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Generation Weichei oder doch nicht?

42 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Politik, Heute ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dini1909 Diskussionsleiter
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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 10:42
In vielen Bundesländer starten das neue Schuljahr, in Rheinland-Pfalz hat man sich entschieden keine unangekündigten Tests mehr zu schreiben, in Hessen gibt es ein generelles Handyverbot, die Grünen fordern das Sitzenbleiben zu beenden. Jetzt gibt es in div. Foren wie zb Threads große Aufruhr, meistens von Helikoptern-Eltern die das alles für Befürworten oder bemängeln z.b. wegen dem Handyverbot oder das Verbot der Smartwatch. Aber auch oft die Diskussionen des Pausenbrot ob mit Zucker oder Zuckerfrei oder Fleischverbot in der Schulkantine weiß der Geier.

Zu meiner Zeit, ich bin 34 Jahre jung, ging mit sieben Jahre zur Schule da war all das normal. Es wurde gesagt "So jetzt schreiben wir mal ein Vokabeltest/Diktat oder ähnliches, dann wurde kurz gestöhnt aber es wurde dann gemacht und fertig, denn lernen sollte man ja sowieso jeden Tag ( was ich natürlich auch nicht immer gemacht habe ) , auch die Ehrenrunden-Dreher gab es immer und aus denen ist heute allen etwas geworden. Gut, das mit Handys kann ich verstehen, dass das als Verbot wichtig ist. Auch eine gewisse Strenge durfte ich an an der Schule erleben, es war eine Grund-Sekundar-Haupt-Realschule mit ca. 600 Schülern, man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen hat ( die Zeit die man versäumt hat, wegen Nahverkehr etc - musste man natürlich nachholen) das selbe war für das Oberteil, zu kurz, zu weit ausgeschnitten etc, - ab nach Hause. Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen. Wer irgendwie gemobbt hat und dabei erwischt wurde, musste mit einem Lehrer, Abends bei der betroffenen Person klingeln, sich entschuldigen und bei den Eltern entschuldigen.

Ich finde es erschreckend was in der heutigen Zeit untern Schülern los ist, ich fahre viel mit der Bahn und höre viel. Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann.

Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll? Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen... "So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.

Auch die Überlegung der Regierung die Wehrpflicht wieder einzuführen finde ich generell eine gute Idee. Wie denkt ihr? Wird es noch alles weich gehalten damit ja keine Kritik, kein "Verlieren" erleben muss?

Wenn wir beim Gewinnen und Verlieren sind, der Deutsche Fußballbund schwimmt auch auf dem Schiff mit und hat seine Regeln im Kinder und Jugenbereich abgestimmt. Es soll nicht mehr wirklich ums Gewinnen und Verlieren gehen sondern hauptsächlich um den Spaß.
Es ist eine Revolution, die sich auf den Fußballplätzen in Deutschland vollzieht. In der G- und F-Jugend, also bei Kindern bis neun Jahre, wird nicht mehr auf einzelne Tore gespielt, es gibt auch keine Tabellen mehr.
Die Kinder sollen stattdessen Zwei gegen Zwei oder Drei gegen Drei auf vier Mini-Tore spielen. Immer mehr Wettbewerbe finden auf diese Weise statt, ab der Saison 2024/25 ist das Pflicht. Das hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) so festgelegt.
https://www.deutschlandfunk.de/jugendfussball-leistung-spass-diskussion-100.html#:~:text=Es%20ist%20eine%20Revolution%2C%20die%20sich%20auf,gespielt%2C%20es%20gibt%20auch%20keine%20Tabellen%20mehr

Quelle: https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/keine-unangekuendigten-tests-fuer-gerechteres-lernen-und-weniger-druck-550400-schuelerinnen-und-schueler-starten-in-das-schuljahr-2025-2026

https://www.bild.de/politik/inland/gruene-fordern-sitzenbleiben-beenden-in-bayern-68a584d856d29713c923a696

https://www.hessenschau.de/politik/landtag-beschliesst-handy-verbot-an-hessischen-schulen---mit-wenigen-ausnahmen-v1,handyverbot-schulen-104.html


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 11:59
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:"So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an"
Das war damals bei unseren Elternhaus, genauso gewesen.
Wir kamen auch nicht auf die Idee, mit Trainingshose zur Schule. Was heute eher modern ist.

Mit der Wehrpflicht halte ich persönlich nicht viel, weil es gezwungen wirkt.
Gibt es dazu auch andere Maßnahmen? Wie zum Beispiel Zivildienst oder THW?

Sehr spannendes Thema.
Möchte gerne mehr dazu schreiben, muss aber gleich los.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 12:30
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann
Je nachdem auf jeden Fall.

Tests sollten nicht im Niveau heruntergeschraubt werden. Gilt auch für Abschlussprüfungen.
Ebenso sollten unangekündigte Tests beibehalten werden.
Sitzenbleiben sollte ebenso beibehalten werden.

Man tut den Schülern und Schülern keinen Gefallen, denn spätestens an Berufsschulen oder Unis würde sich das rächen.

Eltern müssen auch begreifen, dass nicht alle Kinder Einsteins sind und man sie nicht mit Erleichterung, Zuckerwatte und Abschaffung zu Einsteins macht.


Ich persönlich wäre sogar für ein Zentralabitur auf bayrischem oder sächsischem Niveau, weil es die Spreu vom Weizen besser trennen und auch die Unis entlasten würde und es dadurch vielleicht auch wieder mehr Azubis geben würde, aufgrund weniger Abiturienten dann wieder.

Man tut den Schülern auch selbst keinen Gefallen damit das Niveau herabzusetzen, nur damit möglichst viele ein 1er Abi hinlegen können. Rächt sich später alles.

Dem gegenüber steht natürlich der Föderalismus.


Bzgl. Handyverbot. Das sehe ich etwas lockerer.
Die Lehrkräfte sollten immer nur darauf achten, dass sie während der Unterrichtszeiten aus oder wenigstens nicht griffbereit sind.

Hinsichtlich Ernährung darf es an allen Schulen gerne ausgewogene Ernährung geben, wozu auch tierische Produkte zählen und tierische Proteine sind auch besser für die Entwicklung, aufgrund besserer Verwertung, Bioverfügbarkeit.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 12:42
Nur weil etwas früher anders war bedeutet das nicht, dass es gut war. Es wird auch nie möglich sein eine Zeit, die Jahrzehnte zurückliegt zurückzubringen. Man sollte lieber das Schulsystem noch mehr hinterfragen, das vor allem dazu dient, Menschen für diese Gesellschaftsordnung für später "abzurichten". Das meiste was man für die Schule durchpaukt (nicht wirklich lernt) vergisst man daher oft eh wieder.

Was ist denn eigentlich so schlimm an "Weicheiern" ?


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 12:42
Nachtrag:

Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.

Ansonsten bin ich da total liberal eingestellt: Jeder und jede sollte so zur Schule gehen dürfen, wie es ihm, ihr beliebt und sich am Wohlsten drin fühlen würde.
Wer sich zuknöpfen will, soll das tun dürfen, wer freizügig rumlaufen will, soll das tun dürfen.
Wer es bequem haben will, sollte auch in Jogginghose und Schlabbershirt erscheinen dürfen.

Usw...

Auf meiner Realschule (97-2001) wurde noch nie weder ein Junge noch ein Mädel aufgrund ungemessener Kleidung wieder nach Hause geschickt.
So viel ich weiß, auch nicht in Parallelklassen und mir ist auch keine Regelung von oben bekannt gewesen.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 12:51
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Was ist denn eigentlich so schlimm an "Weicheiern" ?
Danke :-)

Schönen kommentar.

Allerdings bin ich auch der meinung, das Schule spaß machen sollte.
Und ich habe als Kind immer gerne schön geschrieben.


Ich werde nie vergessen, wie schlecht unser Sohn in Mathe war.
Ein grund weswegen er auf die realschule wechseln musste.
Auch da war er schlecht in mathe.

