Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

163 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verschwörung, Satanismus, Ritueller Missbrauch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

12.09.2023 um 19:56
Zitat von Kayden161Kayden161 schrieb:Opfer die davon erzählen, sind keine seriösen Quellen, weil das haben sich ja schon ganz viele ausgedacht und es gibt doch auch keine Beweise.
Das Problem deines Videos war der Kanal.
Dieser war unseriös, da dort diverse Verschwörungstheorien verbreitet und bestärkt wurden.

Anzeige
melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

13.09.2023 um 14:23
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Und diese Personen wären?
Man hört sowas irgendwie immer nur von den Therapeuten und irgendwie auch immer von den gleichen.
Irgendwie seltsam, oder?
Ok, ich kennen niemanden. Aber wenn dir jemand sagen würde, dass er oder sie es so erlebt hat, würdest du es dann gleich nicht glauben. Wie erwähnt, vielleicht hätte die Person wirklich ohne Therapie von alleine eine Erinnerung.

Ob man es nur von Therapeuten hört, oder sonst nur von den selben Personen, das weiß ich nicht.


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

13.09.2023 um 14:37
Zitat von Kayden161Kayden161 schrieb:Also willst du im Grunde damit sagen, dass alle Menschen, die berichten, dass sie Opfer ritueller Gewalt sind, unbewusst lügen, weil die Therapeuten ihnen das anhand von Suggestion eingeredet haben? Also wirklich jede*r Therapeut*in? Sie werden ja nicht alle bei den selben Fachärzten sein.
Man muss eben differenzieren.

Vermutlich wird jede Perversion irgendwann irgendwo ausgelebt. Sicherlich gibt es Missbrauchsfälle in einem wie auch immer gearteten rituellen Kontext.

Aber: Eine Erinnerung daran kann eben auch die Folge einer unsachgemäßen, psychotherapeutischen Behandlung sein. Wenn jemand mit entsprechender Erfahrung darauf hinwirkt, dass jemand diese Erinnerungen entwickelt, passiert das in vielen Fällen auch. Darum geht es. Um eine sachgemäße psychotherapeutische Behandlung, die nicht zum Ergebnis haben möchte, dass ein ritualisierter Missbrauch am Ende heraus kommt.

Wer eine psychotherapeutische Behandlung mit dem Ziel verfolgt, da müsse dann ein Missbrauch heraus kommen, missbraucht selbst die Menschen, die sich einer solchen Behandlung aussetzen.
Das Zeil muss sein, zu erfahren was war. Nicht eine eigenen vorgefasste These zu bestätigen.

Und ganz unabhängig davon: So wir de ritualisierte Missbrauch beschrieben wird - wer alle beteiligt ist und sein muss., ist es nicht gerade plausibel.


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

13.09.2023 um 21:51
@azazeel
Ja, das verstehe ich alles. Und ich beschäftige mich schon lange mit so vielen Fragen, was das Thema betrifft.
Es ist ein Mythos und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass an den ganzen Berichten der Opfer nichts dran ist.

Übrigens, hat schon jemand was von dem Fall der Kabala oder so gehört?
Hab gerade einen Video Link dazu gesehen.
Das ist dann ja doch schon bisschen verrückt.


1x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

13.09.2023 um 23:36
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es gibt Therspeut:innen, die sich so in das Thema "ritueller Missbrauch" reingefuchst haben, dass sie dafür Anzeichen sehen, wo keine sind. Und dass sie Betroffenen "einreden" sie seinen Opfer rituellen Missbrauchs.
"Einreden" ist dabei verkürzt ausgedrückt, das ist ein komplexer Prozess.
Manches aus der "Hochzeit" der Debatte um Multiple Persönlichkeiten (in Folge "rituellen Missbrauchs") in den späten 1980ern bis etwa Mitte der 1990er las sich allerdings wie ein moderner Exorzismus. Früher waren es die Dämonen, deren Namen man kennen und nennen musste, um sie anzusprechen und auszutreiben. Heute sind es die "Persönlichkeiten", die man kennen und nennen muss, um sie zum Verschwinden zu bringen.

Dummerweise unterliegt auch die Psychobranche den Gesetzen des Marktes, hat ihre Moden, ihre Ups and Downs. Schliesslich geht es um eine Menge Geld, vom millionenschweren Forschungsprojekt bis zum billigen Ratgeber-Broschürchen, von der Finanzierung einer Beratungsstelle bis hin zur persönlichen Profilierung schreibender WissenschaftlerInnen. Betroffene spielen da eher die Rolle von Manöveriermasse oder Versuchskaninchen. Das ist nicht schön, ist aber leider so in der freien Marktwirtschaft.

In allen Fällen hat der "medizinisch-industrielle Komplex" reagiert. In wie weit z.B. von diesem bezahlte Auftragsforschung den Markt antreibt, lässt sich an Beispielen wie der sogenannten multiplen Persönlichkeit nachvollziehen. Die Therapieangebote für dieses Krankheitsbild boomten in den 1990ern, ausgehend von der damaligen Frauenbewegung und dem Berufszweig der Hypnotherapeuten. Mindestens ein Mal im Monat gab es einen Fachkongress in der BRD (ich war auf einigen), die Fachjournale konnten sich vor Beiträgen kaum retten (ich habe damals entsprechende Fachblätter verlegerisch betreut). Beratungsstellen wurden eröffnet, Kliniken boten Therapien, Selbsthilfegruppen wurden von Krankenkassen und Kommunen finanziert. Inzwischen gilt das Krankheitsbild als medizinisch umstritten - und drüber reden oder publizieren mag kein/e ernstzunehmende/r WissenschaftlerIn mehr.

