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Generation Weichei oder doch nicht?

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Politik, Heute ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Dini1909 Diskussionsleiter
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Generation Weichei oder doch nicht?

um 10:42
In vielen Bundesländer starten das neue Schuljahr, in Rheinland-Pfalz hat man sich entschieden keine unangekündigten Tests mehr zu schreiben, in Hessen gibt es ein generelles Handyverbot, die Grünen fordern das Sitzenbleiben zu beenden. Jetzt gibt es in div. Foren wie zb Threads große Aufruhr, meistens von Helikoptern-Eltern die das alles für Befürworten oder bemängeln z.b. wegen dem Handyverbot oder das Verbot der Smartwatch. Aber auch oft die Diskussionen des Pausenbrot ob mit Zucker oder Zuckerfrei oder Fleischverbot in der Schulkantine weiß der Geier.

Zu meiner Zeit, ich bin 34 Jahre jung, ging mit sieben Jahre zur Schule da war all das normal. Es wurde gesagt "So jetzt schreiben wir mal ein Vokabeltest/Diktat oder ähnliches, dann wurde kurz gestöhnt aber es wurde dann gemacht und fertig, denn lernen sollte man ja sowieso jeden Tag ( was ich natürlich auch nicht immer gemacht habe ) , auch die Ehrenrunden-Dreher gab es immer und aus denen ist heute allen etwas geworden. Gut, das mit Handys kann ich verstehen, dass das als Verbot wichtig ist. Auch eine gewisse Strenge durfte ich an an der Schule erleben, es war eine Grund-Sekundar-Haupt-Realschule mit ca. 600 Schülern, man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen hat ( die Zeit die man versäumt hat, wegen Nahverkehr etc - musste man natürlich nachholen) das selbe war für das Oberteil, zu kurz, zu weit ausgeschnitten etc, - ab nach Hause. Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen. Wer irgendwie gemobbt hat und dabei erwischt wurde, musste mit einem Lehrer, Abends bei der betroffenen Person klingeln, sich entschuldigen und bei den Eltern entschuldigen.

Ich finde es erschreckend was in der heutigen Zeit untern Schülern los ist, ich fahre viel mit der Bahn und höre viel. Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann.

Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll? Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen... "So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.

Auch die Überlegung der Regierung die Wehrpflicht wieder einzuführen finde ich generell eine gute Idee. Wie denkt ihr? Wird es noch alles weich gehalten damit ja keine Kritik, kein "Verlieren" erleben muss?

Wenn wir beim Gewinnen und Verlieren sind, der Deutsche Fußballbund schwimmt auch auf dem Schiff mit und hat seine Regeln im Kinder und Jugenbereich abgestimmt. Es soll nicht mehr wirklich ums Gewinnen und Verlieren gehen sondern hauptsächlich um den Spaß.
Es ist eine Revolution, die sich auf den Fußballplätzen in Deutschland vollzieht. In der G- und F-Jugend, also bei Kindern bis neun Jahre, wird nicht mehr auf einzelne Tore gespielt, es gibt auch keine Tabellen mehr.
Die Kinder sollen stattdessen Zwei gegen Zwei oder Drei gegen Drei auf vier Mini-Tore spielen. Immer mehr Wettbewerbe finden auf diese Weise statt, ab der Saison 2024/25 ist das Pflicht. Das hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) so festgelegt.
https://www.deutschlandfunk.de/jugendfussball-leistung-spass-diskussion-100.html#:~:text=Es%20ist%20eine%20Revolution%2C%20die%20sich%20auf,gespielt%2C%20es%20gibt%20auch%20keine%20Tabellen%20mehr

Quelle: https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/keine-unangekuendigten-tests-fuer-gerechteres-lernen-und-weniger-druck-550400-schuelerinnen-und-schueler-starten-in-das-schuljahr-2025-2026

https://www.bild.de/politik/inland/gruene-fordern-sitzenbleiben-beenden-in-bayern-68a584d856d29713c923a696

https://www.hessenschau.de/politik/landtag-beschliesst-handy-verbot-an-hessischen-schulen---mit-wenigen-ausnahmen-v1,handyverbot-schulen-104.html


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 11:59
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:"So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an"
Das war damals bei unseren Elternhaus, genauso gewesen.
Wir kamen auch nicht auf die Idee, mit Trainingshose zur Schule. Was heute eher modern ist.

