Wie habt ihr euer Wohnzimmer eingerichtet?

Hanne_Lore schrieb:Meine Vormieter haben das Treppenhaus vom DG bis in den Keller so gestrichen, hier muss mir ein Maler helfen das zu überstreichen, aber bis der Zeit hat und es soweit ist, lebe ich nun mit diesem inneren Bild. Hab tausend Dank

Ich weiß noch, wie ich als Kind ständig davon geträumt habe, mein Zimmer in einem kräftigen Rot zu streichen. Mein Vater war dagegen, aber als sich meine Eltern dann getrennt haben und meine Mutter mit meiner Schwester und mir umgezogen ist, hat sie mich damit überrascht, dass sie zumindest eine Wand meines neuen Zimmers in einem kräftigen Weinrot gestrichen hatte.

Sie wollte mir damit eine Freude machen - aber in der Sekunde, in der ich die Wand gesehen habe, wusste ich, dass mir das doch nicht gefällt. Musste dann trotzdem die nächsten zwei Jahre damit leben. :D

In Wohnzimmern finde ich prinzipiell dunkle Farben an den Wänden ganz schick, sofern der Rest des Zimmers dazu passt. Momentan gefallen mir tatsächlich Kombinationen aus dunklen Grüntönen und dann ggf. noch Gold und/oder schwarz. Sowas funktioniert mMn nur, wenn auch der Boden und die Möbel dazu passen. Außerdem macht so etwas auch nur Sinn, wenn man weder zu den Menschen gehört, die ihr Wohnzimmer alle paar Monate neu gestalten noch zu denen, bei denen ein Umzug kurz- bis mittelfristig absehbar ist, weil sich solche dunklen Farben leider furchtbar schlecht beim Auszug überstreichen lassen.

Ich kann also jede/n verstehen, der/ die das im eigenen Wohnzimmer nicht möchte. Entweder wegen der genannten Gründe oder einfach wegen Nichtgefallen.

Zumal man ein Zimmer auch mit weißen Wänden wunderschön gestalten kann. Wozu sonst gibt es Deko, Pflanzen und Bilder?

Hanne_Lore schrieb:Warum sollten die weiße-Wände-Menschen nicht ehrlich zu sich sein? Oder kahle-Wände-Menschen?

Weil ich schon so manchen Menschen die wahren Motive entlocken konnte. Kein Scherz.

Bspw. aus Zeitmangel oder linken Händen wegen (und machen lassen zu geizig für) Wände komplett weiß und kahl geblieben sind.

Oder der Partner oder die Partnerin sich durchsetzen konnte

Oder weil der voraussichtlich geplanten Wohndauer von maximal ein paar Jährchen der Aufwand nicht lohnen würde. Vor allem weil je nach Mietwohnung die Wohnungen auch wieder weiß gestrichen oder mit weißer Raufasertapete übergeben werden müssen.

Nicht in jedem Fall war das Motiv, weils ja so toll aussieht und gefällt, wenn man auf weiße und zusätzlich auch noch kahle Wände blickt.

Ps.
Spreche nur vom Herzen jeden Hauses oder Wohnung: Dem Wohnzimmer.

rhapsody3004 schrieb:Aber nicht alle können mir erzählen, dass sie dabei auch noch gerne auf weiße und zusätzlich auch noch auf kahle, leere Raufasertapeten blicken ode

Ich gucke auf meinen Picasso, dem habe ich in der Tat eine Wand komplett spendiert. die weiße Wand schafft störendere Einflüsse weg.

rhapsody3004 schrieb:Ist es wenigstens von den Wandfarben her wohnlich-gemütlich?

Weiße Wandfarben.

rhapsody3004 schrieb:Ich wäre auch immer dazu bereit mir nur des Wohlfühlfaktors wegen Mehrarbeit in Form von Streichen oder Tapezieren oder regelmäßig saugen oder Staub wischen zu müssen aufzuhalsen.