Was früher "nervöse Erschöpfungszustände" waren oder "vegetative Dystonie" heisst heute Burnout und ist ganz neu und ganz schlimm.

Das nächste Krankheitsbild, mit dem sich Kohle machen lässt, wird Orthorexie sein. Mein persönlicher Favorit!


3x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 09:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das nächste Krankheitsbild, mit dem sich Kohle machen lässt, wird Orthorexie sein. Mein persönlicher Favorit!
Ich musste googeln, war mir der Begriff bislang noch unbekannt.

Orthorexie - der Zwang sich gesund zu ernähren.


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 09:58
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das nächste Krankheitsbild, mit dem sich Kohle machen lässt, wird Orthorexie sein. Mein persönlicher Favorit!
Ich finde, dass du Essstörungen oder Zwangsstörungen nicht verharmlosen solltest.

Ob sich mit etwas "Kohle machen lässt" oder nicht, das ist erst einmal außen vor, wobei sich mit
Essstörungen grundsätzlich eher weniger Geld machen lässt. Die Kosten dem Staat eher Geld.

Ich weiß jetzt nicht, was daran dein "Favorit" sein sollte, aber bitte passe auf, bevor du ein
Krankheitsbild hier relativierst oder vereinfachst.

Bevor das in eine Richtung à la "Haha, wieso soll es krank sein sich gesund zu ernähren. Es sollte sich doch jeder gesund ernähren!"
geht, solltest du dich einmal besser informieren.

Orthorexie tritt nämlich auch sehr oft mit anderen Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie auf.
Es beschreibt eben den Zwang, dass explizit auf Inhaltsstoffe geachtet wird oder gewisse Nahrungsgruppen
ausgeschlossen werden, weil man davor schon regelrecht "Angst" hat.

Wenn du darüber nicht informiert bist oder das nicht nachempfinden kannst, dann solltest du nicht
so relativierend damit umgehen. Als sei das eine "ausgedachte Krankheit, mit der sich Kohle machen lässt".

"Höhö, es sollte doch jeder auf Inhaltsstoffe achten. Wieso soll das krank sein, höhö!"

Wer so denkt, der weiß nicht, was Zwang oder Angst oder Essstörungen sind.


2x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 10:19
Du musst eine sehr starke persönlichkeit sein @Doors

Wahnsinn. mein respekt.

Ich war Müde, sehr müde. Erschöpfung. nachdem ich 2 Männer leigen hatte vor ein jahr. Mitten im umzug steckt und rundum pflegeperson sein musste.

Ich bin zwischendurch erschöpft nachdem unser Sohn das erste Jahr nur eine stunde geschlafen hatte als Baby.

Bin wohl nicht so stark nicht wie du.

Trotzdem kam mir die eine stunde pro nacht wie folter vor. War ein hartes Jahr. Wo ich mir nie ganz von erholt habe.

Aber du steckst alles weg, und bist eine harte Bursche. das leben gewappnet, dich haut nichts um wie es scheint.

respekt. Mich hat einiges umgehauen.
Wie machst du das nur.
Kannst du ein blog machen und tipps geben?


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 10:23
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Es beschreibt eben den Zwang, dass explizit auf Inhaltsstoffe geachtet wird oder gewisse Nahrungsgruppen
ausgeschlossen werden, weil man davor schon regelrecht "Angst" hat.
Bemerkenswert finde ich, dass es nicht als Krankheit oder Störung eingestuft wird (sind bisher keine "offiziellen" Kriterien), wenn sich das Krankheitsbild
durch ein strenges Beachten von traditionellen religiösen Essensvorschriften erklärt
Wikipedia: Orthorexia nervosa

Da muss ich doch ein bißchen schmunzeln.


1x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 11:41
Zitat von soomasooma schrieb:Da muss ich doch ein bißchen schmunzeln.
Wenn Menschen darunter leiden, dann gibt es da nichts zum Schmunzeln.
Für einige kann sowas eben alles zum Zwang oder zur Obsession werden.

Ist jetzt OT, aber man sollte sowas nicht ins Lächerliche ziehen.


1x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 17:43
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ob sich mit etwas "Kohle machen lässt" oder nicht, das ist erst einmal außen vor, wobei sich mit
Essstörungen grundsätzlich eher weniger Geld machen lässt. Die Kosten dem Staat eher Geld.
Vorab: Auch ich habe jahrzehntelang mein Geld mit den psychischen (und physischen) Problemen anderer Leute verdient, als Publizist, Verleger, Verlagsmanager, Zivildienstleistender oder Psychiatrie-Mitarbeiter.

Auch für die Psyche gilt:

Wer sich gesund fühlt, ist nur nicht gründlich genug untersucht worden.