Ich sagte schon immer aus spaß, ich verklage das mathe fach.

Eines tages er studierte und mathe machte ihm wieder schwierigkeiten. War ein wichtiges fach.
Er bekam hilfe von sein Freund.

Und was passierte, er fing an es zu verstehen und sagte, was vor ein wunderbares fach. Es würde ihm anders erklärt.

Also ich werde hier wieder kommentaren bekommen, negativ.
Aber ich machte Jugendarbeit.

Und wenn viel mist passierte zog ich die Person die ohren lang.
Und sagte so nicht.

das komische, sie liebten mich. Mochten mich richtig gerne. Und sagte, klompje, wir haben uns die ganze Woche benommen, solange hat das ohr ziehen nach gewirkt.

Vorher habe ich es mit humor versucht. Wirkte es nicht würde ich richtig sauer. Nie ohne grund.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 13:19
Das deutsche Abitur wirkt für mich als österreicher eher recht wertlos... hier hab ich die matura eher als was besonderes im kopf.. in deutschland wirkt es auf mich wie massenware..


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 14:54
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen
Bis man auf Eltern stößt, die Jurist*innen sind. Dann viel Spaß dabei den Kindern das Handy abzunehmen. Und das Handy (bzw. die Smartwatch) gehört halt nicht in die Klassenraum. Insofern ist das Handyverbot aus meiner Sicht nur konsequent.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Fleischverbot in der Schulkantine
Wenn Eltern ihren Kindern privat täglich Fleisch geben wollen ist das die Sache der Eltern und sollte nicht in der Schulkantine ausgefochten werden.
Fakt ist doch, dass Fleisch Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist (auch wenn man es gut substituieren kann). Aber Fakt ist eben auch, dass der tägliche Konsum von Fleisch oder hochverarbeiteten Fleischprodukten auf Dauer ziemlich ungesund ist. Warum man da in der Schulkantine unbedingt auf Fleisch pocht entbehrt sich für mich jeder Logik.
Dass viele Menschen aufgrund mangelnder Erfahrungen in der Küche nicht in der Lage sind sich ohne Fleisch zu ernähren oder sich eine fleischlose Ernährung vorzustellen ist meiner Meinung nach das eigentliche Trauerspiel.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:auch die Ehrenrunden-Dreher gab es immer und aus denen ist heute allen etwas geworden
Trotzdem gibt es zu viele Kinder die die extra Runde mit allen damit verbundenen Nachteilen gehen müssen. Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen hat
Und das hat was genau gebracht bzw. wie dem Bildungsauftrag der Schule geholfen?
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wer irgendwie gemobbt hat und dabei erwischt wurde, musste mit einem Lehrer, Abends bei der betroffenen Person klingeln, sich entschuldigen und bei den Eltern entschuldigen
Und das noch zu deiner Schulzeit? Ich bin auch Ende der 90er eingeschult wurden. Da wurde so gemobbt, dass manche nahezu zerbrochen sind. Im Nachhinein schäme ich mich stark dafür auf der Seite der Mobber gewesen zu sein, die den Betroffenen ernsthafte physische und psychische Schäden zugefügt haben.
Entschuldigen mussten wir uns dafür aber nirgendwo. Auf Gymnasium (1.200 Schüler*innen) und Grundschule (ca. 40 Schüler*innen) wurde beflissen weggesehen
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Auch die Überlegung der Regierung die Wehrpflicht wieder einzuführen finde ich generell eine gute Idee.
Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 15:10
Zitat von BettmanBettman schrieb:Bis man auf Eltern stößt, die Jurist*innen sind. Dann viel Spaß dabei den Kindern das Handy abzunehmen
Haha, ja.

Die könnten für Ärger sorgen, haben je nach Einzelfall das Recht aber auch nicht auf ihrer Seite. Da ändert es auch nichts dran Juristen zu sein.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Natürlich sollte es zu einem Sitzenbleiben erst gar nicht kommen, bringt aber auch nichts alle durchzwinken. Vor allem wenn in wichtigeren Fächern mangelhafte Defizite vorliegen sollten.
Die kommen doch dann erst recht nicht mit, würde man sie einfach durchwinken, ohne die Klasse nochmal zu wiederholen.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.
Ein verpflichtendes soziales Jahre wäre in der Tat besser geeignet, allerdings Angesichts steigender Bedrohungslage sind Rufe nach einer Wehrpflicht wieder auch irgendwo nachvollziehbar. Vor allem wenn nur Freiwillige den Bedarf nicht decken können.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 15:37
Zitat von BettmanBettman schrieb:Wenn Eltern ihren Kindern privat täglich Fleisch geben wollen ist das die Sache der Eltern und sollte nicht in der Schulkantine ausgefochten werden.
Es geht um Mahlzeiten zur Schulzeit. Keiner hindert Eltern daran, ihre Kinder rund um diese Zeiten mit Fleisch vollzustopfen.
Ich (als passionierter Fleischliebhaber) finde es gut, wenn das Schulessen vegetarisch ist. Dann haben Kinder aus Familien mit wenig Ahnung im Bereich Ernährung immerhin die Chance, vernünftige Alternativen kennen zu lernen.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Trotzdem gibt es zu viele Kinder die die extra Runde mit allen damit verbundenen Nachteilen gehen müssen. Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Überhaupt kein Problem. Dauerhaft mehr Steuern in Bildung und das Problem ist bald behoben. Wenn wir bessere Bildung wollen, müssen wir die auch bezahlen wollen. "Ich will mehr Sicherheit, mehr Infrastruktur und mehr Bildung, aber nicht mehr bezahlen", geht halt nicht.

Darüber hinaus ist es fraglich, ob die Schule damals besser war. Es gibt da so eine Verklärung. Mehr Anstand und Strenge und Zucht und Ordnung in vergangener Zeit.
Vielleicht war das auch so. Aber daran sind eben auch viele Menschen zerbrochen. Da muss man sich als Gesellschaft fragen, ob wir auf Kosten mancher die anderen zu mehr Strenge erziehen wollen.

Und natürlich ändert sich die Schule im Laufe der Zeit. Weil sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit ändert. Und die Schule soll ja auch das spätere Leben vorbereiten.
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Das meiste was man für die Schule durchpaukt (nicht wirklich lernt) vergisst man daher oft eh wieder.
Aber auch das ist Teil des Lernens. Es geht nicht nur um dauerhafte Wissensvermittlung. Es geht auch um Strategien, wie ich etwas lerne und wie ich es dann anwende. Das ist in vielen späteren Berufsbildern Alltag. Ich muss etwas erlernen und das dann anwenden. Und wenn ich es nicht mehr brauche, vergesse ich es wieder. Die Schule vermittelt einfach das Rüstzeug, so etwas zu können.
Natürlich wirst Du in den seltensten Fällen in die Verlegenheit kommen, die Bürgschaft rezitieren zu müssen. Oder die Mitternachtsformel plötzlich anwenden zu müssen. Aber wenn Du mal gelernt hat, solche Dinge Dir anzueignen, dann fällt es Dir viel leichter, das mit anderen Dingen zu tun.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich habe das Gefühl, dass das nur Leute toll finden die nicht davon betroffen sind.
Aus deren Sicht lässt es sich aber auch einfach reden.
Ist natürlich eine belastbare Vermutung.