Mit der Wehrpflicht halte ich persönlich nicht viel, weil es gezwungen wirkt.
Gibt es dazu auch andere Maßnahmen? Wie zum Beispiel Zivildienst oder THW?

Sehr spannendes Thema.
Möchte gerne mehr dazu schreiben, muss aber gleich los.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 12:30
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann
Je nachdem auf jeden Fall.

Tests sollten nicht im Niveau heruntergeschraubt werden. Gilt auch für Abschlussprüfungen.
Ebenso sollten unangekündigte Tests beibehalten werden.
Sitzenbleiben sollte ebenso beibehalten werden.

Man tut den Schülern und Schülern keinen Gefallen, denn spätestens an Berufsschulen oder Unis würde sich das rächen.

Eltern müssen auch begreifen, dass nicht alle Kinder Einsteins sind und man sie nicht mit Erleichterung, Zuckerwatte und Abschaffung zu Einsteins macht.


Ich persönlich wäre sogar für ein Zentralabitur auf bayrischem oder sächsischem Niveau, weil es die Spreu vom Weizen besser trennen und auch die Unis entlasten würde und es dadurch vielleicht auch wieder mehr Azubis geben würde, aufgrund weniger Abiturienten dann wieder.

Man tut den Schülern auch selbst keinen Gefallen damit das Niveau herabzusetzen, nur damit möglichst viele ein 1er Abi hinlegen können. Rächt sich später alles.

Dem gegenüber steht natürlich der Föderalismus.


Bzgl. Handyverbot. Das sehe ich etwas lockerer.
Die Lehrkräfte sollten immer nur darauf achten, dass sie während der Unterrichtszeiten aus oder wenigstens nicht griffbereit sind.

Hinsichtlich Ernährung darf es an allen Schulen gerne ausgewogene Ernährung geben, wozu auch tierische Produkte zählen und tierische Proteine sind auch besser für die Entwicklung, aufgrund besserer Verwertung, Bioverfügbarkeit.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 12:42
Nur weil etwas früher anders war bedeutet das nicht, dass es gut war. Es wird auch nie möglich sein eine Zeit, die Jahrzehnte zurückliegt zurückzubringen. Man sollte lieber das Schulsystem noch mehr hinterfragen, das vor allem dazu dient, Menschen für diese Gesellschaftsordnung für später "abzurichten". Das meiste was man für die Schule durchpaukt (nicht wirklich lernt) vergisst man daher oft eh wieder.

Was ist denn eigentlich so schlimm an "Weicheiern" ?


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 12:42
Nachtrag:

Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.

Ansonsten bin ich da total liberal eingestellt: Jeder und jede sollte so zur Schule gehen dürfen, wie es ihm, ihr beliebt und sich am Wohlsten drin fühlen würde.
Wer sich zuknöpfen will, soll das tun dürfen, wer freizügig rumlaufen will, soll das tun dürfen.
Wer es bequem haben will, sollte auch in Jogginghose und Schlabbershirt erscheinen dürfen.

Usw...

Auf meiner Realschule (97-2001) wurde noch nie weder ein Junge noch ein Mädel aufgrund ungemessener Kleidung wieder nach Hause geschickt.
So viel ich weiß, auch nicht in Parallelklassen und mir ist auch keine Regelung von oben bekannt gewesen.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 12:51
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Was ist denn eigentlich so schlimm an "Weicheiern" ?
Danke :-)

Schönen kommentar.