In erster Linie ist der Psycho-Markt, wie jeder andere Teilbereich der Gesundheitsversorgung auch, ein Markt, der den Gesetzen eben dieses Marktes gehorcht: Neue Märkte erschliessen, Bedarfsweckung, PR, Profitmaximierung - um nur einige der Aspekte zu erwähnen.

Da gilt es dann, neue Störungen zu "entdecken", sie im Rahmen von Auftragsforschung zu beschreiben, sie in Kriterien zu fassen, der Fachwelt in wissenschaftlichen Zeitschriften und dem künftigen Kunden in BILD & Co. nahezubringen, um anschliessend Handlungsbedarf bei Politik und Kassen anzumahnen. Stimmt die Bezahlung, dann wird munter darauf los diagnostiziert, publiziert und therapiert. Irgendwann ist dann das Marktsegment abgegrast und dann heisst es: Auf zu neuen Ufern - und der Kreislauf geht von vorne los.

Erinnert jemand das Krankheitsbild "Hysterie", "Klaviersucht" oder "Wandertrieb"? Was wurde eigentlich aus der guten alten "vegetativen Dystonie", dem "Gammler-Syndrom" oder den "multiplen Persönlichkeiten"? Wurden die umgeschult auf Borderliner, Messies, ADS und/oder ADHS? Machen die jetzt in Burnout oder, ganz neu, Posttraumatischem Stress-Syndrom?
Ist ja auch völlig Banane, was in der Birne nicht richtig tickt. Hauptsache, es bringt GELD!


Je besser ich diagnostizieren kann (positiv gesehen) oder je mehr Medikamente und Therapien ich vermarkten will (negativ gesehen), desto mehr psychische Erkrankungen will ich finden und finde ich auch.

Üblicherweise geht man davon aus, dass etwa jeder 10. Mensch behandlungsbedürftig psychisch krank ist. Daran hat sich im Laufe von etwa 100 Jahren Psychiatriegeschichte nichts geändert, sieht man mal von den politisch oder gesellschaftlich bedingten "Modediagnosen" ab.

Es hängt ja auch in diesem Falle immer davon ab, was man davon machen kann, welches Kapital sich daraus schlagen lässt.

Bevor es Ritalin auf dem Markt gab, war die Diagnose AHDS eine eher seltene. Bevor es jede Menge Geld für Beratungsstellen gab, waren Kindesmissbrauch, Gewalt in der Ehe, Suchterkrankungen zwar vorhanden, aber kein Thema.

War früher jemand depressiv, so hieß es "reiß' dich zusammen und geh' arbeiten", bis man feststellte, dass der Kranke nur deshalb nicht aufstand, weil er sich schon mit 'ner Handvoll Pillen ins Jenseits gekickt hatte. War früher jemand suchtkrank, dann galt er als willensschwach und asozial und fertig, maximal Arbeitslager statt Therapiekette. Dies soll nicht heissen, dass ich diese früheren "Behandlungsweisen" gut heisse. Mitnichten. Es ist halt nur immer so, dass in dem Moment, in dem ein Thema, und sei es noch so marginal, von den Medien aus wirtschaftlichen Interessen hochgepusht und von der Bevölkerung aus voyeuristischer Lust hochgehalten wird, dieses als "irre wichtiges Riesenproblem" angesehen wird, bis es dann wieder in der Versenkung verschwindet, weil eine neue Psycho-Sau durchs Dorf getrieben wird.

Wer spricht denn heute noch von weiblicher Hysterie durch zu wenig Sex, von dämonischer Besessenheit, von Klaviersucht, multiplen Persönlichkeiten, Schützengrabenkoller, Poriomanie etc. Alles zu ihren jeweiligen "Hochzeiten" Top-Themen in der Psychiatrie.

Und noch 'ne Wiederholung (ist ja wie im Fernsehen hier!):

Dass nun "der Fortschritt", der böse, schuld sei an psychischen Leiden, wäre ein These.
Waren die Menschen früher geistig gesünder? Die Geschichte der Medizin kennt aus früheren Zeiten andere psychische Probleme, die heute nahezu ausgestorben oder aber auch erschreckend modern erscheinen, von der dämonischen Bessesenheit, religiösen Wahnvorstellungen, Essstörungen und Hysterie bis hin zu so seltsamen Dingen wie Klaviersucht,. Depressionen, Angstneurosen und Suchtverhalten sind aus vergangenen Jahrhunderten, fast Jahrtausenden, immer wieder in Dokumenten erwähnt worden, sind also nicht neu und durch den Zeitgeist bedingt.

Neu ist vielleicht nur, dass Angehörige der Mittelschicht in westlichen Dienstleistungsnationen mehr Zeit haben und weniger materielle existentielle Sorgen. Sie können ihre individuellen Wehwehchen individell analysieren, wenn nicht anders, dann mit Hilfe meterweiser Ratgeber-Regale in der Buchhandlung, vulgärpsychologischer Abhandlungen in der "Bäckerblume" oder Foren wie diesen.

Wo ein Bedarf zu sein scheint, wächst auch das "rettende" Angebot derer, die damit Geld verdienen wollen, was im entwickelten Kapitalismus natürlich auch ganz legitim ist.
Ging man früher zum Schamanen oder zur Weisen Frau, so geht man heute eben zum Psychotherapeuten, zur Selbsthilfegruppe oder eben wieder zum Schamanen, um sich mit allerlei modischen Therapieformen (Nonverbale Gesprächstherapie) wieder ins seelische Gleichgewicht rücken zu lassen.