Ich persönlich halte gar nichts von einer Wehrpflicht. Aber durchaus etwas von einer "Sozialpflicht". Warum? Nun, wenn man die Früchte einer Gesellschaft erntet, ist es auch fair, etwas zurück zu geben. Das können reine Geldleistungen in Form von Steuern sein. Aber auch Arbeitsleistung. Und unabhängig davon: Soziale Dienste sind durchaus auch geeignet, die charakterliche Entwicklung zu fördern.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 15:48
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Tests sollten nicht im Niveau heruntergeschraubt werden. Gilt auch für Abschlussprüfungen.
Ebenso sollten unangekündigte Tests beibehalten werden.
Sitzenbleiben sollte ebenso beibehalten werden.
Meine Zustimmung. (Auch von meiner Position aus als Uni-Dozentin, früher Ausbilderin in einem technischen Beruf.)
Bzgl. Sitzenbleiben könnte ich mir als Ergänzung vorstellen: Die Möglichkeit einer Nachprüfung (in den Ferien lernen, Prüfung), insbesondere wenn die schlechten Noten einer Situation geschuldet waren die sich mittlerweile gelöst hat (z.B. länger krank, psychisch belastet... gewesen und mitgeschriebene Tests ergaben schlechte Noten).
Ein freiwilliges Wiederholen kam zu meiner Schulzeit immer wieder vor, z.B. wenn sich zeitweise die Noten aufgrund eines Ereignisses (Krankheit, Scheidung der Eltern etc.) verschlechterten und es derjenige selbst besser fand, nicht mit Lücken ins neue Schuljahr zu starten. Betraf dann eher die höheren Klassenstufen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Hinsichtlich Ernährung darf es an allen Schulen gerne ausgewogene Ernährung geben, wozu auch tierische Produkte zählen und tierische Proteine sind auch besser für die Entwicklung, aufgrund besserer Verwertung, Bioverfügbarkeit.
Es ist nur eine Mahlzeit am Tag (sollte es sein; ich weiß, dass es Familien gibt in denen es kein Frühstück und/oder kein Abendessen gibt und tatsächlich die Schulmahlzeit einiges auffangen muss). Gerade bei geringer Schüleranzahl - die Mahlzeiten sollten für viele essbar sein - finde ich da vegetarische oder auch vegane (nein, kein Ersatzprodukte, sondern "was Ehrliches" wie halt Gemüsegerichte) nicht falsch.

(Bin zwar Vegetarier (seit Kindheit), werde das aber niemandem aufzwingen. Soviel dazu falls jemand das als Hintergrund meiner Meinung sieht. Dennoch: Das ist eine Mahzeit am Tag von normalerweise mindestens dreien. Bei den anderen könnten die Eltern immer noch Fleisch(produkte) anbieten. M.E. wird auch für die Ernährung von Kindern nicht empfohlen, dass jede Mahlzeit Fleisch enthalten muss.
Bei einer kleinen Schule/ nur wenigen Mittagsessern wäre m.E. vegetarisch oder vegan ein guter Kompromiss (ist übrigens auch am Arbeitsplatz der Kompromiss wenn man etwas für eine sehr kleine Gruppe bestellt oder mitbringt, z.B. eine Pizza die geteilt wird oder anderweitig "am Geburtstag einen ausgibt" - da ist dann nix Tierisches drin und es wird auf bekannte Allergien geachtet, und erst bei mehr Mitessern sobald man Varianten anbieten kann kommen Zutaten dazu die mitunter nicht jeder essen darf oder mag; m.E. einfach fairer als wenn man da stereotyp mit der Leberkässemmel daherkommt).
Eine größere Schule könnte ja zusätzlich Fleischmahlzeiten anbieten, aber auch da wäre es sinnvoll auf Qualität zu achten und nicht einfach z.B. irgendwelche Hähnchennuggets aus dubioser Tierhaltung zu frittieren.
Meine Meinung dazu: Fleisch soll nicht an Schulkantinen verboten werden (oder das Mitnehmen solcher Mahlzeiten durch Schüler verboten werden), aber es soll umgekehrt keine Verpflichtung geben, es anzubieten.
M.E. auffällig, wie schnell sich Menschen bevormundet fühlen wenn so eine optionale Zutat mal nicht drin ist.
Wenn irgendwo mal kein Fisch oder keine Nüsse drin sind, wird auch nicht derart "geschrien".)
Zitat von BettmanBettman schrieb:Und das noch zu deiner Schulzeit? Ich bin auch Ende der 90er eingeschult wurden. Da wurde so gemobbt, dass manche nahezu zerbrochen sind. Im Nachhinein schäme ich mich stark dafür auf der Seite der Mobber gewesen zu sein, die den Betroffenen ernsthafte physische und psychische Schäden zugefügt haben.
Entschuldigen mussten wir uns dafür aber nirgendwo. Auf Gymnasium (1.200 Schüler*innen) und Grundschule (ca. 40 Schüler*innen) wurde beflissen weggesehen
Leider habe ich auch viele Mobbingerfahrungen, als Opfer (eigeschult ganz am Anfang der 1990er, kleine Dorfgrundschule, dann Haupt- und Realschule in ländlichen Marktgemeinden/ Kleinstädten). Heutzutage scheint mir der Umgang damit meist besser zu sein. Früher wurde viel unter "ihr habt euch gestritten" abgetan (hieß dann: Strafe für alle Beteiligten inkl. Mobbingopfer), auch wenn da die Attacke von einer Person ausging, sich die andere defensiv verhielt und ein im wahrsten Sinne des Wortes Kräfteungleichgewicht bestand. (Wurde selbst z.B. von Schülern drei bis vier Jahre älter körperlich angegriffen.)
Erst nach einigen Schulen - die ich nicht aufgrund des Mobbings wechselte sondern "reguläre" Wechsel wie Grundschule -> Hauptschule -> Wechsel zur 6. Klasse an andere Hauptschule da erstere schloss -> Realschule - hat ein Lehrer das Mobbing in den Griff bekommen. Danach war wenigstens mit den "großen, gefährlichen" Attacken Schluss; verbale Angriffe gab es teils noch. (Auch nicht schön; für mich war es aber schon eine Erleichterung.)
Kein Mobbing hatte ich erst erlebt in der Berufsschule und Berufsoberschule (2. Bildungsweg zum Abitur). Da wirkten mir die die Leute schon reif genug, jemanden den man nicht mag (meine Meinung: niemand muss jeden mögen) einfach in Ruhe zu lassen und "neutral" zu behandeln. Wobei es Mobbing ja auch unter Erwachsenen gibt, aber eine Tendenz scheint da zu sein.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Die kommen doch dann erst recht nicht mit, würde man sie einfach durchwinken, ohne die Klasse nochmal zu wiederholen.
Meine Meinung. Es bringt nichts, Lücken weiterzuschleppen - um sie dann letztendlich z.B. ein Hindernis bei etwas sein zu lassen, das demjenigen eigentlich liegen würde. (Etwa in Ausbildung, Studium.)

Zur Abschaffung von sportlichen Wettbewerben:
Finde ich (obwohl mir selbst Sport nie lag, u.a. aus Behinderungsgründen, war dann auch die meiste Schulzeit vom Sportunterricht befreit und das waren beileibe keine "Gefälligkeitsatteste") nicht gut. Die Teilnahme selbst ist ja freiwillig, und Kinder mögen meist auch Wettbewerbe.
Nichts hindert m.E. einen Sportverein daran, neben Gruppen die in Wettbewerben gehen auch schlichtweg wettbewerbsfreie Bewegungsangebote im Programm zu haben (gibt es meines Wissens gerade für Kinder auch häufig).
Machen wir ehrenamtlich (Verein für naturwissenschaftlich interessierte Leute) genauso:
Da gibt es z.B. Vorbereitungen auf Wettbewerbsteilnahmen. Genauso gibt es einfach "offenere" Angebote, einfach mitmachen, nichts wird bewertet.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 15:50
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Ich finde es erschreckend was in der heutigen Zeit untern Schülern los ist, ich fahre viel mit der Bahn und höre viel. Sollte das alles nicht irgendwie etwas "strenge" Erfahren damit man gestärkt ins spätere Arbeitsleben starten kann.

Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll? Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen... "So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.
Also, mir fällt keine Situation in meinem Berufsleben ein, in der unangekündigt mein Wissen abgefragt wurde. Wieso also sollte einen ein unangekündigter Test irgendwie aufs Berufsleben vorbereiten?