Allerdings bin ich auch der meinung, das Schule spaß machen sollte.
Und ich habe als Kind immer gerne schön geschrieben.


Ich werde nie vergessen, wie schlecht unser Sohn in Mathe war.
Ein grund weswegen er auf die realschule wechseln musste.
Auch da war er schlecht in mathe.

Ich sagte schon immer aus spaß, ich verklage das mathe fach.

Eines tages er studierte und mathe machte ihm wieder schwierigkeiten. War ein wichtiges fach.
Er bekam hilfe von sein Freund.

Und was passierte, er fing an es zu verstehen und sagte, was vor ein wunderbares fach. Es würde ihm anders erklärt.

Also ich werde hier wieder kommentaren bekommen, negativ.
Aber ich machte Jugendarbeit.

Und wenn viel mist passierte zog ich die Person die ohren lang.
Und sagte so nicht.

das komische, sie liebten mich. Mochten mich richtig gerne. Und sagte, klompje, wir haben uns die ganze Woche benommen, solange hat das ohr ziehen nach gewirkt.

Vorher habe ich es mit humor versucht. Wirkte es nicht würde ich richtig sauer. Nie ohne grund.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 13:19
Das deutsche Abitur wirkt für mich als österreicher eher recht wertlos... hier hab ich die matura eher als was besonderes im kopf.. in deutschland wirkt es auf mich wie massenware..


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 14:54
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen
Bis man auf Eltern stößt, die Jurist*innen sind. Dann viel Spaß dabei den Kindern das Handy abzunehmen. Und das Handy (bzw. die Smartwatch) gehört halt nicht in die Klassenraum. Insofern ist das Handyverbot aus meiner Sicht nur konsequent.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Fleischverbot in der Schulkantine
Wenn Eltern ihren Kindern privat täglich Fleisch geben wollen ist das die Sache der Eltern und sollte nicht in der Schulkantine ausgefochten werden.
Fakt ist doch, dass Fleisch Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist (auch wenn man es gut substituieren kann). Aber Fakt ist eben auch, dass der tägliche Konsum von Fleisch oder hochverarbeiteten Fleischprodukten auf Dauer ziemlich ungesund ist. Warum man da in der Schulkantine unbedingt auf Fleisch pocht entbehrt sich für mich jeder Logik.
Dass viele Menschen aufgrund mangelnder Erfahrungen in der Küche nicht in der Lage sind sich ohne Fleisch zu ernähren oder sich eine fleischlose Ernährung vorzustellen ist meiner Meinung nach das eigentliche Trauerspiel.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:auch die Ehrenrunden-Dreher gab es immer und aus denen ist heute allen etwas geworden
Trotzdem gibt es zu viele Kinder die die extra Runde mit allen damit verbundenen Nachteilen gehen müssen. Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen hat
Und das hat was genau gebracht bzw. wie dem Bildungsauftrag der Schule geholfen?
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wer irgendwie gemobbt hat und dabei erwischt wurde, musste mit einem Lehrer, Abends bei der betroffenen Person klingeln, sich entschuldigen und bei den Eltern entschuldigen
Und das noch zu deiner Schulzeit? Ich bin auch Ende der 90er eingeschult wurden. Da wurde so gemobbt, dass manche nahezu zerbrochen sind. Im Nachhinein schäme ich mich stark dafür auf der Seite der Mobber gewesen zu sein, die den Betroffenen ernsthafte physische und psychische Schäden zugefügt haben.
Entschuldigen mussten wir uns dafür aber nirgendwo. Auf Gymnasium (1.200 Schüler*innen) und Grundschule (ca. 40 Schüler*innen) wurde beflissen weggesehen
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Auch die Überlegung der Regierung die Wehrpflicht wieder einzuführen finde ich generell eine gute Idee.
Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 15:10
Zitat von BettmanBettman schrieb:Bis man auf Eltern stößt, die Jurist*innen sind. Dann viel Spaß dabei den Kindern das Handy abzunehmen
Haha, ja.