Früher ging man halt zum Pfarrer und betete 'ne Runde oder wurde von ihm auf den Scheiterhaufen gestellt.

Dann war alles wieder gut.

Heute zahlt die Krankenversicherung.

Was die psychischen Erkrankungen angeht, so muss ich allerdings aus Sicht eines Menschen, der sich beruflich Jahrzehnte lang mit der publizistischen Vermarktung wissenschaftlicher Erkenntnisse beschäftigt hat, hinzufügen:

Psychotherapie ist ein boomender Markt, neben kosmetischer Chirurgie der einzige Bereich, in dem sich noch grosses Umsatzpotenzial bietet.

Psychische Gesundheit bzw. Krankheit unterliegt diagnostischen Möglichkeiten und vor allem den Gesetzen des Marktes, ist somit auch durchaus "Modewellen" unterworfen.

Spricht heute etwa noch jemand von dämonischer Besessenheit, Veitstanz, Hysterie, Klaviersucht, Wandertrieb, multipler Persönlichkeit. Wohl kaum. Der Psychomarkt hat eben seine eigenen Gesetze.

Dafür hat, wer früher niedergeschlagen war, ein Burnout-Syndrom, möglicherweise Depressionen oder ist gar Borderliner.

Wer schlampig ist, wird flugs zum Messie, und wenn ein Kind sich bewegt, hat es mindestens ADHS. Bewegt es sich nicht, läuft es später Amok.

Und für das alles hat der Onkel Doktor ein paar Pillen, die die boomende Pharma-Branche ihm mit Schmiergeld in die Tasche steckt, und an jeder Strassenecke lauert ein sonst arbeitsloser Psychologe und flüstert: "Pssst, Du wolle Therapie mache?"

Nun gut. Die Leute wollen auch leben. Schliesslich können sie nicht alle Pizza ausfahren.

Was glaubt Ihr denn, warum die Zahl der Ritalin-Verordnungen in den letzten 5 Jahren so sprunghaft zugenommen hat? Meint jemand, das liegt allein daran, dass immer mehr Kinder so genannten "körperlichen Nachteile" haben?

In der Tat unterliegen medizinische Diagnosen bestimmten "Modetrends", das weiss jeder, der sich mal mit Medizingeschichte befasst hat.

Wo sind sie hin, die einstmals "wissenschaftlich gesicherten Krankheitsbilder" der dämonischen Besessenheit, der Opfer des Bösen Blicks,der weiblichen Hysterie, gegen die Klitorismassage half, die grassierende Klaviersucht, die Imoptenz durch Blue-Jeans, die Phosphat-Kinder, die multiple Persönlichkeit...?

Auch und gerade in der Wissenschaft gibt es diese Modetrends - was keinesfalls heisst, dass es bestimmte Krankheitsbilder nicht gibt. Aber in dieser kurzfristig auftretenden Häufung des genretypischen "immer mehr, immer schneller, immer jünger, immer schlimmer"?

Sonst glaubt doch hier jeder an alle möglichen und unmöglichen Weltverschwörungen - wie wäre es denn mal mit einer der Pharma-Branche?



So, das sollte erst mal als persönliches langes Kurzstatement reichen. :D


2x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 19:18
Zitat von DoorsDoors schrieb:In erster Linie ist der Psycho-Markt, wie jeder andere Teilbereich der Gesundheitsversorgung auch, ein Markt, der den Gesetzen eben dieses Marktes gehorcht: Neue Märkte erschliessen, Bedarfsweckung, PR, Profitmaximierung - um nur einige der Aspekte zu erwähnen.

Da gilt es dann, neue Störungen zu "entdecken", sie im Rahmen von Auftragsforschung zu beschreiben, sie in Kriterien zu fassen, der Fachwelt in wissenschaftlichen Zeitschriften und dem künftigen Kunden in BILD & Co. nahezubringen, um anschliessend Handlungsbedarf bei Politik und Kassen anzumahnen. Stimmt die Bezahlung, dann wird munter darauf los diagnostiziert, publiziert und therapiert. Irgendwann ist dann das Marktsegment abgegrast und dann heisst es: Auf zu neuen Ufern - und der Kreislauf geht von vorne los.
Das geht sehr in Richtung der Verschwörungstheorie.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Erinnert jemand das Krankheitsbild "Hysterie", "Klaviersucht" oder "Wandertrieb"? Was wurde eigentlich aus der guten alten "vegetativen Dystonie", dem "Gammler-Syndrom" oder den "multiplen Persönlichkeiten"? Wurden die umgeschult auf Borderliner, Messies, ADS und/oder ADHS? Machen die jetzt in Burnout oder, ganz neu, Posttraumatischem Stress-Syndrom?
Ist ja auch völlig Banane, was in der Birne nicht richtig tickt. Hauptsache, es bringt GELD!
Die zuerst genannten Diagnosen sind historisch und ich finde es respektlos, wenn du diese in einem
Abschnitt mit z.B. Borderline oder ADHS nennst.

