nairobi schrieb: Nicht jedem liegt aber das Schulische und so geht es halt mit 15/16 in eine Ausbildung. Früher sogar oft schon mit 14.
Blöd gesagt: Nicht jeder muss Abitur machen. Es gibt Jugendliche, für die ist Schule eine absolute Qual und die blühen auf der Berufsschule richtig auf. Das Blöde ist nur, wenn dann mit 50 oder sogar früher die Zipperlein beginnen - was macht man dann?
nairobi schrieb:Der Staat braucht Nachwuchs, so müssen Anreize geschaffen werden.
Gerade wenn man den Wohnungsmarkt anschaut, ist das ja schon sehr schwer. Man zahlt heute weitaus mehr Miete (allerdings hat sich der Wohnstandard verbessert), was es für eine Familie schwer macht, Rücklagen zu bilden.
nairobi schrieb:Als ich das vor einigen Wochen gehört habe, habe ich gedacht, das darf doch wohl nicht wahr sein. Jemand, der 40 bis 50 Jahre gearbeitet hat, hat ja wohl "seine Milch gegeben".
Jeder sieht, dass man ein Problem hat, aber niemand möchte an der Lösung beteiligt sein. Jeder kennt einen Rentner, der das Glück hat, mit 85 oder 90 noch topfit zu sein und leitet daraus mitunter ab, dass es kein Problem wäre, wenn die Herrschaften noch arbeiten würden. Ist halt eine "Lotterie".
martenot schrieb:Es gibt sicher Berufe, in denen man auch mit 70 noch tätig sein kann, aber das trifft auf viele Berufe eben nicht oder nur eingeschränkt zu. Schon wegen der sich im Alter häufenden Krankheiten und Einschränkungen (eingeschränkte Beweglichkeit, Hör- und Sehprobleme, kognitive Einbußen, etc.). Bei vielen Tätigkeiten dürfte es zwangsläufig dazu führen, dass die Aufgaben nur eingeschränkt erfüllt werden können.
Gerade die Sachen, die einen körperlich beanspruchen. Ehrlich gesagt, möchte ich nicht mit 70 noch vor einer Klasse stehen müssen - den Kinder möchte man das auch nicht zumuten. Bei uns kamen etliche Kollegen nach ein-zwei Jahre Ruhestand nochmals zurück, als so exklatanter Lehrermangel war, aber man muss sagen - es hat in den wenigsten Fällen noch gut gepasst. War oft für beide Seiten eine Qual.
Justsaying schrieb:Ein Handwerker, der koerperlich strapziert wird, wäre mit einer Umschulung mit ca. Mitte 40 gut beraten, so meine ich.
Dann hat er noch gut 20 Jahre in seinem neuen Job.
Die Frage ist, ob es da so viel Bedarf gibt ... Also außerhalb des Handwerks.
Justsaying schrieb: Solche Faelle kenne ich auch. Und damit hat man wieder eine Fachkraft dem Arbeitsmarkt entzogen und diese hat weniger Erwerbsjahre. Das ist echtes Politikversagen.
Vor allem bräuchten sie dringend das Geld, aber bevor sie ein Auto braucht, mit dem sie 2x täglich fast 10km in den Kindergarten runterrattert und damit dem Arbeitsmarkt nur zwischen 8.30 und 12.30 Uhr zur Verfügung steht, sparen sie sich lieber diese Ausgabe. Familienpolitisch tut sich wirklich sehr wenig Brauchbares.
Justsaying schrieb:Ich hoffe darauf.
Bevor ich in einem Pflegeheim 'interniert' werde, ist Schluss. Das ist schon lange der Plan, ob es bis dahin legalisert ist oder nicht.
Das ist ja okay, die Frage ist nur, ob das jeder so sieht (vermutlich Nein) und ob es dann nicht einen Druck gibt, keine Kosten mehr für die Allgemeinheit zu produzieren.
martenot schrieb:Dazu muss ein Land und eine Gesellschaft auch ausreichend gute Ausbildungsmöglichkeiten und gut bezahlte Arbeitsplätze bieten. Es bringt nicht viel, wenn die Mehrheit der vielen Neugeborenen sich später mit Hilfsjobs oder oder ganz ohne Tätigkeit/Einkommen herumschlagen müssen.
Gerade ist es eher noch so, dass viele Schüler sehr unrealistische Vorstellungen von ihrem Wert auf dem Arbeitsmarkt haben. Wir hatten einen äußerst problematischen Schüler, dem hat der Berufsberater 10 Ausbildungsstellen ausgedruckt und gesagt "nun schau mal, wo sie dich nehmen" - der war bass erstaunt, dass ihn jemand nicht nehmen will, in seiner Vorstellung dachte er, er kann sich nun eine aussuchen (Spoiler: 10 Absagen).