Zumal es mir eh immer so vorkam, als wären solche Tests vor allem eine Bestrafung für diejenigen in der Klasse, die nicht hell genug im Oberstübchen waren, um von sich aus zu erkennen, wann realistischerweise so ein Test anstehen könnte. Das waren dann eventuell die, die sich nicht drauf vorbereitet haben.

Das ist natürlich auch eine Form der Auslese, allerdings keine, die auf vorhandenem bzw. nicht vorhandenem Wissen beruht. Umgekehrt wird da dann eher ein Schuh draus: Wer einen Test vermasselt, obwohl dieser angekündigt war, der hat den Stoff wirklich nicht begriffen und verdient die damit erreichte Note wirklich.

Wobei größere Tests bei uns schon damals angekündigt wurden und dann entsprechend auch verstärkt in die endgültige Note eingeflossen sind. Unangekündigt gab es bei uns nur Hausaufgabenüberprüfungen (also Überprüfungen des Stoffes, den wir als Hausaufgabe lernen sollten) und Vokabeltests.

Ähnlich sieht es mit dem Nichtversetzen aus. Das kann meiner Meinung nach ein Mittel der Wahl sein, muss es aber nicht. Wichtig ist da doch eine Abwägung der Fragen "Wie wirkt es sich aus, dass Schüler X seine Peer Group verliert" und "Wie wahrscheinlich ist es, dass Schüler X den Stoff besser aufnimmt, wenn er ihn nochmal innerhalb eines Schuljahres wiederholt".

Aus manchen Menschen wird halt nix, egal wie häufig sie eine Klasse wiederholen und während man solche Leute dann z.B. vom Gymnasium schmeißen kann (in meiner Zeit und in meinem Bundesland war das der Fall, wenn man eine Klasse auch beim zweiten Mal nicht bestanden hat oder wenn man nach dem zweiten Anlauf die nächste Klasse dann im ersten wieder nicht bestanden hätte), verlassen sie die Gesamtschule dann irgendwann halt ohne Abschluss. Dass macht genau null Unterschied dazu, dass sie das auch tun werden, wenn sie nicht sitzenbleiben. Ist für den Staat dann allerdings billiger.

Zumal das alles nicht bedeutet, dass man sich nicht freiwillig zurückstellen lassen kann. Das hab ich damals auch gemacht und trotz der Möglichkeit, direkt in die 7. Klasse zu gehen, die 6. noch mal wiederholt (in meinem Fall hing da ein Schulwechsel dran und die Tatsache, dass ich aufgrund der jeweiligen Fremdsprachenregelungen ein Jahr Englisch selbstständig hätte nachholen müssen, was ich nicht wollte).
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Bzgl. Handyverbot. Das sehe ich etwas lockerer.
Die Lehrkräfte sollten immer nur darauf achten, dass sie während der Unterrichtszeiten aus oder wenigstens nicht griffbereit sind.
Das mag an manchen Schulen anders gehandhabt werden, aber Handyverbot bedeutet in der Regel nicht, dass man kein Handy mit in die Schule nehmen darf. Das wäre ja total weltfremd. Das Handy hat halt über die gesamte Schulzeit so in der Tasche zu verbleiben, dass es den Unterricht nicht stört. Muss also ggf. auf stumm oder in den Flugmodus versetzt werden.

Zumindest Smartwatches von jüngeren Kindern lassen sich auch von daheim aus in den Schulmodus versetzen, zusätzlich dazu, dass sie meist ebenfalls im Ranzen zu verbleiben haben.

Alles andere wäre meiner Meinung nach auch unverantwortlich. Nicht jedes Kind wohnt 50m neben seiner Schule. Schon ich hatte damals Notfälle, in denen ich meine Eltern anrufen musste, weil ich z.B. den letzten Bus verpasst habe oder weil dieser wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs gar nicht mehr gefahren ist.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.
Das lässt sich doch allein dadurch beweisen oder widerlegen, indem man guckt, wie die Mobbingraten an britischen, japanischen und sonstigen Schulen aussehen, die eine Schulunformspflicht haben. Ich würde jedoch wetten, dass es da nicht viel Unterschied gibt.

Zum einen, weil man trotz Schuluniform erkennt, wer sich davon für jeden Tag der Woche eine eigene in den Schrank hängen und wer die alte Uniform des älteren Geschwisterkinds auftragen muss. Des Weiteren, weil man trotz Uniform sicher Wege findet, zu zeigen, was man hat oder nicht hat (Schuhe, Schmuck etc.) und weil man nicht davon ausgehen sollte, dass sich Schüler nur im Kontext Schule bewegen, sich also auch mal ohne Uniform sehen werden. Und zuletzt natürlich, weil das Lästern über die Kleidung einer anderen Person nur ein Ausdruck der Abneigung ist. Wenn die Kleidung wegfällt und man es auf eine Person abgesehen hat, wird man immer etwas finden, über das man herfallen kann: Die blöde Frisur, die schlaksige Haltung, das verschüchterte Wesen, die Sommersprossen etc.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 15:57
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Das deutsche Abitur wirkt für mich als österreicher eher recht wertlos...
Für mich als Deutscher auch.
Ich habe "mittlere Reife", also nix dolles sach ich ma. Aber ich habe seit über 25 Jahren einen Beruf, in dem ich recht erfolgreich bin und obwohl "nur" Arbeitnehmer auch dem Chef mal sagen kann, wo was "klemmt". Ich programmiere, repariere und service Datenerfassungssysteme. Wir bekamen mal einen Azubi, der von Technik wirklich keine Ahnung hatte, obgleich er aus einer technischen Schule zu uns kam, dort einen guten Abschlussn und Abitur hatte.

Der Haken war, dass man ihm ich Sachen Technik absolut gar nichts erklären konnte. Er verstand es schlicht nicht. Er hatte aber den Abschluß einer technischen Schule (wie auch immer).
Mathematik war auch nicht so sein Ding, schon wenn er die MWST aus 1€ herausrechnen sollte, behauptete er, es müssten ja 19 Cent sein, also 81 Cent übrig bleiben. Wenn man ihm dann sagte, dass es 16Cent sind, warf er ein, dass wir ja 19% MWST haben und nicht 16.
Das verstehen allerdings viele Leute nicht, denn dieses Unverständnis erlebe ich dauernd und, ehrlich gesagt, auch ich hate Anfangs damit meinen Schwierigkeiten, aber ich habe es mit meinem Abschluß ja auch geschnallt XD

Wenn ich dann so sehe, das heute manchmal "Batchelors" daherkommen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, frage ich mich, was man heute überhaupt noch lernt? Man fragt sie die einfachsten Dinge und erntet großen, rollende Augen.

Ich musste z.B. in der Berufsschule (ich bin FS Techniker) noch hunderte Formeln auswendig lernen. Heute habe ich immer mehr den Eindruck, "die Äpp wirds schon richten".

Versteht mich nicht dalsch. Ich möchte nicht sagen, dass heute die Leute doof sind, keineswegs. Mir scheint aber, dass einige Latten sehr viel tiefer und anders liegen, als zu meiner Schul- und Lehrzeit, zumindest gefühlt.

Gucky.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 16:24
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.
Hierzu: M.E. kann die aber auch Mobbing hinsichtlich Kleidung/ Körperform verstärken, wenn es nur wenig Varianten dieser Uniform gibt und sie manchen besser passt als anderen...

Dass ein und das selbe Kleidungsstück, selbst wenn man Größen berücksichtigt, an der einen Person besser sitzt als an der anderen, und man auch dem Eindruck hat, dem einen schmeichelt ein Kleidungsstück, dem anderen nicht, kennst du bestimmt auch.
(Beispiel: Ich habe eine körperliche Behinderung bei der ich während meiner Kindheit, Jugend Orthesen trug. Oft passte standardmäßige Kinder-/Jugendkleidung nicht drüber, es gingen auch keine Jeans. Da an der Schule wie an den meisten Schulen in Deutschland eigene Kleidung getragen wurde, war es aber immerhin möglich irgendwas zu finden das drüberpasst, spätestens nach ein wenig Ändern der Kleidung. Häufiger sicherlich: Viel/wenig Busen, besonders groß/klein, besonders lange/kurze Arme, und der Klassiker besonders dünn, besonders dick... sorgen dafür, dass etwas an jemandem unvorteilhaft sitzt oder man sich sogar schon kaum mehr rühren kann in der Kleidung.)