Selbst diese historischen Diagnosen haben ja aber ihre Gründe.

"Hysterie" ist im Grunde eine Mischung aus Frauen mit PMS, PMDS, Endometriose sowie Frauen,
die sexuelle Gewalt, Missbrauch oder Gewalt in Familie und/oder Partnerschaften erlebt haben
und die in einer misogynen Gesellschaft damit nicht ernstgenommen worden sind.
Einige Borderlinerinnen waren sicherlich auch dabei.

Deine abwertende Sprache "Was in der Birne nicht tickt" kannst du dir hier sparen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bevor es Ritalin auf dem Markt gab, war die Diagnose AHDS eine eher seltene. Bevor es jede Menge Geld für Beratungsstellen gab, waren Kindesmissbrauch, Gewalt in der Ehe, Suchterkrankungen zwar vorhanden, aber kein Thema.
Und? Was willst du damit aussagen? Es ist doch super, wenn Menschen auch Hilfe bekommen.

Es ist doch gut, dass Gewalt in der Ehe, Suchterkrankung und Kindesmissbrauch thematisiert wird.
Es ist auch gut, wenn viele davon Beratungsstellen aufsuchen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:War früher jemand depressiv, so hieß es "reiß' dich zusammen und geh' arbeiten", bis man feststellte, dass der Kranke nur deshalb nicht aufstand, weil er sich schon mit 'ner Handvoll Pillen ins Jenseits gekickt hatte. War früher jemand suchtkrank, dann galt er als willensschwach und asozial und fertig, maximal Arbeitslager statt Therapiekette. Dies soll nicht heissen, dass ich diese früheren "Behandlungsweisen" gut heisse. Mitnichten. Es ist halt nur immer so, dass in dem Moment, in dem ein Thema, und sei es noch so marginal, von den Medien aus wirtschaftlichen Interessen hochgepusht und von der Bevölkerung aus voyeuristischer Lust hochgehalten wird, dieses als "irre wichtiges Riesenproblem" angesehen wird, bis es dann wieder in der Versenkung verschwindet, weil eine neue Psycho-Sau durchs Dorf getrieben wird.
Auch hier: Es ist doch gut, wenn sich der gesellschaftliche Konsens ändert und Menschen ernstgenommen werden.

Ich sehe es persönlich nicht so, dass z.B. die Themen Depressionen oder Suchterkrankung "in der Versenkung verschwunden sind".

Warum schreibst du in Anführungszeichen "irre wichtiges Riesenproblem" - Das sind riesige Probleme.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer spricht denn heute noch von weiblicher Hysterie durch zu wenig Sex, von dämonischer Besessenheit, von Klaviersucht, multiplen Persönlichkeiten, Schützengrabenkoller, Poriomanie etc. Alles zu ihren jeweiligen "Hochzeiten" Top-Themen in der Psychiatrie.
Weil sich Psychologie und Wissenschaft weiterentwickeln.

Man spricht auch nicht mehr von Säften im Körper, die unsere Stimmungen beeinflussen
und vernünftige Menschen sprechen auch nicht mehr von einer flachen Erde.

Das macht neuere Erkenntnisse aber nicht zwingend falsch.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wo ein Bedarf zu sein scheint, wächst auch das "rettende" Angebot derer, die damit Geld verdienen wollen, was im entwickelten Kapitalismus natürlich auch ganz legitim ist.
Das klingt schon sehr gruselig nach "Die bösen da oben".

Es ist völlig legitim, dass Menschen, die leiden, passende medizinische Hilfe bekommen.

Es ist auch völlig legitim, dass psychische Erkrankungen in Medien thematisiert werden, damit
die "Mitte der Gesellschaft" darüber informiert ist.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Dafür hat, wer früher niedergeschlagen war, ein Burnout-Syndrom, möglicherweise Depressionen oder ist gar Borderliner.
Jemand kann auch alle drei Diagnosen gleichzeitig haben. Na und?
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer schlampig ist, wird flugs zum Messie, und wenn ein Kind sich bewegt, hat es mindestens ADHS. Bewegt es sich nicht, läuft es später Amok.
Das entlarvt leider dein Unwissen. Wer ADHS auf "sich einmal bewegen" reduziert, der hat von nichts eine Ahnung.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Und für das alles hat der Onkel Doktor ein paar Pillen, die die boomende Pharma-Branche ihm mit Schmiergeld in die Tasche steckt
Ist ja nicht so, als würden Depressionen oder ADHS auch anders behandelt werden.
Du malst hier ein dramatisches Bild in Schwarz-Weiß.

Fehlt noch, dass der Doktor Vampirzähne hat.
Zitat von DoorsDoors schrieb:und an jeder Strassenecke lauert ein sonst arbeitsloser Psychologe und flüstert: "Pssst, Du wolle Therapie mache?"
Vergleich und falsche Grammatik in der wörtlichen Rede sind hier sehr unpassend und rassistisch.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Was glaubt Ihr denn, warum die Zahl der Ritalin-Verordnungen in den letzten 5 Jahren so sprunghaft zugenommen hat? Meint jemand, das liegt allein daran, dass immer mehr Kinder so genannten "körperlichen Nachteile" haben?
Körperliche Nachteile? Was meinst du damit?

