Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

sooma schrieb:Ja, damals – seither hat sich auch was verändert.

Dann passt es ja und niemand muss sich mehr drüber aufregen. In Berlin gibt es eben ein solches Kindergartenkonzept, und wer damit was anfangen kann, kann es nutzen und davon profitieren. Und die übrige Bevölkerung kann es achselzuckend registrieren, akzeptieren oder auch ansonsten ignorieren. Lohnt sich doch eigentlich gar nicht, sich drüber zu empören, würde ich meinen.

Auf jeden Fall bewundere ich Menschen, die so ein Konzept ins Leben rufen und betreuen. Ich könnte mir vorstellen, dass es auf die Dauer anstrengend ist, wenn man vielleicht regelmäßig mit Empörung oder gar Anfeindungen konfrontiert wird. Ich hoffe, dass das den Betreibern in Berlin weitgehend erspart bleibt.

gagitsch schrieb:Alles was extra gemacht wird sorgt bei denen die es nicht betrifft oft für Missmut und Unbehagen.... ;)

Aber in dieser LGBTQ-Kita sind alle Willkommen. Und die Verantwortlichen sollten auch dafür Sorge tragen.

Ps.
Da es diese Kita auch nicht erst seit gestern gibt, denke ich ist es auch nur mehr oder weniger ein Sommerlochfüller besorgter (Wut)Bürger.

rhapsody3004 schrieb:Aber in dieser LGBTQ-Kita sind alle Willkommen.

Ja eben. Jeder kann sein Kind dorthin schicken, sofern noch Plätze frei sind. Aber die Knappheit an Plätzen dürfte in vielen derartigen Einrichtungen ein Problem sein und kann eigentlich höchstens allgemein als Ausgrenzung verstanden und kritisiert werden.

Als Ausgrenzung könnte man es eventuell auch sehen, wenn man so eine vergleichbare Einrichtung in der eigenen Stadt vermisst und sagt "Warum gibt es sowas eigentlich nur in Berlin?"

martenot schrieb:Als Ausgrenzung könnte man es eventuell auch sehen, wenn man so eine vergleichbare Einrichtung in der eigenen Stadt vermisst und sagt "Warum gibt es sowas eigentlich nur in Berlin?"

Ich finde, dieses Konzept sollte in allen Kitas kindgerecht umgesetzt werden. Den Kindern sollte in allen Kitas kindgerecht die vielfältige Normalität Nahe gebracht werden.

Einschließlich sollte man von diesem was ist typisch Junge und was ist typisch Mädchen also geschlechtsspezifisch wegkommen, sondern sich nur noch fragen: Was mag oder bevorzugt das individuelle Kind als Mensch? Wo liegen die Stärken und Schwächen?

Dann bräuchte es auch keine speziellen Kitas.

rhapsody3004 schrieb:Dann bräuchte es auch keine speziellen Kitas.

Die Frage wäre, wie viel Prozent der Eltern im Durchschnitt gegen die Pflege einer solchen "natürlichen Vielfalt" eingestellt sind, bzw. wie groß der Anteil der Eltern ist, die sich explizit einen Kindergarten wünschen, der die traditionellen Rollenbilder bevorzugt. Oder in wieweit man es auch andernorts wagen könnte, "vielfältige Kindergärten" zu etablieren.

martenot schrieb:Die Frage wäre, wie viel Prozent der Eltern im Durchschnitt gegen die Pflege einer solchen "natürlichen Vielfalt" eingestellt sind, bzw. wie groß der Anteil der Eltern ist, die sich explizit einen Kindergarten wünschen, der die traditionellen Rollenbilder bevorzugt.

Es müssten im Idealfall alle staatlichen Kitas bzw. Bundesländer aber auch alle Privat-Kitas übergreifend an einem Strang ziehen, wenn es um gelebte normale Vielfalt als Oberbegriff geht.

Erzkonservative Eltern hätten dann ja keine andere Wahl mehr.

Ps.
Für mich ist erzkonservativ nicht dasselbe wie konservativ.

rhapsody3004 schrieb:Erzkonservative Eltern hätten dann ja keine andere Wahl mehr.

Auf jeden Fall wäre es wohl für die Akzeptanz wichtig, entsprechende Formulierungen zu finden, die möglichst nicht an irgendeinen Bezug mit Sexualität denken lassen könnten (schon die Erwähnung von Gender oder LGBT wäre wohl zu viel und würde zu den bekannten Aversionen führen, siehe der hier hergestellte Bezug zwischen "Geschlechtszuordnung" und "Sexzeug"). Vielleicht klingt aber der Begriff "gelebte normale Vielfalt" neutral genug, dass es nicht zu einem Aufschrei kommt.

martenot schrieb:Die Frage wäre, wie viel Prozent der Eltern im Durchschnitt gegen die Pflege einer solchen "natürlichen Vielfalt" eingestellt sind, bzw. wie groß der Anteil der Eltern ist, die sich explizit einen Kindergarten wünschen, der die traditionellen Rollenbilder bevorzugt. Oder in wieweit man es auch andernorts wagen könnte, "vielfältige Kindergärten" zu etablieren.

also ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen, als es um interkulturelle Kompetenz in Kindergärten ging und der Aufschrei, der folgte. Von daher glaube ich persönlich NICHT, dass alle so tolerant sind, wie sie ggf. tun.
Es wird ja schon hysterisch, wenn sich Kitas gegen Schweinefleisch oder auch nur Fleisch an sich entscheiden.

