programmiert sein, um all den Ereignissen in eine widerspruchsfreie Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Noch unmöglicher ist es, all diesen Problemen entsprechende Ressourcen (Geld, Hilfsgüter, Know-How, Sicherheit) gerecht zuzuteilen.

Falls es dich interessiert, Arno Gruen hat ein Buch darüber geschrieben, "Der Wahnsinn der Normalität". Lesenswert.

rhapsody3004 schrieb:Größenwahn, Arroganz und Leichtsinn.

Also genau wie bei der Jungfernfahrt der Titanic.👍

rhapsody3004 schrieb:Ich tendiere zu schon während des Abtauchens, weil schon nach etwas über 2 Stunden der Funkkontakt am Sonntag bereits abgebrochen sein soll - der Implosion geschuldet, was anderes kann ich mir da nicht vorstellen.

So ist es auch gewesen.

Ein akustisches Unterwassererkennungssystem der US-Navy hat US-Berichten zufolge die Implosion des Tauchboots "Titan" bereits am Sonntag registriert.

Quelle: focus.de

Ein U-Boot das aus Ersatzteilen, Haushaltselektronik und Material aus dem Baumarkt besteht ist für solche Tauchgänge nicht geeignet?


*Surprised Pikachu face*

Alleine die Tatsache, dass das Ding mit einem Logitech Bluetooth Controller gesteuert wurde ist so unfassbar panne...

CEO of missing Titanic Sub company once downplayed danger of voyage: ‘Shouldn’t take a lot of skill’

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rhapsody3004 schrieb:Ich tendiere zu schon während des Abtauchens, weil schon nach etwas über 2 Stunden der Funkkontakt am Sonntag bereits abgebrochen sein soll - der Implosion geschuldet, was anderes kann ich mir da nicht vorstellen.

Wurde doch schon längst gesagt.
Direkt nach dem Abtauchen am 1. Tag.
Sämtliche Such- und Rettungsversuche waren so oder so zu spät und hätten keins der Leben retten können.

Interested schrieb:Wurde doch schon längst gesagt.
Direkt nach dem Abtauchen am 1. Tag.
Sämtliche Such- und Rettungsversuche waren so oder so zu spät und hätten keins der Leben retten können.

Das ja. Aber nicht geklärt und kann man auch nicht mehr klären, in welcher Tiefe genau beim Abtauchvorgang die Titan implodiert sein könnte.

Dass sich die Titan bereits in Grundnähe befunden haben könnte und in Grundnähe implodiert sein könnte schließe ich wegen der recht kurzen Dauer von gerade mal etwas über 2 Stunden eigentlich aus.

Silberkaute schrieb:beweist die Tatsache, dass er ein Oberflächenmesssystem vorgesehen hatte. Tragisch ist jedoch, sobald das System Spannungsänderungen zeigt, es auch schon zu spät ist.

Kohlefaser haben kaum Streckgrenze, sie biegen sich nicht vor dem Brechen. Da kann man so genau messen wie man will, man kann sehr gut mit sprödem Verhalten vergleichen...das bringt nichts.

rhapsody3004 schrieb:Was glaubt ihr wann bzw. wo die Titan implodiert sein könnte?

Als die Belastung die Belastbarkeit überschritten hat. Siehe oben, bedeutet man hat die Tiefe erreicht und es folgte sofort. Ich habe es versucht zu überschlagen, die 2,5m³ sind in etwa 4,5 Millisekunden auf 720ml geschrumpft.

@rhapsody3004

Ich meine heute im Radio gehört zu haben, das die US Coastguard am Sonntag ein Implosionsgeräusch gehört hat, es aber nicht zuordnen konnte.

Abtauchen sollte ca. 2,5 Stunden dauern, der Kontakt brach nach keinen 2 Stunden ab. Somit denke ich, dass sie zwar schon ziemlich tief unten waren, aber eben noch nicht ganz unten.

rhapsody3004 schrieb:Ich finde es ungerecht, zu sagen, die Titanic hätte hier weitere Opfer gefordert

Naja eigentlich schon, weil:

rhapsody3004 schrieb:Das Wrack kann gar nichts dazu, sondern wahrscheinlich nur unternehmerischer Größenwahn, Arroganz und Leichtsinn.

Das ja exakt ebenfalls die Gründe sind warum die Titanic selber dort unten liegt.

Anfimia schrieb:Alleine die Tatsache, dass das Ding mit einem Logitech Bluetooth Controller gesteuert wurde ist so unfassbar panne...

Der Ausschnitt im Youtubevideo ist Teil einer Reportage von CBS über die Titan, die 2022 gesendet wurde. Dem Reporter fallen eine Reihe von Merkwürdigkeiten der Konstruktion auf - so hat die Titan u.a. kein eigenes Sonar an Bord, sondern ist angewiesen auf Textnachrichten vom Mutterschiff, welches der Titan immer die genaue Position durchgibt.

Auf die Risiken angesprochen, bügelt der Chef von Oceangate immer alles ab. Man sieht auch die Passagiere der Titan, die sind völlig fanatisch und die Gefahr ist denen egal.

A visit to RMS Titanic

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