Außerdem wird Ritalin auch von Erwachsenen genommen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sonst glaubt doch hier jeder an alle möglichen und unmöglichen Weltverschwörungen
Jeder?
Zitat von DoorsDoors schrieb:wie wäre es denn mal mit einer der Pharma-Branche?
Das hast du hier nun lang und breit deutlich gemacht, dass du so denkst.


2x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 20:36
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb am 09.09.2023:ob man meint, dass richtig mit dem Thema umgegangen worden ist.

Dafür sollte man sich die Sendung dann eben schon angucken
Muss ich nicht, weil ich Böhmermann nicht mag und auch nicht seine Art, mit Themen "umzugehen". Bin mir also sicher, ich würde es zumindest in Teilen als unangemessen empfinden. Er bzw. die Redaktion haben das Thema irgendwo ausgekramt und aufgewärmt – das ist weder satirisch noch investigativ.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb am 09.09.2023:eine Diskussion über die Thematik und ob man meint, dass es existiert oder nicht sowie
Dass die kritisierten Therapieformen existieren, da bin ich mir sicher und auch, dass sie schaden können. Organisierte Pädokriminalität existiert. Mir muten die Begriffe "satanistisch" und "rituell" halt verschwörungstheoretisch an, ich würde da eher "strukturell" wählen.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das geht sehr in Richtung der Verschwörungstheorie.
Naja, der Begriff "(esoterischer) Psychomarkt" ist nicht neu und das Phänomen uralt.


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 21:11
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das nächste Krankheitsbild, mit dem sich Kohle machen lässt, wird Orthorexie sein. Mein persönlicher Favorit!
Puh, wenigstens vor dieser “Krankheit” bin ich sicher. Dazu esse ich viel zu gerne ungesundes. Ein fetter Burger oder eine Pizza nachts um 03.00 wenn ich nach Hause wanke hilft mir wunderbar dabei einzuschlafen.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Wenn Menschen darunter leiden, dann gibt es da nichts zum Schmunzeln.
Für einige kann sowas eben alles zum Zwang oder zur Obsession werden.
Ganz genau! Hier wird nicht gelacht. Wo kämen wir da hin, wenn jetzt schon jeder lachen könnte wann und über was er will. Ja, nix da….sofort aufhören, abbrechen, Schmunzeln einstellen!
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wo sind sie hin, die einstmals "wissenschaftlich gesicherten Krankheitsbilder" der dämonischen Besessenheit, der Opfer des Bösen Blicks,der weiblichen Hysterie, gegen die Klitorismassage half, die grassierende Klaviersucht, die Imoptenz durch Blue-Jeans, die Phosphat-Kinder, die multiple Persönlichkeit...?
Ich glaube die weibliche Hysterie heisst jetzt Konversionsstörung. Ob man das immer noch mit Klitorismassagen behandelt weiss ich nicht. Im Idealfall ja. Im schlechtesten Fall gibt es dafür jetzt wahrscheinlich auch irgendwelche Psychomedikamente.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

14.09.2023 um 22:21
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das macht neuere Erkenntnisse aber nicht zwingend falsch.
Die gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis von heute ist der verlachte Irrtum von morgen. Zumindest das habe ich in etlichen Jahrzehnten wissenschaftlicher Verlegerei gelernt. Alles, was wir heute belächeln, von der Frage nach dämonischer Besessenheit (kath. Kirche) über die danach, wieviele Engel auf eine Nadelspitze passen (ebenda), oder ob dunkelhäutige Menschen sich vom Nabel ausgehend im Laufe der Zeit schwarz färben (I. Kant), galt zur Zeit ihrer Publikation als "gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis".

Natürlich sind psychische Erkrankungen genau so ernst zu nehmen wie physische, ist den Erkrankten genau so vorurteilsfrei zu begegnen, das steht ausser Frage. In Frage stelle ich allerdings das Geschäftsmodell der Entwicklung und Diagnostik von Erkrankungen, das dann nach mehr oder minder qualifizierter Behandlung schreit. Aber bitte: Wir leben im Kapitalismus - und zwar auch noch gerne - und da ist es eben der Markt, der diktiert. Menschen kommen da eher nur am Rande vor. Die sind nicht im DAX gelistet.

Nach Jahren des Geldverdienens mit den theoretischen Aspekten psychischer Störungen (als Verlagsmanager) habe ich bis Corona mal die andere Seite kennen lernen wollen und in einer Einrichtung für diesen "KundInnenkreis" gearbeitet. Berichte darüber, was ich da erlebt habe, findest Du, Interesse vorausgesetzt, in meinem Blog:

Die halb durchsichtige Fee und ihre Wolkentiere (Beitrag von Doors)

Kater und Vater (Beitrag von Ickebindavid)


2x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

15.09.2023 um 08:39
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zumindest das habe ich in etlichen Jahrzehnten wissenschaftlicher Verlegerei gelernt.
Hast du je wissenschaftlich gearbeitet? Hast du studiert und dich mit Wissenschaft auseinandergesetzt?
Zitat von DoorsDoors schrieb:oder ob dunkelhäutige Menschen
Was sind "dunkelhäutige Menschen"? Gibt es das? Im Jahr 2023?