Das Problem bei den meisten Leuten wie mir ist nicht die Mehrarbeit in Form von Streichen oder Tapezieren oder Staubwischen ein Problem. Viel eher das fehlende Gefühl dafür, wie man etwas schön einrichtet.
Man richtet sich alles so ein, dass es funktioniert. So entstehen dann auch diese kargen Wohnungen, die nur eine Matratze, einen Stuhl und einen Tisch im Wohnzimmer haben.

Ford schrieb:So entstehen dann auch diese kargen Wohnungen, die nur eine Matratze, einen Stuhl und einen Tisch im Wohnzimmer haben.

In etwa tatsächlich meine Wohnung. Fehlt nur noch der ikea Schrank der teils Kleiderschrank und teils so Schrank ist.

- ca. 20 grüne Pflanzen
- ein dezentes E-Piano
- kleine Schreibtischecke am Rand
- zwei etwas zu moderne Sofas (würde ich mir nicht nochmal kaufen)
- ein Sideboard für Plattenspieler, Platten und Pflanzen
- ein Hängeregal für Gesellschaftsspiele, Pflanzen und Reiseführer
- ein paar Bilder von lokalen Künstler:innenn und Künstler:innen die ich auf Reisen getroffen habe schmücken die weißen Altbauwände
- dann gibt es noch einen von diesen IKEA-Sesseln (da wusste ich nicht wohin damit)
- auf Fernseher (sowieso), Schränke (ich wüsste nicht was ich da rein tun sollte), Esstisch (der hat ein eigenes Zimmer) oder so einen kleinen Kaffetisch (mein Sofa hat kleine Bretter zum Abstellen von Getränken) verzichte ich bewusst. Das Wohnzimmer dient der Entspannung und lockeren Zusammenkunft.
- und dann habe ich noch so einen coolen einen queerotischen Kalender an der Wand hängen --> Freund:innen finden ihn cool, meine Familie findet ihn verstörend...

Abahatschi schrieb:Ich gucke auf meinen Picasso, dem habe ich in der Tat eine Wand komplett spendiert. die weiße Wand schafft störendere Einflüsse weg.

So geht stilvoll. Volle Zustimmung, hier braucht es nicht mehr, im Gegenteil, alles andere würde ablenken

emanon schrieb:Halte ich noch für bezahlbar, einfach darauf sparen.
Allerdings würde ich es mir so "sauber" nirgendwo hinstellen. Es müsste noch ein wenig "patiniert werden um plastischer/realistischer zu wirken.

Zustimmung zu beidem :)

(Obwohl ich mich durchaus an Zeiten erinnern kann, zu denen ich diese Summe niemals für etwas Optionales wie Modellbau ausgegeben hätte. Ansonsten aber, wenn machbar, spare ich auf Wünsche.)

Alexandra00 schrieb:Schränke mag ich nicht, deshalb habe ich nur zwei niedrige Regale aus altem Holz in der Wohnung: eins in der Küche und eins im anderen Zimmer für Kleidung. Dazu noch ein Kleiderständer und drei alte, übereinander gestellte 50er-Jahre-Koffer, in denen ich Bettwäsche verstaut habe.

Nachfrage - nur interessehalber: Stört es dich nicht dass Dinge in offenen Regalen schneller schmutzig werden?
Ich finde Schränke auch nicht gerade toll, freue mich aber z.B., zum Herbst hin die Pullover nicht erst entstauben/waschen zu müssen und auch selten benutzte (aber doch immer wieder benutzte, ansonsten hätte ich sie nicht) Küchenutensilien erst vor Benutzung reinigen zu müssen.
Genau solche Nachteile sind uns nämlich in bei Umzügen übergangsweise benutzten Wohnungen in denen z.B. in der Küche alles offen stand aufgefallen.

(Einrichtung ist bei uns auch insgesam relativ studentisch, z.B. kein wirkliches Wohnzimmer sondern ein Arbeitszimmer. Kleinere Wohnungen waren dann Arbeitszimmer mit Schlaf- und Kochnische. Wohnungen jeweils zu zweit - mein Mann und ich - bewohnt.)