Gut finde ich, so im Ausland gesehen: Schule hat einen "Dresscode", Schuluniform wird in x "kinderkompatiblen" Varianten angeboten. Gegenüber meines Arbeitsplatzes ist eine Schule (eher Schulzentrum; Kindergarten bis zur Hochschulreife), und dort hat man zur Auswahl:
- Jogginghosen, Anzughosen, Röcke knielang, kurze Hosen
- T-Shirts, Polo-Shirts, Jogginganzug-Pullover, Kapuzenpullover, Blusen, Hemden, "schicke" Pullover
Desweiteren darf ähnliche Privatkleidung hinzugefügt werden, d.h. schlichte Kleidung in den Schulfarben. Schmuck, Haare färben etc. ist erlaubt. (Inwieweit mag auch von der Klassenstufe abhängen. Gerade Schüler die ich bis Ende Grundschule einschätze sehe ich fast nur in Uniformkleidung, mal ergänzt um z.B. eine Mütze oder Kinderuhr.)
Hiermit findet sich sicherlich leicht etwas für alle möglichen Körperformen und Bedürfnisse, und muss nicht z.B. im kurzen Röckchen seine Beinschiene vorführen oder hat das Problem, dass die Grundschul-Shirts nicht über den Busen gehen wenn man sich evl. etwas früher pubertär entwickelt oder auch ein Jahr älter ist.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Also, mir fällt keine Situation in meinem Berufsleben ein, in der unangekündigt mein Wissen abgefragt wurde. Wieso also sollte einen ein unangekündigter Test irgendwie aufs Berufsleben vorbereiten?
Mir fällt da auch keine ein, in der mich jemand regelrecht "abfragt". Aber ohne ausführliche Vorbereitung Wissen parat haben: Für bislang alle Stellen in meinem Berufsleben typisch gewesen (betrieblicher Teil der Ausbildung als Fachinformatiker, Tätigkeit als Softwareentwickler, dann nach dem Studium Tätigkeit in der Forschung (Physik)).
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Wobei größere Tests bei uns schon damals angekündigt wurden und dann entsprechend auch verstärkt in die endgültige Note eingeflossen sind. Unangekündigt gab es bei uns nur Hausaufgabenüberprüfungen (also Überprüfungen des Stoffes, den wir als Hausaufgabe lernen sollten) und Vokabeltests.
Bei uns gab es (Bayern, staatliche Schulen Grund-, Haupt-, Real-, Berufs- und Berufsoberschule) die "Schulaufgaben" (zwei pro Halbjahr, angekündigt, zählten doppelt) sowie "Exen" und "Ausfragen" (nicht angekündigt, Anzahl beliebig, zählten einfach).
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Zum einen, weil man trotz Schuluniform erkennt, wer sich davon für jeden Tag der Woche eine eigene in den Schrank hängen und wer die alte Uniform des älteren Geschwisterkinds auftragen muss. Des Weiteren, weil man trotz Uniform sicher Wege findet, zu zeigen, was man hat oder nicht hat (Schuhe, Schmuck etc.) und weil man nicht davon ausgehen sollte, dass sich Schüler nur im Kontext Schule bewegen, sich also auch mal ohne Uniform sehen werden. Und zuletzt natürlich, weil das Lästern über die Kleidung einer anderen Person nur ein Ausdruck der Abneigung ist. Wenn die Kleidung wegfällt und man es auf eine Person abgesehen hat, wird man immer etwas finden, über das man herfallen kann: Die blöde Frisur, die schlaksige Haltung, das verschüchterte Wesen, die Sommersprossen etc.
Und: Mobbing kann auch aus anderen Gründen* stattfinden.
Gute oder auch schlechte Noten.
Wirkt jünger, wirkt älter.
Als "komisch" geltendes Hobby genannt.
Dialekt oder Nichtvorhandensein eines solchen.
Die Art sich zu bewegen.
Behinderungen.
Namen.
Und wie du sagst: "zeigen was man hat oder nicht" geht auch anderweitig; z.B. gehe ich mal davon aus, dass Schulartikel (Schreibwaren) nicht einheitlich sind. Daran kann man z.B., auch bei eigentlich billigen Artikeln, abschätzen wer z.B. in Urlaub fährt oder größere Städte aufsucht.


* Mit "Gründen" meine ich nicht, dass das Oper daran schuld ist, sondern lediglich, was Täter als Anlass sehen.
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Versteht mich nicht dalsch. Ich möchte nicht sagen, dass heute die Leute doof sind, keineswegs. Mir scheint aber, dass einige Latten sehr viel tiefer und anders liegen, als zu meiner Schul- und Lehrzeit, zumindest gefühlt.
Ich stimme dir zu; siehe mein Hintergrund als führer Ausbilder, heutzutage Uni-Dozent jeweils in technischen Fächern.
Angefangen hatte ich mit einem sehr guten Realschulabschluss und einer technischen Ausbildung.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 17:00
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll?
Das ist doch seit Jahrzehnten nur Wunschdenken. Die Schulen sehen ihre Aufgabe in Vermittlung der im Lehrplan festgelegten Themen, fachlich. That‘s it.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Gut, das mit Handys kann ich verstehen, dass das als Verbot wichtig ist.
Ich nicht. Das wär ja mal was, was wirklich aufs Berufsleben vorbereiten würde. Erstens finden die meisten Jobs heute an einem Bildschirm statt. Und zweitens muss man auch lernen, wann Zeit für Konzentration ist und wann nicht. Im Beruf verbietet einem nämlich keiner das Handy.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Man tut den Schülern auch selbst keinen Gefallen damit das Niveau herabzusetzen, nur damit möglichst viele ein 1er Abi hinlegen können
Stimmt, aber diese unsäglichen Noten abschaffen wäre mal was. Die Vergleichbarkeit einer Momentaufnahme ist ja nicht gegeben und war es auch noch nie, abgesehen davon, dass sie so oder so nichts über das tatsächlich wichtige Können und Wissen wiedergeben.
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:in deutschland wirkt es auf mich wie massenware..
Ist es auch.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 17:17
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll?
Sollte, ja. Tut es das? Nein.
Trotz Schulpraktika (die mich eher das Fürchten lehrten) und Ferienjobs, war ich alles andere als vorbereitet auf das Berufsleben.

Dinge, wie eine Steuererklärung richtig auszufüllen, Buchhaltung/Abrechnung oder bspw. einen Businessplan zu erstellen usw.
DAS wäre toll gewesen zu lernen. Stattdessen hatte ich Tangenten, gestohlene rosa Kaninchen, Sexualkunde am Beispiel des Stichlings (kein Scherz) etc.
Nichts, was ich heute bräuchte.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen... "So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.
Wäre das aber nicht wieder ein Weg in den Zwang? Und warum sollte man nicht so herumlaufen dürfen, wie man wollte, sondern nur so, um die Erwartungen anderer zu erfüllen?
Warum nicht auch darüber aufklären, was sich hinter den tollen Marken (auf denen Mobbing auch gerne mal beruht) verbirgt.

Erinnert mich an den Spruch: „Girls (‘ bodies) aren‘t responsible for boys’ thoughts.”