Würdest du Caucasier als "Hellhäutige" bezeichnen?
Zitat von DoorsDoors schrieb:In Frage stelle ich allerdings das Geschäftsmodell der Entwicklung und Diagnostik von Erkrankungen, das dann nach mehr oder minder qualifizierter Behandlung schreit.
Verstehe ich nicht. Du bist dagegen, dass leidenden Menschen geholfen wird?
Zitat von DoorsDoors schrieb:Aber bitte: Wir leben im Kapitalismus
Und daran ist bis zu einem gewissen Grad auch nichts schlimm.
Zitat von DoorsDoors schrieb:und da ist es eben der Markt, der diktiert.
Auch daran ist nichts schlimm.
Zitat von DoorsDoors schrieb:habe ich bis Corona mal die andere Seite kennen lernen wollen und in einer Einrichtung für diesen "KundInnenkreis" gearbeitet. Berichte darüber, was ich da erlebt habe, findest Du, Interesse vorausgesetzt, in meinem Blog:
Deine Laienmeinungen sind aber in diesem Kontext nicht relevant, wenn du nicht psychologisch ausgebildet bist.


Es ist traurig und erschreckend, dass du hier einem gefährlichen Gedanken aufsitzt, der leider teilweise
sehr in Richtung der Verschwörungserzählungen geht.

Gefährlich auch, da solche Auffassungen dazu führen, dass Menschen mit Krankheitsbildern nicht
ernstgenommen werden.

Es sind nicht die "Die Bösen da oben", die sich irgendwelche "Krankheiten ausdenken", damit sie irgendwelche
"Pillen" verkaufen können. Zumindest nicht in Deutschland. Man kann diskutieren, ob es in den USA teilweise
schon solche Ausmaße angenommen hat, aber da ist das Gesundheitssystem auch sehr anders und man hat
dort ja trotzdem Menschen, die denken, dass Bleichmittel gegen Corona hilft. Ist das besser?

Viele deiner "Historischen Beispiele" waren auch nie wissenschaftlich, sondern Trivialmeinungen der Gesellschaft
oder sogar der Kirche, die damals Einfluss nahm.

Grundsätzlich ist es eher so, dass sich die Wissenschaft immer weiter entwickelt und zu neuen und stetig
besseren Erkenntnissen kommt.

Dieses führt dazu, dass es natürlich immer bessere und effektivere Behandlungsmöglichkeiten gibt und
es ist auch nicht verkehrt daran, wenn medial darüber aufgeklärt wird und das Wissen auch die Mitte
der Gesellschaft erreicht.

Ich meine, hier wird sich darüber aufgeregt, dass in den Medien teilweise vermehrt über Gewalt in der Ehe
oder über sexueller Gewalt an Kindern berichtet worden ist? Es ist doch super, wenn sowas eine Zeit lang
Thema in den Medien ist. Oder sollen wir wieder in Zeiten leben, in denen die Masse der Gesellschaft
von nichts weiß und nur die Gelehrten, die Latein können, von Krankheitsbildern und Problemen wissen?

Es ist doch super, wenn Beratungsstellen und Therapien aufgesucht werden.

Auch am Beispiel ADHS: Ich kenne sehr viele, vor allem in meinem Alter und etwas jünger, die diese
Diagnose haben. Keiner davon nimmt irgendwelche "Pillen" oder Ritalin.

Die Betroffenen sowie Familie und Angehörige haben aber Gewissheit darüber, was los ist und was nun
einmal etwas "anders" ist. Es kann endlich benannt und erklärt und verstanden werden.
Auch können die unterschiedlichen Bedürfnisse viel besser in der Schule berücksichtigt werden.

Als Kind habe ich auch einige Diagnosen bekommen, aber ich habe niemals irgendwelche Tabletten
bekommen. Diese Diagnosen haben es mir aber ermöglicht, dass die Krankenkasse mir Bewegungstherapie,
Tanztherapie sowieso Voita (eine Entspannungstechnik, etwas wie Yoga) bezahlt haben.
Meine Eltern hatten wenig Geld und konnten mir nie irgendwelche Kurse bezahlen.
Durch die Diagnosen war es aber für mich möglich. Ich hatte Termine in der Woche und
hatte Kontakt zu Gleichaltrigen. Ich hatte Bewegung usw.
Diese Kurse haben mir auf jeden Fall etwas gegeben, das ich gebraucht hatte.

Nicht jeder bekommt mit jeder Diagnose sofort irgendwelche Pillen/Tabletten.


4x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

15.09.2023 um 08:48
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Auch am Beispiel ADHS: Ich kenne sehr viele, vor allem in meinem Alter und etwas jünger, die diese
Diagnose haben. Keiner davon nimmt irgendwelche "Pillen" oder Ritalin.
Meine Schwester hat 4 Kinder, drei davon nehmen mittlerweile Ritalin, damit sie "funktionieren". Ich muss zugeben, dass es hilft und wirkt. Dennoch finde ich die Entwicklung Kinder in jungem Alter mit Medis vollzustopfen bedenklich, damit sie in unserer Gesellschaft nicht auffallen und Leistung bringen.


melden
Bauli ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

15.09.2023 um 09:09
Zitat von DoorsDoors schrieb:Natürlich sind psychische Erkrankungen genau so ernst zu nehmen wie physische, ist den Erkrankten genau so vorurteilsfrei zu begegnen, das steht ausser Frage.
Ja, das beschert dir heute einen Eintrag in die Gerichtsakten. Wenn du dann noch einen Betreuer hast, darfst du unter Umständen nicht einmal wählen gehen und ob du dann noch von der Umwelt ernst genommen wirst, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt. Laut sagen, dass es nicht so ist, wird man nicht.