Die könnten für Ärger sorgen, haben je nach Einzelfall das Recht aber auch nicht auf ihrer Seite. Da ändert es auch nichts dran Juristen zu sein.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Natürlich sollte es zu einem Sitzenbleiben erst gar nicht kommen, bringt aber auch nichts alle durchzwinken. Vor allem wenn in wichtigeren Fächern mangelhafte Defizite vorliegen sollten.
Die kommen doch dann erst recht nicht mit, würde man sie einfach durchwinken, ohne die Klasse nochmal zu wiederholen.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.
Ein verpflichtendes soziales Jahre wäre in der Tat besser geeignet, allerdings Angesichts steigender Bedrohungslage sind Rufe nach einer Wehrpflicht wieder auch irgendwo nachvollziehbar. Vor allem wenn nur Freiwillige den Bedarf nicht decken können.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 15:37
Zitat von BettmanBettman schrieb:Wenn Eltern ihren Kindern privat täglich Fleisch geben wollen ist das die Sache der Eltern und sollte nicht in der Schulkantine ausgefochten werden.
Es geht um Mahlzeiten zur Schulzeit. Keiner hindert Eltern daran, ihre Kinder rund um diese Zeiten mit Fleisch vollzustopfen.
Ich (als passionierter Fleischliebhaber) finde es gut, wenn das Schulessen vegetarisch ist. Dann haben Kinder aus Familien mit wenig Ahnung im Bereich Ernährung immerhin die Chance, vernünftige Alternativen kennen zu lernen.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Trotzdem gibt es zu viele Kinder die die extra Runde mit allen damit verbundenen Nachteilen gehen müssen. Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Überhaupt kein Problem. Dauerhaft mehr Steuern in Bildung und das Problem ist bald behoben. Wenn wir bessere Bildung wollen, müssen wir die auch bezahlen wollen. "Ich will mehr Sicherheit, mehr Infrastruktur und mehr Bildung, aber nicht mehr bezahlen", geht halt nicht.

Darüber hinaus ist es fraglich, ob die Schule damals besser war. Es gibt da so eine Verklärung. Mehr Anstand und Strenge und Zucht und Ordnung in vergangener Zeit.
Vielleicht war das auch so. Aber daran sind eben auch viele Menschen zerbrochen. Da muss man sich als Gesellschaft fragen, ob wir auf Kosten mancher die anderen zu mehr Strenge erziehen wollen.

Und natürlich ändert sich die Schule im Laufe der Zeit. Weil sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit ändert. Und die Schule soll ja auch das spätere Leben vorbereiten.
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Das meiste was man für die Schule durchpaukt (nicht wirklich lernt) vergisst man daher oft eh wieder.
Aber auch das ist Teil des Lernens. Es geht nicht nur um dauerhafte Wissensvermittlung. Es geht auch um Strategien, wie ich etwas lerne und wie ich es dann anwende. Das ist in vielen späteren Berufsbildern Alltag. Ich muss etwas erlernen und das dann anwenden. Und wenn ich es nicht mehr brauche, vergesse ich es wieder. Die Schule vermittelt einfach das Rüstzeug, so etwas zu können.
Natürlich wirst Du in den seltensten Fällen in die Verlegenheit kommen, die Bürgschaft rezitieren zu müssen. Oder die Mitternachtsformel plötzlich anwenden zu müssen. Aber wenn Du mal gelernt hat, solche Dinge Dir anzueignen, dann fällt es Dir viel leichter, das mit anderen Dingen zu tun.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.
Ist natürlich eine belastbare Vermutung.