@Raspelbeere:
Meine gesamte Kleidung wird regelmäßig von mir durchgetragen und gewaschen. Deshalb kann nichts einstauben.
Die 5 Winterpullis und eine Winterjacke hängen im Hochsommer natürlich ungenutzt auf der Kleiderstange. Dafür schaffe ich mir aber keinen Schrank an.

Küchenutensilien habe ich auch nur so viel, wie ich wirklich in Gebrauch habe. Sie lagern in 4 Körben, welche sich in einem niedrigen Regal befinden. Das Besteck liegt (ohne Besteckkasten) in der Schublade des Esstisches. Den wiederum benutze ich multifunktional zur Essenszubereitung, um Wäsche zusammen zu legen, für Besucher oder (seltener) als Arbeitsplatz.

@rhapsody3004:
Es müssen nicht immer verborgene Motive wie linke Hände, kein Händchen für Raumgestaltung, Zeit- oder Geldmangel hinter weißen Wänden stecken. Manchmal ist das auch eine bewusste Entscheidung. Würde ich farbige Wände bevorzugen, hätte ich einen Maler beauftragt.
Bei Dingen, die mir wichtig sind, spare ich nicht. So habe ich auf eigene Kosten den alten Durchlauferhitzer des Vermieters im Bad gegen ein modernes, energiesparendes Gerät austauschen lassen.

Stumpf schrieb:Gefällt mir gar nicht..
So sind die Geschmäcker verschieden.

Das ist mir schon klar, dass Geschmäcker verschieden sind. Keine Sorge ;)

rhapsody3004 schrieb:Steckt da wirklich Geschmack hinter oder hat es andere Gründe und gefällt im Grunde gar nicht?

Ja, es steckt Geschmack dahinter, zudem muss weiß nicht gleichgesetzt werden mit kahl, man kann schöne Bilder an die Wand hängen. Und wenn auch nicht, bedeutet es nicht gleich zwei linke Händer oder, dass man sich etwas nicht leisten kann.

Bei mir ist die Einrichtung wichtig, modern und es sollte nicht "billig" wirken, also auf mich, das ist alles natürlich irgendwo Auslegungssache. Und die Möbel müssen schon etwas länger halten.

Sitzecke Leder, braun (kommt bald weg, der besten Ehefrau von allen ist Leder zu kalt), dahinter eine Bücherwand. Gegenüber ein Lowboard mit dem TV darauf. Mit etwas Abstand links daneben der Kamin. Ansonsten findet sich im WZ noch ein Esstisch für 8 Personen (wir sind zu zweit haben aber häufiger Gäste), ein Klavier und eine Standuhr. Nur durch die Herdzeile getrennt schließt sich die Küche an. Bodenbelag Granit.

LiliXy schrieb:Ja, es steckt Geschmack dahinter, zudem muss weiß nicht gleichgesetzt werden mit kahl, man kann schöne Bilder an die Wand hängen. Und wenn auch nicht, bedeutet es nicht gleich zwei linke Händer oder, dass man sich etwas nicht leisten kann.

Wir leben auch so. Weiße Wände, schöne Pflanzen, gute Möbel und hier und da ein gutes Bild und immer frische Blumen. Bunte Wände würden das nicht zur Geltung bringen.

emanon schrieb:Sitzecke Leder, braun (kommt bald weg, der besten Ehefrau von allen ist Leder zu kalt), dahinter eine Bücherwand. Gegenüber ein Lowboard mit dem TV darauf. Mit etwas Abstand links daneben der Kamin. Ansonsten findet sich im WZ noch ein Esstisch für 8 Personen (wir sind zu zweit haben aber häufiger Gäste), ein Klavier und eine Standuhr. Nur durch die Herdzeile getrennt schließt sich die Küche an. Bodenbelag Granit.