Wenn wir uns auch sonst nicht grün sind und auch schon in der Vergangenheit aufeinander losgegangen sind. Es gibt nichts an deinen Beiträgen zu beanstanden. Sehr sauber formuliert.

In meiner Betrachtungsweise sehe ich es so, dass immer in wirtschaftlich schlechten Zeiten die Esoterik boomt. Die Esoterik, dann aber der Grundstein für Leiden sein kann, ist man nicht immun genug und alle Randerscheinungen, die sie mit sich bringt, zutage fördert. Es kommt aber auch immer auf die Resilienz eines Jeden an.

Ich denke Böhmermann, den ich ablehne lenkt damit von seinen Verfehlungen ab, für die er keine Verantwortung zu übernehmen gedenkt. Diese verfangen dann mit einem neuen Thema. Der widerlichste Moderator mit einer doch sehr seltsam anmutenden Satire.


1x zitiertmelden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

15.09.2023 um 09:45
Zitat von BauliBauli schrieb:Ja, das beschert dir heute einen Eintrag in die Gerichtsakten
Das ist in richtig.
Eine psychische Erkrankung beschert dir keinen Eintrag in die "Gerichtsakte".
Die meisten dürften ohnehin keine "Gerichtsakte" habrn.
Und auch nicht in jeder Verfahrensakte wurd eine psychische Erkrankung vermerkt.
Zitat von BauliBauli schrieb:Wenn du dann noch einen Betreuer hast, darfst du unter Umständen nicht einmal wählen gehen
Das stimmt so nicht

Eine gesetzliche Betreuung führt in der Regel nicht zu einem Ausschluss vom Wahlrecht

Bei den Fällen, bei denen die unten genannten Bedingungen zutreffen handelt es sich üblicherweise um schwerst behinderte Menschen oder schwer demente Personen, die zu keiner Willensbildung fähig sind

Mit einer psychischen Erkrankung gibt es den Eintrag in der Regel nicht.
Mit dem Betreuungsgesetz hat man sich 1992 darauf geeinigt, dass Betreuung grundsätzlich nicht das Wahlrecht berührt, aber Menschen mit sehr großem Hilfebedarf, die mutmaßlich ohnehin nicht in der Lage sind, an der Wahl teilzunehmen, ausgeschlossen werden.

Ausschlussgrund „Betreuerbestellung“
Nicht alle Personen, die unter Betreuung stehen, sind demnach vom Wahlrecht ausgeschlossen. Der Ausschlussgrund „Betreuerbestellung“ (§ 13 BWahlG) betrifft nur Personen, bei denen eine endgültige (keine vorläufige) Betreuung mit dem Aufgabenkreis „alle Angelegenheiten“ angeordnet ist. Diese umfassende Betreuung entspricht aber nicht dem Sinn des Betreuungsrechts und soll daher eine seltene Ausnahme bleiben (BVerfG vom 23.06.1999, 1 BvL 28/97, NJW-RR Zivilrecht 1999, 1593, BayObLG FamRZ 2002, 1225). Entsprechend darf eine „Totalbetreuung“ nur unter strengen Bedingungen angeordnet werden. Wenn jemand noch in der Lage ist, einen Teilbereich seines Lebens zu bewältigen, ist dies beispielsweise ausgeschlossen.
In den meisten Fällen werden Betreuer für bestimmte Angelegenheiten (beispielsweise Sorge für die Gesundheit, Vermögenssorge, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Wohnungsangelegenheiten) eingesetzt. Dann bleibt die betreute Person weiterhin wahlberechtigt. Dies gilt selbst dann, wenn alle denkbaren Aufgabenbereiche einzeln aufgeführt werden. Nur wenn explizit von „allen Angelegenheiten“ oder „sämtlichen Angelegenheiten“ die Rede ist, reicht dies für einen Wahlausschluss aus.
Quelle:
https://www.biva.de/startseite/duerfen-menschen-die-unter-betreuung-stehen-waehlen/


melden

Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

15.09.2023 um 14:09
Zitat von Kayden161Kayden161 schrieb:Es ist ein Mythos und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass an den ganzen Berichten der Opfer nichts dran ist.
Das kann man weder pauschal verneinen noch bejahen. Eine "weltweite Organisation" ist sicherlich ein Mythos. So etwas lässt sich nicht dauerhaft geheim halten.
Aber was man eben weiß ist, dass man Erinnerungen fälschen kann. Und hier kommt das Problem der unseriösen Psychologen und Psychiater.
Und auch abseits solcher "zielorientierten Diagnosen" können Erinnerungen trügen. Und durch die Vernetzung ist es eben leicht, dass sich Erinnerungen vieler Menschen angleichen. Sie lesen etwas und adaptieren es. Und zwar ohne dass ihnen das bewusst ist.


Anzeige

melden