Letztlich wären wir beim “So gehst du mir nicht aus dem Haus!” oder dem Heimschicken zum Umziehen wieder im Kern bei genau dem, was eigentlich vermieden werden sollte.
Und wo das anfängt, ist man sehr schnell bei “Ach…du bist belästigt worden? Wie kurz war denn dein Rock?” - kurz bei Vorwürfen durch Kleidung negatives Verhalten anderer und Angriffe auf sich ausgelöst zu haben. Für uns Frauen ist die Diskussion leider normal.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Und das hat was genau gebracht bzw. wie dem Bildungsauftrag der Schule geholfen?
Der Schüler *muss* halt schon früh kapieren, dass er nicht das anziehen darf, was er will, sondern das, womit er die Erwartungen anderer erfüllt. Gerade die Mädels. *ironie off* War das jetzt überhaupt Ironie?
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.
Zumindest würde der modische Aspekt von Markenklamotten in der Schule wegfallen und somit dort auch das als Mobbinggrund.
Aber…es gibt leider genug andere (nichtige) Gründe, warum gemobbt wird (bei mir waren es der lange Hals, der zu kleine Kopf, weil ich klassische Musik hörte und die Bravo doof fand, neben diversen anderen “Gründen”).

Und was das Mobbing wegen Kleidung betrifft, so verlagert sich das halt dann in die Freizeit.

Generell hat sich Mobbing sehr verändert, seit vieles virtuell stattfindet. Es gibt viel mehr Möglichkeiten jemanden zu mobben und dabei unerkannt zu bleiben.
Und die Art und Weise oder das Ziel des Mobbings ist auch aggressiver und zerstörender geworden.
Da kriegt man in der Schule nur den kleinsten Teil mit.

Daher fraglich, ob Schuluniform etwas bringen würde, auch wenn ich einige richtig schick finde.

Eher in die Prävention gehen. Etwas mit der Klasse zu erarbeiten, dass eben alle gleichwertig und daher nicht zu mobben sind, egal ob der jetzt keinen Fubu-Pulli trägt oder dessen Nase mir nicht gefällt.
Aber auch hier: fraglich ob es etwas bringt. Eigentlich ist das Aufgabe der Eltern ihren Kindern das beizubringen.
Immerhin schauen sich eben die Kinder viele/die meisten Verhaltensweisen von ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern etc. ab.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Es soll nicht mehr wirklich ums Gewinnen und Verlieren gehen sondern hauptsächlich um den Spaß.
Aber das ist doch ein guter Ansatz. Wir sind so und so schon ständig/seit der Geburt, ob wir wollen oder nicht, Wettbewerben ausgesetzt.

Ich hätte es toll gefunden, wäre in den Schulen, die ich besucht habe (gilt ebenso für Uni und Ausbildungsbetriebe), der Spaß am Lernen an erster Stelle gestanden. Das Eingehen auf das individuelle Lernen. Frontalunterricht ist nicht für jeden etwas; genauso wenig wie bspw. Rollenspiele und Stuhlkreis etwas für mich sind.

Es muss sich generell öffnen. Corona hat bewiesen, dass auch interaktives Lernen möglich ist. Wieso also die Schüler täglich in die Schule zwingen; gerade wenn eben dort (noch?) gemobbt wird.

Es gibt so viele Möglichkeiten, Lernen aktiv und mit Spaß zu gestalten, so dass die Schüler Freude daran haben könnten.
Aber es fehlt 1. am Geld, 2. an Personal und 3. oft am Willen hier etwas zu verändern oder zu fördern.
Ich war selbst Ausbilderin - gut, in der Praxis eines Berufs, das machte es leichter. Aber auch da gab’s Kollegen, die bspw. nur gezeigt haben (wie im Frontalunterricht) oder die eben mit eingebunden haben, so dass eben praktisches und theoretisches Wissen/Lernen gleich zusammengeführt wurde.

Nur als Beispiel aus meiner Grundschulzeit (fast 40 Jahre her). Wir hatten einen Wandertag in eine Kunstausstellung (Lenbach-Haus in München) - jeder durfte sich ein Bild aussuchen, dieses hat die Lehrkraft fotografiert und in der nächsten Kunststunde bekam jeder “sein” Foto mit dem Bild und durfte es nachmalen oder etwas eigenes so gestalten. Das hat allen Spaß gemacht (bis es benotet wurde).

Davon abgesehen, sollte man auch dringend den Lehrplan überarbeiten.
Und gerade in Fächern, wie Kunst usw. - warum zum Teufel muss es da Noten geben?

Der deutsche Unterricht orientiert sich in den meisten Fällen an den “Stärksten” (also denen mit den guten Noten), die Schwächeren müssen schauen, wo sie bleiben.
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Man sollte lieber das Schulsystem noch mehr hinterfragen, das vor allem dazu dient, Menschen für diese Gesellschaftsordnung für später "abzurichten". Das meiste was man für die Schule durchpaukt (nicht wirklich lernt) vergisst man daher oft eh wieder.
Absolute Zustimmung.
Es muss sich etwas ändern.

Aktuell ist das Schulsystem nur auf den möglichst höchsten Abschluss ausgerichtet. Es ist nicht verwunderlich, dass Handwerk & Co. Mangel an Azubis haben.
Immerhin wird in Deutschland ja vermittelt, dass man nur mit Uniabschluss etwas werden kann und alle anderen Berufe “minderwertig” sind.
Elite Elite…
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Auch da war er schlecht in mathe.

Ich sagte schon immer aus spaß, ich verklage das mathe fach.

Eines tages er studierte und mathe machte ihm wieder schwierigkeiten. War ein wichtiges fach.
Er bekam hilfe von sein Freund.

Und was passierte, er fing an es zu verstehen und sagte, was vor ein wunderbares fach. Es würde ihm anders erklärt.
Und das zeigt ja oft schon, dass der Schulunterricht kränkelt. Gerade bei Mathe (auch mein Horrorfach, wie Physik) höre ich das so oft, dass es vielen auf Uni oder FH da sehr viel besser geht und sie es soviel besser verstehen. Es wird anders erklärt.
Ich war (und bin) ein Mathedepp und habe es in der Schule nie verstanden. Dann kam eine Folge Telekolleg zu Brückenbau; mathematische Berechnungen, Physik…das habe ich kapiert. Bin trotzdem kein Brückenbauer geworden, weder wortwörtlich noch im übertragenen Sinn.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Trotzdem gibt es zu viele Kinder die die extra Runde mit allen damit verbundenen Nachteilen gehen müssen. Hier muss an anderer Stelle angegriffen werden und den Betroffenen viel mehr Hilfe bereitgestellt werden bevor diese sitzen bleiben.
Tja, da redet man sich halt mit “Es gibt doch Nachhilfe!” oder “Das ist die Verantwortung des Schülers und seiner Eltern.” heraus.
Allerdings fehlt es auch hier letztlich an Geld, Personal und dem Willen zur Veränderung.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Im Nachhinein schäme ich mich stark dafür auf der Seite der Mobber gewesen zu sein, die den Betroffenen ernsthafte physische und psychische Schäden zugefügt haben.
Entschuldigen mussten wir uns dafür aber nirgendwo
Due Möglichkeit zur Entschuldigung würde es sicher heute noch geben.
Eine der miesesten Mobberinnen meiner Schulzeit machte mich auf fb ausfindig.
Statt der Entschuldigung kam “Naja, wir sind ja heute alle erwachsen…und sowieso warst du damals komisch.” - diese stete Schuldumkehr, das Mobbingopfer sei selbst daran Schuld; es hätte sich ja nur anpassen müssen; womit wir unter anderem auch wieder bei Kleidung und Reaktionen darauf wären - und das zieht sich ja bis zum Tod.