Tussinelda schrieb:wie gesagt, auch Du weißt, dass Geschlecht nicht Sexzeug genannt wird.

Ja. Es heißt nur "Sex" , Noch Fragen? Denn mich langweilt das Thema schon wieder :) Was ich sagen wollte, habe ich gesagt auch wenn das so von manch toleranten Usern nicht toleriert werden kann , das bin ich hier schon gewöhnt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja. Es heißt nur "Sex" , Noch Fragen? Denn mich langweilt das Thema schon wieder

Sicher gibt es weitere Fragen, aber wenn das Thema langweilt, lohnt es sich natürlich nicht, sie stellen oder diskutieren zu wollen.

Für diejenigen, die sich nicht langweilen bzw. sich austauschen wollen, kann man auch die unterschiedliche Verwendung und Bedeutung des Wortbestandteils "sex" beleuchten. Es ist ja eben so, dass es in den unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich verwendet wird, und somit "sex" nicht gleich "Sex" ist, weswegen "Geschlechtszugehörigkeit" etwas anderes bedeutet als "Sexzeug" oder "Sex(ualität)".

Frau.N.Zimmer schrieb:Es heißt nur "Sex"

nee, eigentlich Geschlecht. Wir haben da nämlich extra ein Wort dafür ;)

Frau.N.Zimmer schrieb:Denn mich langweilt das Thema schon wieder :) Was ich sagen wollte, habe ich gesagt auch wenn das so von manch toleranten Usern nicht toleriert werden kann , das bin ich hier schon gewöhnt.

das ist wirklich lustig :D von "Sexzeug" reden und es dann intolerant finden, wenn das kritisiert wird :D

rhapsody3004 schrieb:Aber in dieser LGBTQ-Kita sind alle Willkommen. Und die Verantwortlichen sollten auch dafür Sorge tragen.

das hat ja nie einer bezweifelt! Warum dann die plaktive Ausdruck LGBTQ wenn es für alle ist? Es ist mir nicht klar. Das schreibe ich ja auch nur....

Wenn alle willkommen sind, gilt das sicher auch für alle anderen Kita/Annahmen warum ist es dann nötig sich bewußt abzugrenzen, sei es mit dem Konzept, der Beschriftung oder Beschreibung?

Das ist doch kein sinnvolles Bild für ein Miteinander? Das ist ein Bild des Extra-Besonderen und das ist meinerm Meinung nach sogar ein Eigentor für die LGBTQ Menschen.

Nochmal herunter gebrochen geht es mir hier nicht um die Konzeption, um die Menschen dort sondern um die Wirkung.

martenot schrieb:Es ist ja eben so, dass es in den unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich verwendet wird, und somit "sex" nicht gleich "Sex" ist, weswegen "Geschlechtszugehörigkeit" etwas anderes bedeutet als "Sexzeug" oder "Sex(ualität)".

Geht doch :) Dann nehme ich Sexzeug zurück und sage auf gut Deutsch Geschlechtszugehörigkeitszeug, so wie es von Anfang an gemeint war, für deine Gedanken dazu kann ich nichts.

Tussinelda schrieb:nee, eigentlich Geschlecht. Wir haben da nämlich extra ein Wort dafür ;)

Ach was ? Fein, dass du jetzt immer ein Wort aus unserer Sprache findest und keine Anglizismen mehr verwendest. Auch für deine Gedanken kann ich nichts.

Tussinelda schrieb:auch Kinder leben in dieser Gesellschaft, sie werden automatisch "konfrontiert".

Ich glaube nicht, das sich ein KiGaKind Gedanken darüber macht, ob jeweilige Menschen, die es sieht, eine sexuelle Beziehung führen.
Mit was alles sollen sich die Kleinsten eigentlich noch auseinandersetzen müssen.
Zumal Kinder in dem Alter kaum die Reife haben werden, dies zu begreifen.
Aber die schlauen Pädagogen wissen schon, was sie tun^^

martenot schrieb:mir wurde pausenlos nahegelegt, mich endlich für typische Jungeninteressen interessieren zu sollen. Es gab Spiele für Jungs und für Mädels, und ich sollte natürlich bei den Aktivitäten für die Jungs mitmachen, obwohl ich mich bei den Mädchen damals viel wohler gefühlt hätte.

Das ist traurig, wenn Erzieher oder Eltern irgendwas forcieren wollen.
Der Schuss kann nach hinten losgehen.

Fellhase schrieb:Das ist traurig, wenn Erzieher oder Eltern irgendwas forcieren wollen.
Der Schuss kann nach hinten losgehen.