Ich persönlich halte gar nichts von einer Wehrpflicht. Aber durchaus etwas von einer "Sozialpflicht". Warum? Nun, wenn man die Früchte einer Gesellschaft erntet, ist es auch fair, etwas zurück zu geben. Das können reine Geldleistungen in Form von Steuern sein. Aber auch Arbeitsleistung. Und unabhängig davon: Soziale Dienste sind durchaus auch geeignet, die charakterliche Entwicklung zu fördern.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 15:48
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Tests sollten nicht im Niveau heruntergeschraubt werden. Gilt auch für Abschlussprüfungen.
Ebenso sollten unangekündigte Tests beibehalten werden.
Sitzenbleiben sollte ebenso beibehalten werden.
Meine Zustimmung. (Auch von meiner Position aus als Uni-Dozentin, früher Ausbilderin in einem technischen Beruf.)
Bzgl. Sitzenbleiben könnte ich mir als Ergänzung vorstellen: Die Möglichkeit einer Nachprüfung (in den Ferien lernen, Prüfung), insbesondere wenn die schlechten Noten einer Situation geschuldet waren die sich mittlerweile gelöst hat (z.B. länger krank, psychisch belastet... gewesen und mitgeschriebene Tests ergaben schlechte Noten).
Ein freiwilliges Wiederholen kam zu meiner Schulzeit immer wieder vor, z.B. wenn sich zeitweise die Noten aufgrund eines Ereignisses (Krankheit, Scheidung der Eltern etc.) verschlechterten und es derjenige selbst besser fand, nicht mit Lücken ins neue Schuljahr zu starten. Betraf dann eher die höheren Klassenstufen.
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Hinsichtlich Ernährung darf es an allen Schulen gerne ausgewogene Ernährung geben, wozu auch tierische Produkte zählen und tierische Proteine sind auch besser für die Entwicklung, aufgrund besserer Verwertung, Bioverfügbarkeit.
Es ist nur eine Mahlzeit am Tag (sollte es sein; ich weiß, dass es Familien gibt in denen es kein Frühstück und/oder kein Abendessen gibt und tatsächlich die Schulmahlzeit einiges auffangen muss). Gerade bei geringer Schüleranzahl - die Mahlzeiten sollten für viele essbar sein - finde ich da vegetarische oder auch vegane (nein, kein Ersatzprodukte, sondern "was Ehrliches" wie halt Gemüsegerichte) nicht falsch.