Aber trotzdem: die Möglichkeit zur Entschuldigung findet sich irgendwann und irgendwo, wenn man das wirklich möchte.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich (als passionierter Fleischliebhaber) finde es gut, wenn das Schulessen vegetarisch ist. Dann haben Kinder aus Familien mit wenig Ahnung im Bereich Ernährung immerhin die Chance, vernünftige Alternativen kennen zu lernen.
Leider fehlt es auch hier an Geld und Personal.
Gerade hier könnte man das in ein Schulsystem so ein- und anpassen, dass bspw. die Klassen selbst für dich kochen, dabei eben über Ernährung und Gesundheit lernen…und letztlich zu Mittag gutes Essen haben.
Und gerade die vegetarische oder vegane Kost bietet unfassbare kulinarische Möglichkeiten, die schnell gehen, gesund sind und dazu außergewöhnlich (und natürlich lecker).
Und wer schon mal erfolgreich eigenes Brot gebacken hat, der geht nicht mehr zum Bäcker.

Generell würde ich da viel mehr in Richtung Selbstversorgung unterrichten.

Finde aber eine Kost, die alles abdeckt (natürlich unter Berücksichtigung der Essgewohnheiten der Schüler) in der Schule am besten. Also auch mit Fleisch, Fisch etc.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Zumal es mir eh immer so vorkam, als wären solche Tests vor allem eine Bestrafung für diejenigen in der Klasse, die nicht hell genug im Oberstübchen waren, um von sich aus zu erkennen, wann realistischerweise so ein Test anstehen könnte. Das waren dann eventuell die, die sich nicht drauf vorbereitet haben.
Die Stegreifaufgaben würde ich da weniger sehen. Mehr das mündliche Abfragen vor der ganzen Klasse. Das ist Bestrafung. Unabhängig davon, ob man gelernt hat, es sowieso weiß oder eben nicht. Alleine, dass man vor der Klasse steht…wie am Pranger oder vor Gericht. Das setzt einem auch zu, wenn man gut abschneidet. Gerade wenn man, wie die meisten Kinder und Jugendlichen auch mit Unsicherheiten kämpft.
Und wenn dann eh schon jemand nicht beliebt ist…für denjenigen ist das ein Spießrutenlauf bzw. heizt mögliches eh schon vorhandenes Mobbing nochmals an.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 17:47
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:meiner Zeit, ich bin 34 Jahre jung, ging mit sieben Jahre zur Schule da war all das normal. Es wurde gesagt "So jetzt schreiben wir mal ein Vokabeltest/Diktat oder ähnliches, dann wurde kurz gestöhnt aber es wurde dann gemacht und fertig, denn
Gut, dass der Quatsch abgeschafft wurde. Das hilft weder den Kindern, noch den Lehrern.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Daher fraglich, ob Schuluniform etwas bringen würde, auch wenn ich einige richtig schick finde.
Würde nichts mehr bringen, denk ich
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und gerade die vegetarische oder vegane Kost bietet unfassbare kulinarische Möglichkeiten, die schnell gehen, gesund sind und dazu außergewöhnlich (und natürlich lecker).
Für 3x die Woche ok, aber weder verpflichtend, noch ständig. Man sollte als Kind nicht auf Fleisch und Wurst in der Schule verzichten müssen.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Aktuell ist das Schulsystem nur auf den möglichst höchsten Abschluss ausgerichtet. Es ist nicht verwunderlich, dass Handwerk & Co. Mangel an Azubis haben.
Immerhin wird in Deutschland ja vermittelt, dass man nur mit Uniabschluss etwas werden kann und alle anderen Berufe “minderwertig” sind.
Elite Elite…
Zustimmung, da läuft vieles falsch. Das ist oft nur noch aus der Sicht von oben herab, das Kind soll ja selbst mal Oberstudienrat etc werden
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Corona hat bewiesen, dass auch interaktives Lernen möglich ist. Wieso also die Schüler täglich in die Schule zwingen; gerade wenn eben dort (noch?) gemobbt wird.
Das interaktive Lernen zur Coronazeit war eine Katastrophe und sollte sich nie wiederholen müssen
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:gerade in Fächern, wie Kunst usw. - warum zum Teufel muss es da Noten geben?
Da hätten die Wiener Aktionisten oder ein Herr Beuys sicher tolle Noten bekommen. Gilt auch für Musik und Sport. Mitmachen und Mühe geben sollte da reichen, aber keine Noten.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Aber auch oft die Diskussionen des Pausenbrot ob mit Zucker oder Zuckerfrei oder Fleischverbot in der Schulkantine weiß der Geier.
Das sollte jeder selbst entscheiden können. Man könnte aber mit gemeinsamem Kochen Freude an gutem Essen wecken
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:es war eine Grund-Sekundar-Haupt-Realschule mit ca. 600 Schülern, man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen
Den Lehrern hätte ich als Eltern was erzählt.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:So gehst du mir nicht aus dem Haus, zieh bitte etwas anderes an" - hört man womöglich selten.
Das hätte mich nur angespornt, extremer aus dem Haus zu gehen und mir ein Grinsen nicht verkneifen können.


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:03
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Generell würde ich da viel mehr in Richtung Selbstversorgung unterrichten.
Finde ich auch sinnvoll. Gerade in den (existierenden!) praktischen Fächern wie Hauswirtschaft und Ernährungslehre (beinhaltet als praktischen Teil Kochunterricht), Textiles Gestalten (Handarbeiten), Werken habe ich - obwohl ich insbesondere Werken mochte und kochen/backen immer gerne gemacht habe - nur sehr selten etwas gesehen, das wirklich praktisch ist.

Beispiel: Textiles Gestalten, hier wurden teils gut nutzbare Dinge gefertigt (z.B. ein Stiftemäppchen, ein Umhängebeutel - die Sachen habe ich bei Mitschülern auch noch jahrelang in Benutzung gesehen), vieles war aber nicht wirklich praktisch, z.B. ein Bezug für eine Nackenrolle (wie viele haben derartiges wirklich zu Hause? meiner Erinnerung nach wurde das auch kaum genutzt und schon im Hinblick darauf das Projekt nicht gemocht) oder komplett selbstgenähte Kleidungsstücke, die Anfängern oft nicht so gelingen dass sie wirklich getragen werden. Nie wurde gezeigt, wie man z.B. Kleidung oder allgemein etwas aus Stoff selbst ausbessern und ändern kann - gerade für junge Leute die bald in Ausbildung, Studium gehen (wenig Geld, weg von zu Hause) fände ich das nicht schlecht dann die Projekte mehr in die Richtung gehen zu lassen. Knöpfe tauschen, Reißverschluss tauschen, etwas unauffällig flicken, Second-Hand-Hose auf eine Nummer kleiner ändern...
(Gelernt habe ich das zu Hause bei den Eltern.)

Im Kochunterricht wurden Speisen stets als Dreigängemenü (Suppe, Hauptgericht, Nachspeise) zubereitet, z.B. Surbraten mit Grießnockerlsuppe und Apfelstrudel. Es gab also immer klassisches "gutbürgerliches deutsches Sonntagsessen".
Das hatte m.E. wenig zu tun mit der Lebensrealität zukünftiger Azubis und Studenten, für die es m.E. relevanter wäre, die Zubereitung schmackhafter preiswerter Speisen mit wenig Zeitaufwand, die auch in einfach ausgestatteten Küchenzeilen klappen wenn man abends von der Arbeit, Berufsschule, Uni... nach Hause kommt, zu zeigen. Auch Speisen die man selbst für eine kleine Feier (Geburtstag etc.) zubereiten kann, den Kuchen den man für den "Einstand" im Ausbildungsbetrieb, in der WG... mitbringt. Zubereitung "ent-mystifizieren", etwa, dass Brotbacken mit einfachem Zubehör und günstigen Zutaten zeitsparend möglich ist, anstatt das oft vermutete Gegenteil, das sei etwas für Leute mit viel Zeit und Geld.
(Gelernt habe ich das zu Hause bei den Eltern.)

Im Werkunterricht habe ich nie gesehen, wie etwas repariert oder allgemein eine Lösung gefunden wird.
Für die oberen Klassenstufen (sofern diese Werkunterricht haben) fände ich das aber nicht schlecht.
Die Projekte fand ich persönlich jedoch nicht so wenig nutzbar wie die aus dem Handarbeitsunterricht oder in Richtung realitätsfern gehend wie im Kochunterricht.