Das wär früher ganz "normal" und ist wohl nemandem negativ aufgefallen. Aber ich persönlich habe mich ehrlich gesagt schon als Kind in eine Ecke gedrängt gefühlt, wo ich mich nicht wohl gefühlt hatte.

Fellhase schrieb:Ich glaube nicht, das sich ein KiGaKind Gedanken darüber macht, ob jeweilige Menschen, die es sieht, eine sexuelle Beziehung führen.

Es geht auch nicht um eine sexuelle Beziehung, sondern um eine Partnerbeziehung. Das erkennt man denke ich auch schon als Kind, dass Menschen manchmal als Partner zusammen sind, manchmal als Freunde, manchmal als Bekannte, manchmal als Kollegen, etc. Mir fällt nach wie vor auf, dass das Wörtchen "sex(uell)" immer und immer wieder verwendet wird, auch wenn man noch so oft versucht zu argumentieren, was wirklich die Intentionen sind.

Frau.N.Zimmer schrieb:Geht doch

Zum Glück ist dir das Thema deiner eigenen Aussage nach sowieso langweilig, sodass wir an dieser Stelle den Disput beenden können.

martenot schrieb:Es geht auch nicht um eine sexuelle Beziehung, sondern um eine Partnerbeziehung.

Ob sexuell oder platonisch.. wen interessiert das, die Kinder wohl am Wenigsten.

Das man vegan leben soll äh... kann, das es verschiedene Religionen gibt, klimagerecht leben, Gendersprache sprechens, keine rassistischen Aussagen usw., lernen die Kinder im Laufe der Zeit.

martenot schrieb:. Aber ich persönlich habe mich ehrlich gesagt schon als Kind in eine Ecke gedrängt gefühlt, wo ich mich nicht wohl gefühlt hatte.

Kann ich verstehen.
Meine Klassenkameradin hat lieber mit den Jungs Fußball gespielt, wogegen der Sportlehrer auch erst was hatte, aber dann erlaubte
er es.

Sensibilisierung ist immer wünschenswert, aber man kann es auch übertreiben.
Manchen Dingen muss man Zeit lassen, ist meine Meinung zum Thema.

Fellhase schrieb:Ich glaube nicht, das sich ein KiGaKind Gedanken darüber macht, ob jeweilige Menschen, die es sieht, eine sexuelle Beziehung führen.

sicher nicht, darum geht es auch gar nicht.

Fellhase schrieb:Ob sexuell oder platonisch.. wen interessiert das, die Kinder wohl am Wenigsten.

ich denke schon, dass es Kinder interessiert, im Sinne von, nicht jeder lebt mit Mama und Papa oder überhaupt so wie ich, es gibt ganz unterschiedliche Familien usw.

Fellhase schrieb:Sensibilisierung ist immer wünschenswert, aber man kann es auch übertreiben.

Je nachdem, aus welcher Perspektive man es sieht, wirkt es auf mich eher so, als ob das Thema auf übertriebene Weise kritisiert wird. "Übertreibung" kann man also auch da sehen. Leute, es ist einfach ein Kindergarten, der die gesellschaftliche Vielfalt abbilden will. Das ist doch gar nichts so Schlimmes. Ihr müsst doch Eure Kinder gar nicht hinschicken, und es dürfte euch doch überhaupt nicht betreffen, wenn einige Familien in Berlin diese Einrichtung positiv sehen und gern nutzen.

Tussinelda schrieb:ch denke schon, dass es Kinder interessiert, im Sinne von, nicht jeder lebt mit Mama und Papa oder überhaupt so wie ich, es gibt ganz unterschiedliche Familien usw.

Ich auch, aber eher während der Grundschulzeit.

martenot schrieb:Ihr müsst doch Eure Kinder gar nicht hinschicken, und es dürfte euch doch überhaupt nicht betreffen, wenn einige Familien in Berlin diese Einrichtung positiv sehen und gern nutzen.

Von mir aus, aber Meinungen, auch wenn sie negativ sind, kann man äußern und sollte es auch.

sindbad82 schrieb:Für mein Dafürhalten ist es einfach Blödsinn mit sowas im Kindergartenalter anzufangen.
2-3 klasse, sexualkundeunterricht bin ich wieder voll dabei.
Aufklärung ist richtig und wichtig, nur ist es wie erwähnt eben nicht die Aufgabe von Kindergärtnern sondern der Eltern.

Aber um Aufklärung scheint es ja nicht zu gehen.

Tussinelda schrieb:sexuelle Aufklärung, ist das wirklich so schwer zu verstehen? Es geht darum, Vielfalt zu leben, ihr Raum zu geben, Selbstverständlichkeit

Ja welche Vielfalt denn? Um Kindern sexuelle Vielfalt zu vermitteln, wird man nicht mit dem Klapperstorch kommen. Es geht doch um LGBTQ und da ist es nunmal notwendig den Kindern LGBTQ auch zu erklären, ansonsten ist das gesamte Konzept für die Tonne. Oder spüren die Kinder einfach das in ihrer Kita alles so LGBTQ vielfältig ist, weil Hannelore einen Penis hat?