(Bin zwar Vegetarier (seit Kindheit), werde das aber niemandem aufzwingen. Soviel dazu falls jemand das als Hintergrund meiner Meinung sieht. Dennoch: Das ist eine Mahzeit am Tag von normalerweise mindestens dreien. Bei den anderen könnten die Eltern immer noch Fleisch(produkte) anbieten. M.E. wird auch für die Ernährung von Kindern nicht empfohlen, dass jede Mahlzeit Fleisch enthalten muss.
Bei einer kleinen Schule/ nur wenigen Mittagsessern wäre m.E. vegetarisch oder vegan ein guter Kompromiss (ist übrigens auch am Arbeitsplatz der Kompromiss wenn man etwas für eine sehr kleine Gruppe bestellt oder mitbringt, z.B. eine Pizza die geteilt wird oder anderweitig "am Geburtstag einen ausgibt" - da ist dann nix Tierisches drin und es wird auf bekannte Allergien geachtet, und erst bei mehr Mitessern sobald man Varianten anbieten kann kommen Zutaten dazu die mitunter nicht jeder essen darf oder mag; m.E. einfach fairer als wenn man da stereotyp mit der Leberkässemmel daherkommt).
Eine größere Schule könnte ja zusätzlich Fleischmahlzeiten anbieten, aber auch da wäre es sinnvoll auf Qualität zu achten und nicht einfach z.B. irgendwelche Hähnchennuggets aus dubioser Tierhaltung zu frittieren.
Meine Meinung dazu: Fleisch soll nicht an Schulkantinen verboten werden (oder das Mitnehmen solcher Mahlzeiten durch Schüler verboten werden), aber es soll umgekehrt keine Verpflichtung geben, es anzubieten.
M.E. auffällig, wie schnell sich Menschen bevormundet fühlen wenn so eine optionale Zutat mal nicht drin ist.
Wenn irgendwo mal kein Fisch oder keine Nüsse drin sind, wird auch nicht derart "geschrien".)
Zitat von BettmanBettman schrieb:Und das noch zu deiner Schulzeit? Ich bin auch Ende der 90er eingeschult wurden. Da wurde so gemobbt, dass manche nahezu zerbrochen sind. Im Nachhinein schäme ich mich stark dafür auf der Seite der Mobber gewesen zu sein, die den Betroffenen ernsthafte physische und psychische Schäden zugefügt haben.
Entschuldigen mussten wir uns dafür aber nirgendwo. Auf Gymnasium (1.200 Schüler*innen) und Grundschule (ca. 40 Schüler*innen) wurde beflissen weggesehen
Leider habe ich auch viele Mobbingerfahrungen, als Opfer (eigeschult ganz am Anfang der 1990er, kleine Dorfgrundschule, dann Haupt- und Realschule in ländlichen Marktgemeinden/ Kleinstädten). Heutzutage scheint mir der Umgang damit meist besser zu sein. Früher wurde viel unter "ihr habt euch gestritten" abgetan (hieß dann: Strafe für alle Beteiligten inkl. Mobbingopfer), auch wenn da die Attacke von einer Person ausging, sich die andere defensiv verhielt und ein im wahrsten Sinne des Wortes Kräfteungleichgewicht bestand. (Wurde selbst z.B. von Schülern drei bis vier Jahre älter körperlich angegriffen.)
Erst nach einigen Schulen - die ich nicht aufgrund des Mobbings wechselte sondern "reguläre" Wechsel wie Grundschule -> Hauptschule -> Wechsel zur 6. Klasse an andere Hauptschule da erstere schloss -> Realschule - hat ein Lehrer das Mobbing in den Griff bekommen. Danach war wenigstens mit den "großen, gefährlichen" Attacken Schluss; verbale Angriffe gab es teils noch. (Auch nicht schön; für mich war es aber schon eine Erleichterung.)
Kein Mobbing hatte ich erst erlebt in der Berufsschule und Berufsoberschule (2. Bildungsweg zum Abitur). Da wirkten mir die die Leute schon reif genug, jemanden den man nicht mag (meine Meinung: niemand muss jeden mögen) einfach in Ruhe zu lassen und "neutral" zu behandeln. Wobei es Mobbing ja auch unter Erwachsenen gibt, aber eine Tendenz scheint da zu sein.
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Die kommen doch dann erst recht nicht mit, würde man sie einfach durchwinken, ohne die Klasse nochmal zu wiederholen.
Meine Meinung. Es bringt nichts, Lücken weiterzuschleppen - um sie dann letztendlich z.B. ein Hindernis bei etwas sein zu lassen, das demjenigen eigentlich liegen würde. (Etwa in Ausbildung, Studium.)

Zur Abschaffung von sportlichen Wettbewerben:
Finde ich (obwohl mir selbst Sport nie lag, u.a. aus Behinderungsgründen, war dann auch die meiste Schulzeit vom Sportunterricht befreit und das waren beileibe keine "Gefälligkeitsatteste") nicht gut. Die Teilnahme selbst ist ja freiwillig, und Kinder mögen meist auch Wettbewerbe.
Nichts hindert m.E. einen Sportverein daran, neben Gruppen die in Wettbewerben gehen auch schlichtweg wettbewerbsfreie Bewegungsangebote im Programm zu haben (gibt es meines Wissens gerade für Kinder auch häufig).
Machen wir ehrenamtlich (Verein für naturwissenschaftlich interessierte Leute) genauso:
Da gibt es z.B. Vorbereitungen auf Wettbewerbsteilnahmen. Genauso gibt es einfach "offenere" Angebote, einfach mitmachen, nichts wird bewertet.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 15:50
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Ich finde es erschreckend was in der heutigen Zeit untern Schülern los ist, ich fahre viel mit der Bahn und höre viel. Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann.

Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll? Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen... "So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.
Also, mir fällt keine Situation in meinem Berufsleben ein, in der unangekündigt mein Wissen abgefragt wurde. Wieso also sollte einen ein unangekündigter Test irgendwie aufs Berufsleben vorbereiten?

Zumal es mir eh immer so vorkam, als wären solche Tests vor allem eine Bestrafung für diejenigen in der Klasse, die nicht hell genug im Oberstübchen waren, um von sich aus zu erkennen, wann realistischerweise so ein Test anstehen könnte. Das waren dann eventuell die, die sich nicht drauf vorbereitet haben.

Das ist natürlich auch eine Form der Auslese, allerdings keine, die auf vorhandenem bzw. nicht vorhandenem Wissen beruht. Umgekehrt wird da dann eher ein Schuh draus: Wer einen Test vermasselt, obwohl dieser angekündigt war, der hat den Stoff wirklich nicht begriffen und verdient die damit erreichte Note wirklich.

Wobei größere Tests bei uns schon damals angekündigt wurden und dann entsprechend auch verstärkt in die endgültige Note eingeflossen sind. Unangekündigt gab es bei uns nur Hausaufgabenüberprüfungen (also Überprüfungen des Stoffes, den wir als Hausaufgabe lernen sollten) und Vokabeltests.

Ähnlich sieht es mit dem Nichtversetzen aus. Das kann meiner Meinung nach ein Mittel der Wahl sein, muss es aber nicht. Wichtig ist da doch eine Abwägung der Fragen "Wie wirkt es sich aus, dass Schüler X seine Peer Group verliert" und "Wie wahrscheinlich ist es, dass Schüler X den Stoff besser aufnimmt, wenn er ihn nochmal innerhalb eines Schuljahres wiederholt".

Aus manchen Menschen wird halt nix, egal wie häufig sie eine Klasse wiederholen und während man solche Leute dann z.B. vom Gymnasium schmeißen kann (in meiner Zeit und in meinem Bundesland war das der Fall, wenn man eine Klasse auch beim zweiten Mal nicht bestanden hat oder wenn man nach dem zweiten Anlauf die nächste Klasse dann im ersten wieder nicht bestanden hätte), verlassen sie die Gesamtschule dann irgendwann halt ohne Abschluss. Dass macht genau null Unterschied dazu, dass sie das auch tun werden, wenn sie nicht sitzenbleiben. Ist für den Staat dann allerdings billiger.

Zumal das alles nicht bedeutet, dass man sich nicht freiwillig zurückstellen lassen kann. Das hab ich damals auch gemacht und trotz der Möglichkeit, direkt in die 7. Klasse zu gehen, die 6. noch mal wiederholt (in meinem Fall hing da ein Schulwechsel dran und die Tatsache, dass ich aufgrund der jeweiligen Fremdsprachenregelungen ein Jahr Englisch selbstständig hätte nachholen müssen, was ich nicht wollte).
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Bzgl. Handyverbot. Das sehe ich etwas lockerer.
Die Lehrkräfte sollten immer nur darauf achten, dass sie während der Unterrichtszeiten aus oder wenigstens nicht griffbereit sind.
Das mag an manchen Schulen anders gehandhabt werden, aber Handyverbot bedeutet in der Regel nicht, dass man kein Handy mit in die Schule nehmen darf. Das wäre ja total weltfremd. Das Handy hat halt über die gesamte Schulzeit so in der Tasche zu verbleiben, dass es den Unterricht nicht stört. Muss also ggf. auf stumm oder in den Flugmodus versetzt werden.