(Gelernt habe ich das zu Hause bei den Eltern.)

Worauf ich mit "(Gelernt habe ich das zu Hause bei den Eltern.)" hinweisen möchte:
Klar lernt man auch etwas zu Hause und das sollte auch so sein. Schade finde ich, wenn Schule immer mehr den Bildungsauftrag der Eltern übernehmen soll... Persönlich habe ich mich gefreut, wenn in der Schule etwas gemacht wurde (zusätzlich zum normalen Unterricht), das aus verschiedenen Gründen zu Hause nicht gemacht wurde.
Denoch finde ich es besser wenn die gerade in praktischen Fächern vermittelten Inhalte auch im entsprechenen Alter gut im Alltag (dem aktuellen oder dem in naher Zukunft) umsetzbar sind.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Für 3x die Woche ok, aber weder verpflichtend, noch ständig. Man sollte als Kind nicht auf Fleisch und Wurst in der Schule verzichten müssen.
Man sollte sich als Alternative zum Schulangebot m.E. immer eine Pausenmahlzeit mitbringen dürfen.

(Nur vegetarisch oder vegan würde ich, obwohl ich selbst so esse, nur für sehr kleine Gruppen befürworten. V.a. früher war das dann Fleisch für alle, und man "musste" das dann essen. Z.B. Leberkässemmel, jeder nimmt eine. "Musste" in Anführungszeichen, da ich zur Kategorie "Rebella" gehörte - die können's ja verlangen, mach's trotzdem nicht.)

Ich frage mich allerdings immer wieder, warum "keine Mahlzeit mit Fleisch" gleich als Verzicht angesehen wird, oder gar als "Zwang vegetarisch zu essen", wobei man doch bei jeglichem Kantinenangebot nur das essen kann was angeboten wird. Darum ist m.E. "die Kantine macht kein Fleisch" genauso viel oder wenig Zwang wie "die Kantine macht keine Pilze/ kein Dhal/ keinen Fisch".
Besonders "ulkig" fand ich dann so Aussagen wie "ich lasse mich zu keinem Essen zwingen" (bzgl. potenzieller Kantinen die kein Fleisch anbieten, Situation so dass man sich problemlos ein Mittagessen mitnehmen kann), von Menschen die es aber nicht als Zwang ansehen dass die (tatsächliche) Kantine pro Tag zwei Mahlzeiten, davon eine mit Fleisch die stets genommen wird, anbieten :D Also, Kantine hat heute Schnitzel auf der Karte ist kein Zwang, Kantine hat heute vegetarisches Risotto auf der Karte ist Zwang? :D
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das sollte jeder selbst entscheiden können. Man könnte aber mit gemeinsamem Kochen Freude an gutem Essen wecken
Sehe ich auch so. Bei sehr kleinen Kindern ggf. eingeschränkt dahingehend was mitgenommen wird: Im Kindergarten- bis Grundschulalter.
(Selbst entscheiden können finde ich aber wichtig. Nicht jedem schmeckt alles, ferner gibt es so viele Gründe und da zu pauschalisieren...
Erinnere mich noch an so Situationen, in denen ich eine Milch trinken "musste" (siehe oben zum "müssen" - ich habe nicht). Ein Wasser, ein ungesüßter Tee war nicht "erlaubt". Lehrer, im Dialekt "die Milli ist gesund".
Erinnere mich auch daran, beim selben Lehrer "durfte" man beim Schulausflug vom Taschengeld nur ein Milcheis kaufen, kein anderes, es sei gesünder... (Es ist ein Eis...) )


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:23
Und "Weicheiern" muss man mit Härte begegnen?

Schöne_neue_Welt

Ich fänd's gut, wenn das "analoge" Wissen/Leben nicht verlernt werden würde. Zumindest, wie sie es anwenden können und dafür muss es erlangt werden.

Diese restlichen markigen Hardlinersprüche teile ich nicht. Mag ich für mich auch nicht. :Y:


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Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:28
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und "Weicheiern" muss man mit Härte begegnen?
Finde da m.E. auch den Begriff "Weicheier" nicht angebracht.
Daher: Keine "Härte" sondern normales, solides Lernen, das dafür sorgt dass man etwas kann, anstatt dass das "böse Erwachen" kommt.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich fänd's gut, wenn das "analoge" Wissen/Leben nicht verlernt werden würde. Zumindest, wie sie es anwenden können und dafür muss es erlangt werden.
Genau das :)
Zitat von InterestedInterested schrieb:Diese restlichen markigen Hardlinersprüche teile ich nicht. Mag ich für mich auch nicht. :Y:
Dito :)
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das interaktive Lernen zur Coronazeit war eine Katastrophe und sollte sich nie wiederholen müssen
Bzgl. Corona-Zeit-Beschulung - verpflichtend online für alle - stimme ich dir so zu. Das hat richtig Schaden hinterlassen.

Als Option (!) fände hingegen ich es nicht schlecht - z.B. für diejenigen die so besser lernen, oder für Kinder die krankgeschrieben sind aber aufnahmebereit für Unterricht wären.

Für mich wäre es z.B. wahrscheinlich etwas gewesen (nicht nur grob geschätzt, sondern habe derartiges ausprobiert: habe, noch ganz analog, ein Schuljahr mit Selberlernen und wenig Hausunterricht bewältigt und sehr gut abgeschnitten, konnte in der Zeit viel angepasster auf eigenen Lernfortschritt lernen - Grund für die Sache war damals dass ich damals aus Krankheitsgründen keine Schule aufsuchen konnte (mich in den Räumen einer Schule unter den üblichen Gegebenheiten aufhalten), aber fit genug war um Unterrichtsstoff zu folgen) und sehe mich da nicht als extreme Ausnahme.
Deutschland hat Schulpflicht, und Ausnahmen davon sind nur äußerst selten möglich, selbst wenn es darum geht dadurch bessere Beschulung zu bekommen (in obigem Beispiel das mich betraf war die Standardlösung übrigens: Schuljahr wiederholen; es wurde sich um diese Ausnahme bemüht da weder Lehrer, noch Eltern, noch ich es für sinnvoll hielten pauschal zu wiederholen).

Manche anderen Länder haben Bildungspflicht, so z.B. in Österreich. Sie kann durch Beschulung an einer Schule vor Ort, aber auch anderweitig (Hausunterricht, Online-Unterricht, autodidaktisches Lernen) erfüllt werden; in letzterem Fall erfolgen Prüfungen zum Schuljahresende, bei deren Nichtbestehen für das folgende Schuljahr eine Schule vor Ort zu besuchen ist.

Derartigs finde ich sinnvoller:
Für Schüler für die das passt: Unterricht wie herkömmlich. (Schätzungsweise werden das die meisten Schüler sein.)
Für z.B. Schüler die schneller lernen, für Schüler die mit normalen Schulumständen (auch Lärm) schlecht zurechtkommen, für Schüler die eine passende Schule nicht gut aufsuchen können, für Schüler die lernen können und wollen aber gerade keine Schule aufsuchen können, auch für Schüler die oft aufgrund von Therapien fehlen (betraf mich auch zeitweise; ich fehlte zeitweise alle zwei Wochen einen Tag und lernte dann, wie damals üblich, aus Kopien von Mitschülermitschriften nach; einen aufgezeichneten Onlinekurs hätte ich mir hingegen abends ansehen können, inkl. Inhalten die man auch mal wirklich gesehen haben sollte, z.B. Experimente im Chemieunterricht, Zeigen von Modellen - ein Mit-Azubi später fehlte aus vergleichbarem Grund häufig, hier war immerhin online schon möglich und wie auch in meinem Fall war das jemand der zwar gesundheitliche Einschränkungen hatte aber dem Lernstoff gut folgen konnte und den Abschluss ohne Verzögerung und mit sehr guten Noten machte).


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