Das klingt absolut klasse. Ich liebe das Konzept des offenen Küchen-Wohnbereichs. Meine Eltern wohnen auch so und ich finde es sehr gemütlich.

emanon schrieb:der besten Ehefrau von allen ist Leder zu kalt

das kann ich absolut nachvollziehen :D

Zu den weißen Wänden:
Ich finde sie erweitern optisch den Raum, das Bedrückendenste für mich sind kleine Räume mit dunkler Holzdecke…

Ich mag sehr dunkle Wandfarben, dann aber eher Richtung dunkles Graublau, oder Graugrün, hochwertige antike Möbel dazu, das ist eher mein Geschmack.
Gern auch ne nette Mischung aus antik und Flohmarkt nach wie vor.
Die nächsten Wände erhalten definitiv ein dunkles Grün, das aktuelle Olivgrün im Wohnzimmer ist mir noch zu hell.
Dennoch gibt es bei mir weiße Akzente und auch weiße Wände, den Flur zB, teilweise die Küche und Wohnzimmer.
Das wäre so mein Stil:

Original anzeigen (0,2 MB)

@Stumpf
Dazu passen hervorragend die Möbel von Mackintosh und ein Hausgeist. ;)

@emanon
Hausgeist fänd ich total super, aber leider gibt es die ja nicht ^^

Links die "stein"wand ist geblieben, die ehemals grüne wand wurde weiß, die rechte weiße wand wurde grau, der boden hat eine dunkle eichenoptik bekommen. Vor der grauen wand stehen die wohnzimmermöbel in weiß-vintage optik, unsere couch ist ein altes metalleinzelbett und dazu gibt es noch einen hängesessel und ein kratzbaum existiert dort auch noch herum. An der decke hängt ein alter kronleuchter geerbt von den großeltern meines freundes.

Alexandra00 schrieb:Meine gesamte Kleidung wird regelmäßig von mir durchgetragen und gewaschen. Deshalb kann nichts einstauben.

Ich habe auch nicht viel Kleidung und trage sie regelmäßig. Mag es pragmatisch. Allerdings gibt es doch bestimmte Kleidungsstücke die nur für bestimmte Jahreszeiten geeignet sind - z.B. ein Wintermantel, der ist maximal von November bis Februar im Einsatz. Kurze oder sehr dünne Hosen brauche ich im Winter dafür nicht. Ich habe einen Hosenanzug, manchmal für Termine sinnvoll - beruflich brauche ich solche Kleidung aber nicht (da sind T-Shirt oder Kapuzenpullover plus Cargohosen im Einsatz) sodass der Hosenanzug ca. zweimal im Jahr getragen wird. Selbiges bzgl. meinem Mann: Auch er hat einen Anzug, braucht den aber nur wenige Male im Jahr. Würde diese Kleidung draußen hängen müsste sie vor Nutzung gewaschen werden.

Mein Mann und ich teilen uns einen schmalen Kleiderschrank, in dessen oberen Fach ferner Koffer sind.

Alexandra00 schrieb:Küchenutensilien habe ich auch nur so viel, wie ich wirklich in Gebrauch habe. Sie lagern in 4 Körben, welche sich in einem niedrigen Regal befinden. Das Besteck liegt (ohne Besteckkasten) in der Schublade des Esstisches. Den wiederum benutze ich multifunktional zur Essenszubereitung, um Wäsche zusammen zu legen, für Besucher oder (seltener) als Arbeitsplatz.

Auch hier: Wir haben nur was wir wirklich benutzen. Haben auch manche Geschenke direkt nach Erhalt umgetauscht/ weitergegeben, weil wir irgendwelche komischen zudem schlecht funktionierenden Gerätschaften wie Zwiebelhacker (das Teil matschte die Zwiebeln nur und war schwer zu reinigen - ferner, warum ein Zwiebelhacker, wir haben Messer) nicht ausstehen können. Plätzchenausstecher kommen aber typischerweise nur im Winter zum Einsatz (manchmal auch im Sommer wenn ich für einen Kuchen extra Teig aussteche der draufkommt), der Eisportionierer ist im Winter nicht im Einsatz.

Selbsr fände ich es daher unpraktisch alles/ fast alles offen stehen zu haben.
(Wenn es für dich so passt ist das natürlich völlig in Ordnung :) )