Zumindest Smartwatches von jüngeren Kindern lassen sich auch von daheim aus in den Schulmodus versetzen, zusätzlich dazu, dass sie meist ebenfalls im Ranzen zu verbleiben haben.

Alles andere wäre meiner Meinung nach auch unverantwortlich. Nicht jedes Kind wohnt 50m neben seiner Schule. Schon ich hatte damals Notfälle, in denen ich meine Eltern anrufen musste, weil ich z.B. den letzten Bus verpasst habe oder weil dieser wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs gar nicht mehr gefahren ist.
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.
Das lässt sich doch allein dadurch beweisen oder widerlegen, indem man guckt, wie die Mobbingraten an britischen, japanischen und sonstigen Schulen aussehen, die eine Schulunformspflicht haben. Ich würde jedoch wetten, dass es da nicht viel Unterschied gibt.

Zum einen, weil man trotz Schuluniform erkennt, wer sich davon für jeden Tag der Woche eine eigene in den Schrank hängen und wer die alte Uniform des älteren Geschwisterkinds auftragen muss. Des Weiteren, weil man trotz Uniform sicher Wege findet, zu zeigen, was man hat oder nicht hat (Schuhe, Schmuck etc.) und weil man nicht davon ausgehen sollte, dass sich Schüler nur im Kontext Schule bewegen, sich also auch mal ohne Uniform sehen werden. Und zuletzt natürlich, weil das Lästern über die Kleidung einer anderen Person nur ein Ausdruck der Abneigung ist. Wenn die Kleidung wegfällt und man es auf eine Person abgesehen hat, wird man immer etwas finden, über das man herfallen kann: Die blöde Frisur, die schlaksige Haltung, das verschüchterte Wesen, die Sommersprossen etc.


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Generation Weichei oder doch nicht?

um 15:57
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Das deutsche Abitur wirkt für mich als österreicher eher recht wertlos...
Für mich als Deutscher auch.
Ich habe "mittlere Reife", also nix dolles sach ich ma. Aber ich habe seit über 25 Jahren einen Beruf, in dem ich recht erfolgreich bin und obwohl "nur" Arbeitnehmer auch dem Chef mal sagen kann, wo was "klemmt". Ich programmiere, repariere und service Datenerfassungssysteme. Wir bekamen mal einen Azubi, der von Technik wirklich keine Ahnung hatte, obgleich er aus einer technischen Schule zu uns kam, dort einen guten Abschlussn und Abitur hatte.

Der Haken war, dass man ihm ich Sachen Technik absolut gar nichts erklären konnte. Er verstand es schlicht nicht. Er hatte aber den Abschluß einer technischen Schule (wie auch immer).
Mathematik war auch nicht so sein Ding, schon wenn er die MWST aus 1€ herausrechnen sollte, behauptete er, es müssten ja 19 Cent sein, also 81 Cent übrig bleiben. Wenn man ihm dann sagte, dass es 16Cent sind, warf er ein, dass wir ja 19% MWST haben und nicht 16.
Das verstehen allerdings viele Leute nicht, denn dieses Unverständnis erlebe ich dauernd und, ehrlich gesagt, auch ich hate Anfangs damit meinen Schwierigkeiten, aber ich habe es mit meinem Abschluß ja auch geschnallt XD

Wenn ich dann so sehe, das heute manchmal "Batchelors" daherkommen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, frage ich mich, was man heute überhaupt noch lernt? Man fragt sie die einfachsten Dinge und erntet großen, rollende Augen.

Ich musste z.B. in der Berufsschule (ich bin FS Techniker) noch hunderte Formeln auswendig lernen. Heute habe ich immer mehr den Eindruck, "die Äpp wirds schon richten".

Versteht mich nicht dalsch. Ich möchte nicht sagen, dass heute die Leute doof sind, keineswegs. Mir scheint aber, dass einige Latten sehr viel tiefer und anders liegen, als zu meiner Schul- und Lehrzeit, zumindest gefühlt.

Gucky.


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